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Aujeszkysche Krankheit bei Wildschwein im Raum Nienburg

Im niedersächsischen Flecken Steyerberg im Landkreis Nienburg ist bei einem erlegten Wildschwein die Aujeszkysche Krankheit festgestellt worden. Ein sicherer positiver Antikörper-Nachweis bestätigte den Verdacht. Die anzeigepflichtige Tierseuche ist hochansteckend und betrifft in erster Linie Schweine, aber auch Hunde und Katzen. Bei Haustieren äußert sich die Erkrankung typischerweise mit einem massiven Juckreiz und führt schnell zum Tod. Daher appellieren die Veterinärbehörden besonders an die ansässigen Jäger:innen und Hundehalter:innen, besondere Vorsicht bei dem Kontakt zu Wildschweinen in der Region zu bewahren.

Anders als bei Hausschweinen ist die Feststellung der Aujeszkysche Krankheit bei Wildschweinen weder anzeige- noch meldepflichtig und wird daher aus rechtlicher Sicht nicht als Tierseuchenausbruch gewertet. Dennoch stellt das Vorkommen der Erkrankung eine potentielle Bedrohung für die Hausschweinebestände und Haustiere dar und sollte einem strengen Monitoring unterliegen. Die bisher ermittelten Infektionszahlen zeigen, dass sich der Erreger weiter in der niedersächsischen Schwarzwildpopulation ausbreitet. Auch wenn eine weitere Kontrolluntersuchung desselben Tieres negativ ausgefallen ist, könnte der erste Befund dennoch auf ein beginnendes Krankheitsgeschehen hindeuten, teilt der Landkreis mit. Besteht bei Hausschweinen oder Haustieren der Verdacht auf eine Infektion mit dem AK-Virus, ist umgehend das zuständige Veterinäramt zu informieren. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich.

Landkreis Nienburg

Diana Plange mit Niedersächsischem Tierschutzpreis  ausgezeichnet

Bereits zum zweiten Mal hat das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium einen Tierschutzpreis vergeben. Im Herbst 2023 war der Niedersächsische Tierschutzpreis zum Motto „Engagement zur Verbesserung des Tierschutzes bei Heimtieren“ ausgelobt worden. In der vergangenen Woche hat Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte die Preisverleihung vorgenommen.

Die Fachjury unter dem Vorsitz von Staatssekretär Dr. Michael Marahrens hat Tierärztin Diana Plange auf den ersten Platz gewählt. Sie erhält für ihr Engagement für das Qualzucht-Evidenz Netzwerk QUEN 15.000 Euro Preisgeld. „Defektzuchten bei Hunden und Katzen, landläufig auch als Qualzuchten bekannt, nehmen leider inzwischen ein Ausmaß an, das aus Tierschutzsicht schon lange nicht mehr vertretbar ist. Daher verdient der persönliche Einsatz der Preisträgerin Diana Plange zur Verbesserung dieser Situation besondere Anerkennung. Die von ihr ins Leben gerufene QUEN-Datenbank wird maßgeblich dazu beitragen, national und international geltendes Tierschutzrecht gemeinsam zu verbessern und zu vollziehen“, betonte Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte bei der Preisvergabe.

Von der praktizierenden Tierärztin über den amtstierärztlichen Dienst bis hin zur Landestierschutzbeauftragten von Berlin hat sich Plange stets dem Tierschutz gewidmet. Im Jahr 2021 gründete sie das Projekt Qualzucht-Evidenz Netzwerk (QUEN), eine Datenbank, die sogenannte Defektzuchtmerkmale bei verschiedenen Haus- und Nutztierarten auflistet. Die in Studien, Gutachten, Tagungsberichten und veterinärmedizinischer Literatur veröffentlichten Erkenntnisse über Defekte, zuchtbedingte Prädispositionen und Erkrankungen bei verschiedenen Tierarten werden dort zusammengetragen und in kompakter Form öffentlich zugänglich bereitgestellt.

Der Tierschutzhof Hachmühlen e.V. sowie die Tiernothilfe Nord e.V. erhalten als Zweitplatzierte jeweils 7.500 Euro für außergewöhnliche Initiativen auf dem Gebiet des Tierschutzes.

Das Vetion-Fokusthema Qualzuchten setzt sich detailliert mit verschiedenen Defektzuchten, ihren Merkmalen und Auswirkungen auf die betroffenen Tiere sowie der öffentlichen Wahrnehmung und Lösungsansätzen auseinander.

ML Niedersachsen

Illegalen Haustierhandel weiter bekämpfen

Hunde, Katzen und andere Haustiere sind Freunde fürs Leben, Partner, Wegbegleiter und seelische Unterstützer. Am „Liebe Dein Haustier“-Tag, der alljährlich am 20. Februar gefeiert wird, können Tierbesitzer:innen ihre Zuneigung zu ihren Fellnasen sowie gefiederten und geschuppten Freunden besonders ausdrücken.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) will diesen besonderen Tag für Tierfreund:innen nutzen, um auf den illegalen Handel mit Katzen und Hunden hinzuweisen, nachdem sich das Amt an einer sogenannten EU Durchsetzungsmaßnahme beteiligt hatte. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit weiteren Behörden ein Meldeverfahren aufgebaut, das lokal festgestellte Verstöße an die jeweiligen EU-Mitgliedstaaten oder die Europäische Kommission übermittelt.

Während dieser Maßnahme wurden annähernd 1.700 Betrugsfälle festgestellt und mehr als 1.300 behördliche Maßnahmen eingeleitet. Das war das Ergebnis von Kontrollen bei Züchtern, Tierhaltern, Tierheimen und Tierärzten sowie bei Straßen- und Grenzkontrollen und Ermittlungen in den Veterinärbehörden.

Das BVL appelliert erneut an alle Tierfreund:innen, Haustiere nur aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen. Hierzu zählen Züchter:innen oder private Halter:innen, die zulassen, dass potentielle Käufer:innen im Vorfeld die Tiere und die Haltungsbedingungen in Augenschein nehmen können. Denn nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere werde durch illegale Machenschaften beeinträchtigt, auch gefährden diese die öffentliche Gesundheit durch die mögliche Verbreitung von Zoonosen, wie Tollwut, so das BVL. Zudem können Heimtiere aus unseriösen Quellen massive Verhaltens- und Gesundheitsprobleme aufweisen, die eine private Haltung unmöglich machen. Diese Tiere fristen ihr Dasein dann lebenslang in Tierheimen.

BVL

Lebenserwartung von Hunden von Größe und Schädellänge abhängig

Britische Wissenschaftler:innen haben in einer umfassenden Studie die Faktoren bestimmt, die die Lebenserwartung von Hunden beeinflussen. Die Auswertung der Daten von rund 580.000 Hunden von über 150 Rassen ergab, dass kleine reinrassige Hunde mit länglichem Schädel mit 13,3 Jahren die höchste mediane Lebenserwartung haben. Mittelgroße Hunde mit flachem Schädel werden laut Studie lediglich 9,1 Jahre (Rüde) bzw. 9,6 Jahre (Hündin) alt. Die zuchtbedingte Verkürzung des Gesichtsschädels hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung der Hunde. So führen verschiedene Gesundheitsrisiken wie Atemprobleme bei brachycephalen Rassen zu einer Verringerung der Lebenserwartung.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass weibliche Hunde übergreifend mit 12,7 Jahren im Durchschnitt eine etwas höhere mediane Lebenserwartung haben als männliche (12,4 Jahre). Die britischen Forschenden legten ebenfalls dar, dass entgegen früheren Studien, reinrassige Hunde mit 12,7 Jahren nach ihren Berechnungen eine höhere mediane Lebenserwartung als Mischlinge haben (12,0 Jahre).

Die genutzten Daten stammten jedoch aus verschiedenen britischen Quellen, darunter waren Tierärzt:innen, Tierschutzorganisationen sowie Tierversicherungen.

Süddeutsche

Hunde fördern die Gesundheit von Kindern

Regelmäßige Bewegung fördert die körperliche und mentale Gesundheit von Kindern. Beides wird durch einen Hund in der Familie unterstützt, wie bereits durch mehrere Studien herausgefunden wurde. Demnach sind Kinder, die mit Hunden aufwachsen, körperlich aktiver als Kinder ohne Hund.

Doch werden Kinder erst mit der Anschaffung eines Hundes aktiver oder holen sich vermehrt Familien einen Hund, wenn sie bereits einen aktiven Lebensstil führen? Dies untersuchte jetzt ein Forscherteam der University of Western Australia.

Das Forschungsteam nutzte Daten von Bewegungsmessern und Elternaussagen aus einer bestehenden Langzeitstudie (2015 bis 2021) zur Aktivität von 600 Kindern von zwei bis sieben Jahren. Während dieses Zeitraums hatten 204 Kinder durchgängig einen Hund, 58 bekamen währenddessen einen Hund und bei 31 war der Hund zwischenzeitlich gestorben. 307 hatten keinen Hund.

