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Verbot von Betonspalten im Kälberstall ab 2024

Am 1. Februar 2024 tritt das Verbot von Betonspalten für Kälber im Alter von zwei Wochen bis einschließlich sechs Monate in Kraft. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) gilt das Verbot sowohl für Alt- als auch für Neubauten sowie für bereits genehmigte Bauten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Kälber nur noch auf trockenen und weichen oder elastisch verformbaren Liegeflächen gehalten werden. Die TierSchNutztV gibt zudem vor, dass alle Tiere gleichzeitig liegen können müssen. Es gilt daher ein Tier-Liegeplatz-Verhältnis von 1:1. Betriebe, die ihre Kälber aktuell noch auf Betonvollspalten halten, müssen sich daher in den kommenden Monaten Gedanken machen, wie sich der vorhandene Stall tierschutzgerecht umbauen lässt.

Agrarheute

Agrarheute

Impfung gegen Kryptosporidien vielversprechend

Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum) verursachen bei wenige Tage alten Kälbern schwere Durchfälle. Durch eine Impfung der Muttertiere könnten die Kälber passiv gegen die Parasiten immunisiert werden. Aktuell testet das Unternehmen MSD Tiergesundheit die Impfung tragender Kühe, die zur Bildung spezifischer Antikörper im Kolostrum beitragen soll. Auf dem Europäischen Rinderkongress (European Buiatrics Congress), der Ende August 2023 in Berlin stattfand, hat das Unternehmen die neuesten Untersuchungen vorgestellt.

Die vorgestellten Ergebnisse der Feldstudie sind vielversprechend: Kälber, die Kolostrum von geimpften Kühen erhielten, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko, an Durchfall zu erkranken. Der aktuell getestete Impfstoff wäre weltweit der erste und könnte maßgeblich dazu beitragen, C. parvum-Infektionen zu reduzieren und Kälber vor schweren Durchfällen zu schützen.

MSD Animal Health

Elite Magazin

EU-Subventionen für Kälbertransporte fördern Tierleid

Viele Touristen machen auch in diesem Sommer Urlaub auf den spanischen Inseln. Um den in dieser Zeit sehr hohen Fleischkonsum zu decken, werden aus ganz Europa, unter anderem auch aus Deutschland, Dänemark und Frankreich, tausende lebende Kälber per Schiff auf die Inseln transportiert. Die mehr als 50 Stunden dauernde Überfahrt überleben längst nicht alle Tiere. Auf den schon viele Stunden dauernden Transport aus dem Herkunftsland an den jeweiligen Hafen, folgen lange Wartezeiten, Umladungen auf kleinere Lkw oder Insel-Hopping von den Hauptinseln auf eine der kleineren Kanaren.

Die nur wenige Wochen alten Kälber müssen die Tortur häufig ohne ausreichend Futter und Wasser bei Außentemperaturen weit über 30 °C überstehen, wie Animals‘ Angels und ANDA in ihren Einsätzen vor Ort dokumentieren konnte. Besonders bei hohen Temperaturen hätten die Tiere in der Enge der Transporte keine Chance, auszuweichen und ihre Körpertemperatur zu regulieren, so die Tierschutzorganisationen. Diese kritisieren besonders die Subventionierung der Lebendtransporte durch die Europäische Union, die hohe Summen pro Masttier zahlt, anstatt lediglich Fleisch zu befördern. Zusätzlich gibt es für jedes Tier eine Schlachtprämie.

Weiterhin machen die Tierschützer:innen auf die teilweise sehr schlechten Tierschutz- und Hygienestandards der Mastställe auf den Inseln aufmerksam: im Sommer 2022 und Juni 2023 fanden die Organisationen erschütternde Zustände auf den Transporten vor: tote Kälber, Temperaturen bis 39 °C im Inneren der Lkw, kein Futter, zu wenig Wasser und von Exkrementen durchnässte Einstreu. Wenigstens hat das spanische Ministerium auf die von Animals Angels dokumentierten Missstände auf den Transportwegen vom Festland auf die Kanaren reagiert und angekündigt, 2023 alle Transporte rückwirkend zu kontrollieren, was die Tierschützer:innen sehr begrüßen.

Animal´s Angels