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Temperaturanstieg beeinflusst Wachstum von Fledermäusen

Die durch den Klimawandel steigenden Temperaturen haben auch Auswirkungen auf Fledermäuse. So konnten Wissenschaftler:innen der Universität Greifswald in einem mehrjährigen Feldexperiment mit Bechsteinfledermäusen belegen, dass der Temperaturanstieg im Tagesquartier während der Wachstumsphase der Jungtiere zu größeren Tieren führt. Sollte sich das Klima weiter erwärmen und sich gleichzeitig der Rückgang von Insekten intensivieren, könnte das einen negativen Einfluss auf die Populationsentwicklung der Bechsteinfledermäuse haben. Frühere Studien konnten bereits belegen, dass größere Bechsteinfledermäuse eine kürzere Lebenserwartung bei einer gleichzeitig höheren Fortpflanzungsrate haben.

„Die schnellere Fortpflanzungsstrategie größerer Bechsteinfledermäuse kann nur bei jährlich günstiger Insektenverfügbarkeit funktionieren. Wenn nun die Körpergröße der Fledermäuse direkt von der Temperatur beeinflusst wird und gleichzeitig das Insektensterben anhält, könnten sich die wärmeren Sommer langfristig negativ auf die Population der Bechsteinfledermäuse auswirken, da größere Tiere ihren Nahrungsbedarf nicht mehr stillen können“, erklärt Janis Wolf, Co-Erstautor der Studie.

Uni Greifswald

Klimaerwärmung bedroht Kaiserpinguine massiv

Die globale Erderwärmung hat auch dramatische Folgen für die Populationen der Kaiserpinguine. Im Februar 2022 waren die Brutbedingungen besonders schwierig, da das Meereis zu dem Zeitpunkt erstmals auf unter zwei Millionen Quadratkilometer gesunken war. Das entspricht einer Reduzierung um ein Drittel mehr als üblich. Forschende des British Antarctic Survey (BAS) stellten nach Auswertung von Satellitenbildern fest, dass mit großer Wahrscheinlichkeit im vergangenen Jahr in vier von fünf beobachteten Kolonien keine Küken überlebt haben.

„Wir haben noch nie erlebt, dass Kaiserpinguine in einer einzigen Saison in diesem Ausmaß nicht erfolgreich brüten“, erklärt Peter Fretwell, der Hauptautor der Studie. Durch das verfrühte Schmelzen des Meereises konnten die meisetn Pinguinküken nicht überleben, da sie zu diesem Zeitpunkt noch kein wassertaugliches Federkleid besaßen. Denn die jungen Kaiserpinguine werden erst zwischen Dezember und Januar flügge und sind dann erst schwimmtauglich.

Laut Berechnungen der BAS-Wissenschaftler:innen könnte bis zum Ende des Jahrhunderts mehr als 90 Prozent der Kaiserpinguinkolonien ausgestorben sein. „Wir wissen, dass Kaiserpinguine in einem sich erwärmenden Klima sehr gefährdet sind“, erklärt Fretwell. „Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass extreme Meereisverluste wie dieser häufiger und häufiger auftreten werden.“

Spektrum

BAS-Studie

Methanausstoß von Rindern neu bewertet

Der aktuelle Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) hat neue Erkenntnisse zum Einfluss von Methan auf den Klimawandel offen gelegt. Die Autor:innen stellen darin die bisherige Berechnungsmethode des globalen Erwärmungspotentials (GWP) von Methan in Frage. Zudem erklären sie, dass die Verwendung des globalen Temperaturänderungspotentials (GTP) die bessere Methode zur Berechnung des Einflusses von Methan im Verhältnis zu CO2 auf das Klima sei. 

Aus diesem Anlass mahnen die Rinderhalter:innen in Österreich eine Korrektur der bisherigen Bewertungen der klimatischen Auswirkungen der Viehwirtschaft an. „Im Grunde geht es dabei um die Frage, welchen Einfluss das bei Rindern entstehende Methan im Vergleich zu Kohlendioxid auf die Klimaerwärmung hat. Und die Antwort des Berichts lautet: eine deutlich geringere als bisher angenommen“, betonte der Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Nach der bisherigen Messmethode sei die Klimawirkung des Rindermethans bislang um das Zweifache überschätzt worden, so der Kammerpräsident.  „Wir müssen diese neuen Erkenntnisse in unsere Programme für den Klimaschutz einfließen lassen“, fordert Schmuckenschlager.

Den Methanausscheidungen von Kühen unter Praxisbedingungen geht das neue Projekt MethaCow der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) auf den Grund. Ziel ist es, zu unterscheiden, wie verschiedene Futtermischungen den Methanausstoß in der Praxis beeinflussen, erklärt Projektleiter Thomas Ettle. Eine neue Technologie misst in einer sogenannten Green-Feed-Station mehrmals täglich die Methankonzentration in der Atemluft der Rinder.

Schweizerbauer

LfL