Die Autoren fanden heraus, dass Kinder, die durchgängig einen Hund besassen, öfter körperlich aktiv waren als Kinder ohne Hund. Wenn Kinder während der Studie einen Hund bekamen, nahm die Zahl dieser wöchentlichen körperlichen Aktivitäten um sieben zu. Dagegen nahm die körperliche Aktivität von Kindern, deren Hund während der Studie gestorben war, ab.

Schweizerbauer

Int J Behav Nutr Phys Act 21, 7 (2024)

Studie untersucht CDS bei älteren Hunden

Das kognitive Dysfunktionssyndrom (CDS) bei Hunden gilt als Pendant zur Alzheimererkrankung bei Menschen. Das konnten pathohistologische Untersuchungen belegen, wie Barbara Bockstahler von der Veterinärmedizinischen Universität Wien erklärt. „Ältere Hunde mit CDS erkennen ihre Besitzer:innen nicht, sind desorientiert, stehen plötzlich herum oder starren vor sich hin.“ Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Erkrankungen ist, dass die betroffenen Hunde und Menschen eine verminderte posturale Stabilität haben. Eine Verminderung der posturalen Stabilität bei älteren Patient:innen erschwert unter anderem das Treppensteigen oder das Überwinden kleinerer Hindernisse.

Gemeinsam mit weiteren Forschenden der Ambulanz für Physikalische Medizin und Rehabilitation untersucht Bockstahler in einer Studie, welchen Einfluss CDS bei älteren Hunden auf die posturale Stabilität hat. Neben dem Lösen von Aufgaben, die Aufschluss über geistige und körperliche Fähigkeiten geben können, werden die teilnehmenden Hunde tiermedizinisch untersucht. Zudem soll eine Ganganalyse Lahmheiten erkennen bzw. ausschließen und testen, ob die Hunde orthopädisch gesund sind. Für diese Studie werden noch weitere Hunde mit normalem Körperbau gesucht, die mindestens 1 Jahr alt sind, 10 kg oder mehr wiegen und keine orthopädischen oder neurologischen Vorerkrankungen haben.

Vetmeduni Wien

Bedachte Hilfe bei tierischen Notfällen

In Deutschland leben mehr als 15 Millionen Katzen sowie 10 Millionen Hunde. Hinzukommen knapp 5 Millionen Heimtiere wie Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen. Und jedes Tier kann zu einem medizinischen Notfall werden. Damit die Tierbesitzer:innen auch in kritischen Situationen die Ruhe bewahren und besonnen reagieren, hat das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” einige wichtige Verhaltensregeln aufgelistet.

Die häufigsten Unfälle bei Hunden und Katzen sind Kollisionen mit Autos. In einem solchen Fall sollte das betroffene Tier zunächst aus der Gefahrenzone verlegt, eventuelle Blutungen erstversorgt sowie anschließend in eine Tierklinik gebracht werden. Auch im Fall einer Vergiftung sollten die Halter:innen ihr Tier schnellstens einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen, denn neben Durchfall und Erbrechen können auch gefährliche Krämpfe und innere Blutungen auftreten.

In den meisten Notfällen sollten die Tiere einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorgestellt werden. Infektionen des Magen-Darm-Traktes sowie damit einhergehende Herz-Kreislauf-Probleme sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Bei anhaltenden Durchfällen und/oder Erbrechen muss dringend Flüssigkeit zugeführt werden. Bei Welpen mit Durchfall dauert es oft nur wenige Stunden, bis ihr Zustand lebensbedrohlich wird, daher ist eine tierärztliche Versorgung zwingend notwendig. Eine plötzliche Atemnot ist ebenso bedenklich und sollte unverzüglich tierärztlich untersucht werden. Hunde zeigen Probleme mit dem Atmen durch Schnarchlaute, bei Katzen steht das Maul beim Atmen offen und die Zunge hängt heraus. Auf dem Weg in die Klinik sollte die/der Halter:in das Tier unbedingt versuchen zu beruhigen.

Tierärzt:innen können sich bei Myvetlearn.de mit den beiden Online-Seminarreihen “Sicher durch den Notdienst” für Notfälle in der Praxis/Klinik wappnen. In diesem Jahr wird die Reihe um insgesamt 11 E-Learningkurse erweitert. Kurs 11 befasst sich ab dem 10. Januar 2024 mit Synkopen und der Herzinsuffizienz.

Presseportal

Hunde und Katzen dringend für Blutspenden gesucht

Die Klein- und Heimtierklinik der FU Berlin schlägt Alarm. Es werden dringend Hunde und Katzen für Blutspenden gesucht. Im seit mehr als 26 Jahren bestehenden Blutspendedienst der Berliner Tierklinik werden jährlich ca. 40 Liter gespendet. Doch diese Menge reicht hinten und vorne nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Wir brauchen dringend Blutspenden, aber momentan ist es schwierig“, sagt Direktorin Barbara Kohn. „Viele Besitzer sind zu beschäftigt oder wissen gar nicht, dass es Tierblutspenden gibt.“

Wie beim Menschen wird vor der Blutspende das Allgemeinbefinden des Tieres untersucht sowie Blut entnommen, um die Laborwerte zu prüfen und die Blutgruppe zu bestimmen. Bei Katzen sind mindestens vier, bei Hunden rund zwölf Blutgruppen bekannt. Erst dann folgt die eigentliche Blutspende. Für diese werden Hunde leicht fixiert und auf der Seite oder in Brust-Bauch-Lage platziert. Das Blut (10 ml Blut je Kilogramm Körpergewicht) wird an der Halsvene abgenommen, was ungefähr 5-10 Minuten in Anspruch nimmt. Da Katzen diese Prozedur nur in den seltensten Fälle freiwillig über sich ergehen lassen, müssen diese eine Beruhigungsspritze erhalten. Auch hier wird das Blut an der Halsvene abgenommen (7 ml Blut je Kilogramm Körpergewicht). „Wir sind jedem dankbar, der mit seinem Tier zum Blutspenden kommt“, betont Kohn.

FU Berlin

BZ Berlin

Tipps gegen Silvester-Angst von Haustieren

Seit dem offiziellen Verkaufsstart der Silvesterraketen und -böller am 28.12.2023 hat die Knallerei begonnen. Für Haus- und Wildtiere bedeutet das laute Knallen der abgefeuerten Raketen sowie die gleißenden Lichtblitze der pure Stress. Für viele Tiere ist die Silvesternacht die schlimmste Nacht des ganzen Jahres. Um den Hunden und Katzen im eigenen Haushalt beizustehen, gibt es zwar kein Patentrezept oder gar ein Allheilmittel, aber können die Tierbesitzer:innen mit ein paar Tricks und Verhaltensregeln den Silvesterstress für die vierbeinigen Familienmitglieder zumindest abmildern.

So wird empfohlen, das Haustier bereits ab dem Nachmittag im Haus zu lassen. Beim Spaziergang vor und direkt nach der Silvesternacht sollten Hunde unbedingt an der Leine geführt werden. Vielerorts liegen Raketenreste und Scherben herum, zudem werden auch nach Silvester vereinzelt Raketen gezündet, welche die Tiere verschrecken. Hunde und Katzen benötigen zudem einen sicheren Rückzugsort, der bestenfalls dunkel und möglichst lärmgeschützt ist. Die Tiere sollten am Silvesterabend auf keinen Fall allein zu Hause, Türen und Fenster geschlossen bleiben. Vogel- und Meerschweinchenkäfige sollten mit Tüchern abgedeckt und in möglichst lärmgeschützte Zimmer gestellt werden. Hintergrundmusik bzw. das Spielen mit dem Lieblingsspielzeug kann die Vierbeiner von den Knallgeräuschen ablenken. Sollte das Haustier zu starken Panikattacken neigen, kann in Absprache mit dem Tierarzt ein Beruhigungsmittel helfen, das rechtzeitig besorgt werden sollte.

Wie eine Studie der Vetmeduni Wien aus dem Jahr 2020 besagt, kann Geräuschangst durch vorbereitendes Training verhindert werden. „Es zahlt sich wirklich aus, Geräusche positiv zu verknüpfen, etwa durch Leckerli und Spielen mit dem Hund, wenn es geknallt hat. Um Panikreaktionen oder Traumata zu verhindern, kann für einige Hunde auch der Einsatz angstlösender Medikamente sinnvoll sein“, erklärt die Verhaltensforscherin Stefanie Riemer. „Ich empfehle auch im Alltag, jedes Mal, wenn ein plötzliches Geräusch auftritt, das Hunde potenziell erschrecken kann, selbst positive Emotionen zu zeigen und – wenn zur Hand – mit Futter oder Spiel gegenzukonditionieren“, erklärt Riemer. In ihren Untersuchungen zeigte sich, dass das Füttern oder Spielen mit dem Hund während Feuerwerken mit einer signifikanten Verbesserung der Angst assoziiert war. Um der Entwicklung von Lärmangst wirksam entgegenzuwirken, empfiehlt die Verhaltensforscherin ein vorbeugendes Training, welches bereits im Welpenalter begonnen werden sollte.

