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Risiko der Tollwuteinschleppung wächst durch illegale Hundeimporte

Deutschland gilt seit dem Jahr 2008 als frei von terrestrischer Tollwut. Durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen konnte die Zoonose getilgt werden. Wer mit Hund, Katze oder Frettchen ins Ausland reisen möchte, muss einen Heimtierausweis für seinen Vierbeiner mitführen, in dem die Tollwutimpfung dokumentiert ist. Mit dieser Maßnahme soll eine Einschleppung der gefährlichen Krankheit verhindert werden. Reisende sollten sich daher im Vorfeld über die jeweiligen Bestimmungen im Urlaubsland informieren und den Impfstatus ihres begleitenden Haustieres prüfen, empfiehlt die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK).

Illegal eingeführte Hunde haben jedoch das Risiko des Auftretens neuer Tollwutfälle stark erhöht. Denn gerade in Ländern wie Polen, Ukraine oder Belarus ist die Tollwut noch immer verbreitet. Hunde sollten daher auf keinen Fall illegal aus Urlaubsländern nach Deutschland gebracht werden bzw. aus illegalen Importen gekauft werden. Denn neben dem Risiko, die gefährliche Viruserkrankung einzuschleppen, müssen die neuen Hundehalter:innen mit hohen Quarantäne- und Behandlungskosten sowie diversen Verhaltensstörungen der Tiere rechnen. Zudem weist die BLTK darauf hin, dass Bußgelder erhoben werden können.

Tierärzt:innen können sich noch bis zum 26.10.2023 auf Myvetlearn.de online zum Thema Zoonosen fortbilden. In zwei, getrennt buchbaren Kursen geht Prof. Stephan Neumann (Universität Göttingen) auf die wichtigsten Zoonosen, die in der Tierarztpraxis sowie der Arztpraxis am häufigsten vorkommen, ein.

BLTK

Tierheime fordern mehr Unterstützung

Spätestens mit der Corona-Pandemie sind die Tierheime in Deutschland an ihre Grenzen gekommen. Denn während der monatelangen Lockdowns und dem einhergehenden Arbeiten im Home-Office haben sich unzählige Menschen hierzulande ein Haustier zugelegt. Doch die allgemeine Rückkehr an den Arbeitsplatz sowie die, durch die Inflation gestiegenen, Preise haben zahlreiche Tierhalter:innen dazu veranlasst, ihre vierbeinigen Familienmitglieder im Tierheim abzugeben. „Corona ist abgeflacht, die Leute gehen wieder arbeiten. Der Hund muss weg, weil er nicht funktioniert. Und die Inflation sorgt für höhere Futterpreise, die Tierarztkosten sind um das Zwei- bis Dreifache gestiegen“, sagt Jasmin Pulver, Leiterin des Tierheims am Hülserkamp.

Gleichzeitig seien die finanziellen Spenden aber stark rückläufig, so Pulver. In einer Online-Petition richtet sich das Bündnis Schattenhund, ein Zusammenschluss von Tierheimen, an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie Ariane Kari, Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, und fordert neben mehr finanzieller Unterstützung auch ein strengeres Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel. Zudem wollen die Tierschützer:innen erreichen, dass Neuhundehalter:innen ihre Befähigung nachweisen müssen, damit weniger Hunde wieder im Tierheim landen.

WDR

RP