Das Team von Vetion.de wünscht allen Zwei- und Vierbeinern einen guten und stressfreien Rutsch!  

Vetmeduni Wien

Geo

Zahl der Versuchstiere erneut deutlich gesunken

Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Versuchstiere in Deutschland gesunken. Wie aus der aktuellen Versuchstierstatistik des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) hervorgeht, wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,73 Millionen Tiere für Versuche eingesetzt, was einen Rückgang zum Vorjahr von 7% bedeutet. „Der Tendenz nach werden in Deutschland immer weniger Tierversuche durchgeführt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Eine der möglichen Ursachen ist, dass sich Ersatzmethoden und Reduktionsmaßnahmen allmählich durchsetzen.“

Bei den verwendeten Mäusen (-93.989) und Ratten (-25.086) war der Rückgang am deutlichsten, gefolgt von Fischen (-13.723). Allerdings stieg die Anzahl der verwendeten Kaninchen, Vögel, Affen und Hunde gegenüber 2021. Wie der Statistik zu entnehmen ist, sind die Anteile an Tierversuchen mit mittlerer Belastung (25,4 Prozent) und mit schwerer Belastung (3,6 Prozent) in 2022 zurückgegangen. Damit zeigt sich insgesamt ein Trend hin zu gering belastenden Versuchen.

Auch wenn im Jahr 2022 die Zahl der nicht verwendeten Tiere erneut gesunken ist (- 31%), wurden dennoch rund 1,77 Millionen Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet, aber nicht eingesetzt und dann getötet. Zu dieser Thematik richtet das Bundesinstitutz für Risikoforschung (BfR) am 15.12.2023 ein Stakeholder Forum im Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin aus. „Nicht verwendete Versuchstiere – ,Überschuss‘ oder Notwendigkeit?“ lautet der Titel des BfR-Stakeholder Forums. „Gemeinsam wollen wir eine Bestandsaufnahme zu diesem Thema machen“, sagt Bf3R-Leiter Professor Dr. Gilbert Schönfelder. „Dabei wird es auch darum gehen, wie man mit nicht-verwendeten Tiere umgehen sollte und was man tun kann, um ihre Zahl gering zu halten.“

BfR

Milde Winter steigern Zeckenaktivität

Die Temperaturen im Winter in Deutschland fallen mittlerweile nur noch selten unter den Gefrierpunkt und Schnee fällt meist lediglich in den höherliegenden Regionen. Das hat auch zur Folge, dass Zecken, allen voran der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und vermehrt auch die Wiesen- oder Buntzecke, das ganze Jahr über aktiv sind, wie Forschende des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) beobachten konnten. „Die milden Winter sorgen dafür, das Zecken auch während der kalten Jahreszeit auf Wirtssuche gehen. Das bedeutet, dass Haustiere nunmehr ganzjährig vor Zecken geschützt werden sollten. Und natürlich sollten auch Menschen im Winter achtsam sein und sich nach Aufenthalten im Freien auf Zecken absuchen“, erklärt Institutsleiterin Professorin Dr. Christina Strube. Denn mit den milderen Wintern steigt für Mensch und Tier auch das ganzjährige Risiko, dass eine Infektionskrankheit durch einen Zeckenstich übertragen wird.  Denn Zecken fungieren als Vektoren und können Hunde unter anderem mit Babesiose und Anaplasmose infizieren.

TiHo

Kampagne warnt vor Tieren als Weihnachtsgeschenk

Unter dem Motto “Wir wollen keine Bescherung, sondern ein Zuhause!” geht am heutigen Dienstag (14.11.2023) eine zweiwöchige City-Light-Kampagne im gesamten Dresdner Stadtgebiet an den Start. Mit dieser Aktion möchte das Dresdner Tierheim mit Tierheimtieren auf den Plakaten vor zu schnellen und unüberlegten Haustierkäufen als Weihnachtsgeschenk warnen.

„Ein Tier ist kein Geschenk für ein paar Tage. Es ist ein Lebewesen. Es wünscht sich sein ganzes Leben lang beste Haltungsbedingungen. Das erfordert Anstrengung und Verständnis aller Familienmitglieder”, erklärt Lutz Meißner, Abteilungsleiter für Tierschutz und Tierseuchenbekämpfung im Veterinäramt der Stadt weiter. Wie in Dresden, warten auch in den Tierheimen im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Hunde, Katzen und andere Haustiere auf ein neues Zuhause. Vor der Anschaffung eines tierischen Familienmitglieds sollten die Fragen der Betreuung, der Kosten und der Zeit umfassend besprochen und geklärt werden.

Dresden.de

Lebensmittel werden zu wenig wertgeschätzt  

Die Preise für die Lebenshaltung sind in den vergangenen zwölf Monaten enorm gestiegen. Neben den Kosten für Energie sind besonders die Lebensmittelpreise von den Preissteigerungen betroffen. Das hat zur Folge, dass viele Menschen bei ihrem täglichen Einkauf sparen müssen und leider wieder häufiger auf sogenanntes Billigfleisch zurückgreifen. Für ihre Hunde und Katzen sind hingegen offenbar viele Halter:innen nach wie vor bereit, tiefer in das Portemonnaie zu greifen. Leckerlies für die geliebten Vierbeiner wie getrocknete Schweineohren, können schon mal mehr als 35 Euro/pro Kilo kosten, wie Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, erklärt. Im Vergleich dazu betragen die durchschnittlichen Kosten für ein Kilo Schweinefilet nur rund 15 Euro.

„Was wir für Lebensmittel ausgeben, ist oft mehr eine Frage der subjektiven Wertigkeit als des tatsächlichen Wertes“, so Royer. „Für unsere Hunde kaufen wir Schweineohren um 37 Euro pro Kilo, aber wenn der Schweinslungenbraten die Hälfte davon kostet, ist er uns noch zu teuer – das ist verrückt“, mahnt der Landwirt. „Mir ist klar, dass die Teuerung viele Menschen belastet. Was mir in der ganzen Diskussion gerade aber schon abgeht, ist das ehrliche Eingeständnis, dass wir für unsere Lebensmittel vor allem einfach kein Geld ausgeben wollen. Urlaube, Handys, Kleidung oder eben unsere Haustiere: All das hat für uns eine weitaus höhere Wertigkeit als die Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen. Deshalb ist unser Essen auch das Allererste, bei dem wir sparen“, lautet Royers Kritik.

Land schafft Leben 

Hunde im Büro können Arbeitsalltag verbessern

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist in Deutschland die Arbeit im Homeoffice sehr weit verbreitet. Nach Beendigung der Lock-Downs sind zwar viele Menschen wieder in ihren teilweisen Alltag im Büro zurückgekehrt, doch noch immer ist die Bereitschaft, wieder öfter im Büro zu arbeiten, geschmälert. Besonders betrifft das Hundebesitzer:innen, die ihren Vierbeiner ungern allein zu Hause lassen möchten. Eine Möglichkeit, diese Bereitschaft zu fördern, ist die bessere Integration der Hunde in den Arbeitsalltag.

Laut einer aktuellen Umfrage kommen mehr als 90 Prozent der Hundebesitzer:innen bereitwilliger zur Arbeit, wenn sie ihren Hund mitbringen können. Auch ein Großteil der Arbeitgeber:innen (87 %) gab an, dass Hunde die Bereitschaft der Angestellten, ins Büro zu kommen, erhöhen. Zu der Erleichterung, die Vierbeiner nicht allein zu Hause zu wissen, käme hinzu, dass auch das Team von der Anwesenheit der Bürohunde profitiert. Diese sorgen für Zerstreuung und reduzieren Stresssymptome deutlich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich selbst keinen Hund zulegen möchten, können somit auch von den positiven Einflüssen der Vierbeiner ihrer Teammitglieder profitieren.

Allerdings sollten die Regeln für Bürohunde gemeinsam im Team aufgestellt werden, denn nicht jede Mitarbeiterin beziehungsweise jeder Mitarbeiter ist in gleichen Maßen von der Anwesenheit eines Vierbeiners überzeugt. Das kann mit einer Hundehaarallergie oder Ängsten zusammen hängen.

t3n

Tierärztliche Notfallversorgung ist Zumutung für Tierhalter:innen

Der Tierarztmangel wird in Deutschland immer mehr zu einem Besorgnis erregenden Thema. Besonders in Notfallsituationen nachts oder am Wochenende müssen Halter:innen von Haustieren nicht selten viele Kilometer fahren, um ihr verletztes oder erkranktes Tier behandeln lassen zu können. Die Hamburger Hundehalterin Julia Strelow bezeichnet die aktuelle Situation als Zumutung und hat daher eine Petition gestartet. Darin fordert sie die dringende Verbesserung der tierärztlichen Notfallversorgung. In einem so großen Stadtgebiet sei es nicht ausreichend und zumutbar, dass Entfernungen von 20 Kilometern oder mehr zurückgelegt werden müssen, um ein verletztes Tier behandeln lassen zu können, so Strelow. Bislang haben 520 Menschen unterzeichnet.

„Wie kann es in einer Millionenstadt wie Hamburg sein, dass es im Notfall keine oder kaum eine ärztliche Versorgung von Kleintieren gibt, die sich im Stadtgebiet befindet?“, fragt sich Strelow. Ein tierärztlicher Notdienst kostet jedoch Geld und Personal. Und auch für Tierärzt:innen gilt die gesetzliche Arbeitszeitregelung. „Früher waren viel mehr Tierärzte selbstständig und haben so lange gearbeitet wie erforderlich“, erklärt Christina Bertram, Vizepräsidentin der Tierärztekammer Hamburg.

In der Nutztiermedizin hat der anhaltende Tierarztmangel noch viel weitreichendere Konsequenzen. In einigen Regionen des Landes schließen mehr Großtierpraxen als neue eröffnet oder übernommen werden. Zahlreiche Landwirt:innen sind daher sehr besorgt und fürchten um die Gesundheit ihrer Tiere. In den Veterinärämtern, aber auch in den ländlichen Praxen blieben viele Stellen unbesetzt, heißt es von Seiten der Bayerischen Tierärztekammer. Als Gründe hierfür werden unter anderem die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen und die zunehmende Bürokratie, vornehmlich im Bereich der Nutztierhaltung, genannt. Hinzu käme der demografische Wandel, wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erklärt. Die bayerische Landesregierung plant daher, die Landtierarztquote durch weitere zusätzliche Maßnahmen wie Stipendien oder eine finanzielle Unterstützung für die Niederlassung auf dem Land zu ergänzen.
Das zeigt auch die Exakt-Reportage Tierarzt auf dem Land gesucht! Wer kümmert sich um kranke Kühe und Schweine?

Auch der Dessauer Zukunftskreis (DZK) hat sich am letzten Septemberwochenende erneut im Rahmen eines Branchentreffens mit dem Tierärztemangel sowie möglichen Lösungsansätzen befasst. Diese Vorschläge können auf der Webseite Tierarztmangel.de nachgelesen werden. Hier werden auch News zum Thema Tierärztemangel veröffentlicht.

Außerdem informiert die Webseite BerufTierarzt.de über die Vielfältigkeit des tierärztlichen Berufs sowie das Studium der Veterinärmedizin. Tierärztinnen und Tierärzte aus allen Bereichen sind herzlich eingeladen, dabei mitzuwirken.

Hamburger Abendblatt

Bayerisches landwirtschaftliches Wochenblatt

Laboklin richtet erstmals Internationalen Hundezüchtertag aus

Tierärzt:innen und Hundezüchter:innen sind am 14. Oktober 2023 von 8-14 Uhr eingeladen, am 1. Internationalen Hundezüchtertag der Firma Laboklin teilzunehmen. Die Veranstaltung findet online statt. Die Teilnehmenden erwartet ein vielfältiges Programm zu Genetik, Fellfarben, Hormonen und vielen anderen interessanten Themen rund um die Hundezucht. Das Web-Seminar findet in englischer Sprache statt, die Veranstaltung wird zudem aufgezeichnet.

Bereits zwei Wochen später, am 28. Oktober 2023, wird sich der nächste Online-Züchtertag mit dem Schwerpunktthema Allergien beim Hund befassen. Unter anderem referiert dann Prof. Dr. Ingrid Vervuert (Uni Leipzig) über den Dauerbrenner BARFen. Dr. Regina Wagner (Laboklin) wird sich dem Thema Allergien beim Hund widmen. Die Teilnehmenden erwarten zudem Vorträge über genetische Farbmerkmale mit gesundheitlicher Relevanz sowie über Futtermittelallergien. Dem Vortragsteil schließen sich drei zusätzlich buchbare Seminare an. Auch in diesem Jahr haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Züchtertag zusätzlich als Aufzeichnung anzuschauen, um das Gelernte zu vertiefen.

Auf Tierhalter-Wissen.de haben Hundezüchter:innen und interessierte Hundehalter:innen die Möglichkeit, ihr Wissen über die Zucht mit Hunden aufzufrischen.

Internationaler Hundezüchtertag

EFSA bewertet Wohlergehen von Zuchttieren

Anlässlich der geplanten Überarbeitung der EU-Tierschutzvorschriften hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Bewertungen zum Wohlergehen von Tieren veröffentlicht. In dem aktuellen wissenschaftlichen Bericht über kommerziell gezüchtete Hunde und Katzen rät die Behörde von einer permanenten Haltung der Zuchttiere in Boxen, Käfigen oder Kisten ab. Darin geben die Verfasser:innen Empfehlungen zu thermischem Stress, Haltungsbedingungen, zweckmäßigen und kosmetischen chirurgischen Eingriffen sowie gesundheitsbezogenen Fragen. Auch bewerten die Autor:innen Bereiche, in denen keine Daten vorliegen.

Unter anderem sollten kosmetische und zweckmäßige chirurgische Eingriffe bei Hunden und Katzen nach Empfehlung der EFSA lediglich bei zu erwartender gesundheitlicher Beeinträchtigung durchgeführt werden. Zudem sollte sich die Züchtung an der Geschlechtsreife (Pubertät) des Tieres orientieren, sondern sollte erst beginnen, wenn diese vollkommen ausgewachsen sind. Ab einem gewissen Alter sollten weibliche Tiere (Katzen ab 6, Hunde ab 8 Jahren) zudem von einem Tierarzt auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand und ihre Körperkondition untersucht werden. Auch empfiehlt die EFSA, dass Zuchthunde täglich einen Zeitraum in Dunkelheit verbringen sowie einen Bereich haben, in dem sie regelmäßig Gesellschaft haben und sich bewegen können, vorzugsweise im Freien.

Auf Tierhalter-Wissen.de können sich Hundezüchter:innen und interessierte Halter:innen online fortbilden. Aktuell stehen vier Kurse – Welpenaufzucht, Gynäkologie und Bedeckung, Andrologie und Zuchtplanung sowie Trächtigkeit und Geburt – zur Verfügung.

Für Tierärztinnen und Tierärzte bietet Myvetlearn.de ein Webinar mit Prof. Dr. Achim Gruber an, der sich am 25.10.2023 mit dem Thema “Krank durch Rassezucht und der ‘vernünftige Grund’: Aktuelle Forschungsergebnisse, Ethik und mögliche Auswege” auseinander setzt.

EFSA

Anschaffung von Heimtieren sollte gut geplant sein

Anlässlich des heute (04.10.2023) begangenen Welttierschutztages mahnt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), Tiere nicht unüberlegt anzuschaffen. Inzwischen leben Heimtiere in fast jedem 2. Haushalt in Deutschland. Doch neben der Freude, die Hunde, Katzen und andere Haustiere in den Alltag bringen, bedeuten diese auch viel Verantwortung. Und leider werden die Bedürfnisse der tierischen Familienmitglieder sowie die Kosten häufig von den Halter:innen unterschätzt.

„Wir raten daher zur überlegten und geplanten Anschaffung von Heimtieren”, erklärt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Sowohl Tierheime als auch der Zoofachhandel oder Züchter:innen können die neuen Halter:innen gründlich bei der Vermittlung beraten, so Holthenrich. Im Gespräch könne auch geklärt werden, ob die Haltungsansprüche des bevorzugten Tieres erfüllen werden können und ob die Halter:innen die lebenslange Verantwortung für das Tier übernehmen wollen. Statt eines Kaufs besteht auch die Möglichkeit, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren. Denn hier warten zahlreiche Hunde, Katzen und andere Haustiere auf Menschen, die ihnen eine zweite Chance bieten. „Im Tierheim ist auch eine Betreuung ‘auf Probe’ möglich, damit zwischen Tier und Mensch eine Bindung entsteht, zum Beispiel bei Besuchen im Katzenhaus oder Spaziergängen mit dem Hund”, so Holthenrich.

Zur Vorsicht rät der Präsident bei der Wahl der Züchter:innen von Rassetieren. So sollten Interessierte darauf achten, dass sowohl mehrere Welpen als auch das Muttertier zu sehen sind. „Lassen Sie sich Zeit mit der Entscheidung und schieben Sie die Anschaffung lieber auf, wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie noch eine umfassendere Beratung benötigen”, rät Holthenrich. „Seriöse Anbieter bleiben im Übrigen auch nach dem Kauf ein Ansprechpartner für alle Fragen zum Tier.”

Den Welttierschutztag nimmt auch Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, zum Anlass, Kritik am Verzug beim Tierschutzgesetz zu äußern. Der Minister fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, den Bundesländern nun endlich den Gesetzesentwurf zur Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorzulegen, der bereits im Juli diesen Jahres vorliegen sollte. Nach nunmehr 10 Jahren sei eine Novellierung des Gesetzes dringend notwendig.

„Das ist für den Tierschutz eine gute Nachricht, denn es werden viele Themen berührt, die schon länger auf eine gesetzliche Regelung warten. Das betrifft u.a. die Anbindehaltung, die Videoüberwachung in Schlachthöfen, Regelungen für den Onlinehandel, Kontrollen in Tierkörperbeseitigungsanlagen sowie die Ausweitung von Straf- und Bußgeldvorschriften“, erklärt Backhaus. Auch in diesem Jahr unterstützt das Bundesland die Tierheimförderung mit 300.000 Euro, die Kastration freilebender Katzen mit 55.000 Euro sowie Hilfeleistungen für verletzte Wildtiere mit 5.000 Euro zur Verfügung. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die langjährig gewachsenen Strukturen auch zukünftig durch die Förderung aufrechterhalten werden können und es so möglich ist, diese wichtige Arbeit für Heim- und Wildtiere fortzusetzen“, so der Minister abschließend.

Risiko der Tollwuteinschleppung wächst durch illegale Hundeimporte

Deutschland gilt seit dem Jahr 2008 als frei von terrestrischer Tollwut. Durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen konnte die Zoonose getilgt werden. Wer mit Hund, Katze oder Frettchen ins Ausland reisen möchte, muss einen Heimtierausweis für seinen Vierbeiner mitführen, in dem die Tollwutimpfung dokumentiert ist. Mit dieser Maßnahme soll eine Einschleppung der gefährlichen Krankheit verhindert werden. Reisende sollten sich daher im Vorfeld über die jeweiligen Bestimmungen im Urlaubsland informieren und den Impfstatus ihres begleitenden Haustieres prüfen, empfiehlt die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK).

Illegal eingeführte Hunde haben jedoch das Risiko des Auftretens neuer Tollwutfälle stark erhöht. Denn gerade in Ländern wie Polen, Ukraine oder Belarus ist die Tollwut noch immer verbreitet. Hunde sollten daher auf keinen Fall illegal aus Urlaubsländern nach Deutschland gebracht werden bzw. aus illegalen Importen gekauft werden. Denn neben dem Risiko, die gefährliche Viruserkrankung einzuschleppen, müssen die neuen Hundehalter:innen mit hohen Quarantäne- und Behandlungskosten sowie diversen Verhaltensstörungen der Tiere rechnen. Zudem weist die BLTK darauf hin, dass Bußgelder erhoben werden können.

Tierärzt:innen können sich noch bis zum 26.10.2023 auf Myvetlearn.de online zum Thema Zoonosen fortbilden. In zwei, getrennt buchbaren Kursen geht Prof. Stephan Neumann (Universität Göttingen) auf die wichtigsten Zoonosen, die in der Tierarztpraxis sowie der Arztpraxis am häufigsten vorkommen, ein.

BLTK

Kreis Lüchow-Dannenberg  warnt vor Staupegefahr für Hunde

Wie die Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) mitteilt, sind in verschiedenen Regionen des Landkreises in den vergangenen Wochen einige verhaltensauffällige Füchse gemeldet worden. Bei einem der Tiere ist die Staupe, eine hochansteckende Viruserkrankung, festgestellt worden. In einem anderen Fall wurde das Geflügelpestvirus im Gehirn des Tieres nachgewiesen. Die Behörden warnen Hundebesitzer:innen vor einer möglichen Ansteckung ihrer Vierbeiner durch das Canine Staupevirus.

Auch wenn sich in seltenen Fällen ältere Hunde anstecken können, seien besonders junge Hunde zwischen 8 Wochen und 6 Monaten gefährdet. So wird den Halter:innen dringend geraten, Hunde ab dem Alter von 8 Wochen gegen Staupe impfen zu lassen. Das entspricht auch den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinär (StIKoVet). Auch sollten Spaziergänger:innen den Kontakt mit auffälligen oder verendeten Wildtieren vermeiden.

Typische Symptome für eine Staupeinfektion sind neben hohem Fieber und Appetitlosigkeit auch Apathie, Durchfälle, Erbrechen, Niesen, Husten, Atemnot sowie neurologische Symptome wie Muskelzittern, Blindheit und epilepsieartige Anfälle.

Landkreis Lüchow-Dannenberg

Maßnahmen gegen Qualzuchten endlich umsetzen

Hunde mit zu kurzen Schnauzen, stark abfallenden Rückenpartien oder zu kleinen Köpfen – neben Hunden sind auch zahlreiche Katzenrassen und andere Heimtiere sowie einige Nutztierrassen von speziellen Merkmalen, die mit gesundheitlichen Leiden für die Tiere verbunden sind, betroffen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch häufig von Qual- oder Defektzuchten.

Qualzuchten sind nicht normal, mahnt auch Clemens Purtscher von Shifting Values. Der Biologe aus Österreich kritisiert die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und appelliert an die Politiker:innen, Maßnahmen gegen die Qualzucht gemäß der Nationalratsentschließung im Dezember 2021 endlich umzusetzen. Der österreichische Nationalrat hatte vor beinahe zwei Jahren mit 3/4-Mehrheit beschlossen, dass die Qualzucht wirksam unterbunden werden soll. Ein Gesetzesentwurf liegt seit mehr als einem halben Jahr vor, doch seither gehe nichts weiter, so Purtscher, der personelle Verstrickungen der ÖVP mit Zuchtvereinen vermutet. „Es sollte für die ÖVP keinen Grund geben, sich gegen den Schutz von Hund und Katz, Meerschweinchen und Kanari zu stellen und wirksame gesetzliche Maßnahmen gegen die Qualzucht zu blockieren”, so Purtscher. Die Maßnahmen gegen die Qualzucht gemäß der Nationalratsentschließung vom Dezember 2021 müssten ohne Abstriche und noch in diesem Jahr in Gesetzesform gegossen werden, fordert der Biologe.

Tierärzt:innen haben am heutigen Mittwoch (13.09.2023, 15 Uhr) die Möglichkeit, live an dem letzten Online-Seminar der siebenteiligen Kursreihe Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde auf Myvetlearn.de teilzunehmen. Mag. Dr. Anja Geretschläger geht darin auf Gentests ein und befasst sich unter anderem mit der Frage, ob diese zu einer gesünderen Tierzucht beitragen können. Das Seminar wird aufgezeichnet und steht den Kursteilnehmer:innen im Anschluss zur Verfügung. Die Fortbildungsreihe richtet sich gleichermaßen an Amtstierärzt:innen als auch an kurativ tätige Kolleg:innen.

Zum Thema Qualzuchten wird am 25. Oktober 2023 das Live-Seminar Krank durch Rassezucht und der „vernünftige Grund“: Aktuelle Forschungsergebnisse, Ethik und mögliche Auswege als ein weiteres Highlight angeboten. Bestsellerautor Prof. Achim Gruber wird darin einen Einblick in sein neues Buch „Geschundene Gefährten“, das am 2.10.2023 erscheint, geben.

OTS

Myvetlearn.de

Tierheime fordern mehr Unterstützung  

Spätestens mit der Corona-Pandemie sind die Tierheime in Deutschland an ihre Grenzen gekommen. Denn während der monatelangen Lockdowns und dem einhergehenden Arbeiten im Home-Office haben sich unzählige Menschen hierzulande ein Haustier zugelegt. Doch die allgemeine Rückkehr an den Arbeitsplatz sowie die, durch die Inflation gestiegenen, Preise haben zahlreiche Tierhalter:innen dazu veranlasst, ihre vierbeinigen Familienmitglieder im Tierheim abzugeben. „Corona ist abgeflacht, die Leute gehen wieder arbeiten. Der Hund muss weg, weil er nicht funktioniert. Und die Inflation sorgt für höhere Futterpreise, die Tierarztkosten sind um das Zwei- bis Dreifache gestiegen“, sagt Jasmin Pulver, Leiterin des Tierheims am Hülserkamp.

Gleichzeitig seien die finanziellen Spenden aber stark rückläufig, so Pulver. In einer Online-Petition richtet sich das Bündnis Schattenhund, ein Zusammenschluss von Tierheimen, an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie Ariane Kari, Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, und fordert neben mehr finanzieller Unterstützung auch ein strengeres Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel. Zudem wollen die Tierschützer:innen erreichen, dass Neuhundehalter:innen ihre Befähigung nachweisen müssen, damit weniger Hunde wieder im Tierheim landen.

WDR

RP

ALS-Virus immer häufiger in europäischen Zecken

Zecken sind Überträger zahlreicher Krankheiten wie beispielsweise der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der Borreliose. Hunde können nach einem Zeckenbiss zudem an der Babesiose oder der Anaplasmose erkranken. Aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Reiseaktivitäten haben sich die Verbreitungsgebiete vieler heimischen Zeckenarten in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet, wie Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, kürzlich mitteilte.

So konnten Forschende das 2017 erstmals in der Mongolei entdeckte Alongshan-Virus (ALSV) inzwischen auch in Zecken in Finnland, Frankreich, Russland sowie der Schweiz nachweisen. Laut einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) gab es zudem erste ALSV-Nachweise bei Wildtieren in Niedersachsen. Auch wenn es bislang zu keinen ALSV-Infektionen mit starken Symptomen gekommen ist, wächst die Sorge über einen weiteren Krankheitserreger, der in Europa über Zecken übertragen werden kann. Um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier einschätzen zu können, sind nach Informationen der TiHo weitere Untersuchungen notwendig.

Spektrum

Urlaub mit Hunden gut planen

Die Sommerferien in den meisten deutschen Bundesländern dauern an und für viele Menschen steht der große Urlaub noch an. „Zu einer guten Urlaubsplanung gehört es auch, sich frühzeitig Gedanken über die Versorgung der Haustiere zu machen“, mahnt Baden-Württembergs Minister Peter Hauk MdL. So sollten sich Hundebesitzer:innen, die von ihren Vierbeinern in ihren Urlaub begleitet werden, rechtzeitig auch Informationen über die tierseuchenrechtlichen Einreisebestimmungen des Ziellandes einholen sowie den Impfstatus ihres Hundes überprüfen lassen. In dem Fall, dass das Haustier nicht mitreisen wird, muss im Vorfeld die Betreuung geklärt werden.

Wer sich an seinem Ferienort in ein Streunertier verliebt, sollte wissen, dass die Mitnahme ins Heimatland kritisch beäugt werden muss, da einerseits für die Tiere zumeist bestimmte Einreisebestimmungen zu beachten sind, die in der Kürze des Urlaubsaufenthalts nicht erfüllt werden können, und andererseits der Gesundheitszustand der Tiere meist nicht bekannt ist. „Darüber hinaus werden durch solche Käufe im Ausland bei unseriösen Händlern oder Züchtern oftmals tierschutzwidrige Haltungsbedingungen unterstützt. Dubiose Geschäftspraktiken auf Kosten der Tiere sollten nicht unterstützt werden“, betont der Minister. Hauk warnt zudem vor sogenannten Flugpatenschaften. Denn immer wieder kommt es vor, dass Urlauber an Flughäfen bei der Rückreise von vermeintlichen Tierschutzorganisationen oder Privatpersonen angesprochen werden und sie gebeten werden, einen Hund oder eine Katze als sogenannter Flugpaten im privaten Reiseverkehr mitzunehmen. Ein solcher vermeintlicher Gefallen stellt jedoch ein illegales Verbringen von diesen Tieren im Reiseverkehr dar.

Ministerium Baden-Württemberg

Hunde reagieren auf Erwartungsverletzungen

Hunde reagieren bei nicht erfüllten Erwartungen ähnlich wie Menschen. Das konnte nun ein Forschungsteam der VetmedUni Wien in verschiedenen Experimenten belegen. In ihrer Versuchsreihe wiesen die Wissenschaftler:innen nach, dass die Vierbeiner ihre Umgebung gezielt erkundeten, sobald sich ihre Erwartungen im Zusammenhang mit verdeckten Objekten nicht erfüllten. Enge Parallelen zeigten sich beispielsweise zu dem neugierigen Verhalten von Kindern, die beteiligte Objekte genauer untersuchen, wenn physikalische Regelmäßigkeiten nicht eingehalten wurden.

In drei verschiedenen Experimenten – zwei mit Videos eines sich über den Bildschirm bewegenden und dann verschwindenden Balls sowie eines mit einem echten Ball – konnten die Forschenden eine längere Blickdauer der Hunde bei erwartungswidrigen Ereignissen als bei konsistenten Ereignissen feststellen. „Dieses Ergebnis wurde bei den ersten beiden Experimenten durch Pupillengrößenanalysen weiter gestützt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hunde erwarten, dass Objekte wieder auftauchen, wenn sie nicht durch eine blickdichte Blende verdeckt werden, und dass sie die Größe der Blende im Verhältnis zum verdeckten Objekt berücksichtigen“, erklärte Studien-Erstautor Christoph Völter vom Messerli Forschungsinstitut der VetmedUni. Die in ihrer Studie verwendete Methode ist laut den Forscher:innen vielversprechend, um ähnliche Hypothesen auch bei anderen Tierarten zu testen.

„Insgesamt kommen wir zum Schluss, dass Erwartungsverletzungen auch für nichtmenschliche Tiere Lernmöglichkeiten bieten können“, so Völter abschließend.

Vetmeduni Wien

Impfung gegen Leishmaniose verringert Erkrankungsrisiko  

Durch Tourismus, internationalen Handel oder Tiertransporte finden auch immer mehr exotische Stechmücken, Flöhe oder Zecken den Weg in unsere Breitengrade. Der Klimawandel sorgt zusätzlich dafür, dass sich die Insekten, die häufig auch Überträger (Vektoren) von gefährlichen Infektionskrankheiten sind, dauerhaft ansiedeln können. Neben verschiedenen Zeckenarten, wie die Auwaldzecke oder die Hyalomma-Zecke, wird die Asiatische Tigermücke zunehmend in deutschen Regionen heimisch, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt.

Hat man früher meist von „Reisekrankheiten“ gesprochen, ist dieser Begriff mit der zunehmenden Verbreitung der für die Infektionen verantwortlichen Vektoren nicht mehr ganz zutreffend. Jedoch wächst auch die Gefahr, dass sich Hunde, ohne in südliche Länder zu verreisen, an der Leishmaniose erkranken, die von Sandmücken übertragen wird. Zwar wird die Leishmaniose aktuell noch als „echte“ Reisekrankheit bezeichnet, doch infizierte „Heimkehrer“ aus dem Urlaub und die stark wachsende der Importhunden aus endemischen Regionen führen immer häufiger zu Leishmaniose-positiven Tieren.

Da eine Behandlung schwierig ist, empfehlen Tierärzt:innen den Hundebesitzer:innen dringend, ihre Vierbeiner durch eine Impfung vor der Erkrankung zu schützen. Zusammen mit einem guten Mückenschutz kann diese das Erkrankungsrisiko sehr stark reduzieren.

BfT

Tierheime in NRW durch urlaubsbedingte Tieraufnahmen am Limit

Am 22. Juni 2023 haben in Nordrhein-Westfalen (NRW), dem Bundesland mit der größten Bevölkerung, die Sommerferien begonnen. Viele Familien sind in den Urlaub gereist. Aus diesem Anlass wurden trotz jahrelanger, umfassender Aufklärung und Informationen, insbesondere von Seiten der Tierschutzvereine, sowie der Androhung von Geldstrafen, auch in diesem Sommer wieder viele Hunde, Katzen und Heimtiere in den Tierheimen abgegeben bzw. ausgesetzt.

Zahlreiche Tierheime in NRW sind daher restlos überfüllt. „Wir sind komplett voll im Katzenbereich, ebenso bei Hunden und Kleintieren“, informierte das Düsseldorfer Clara-Vahrenfolz-Tierheim, das bereits Notfallboxen aufgestellt hat. Zudem würden immer mehr Wildvögel in der Einrichtung abgegeben, für die das Tierheim keine Kapazitäten habe. „Aufgrund der hohen Fundtier-Zahlen ist es uns jedoch schon längere Zeit nicht mehr möglich, Abgabekatzen aufzunehmen“, erklärte auch eine Mitarbeiterin des Bielefelder Tierheimes.

Um die stark gestiegenen Kosten abzufedern, hat das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen eine Förderung bereitgestellt, die noch bis zum 31.08.2023 von Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen beantragt werden kann. In einer kostenlosen Online-Infoveranstaltung der Landesservicestelle für bürgerschaftliches Engagement am 18. Juli 2023 erklärt die Landestierschutzbeauftragte Dr. Gerlinde von Dehn, was bei der Antragstellung zu beachten ist.  

Proplanta

Landesservicestelle NRW   

Haustiere vor Hitze schützen

Nach einer zeitweiligen Abkühlung im ganzen Land prognostizieren die Wetterexpert:innen für die kommenden Tage wieder Temperaturen um die 30-Grad-Marke. Nicht für Menschen, auch für Tiere bedeutet die Hitze eine große Belastung. Die Vetmeduni Wien warnt vor einem Hitzschlag bei Hunden und Katzen und gibt Tipps für ideale Abkühlungsmöglichkeiten. Besonders gefährdet sind Tiere, die im Auto mitgeführt werden sowie alte und übergewichtige Hunde und Katzen. Auch auf kranke und brachyzephale Rassen sowie Haustiere in Käfigen sollten die Tierhalter:innen achten.

Die Vetmeduni Wien empfiehlt neben der ständigen Bereitstellung von frischem Wasser und kühlen Rückzugsmöglichkeiten auch die Verlegung der Spaziergänge  auf die Morgen- und Abendstunden. Auch sollte exzessives Spielen und Rennen möglichst eingeschränkt werden. Vögel können sich bei sanften Duschen abkühlen. Ein Hitzschlag ist durch Symptome wie starkes Hecheln, vermehrter Speichelfluss, Erbrechen, Krämpfe und Gleichgewichtsstörungen erkennbar. In diesem Fall müssen schnellstens Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden. Hunde sollten dann umgehend in eine kühlere oder schattige Umgebung gebracht und mit Wasser versorgt werden. Zudem sollte schnellstmöglich eine Tierarztpraxis verständigt und aufgesucht werden. Die Vetmeduni Wien weist darauf hin, dass in den meisten Fällen eine stationäre Aufnahme und Intensivtherapie notwendig ist.

Auch die Mitnahme der Vierbeiner im Auto bedarf einer guten Planung: schon bei Außentemperaturen um 25 Grad kann sich im Inneren des Autos bei Stillstand (Parken oder Stau) schnell eine enorme Hitze entwickeln. Wer keine Klimaanlage hat, sollte daher längere Fahrten mit Tieren auf die Morgen- und Abendstunden legen. Hunde und Katzen sollten auf keinen Fall im geparkten Auto zurückgelassen werden, denn auch geöffnete Fenster und Parken im Schatten reichen nicht aus, um die Temperaturen gering zu halten. Schon weniger als 30 Minuten reichen aus, um in einem geschlossenen Auto einen kritischen Punkt zu erreichen.

Vetmeduni Wien

Schweiz reagiert auf Mangel an Herdenschutzhunden

In der Schweiz wird die Zahl der Wölfe auf 240 geschätzt. Diese Tiere reißen immer wieder auch landwirtschaftliche Nutztiere, weshalb vor allem die Besorgnis unter den Hirten und Bergbauern groß ist. Sie setzen zum Schutz vor Wolfsangriffen auch auf Wolfschutzhunde. Allerdings sind aktuell nur zwei Rassen für diesen “Job” zugelassen und werden finanziell gefördert. Dies sind die Rassen Montagne des Pyrénées und Pastore Abruzzese. Allerdings gibt es die Tiere aktuell nicht in ausreichender Zahl, weshalb nun die Zulassung neuer Hunderassen für den Herdenschutz den Mangel beheben soll. Es seien bereits von den Kantonen verschiedene Anträge eingegangen, die nun im Zusammenhang mit der Anpassung der Jagdverordnung geprüft werden. Doch dauert auch dieser Prozess einigen Kantonen zu lange, weshalb diese eigenständig agieren. So setzt der Kanton Graubünden auch anatolische Hirtenhunde ein, auch wenn es vom Bund dafür keine finanzielle Unterstützung gibt. Auch das Wallis reagiert auf die steigende Gefahr von Wolfsrissen mit einem eigenen Prüfungs- und Legitimierungsprogramm, durch das diesen Sommer nicht offizielle als Herdenschutzhunde zugelassene Vierbeiner eingesetzt werden können. Unter den 43 Hunden befinden sich auch Bernhardiner, Kangal- oder Transmontano-Hirtenhunde. Alle Hunde haben die entsprechenden Tests bestanden, wie Schweizerbauer berichtet.

Schweizerbauer

Dogsitter-Kosten steuerlich absetzbar

Die Kosten für einen Dogsitter können als haushaltsnahe Dienstleistungen bei der Steuererklärung berücksichtigt werden. Wie Rechtsanwalt Frank Richter mitteilt, sind solche Kosten aber nur dann ansetzbar, wenn der Hund innerhalb der Wohnanlage des Steuerpflichtigen betreut wird. Leistungen, die für die Versorgung und Betreuung eines in dem Haushalt des Steuerpflichtigen aufgenommenen Hundes erbracht werden, gelten als haushaltsnah, denn Tätigkeiten wie Füttern, Fellpflege und das Ausführen des Hundes werden regelmäßig vom Steuerpflichtigen oder sonstigen Haushaltsangehörigen erledigt. Werden diese Leistungen vom Dogsitter jedoch nicht im Haushalt des Steuerpflichtigen erbracht, kann auch keine Steuerermäßigung geltend gemacht werden (Finanzgericht Münster, AZ.: 14 K 2289/11 E).

Richterrecht.com

Ausstellungsverbot von Qualzuchthunden in der Schweiz

Ab sofort sind auf Schweizer Hundeausstellungen keine Tiere mit Qualzuchtmerkmalen mehr zugelassen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat gemeinsam mit den kantonalen Veterinärdiensten ein Teilnahmeverbot für Hunderassen mit Defektmerkmalen ausgesprochen. So dürfen keine Hunde mit chronischer Hautentzündung aufgrund übermäßiger Faltenbildung, brachyzephale Hunde mit deutlichen Anzeichen von Atembeschwerden sowie ausgewachsene Zwerghunde mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm mehr ausgestellt werden. Ausgeschlossen werden auch Hunde mit verfärbter Zunge oder Rolllid (persistierendes Entropium) mit Anzeichen von Hornhautentzündung sowie Tiere mit vorverlagerten Augäpfeln oder Hängelid. Die Regelungen richten sich an Veranstalter:innen und Teilnehmende und erläutern ihre Pflichten und Aufgaben.

Auf Myvetlearn.de können sich Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Kolleg:innen zu dem Thema Defektzuchtmerkmale und ihre Pathophysiologie fortbilden. Die siebenteilige Online-Seminarreihe “Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen” stellt häufige Qualzucht- bzw. Defektzuchtmerkmale bei Hunden vor. Das nächste Live-Seminar findet am 28. Juni 2023 zum Themakreis Herz-Kreislauf-Respiration statt. Referent Prof. Dr. Stephan Neumann geht darin auf die Kardiomyopathie, der Mitralklappeninsuffizienz, dem persistierenden Ductus Arteriosus Botalli (PDA), die Pulmonalstenose sowie das Problem der Brachycephalie und den Trachealkolla ein. Eine Aufzeichnung des Seminars steht anschließend allen Kursteilnehmer:innen zur Verfügung.

BLV

Online-Seminarreihe zu Qualzuchten auf Myvetlearn.de

Kurs 5: Herz-Kreislauf-Respiration

Vetion-Fokusthema: Qualzuchten

Hunde auf keinen Fall im Auto zurücklassen!

In Deutschland ist Sommer und die Temperaturen haben in vielen Regionen bereits die 30-Grad-Marke überschritten. Und doch kommt es leider immer wieder vor, dass Hunde von ihren Besitzer:innen im Auto zurückgelassen werden. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. warnt eindringlich davor, denn schon bei einer Außentemperatur von lediglich 20 Grad droht den Vierbeinern Lebensgefahr. „Dass solch eine Warnung immer noch notwendig ist, machen die aktuellen Zahlen wieder einmal deutlich“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. Denn in nur wenigen Minuten kann sich der Innenraum zu einem Backofen mit mehr als 50 Grad Celsius aufheizen, selbst wenn das Fenster geöffnet ist und die Sonne nicht scheint.

Im letzten Jahr starben fünf Hunde, weil die Halter:innen sie in ihrem Auto zurückgelassen hatten. Mindestens 72 Vierbeiner konnten noch rechtzeitig befreit werden. „Wir wissen von diesen Fällen nur, weil die Polizei oder die Feuerwehr eingeschaltet waren und darüber berichtet wurde. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein“, betont McCreight. In dem Fall, dass ein Hund in einem abgestellten Auto entdeckt wird und der Halter nicht ausfindig gemacht werden kann, sollte umgehend die Polizei oder Feuerwehr informiert werden, die den Vierbeiner befreit. Um die weitere medizinische Versorgung zu gewährleisten, sollte das Tier im Anschluss an die Erstversorgung auf direktem Wege in eine Tierarztpraxis gebracht werden, rät TASSO, da die Gefahr eines Hitzschlages groß ist.  Dieser muss umgehend behandelt werden.

TASSO 

Tarife von Tierkrankenversicherungen variieren stark

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Haustiere in Deutschland stark angestiegen. Rund 15,2 Millionen Katzen lebten im vergangenen Jahr in den Haushalten, gefolgt von 10,6 Millionen Hunden. Da die Vierbeiner heutzutage im Durchschnitt auch viel älter werden als noch vor 20 Jahren, ist eine Tierkrankenversicherung sehr empfehlenswert. Denn der Besuch der Tierarztpraxis kann unter Umständen viel Geld kosten.

Die inzwischen zahlreichen Anbieter von Tierkrankenversicherungen haben jedoch sehr unterschiedliche Bedingungen, weshalb sich ein Vergleichen der Tarife im Vorfeld des Vertragsabschlusses lohnt. Einige Versicherer schließen bestimmte Behandlungen aus oder übernehmen die Kosten für eine Kastration ohne medizinische Not wie beispielsweise Impfungen nicht. Auch Tätowierungen oder die Kennzeichnung durch einem Chip seien häufig keine versicherten Leistungen, wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mitteilt. Außerdem würden üblicherweise nur 80 Prozent der erstattungsfähigen Kosten übernommen. Auch müssen Halter:innen meist mehr für die Versicherung alter Tiere zahlen, mitunter wird vor Vertragsabschluss auch ein tierärztliches Gutachten über dessen Gesundheitszustand verlangt.

Berchtesgadener Anzeiger

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Vergleich von Tierkrankenversicherungen

Online-Umfrage zum Off-Label-Use von Antibiotika

Das Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig führt aktuell unter Kleintier- sowie Pferdemediziner:innen eine Umfrage zum Thema Off-Label-Use von Antibiotika durch. Auf diese Weise sollen Daten zum tatsächlich angewandten Dosierungsschemata von Antibiotika bei Hunden, Katzen und Pferden gesammelt werden. Seit dem 28.01.2022 ist eine Abweichung von den Zulassungsbedingungen nur noch im Therapienotstand erlaubt, was einem Verbot des Einsatzes von Antibiotika, der in der Anwendung von Fachinformation, Packungsbeilage/den bzw. Zulassungsbedingungen abweicht -mit Ausnahme eines Therapienotstandes- gleichkommt. Doch zahlreiche Zulassungen von Antibiotika sind mit den Erkenntnissen aus Publikationen und dem praktischen Erfahrungswissen nicht mehr vereinbar, was schon seit längerem ein Problem in der Praxis darstellt. Die Überarbeitung/“Harmonisierung“ der Fachinformationen auf EU-Ebene wird zuerst die Antibiotika betreffen. Für die künftige Gestaltung der Fachinformationen können Informationen zur klinischen Anwendung der Antibiotika daher einen Mehrwert bieten. Dieses Projekt fokussiert sich auf die systemische Anwendung von Antibiotika. Die Umfrage dauert ca. 15 Minuten. Bitte nehmen Sie zahlreich teil!

Umfrage Hunde und Katzen

Umfrage Pferde

Zahlreiche Aktionen am Tag des Hundes

Seit 2010 wird in Deutschland der Tag des Hundes gefeiert. In diesem Jahr fällt dieser besondere Feiertag auf den 4. Juni und wird begleitet von mehr als 200 Aktionen rund um den Vierbeiner. Schirmherr des diesjährigen Tag des Hundes ist Hundeliebhaber und Modedesigner Guido Maria Kretschmer. Um die Bedeutung des beliebten Haustieres in den Mittelpunkt zu stellen, hat der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) Tierarztpraxen, Hundeschulen und Hundevereine eingeladen, sich mit Aktionen zu beteiligen. So werden zahlreiche VDH-Mitgliedsvereine an diesem 3. und 4. Juni ihre Hundesportplätze öffnen und laden Besucher ein, die wundervolle Welt rund um den Hund hautnah zu erleben. Zudem haben Interessierte Hundefreund:innen bundesweit die Möglichkeit, an Hunderennen, Wanderungen mit Gleichgesinnten, Foto-Shootings, Fellpflege, Zughunde-Wettbewerben, Einführungen in die Fährtenarbeit sowie Sozialisierungstrainings teilzunehmen. 

Als Beitrag zum Tag des Hundes veranstaltet Laboklin, das Labor für veterinärmedizinische Diagnostik, zudem eine ganze Vorsorgewoche (3.-10.6.2023). In dem Aktionszeitraum bietet das Unternehmen in Kooperation mit verschiedenen Tierarztpraxen Hundehalter:innen ein spezielles Vorsorgeprofil für den Hund zum stark vergünstigen Preis an. Denn Vorsorgeuntersuchungen, gerade im Alter, spielen auch bei Hunden eine zunehmend wichtige Rolle. Das rechtzeitige Erkennen von Erkrankungen ermöglicht ein viel besseres Krankheitsmanagement und verbessert somit Lebensqualität und Lebenszeit.

Anlässlich des Hundefeiertages appelliert die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN an die Bundesregierung, die Revision des Tierschutzgesetzes zu nutzen, um den illegalen Welpenhandel aufzuhalten. „Nach wie vor ist der illegale Welpenhandel ein Millionengeschäft. Der Verkauf von den häufig schwer traumatisierten Welpen wird größtenteils über Online- und Kleinanzeigenplattformen abgewickelt, denn dort haben Kriminelle leichtes Spiel. Weil viele Hunde und Katzen keinen Mikrochip tragen, kann die Herkunft der Tiere in den meisten Fällen von den zuständigen Behörden nicht nachvollzogen werden. Dazu kommt, dass Anbietende von Tieren bisher nahezu anonym inserieren können. Werden Welpen krank verkauft oder sterben sie wenige Tage nach der Übergabe, ist eine Strafverfolgung der Inserenten bislang kaum möglich. In der Novellierung des Tierschutzgesetzes muss deshalb eine verpflichtende Kennzeichnung- und Registrierung für Hunde und Katzen fest verankert werden. Zusätzlich muss auch eine elektronische Identitätsprüfung auf allen Online-Plattformen für Anbietende von Tieren gesetzlich festgeschrieben werden”, erklärt Karina Omelyanovskaya.

Informationen zum Halten von Hunden finden sich außerdem auf www.Tierhalter-Wissen.de.

VDH

Laboklin

VIER PFOTEN

Hunde am Arbeitsplatz haben positiven Einfluss

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde einen positiven Einfluss auf  das Wohlergehen ihrer Halter:innen haben. Gerade während der Coronapandemie und dem damit verbundenen Homeoffice, wurden die Vierbeiner zum ständigen Begleiter. Die Pandemie hat auch dafür gesorgt, dass sich viele Menschen kurzfristig dazu entschlossen haben, sich ein Haustier anzuschaffen. Das Arbeitsleben hat sich nun wieder überwiegend ins Büro verlagert, und leider mussten zahlreiche unüberlegt angeschaffte Hunde ihr neues Zuhause wieder verlassen, weil sie ihre Besitzer:innen nicht an ihren Arbeitsplatz begleiten durften.

Das nimmt  die Tierschutzorganisation TASSO e.V. zum Anlass, an die Arbeitgeber:innen zu appellieren, Hunde im Büro zuzulassen. Denn auch im Büro und für das Betriebsklima seien die Vorteile nicht von der Hand zu weisen, heißt es bei TASSO: Die Gesellschaft der Hunde wirke beruhigend, die Mitarbeitenden sprechen mehr miteinander und auch auf die Entspannung der Tierhalter:innen sowie der Kolleg:innen hätten die tierischen Begleiter einen positiven Einfluss. Ach trügen die mittäglichen Spaziergänge mit dem Vierbeiner dazu bei, den Kopf frei zu bekommen und Energie zu tanken.

Wichtig sei jedoch, dass einige Grundregeln beachtet werden. So sollte der Arbeitsplatz hundetauglich sowie nicht zu laut und unruhig sein. Zudem sollten alle Kolleg:innen mit der Lösung einverstanden sein. Das Wichtigste, was es bei der Mitnahme des Hundes an den Arbeitsplatz zu beachten gibt, ist, dass der Vierbeiner sich dort wohlfühlt, keine Angst vor Menschen hat und über ein Grundgehorsam verfügt. Erfüllt der Hund diese Kriterien, kann er ein wertvoller Kollegen sein. Am 23. Juni wird übrigens erneut der internationale Bürohundtag gefeiert.

TASSO

Internationaler Bürohundtag

Woche gegen Qualzuchten ausgerufen

Viele Tierrassen sind als sogenannte Qualzuchten einzuordnen. Dabei handelt es sich um Hunde, Katzen sowie Heim- und Nutztiere, die so gezüchtet wurden, dass sie den optischen Vorstellungen des Menschen entsprechen – ohne Rücksicht auf daraus resultierende Leiden für die Tiere. Besonders beliebt sind brachycephale Hunderassen wie die Französische Bulldogge oder der Mops, die durch ihre Kurzköpfigkeit massive Schwierigkeiten beim Atmen haben und häufig unter Augen-, Ohren- und Hauterkrankungen sowie schmerzhaften Defekten im Skelett und Muskelsystem leiden. Wegen ihrer typischen Faltohren und den großen Augen wird die Scottish Fold Katze als besonders niedlich angesehen. Doch auf Grund der unheilbaren Erbkrankheit Osteochondrodysplasie, die sich auf Knorpel und Knochen auswirkt, haben diese Tiere bereits in den ersten Lebensjahren Probleme mit den Gelenken und dem Skelett, vor allem mit der Wirbelsäule.

In Österreich wird seit mehr als 1,5 Jahren an einer Novelle des Tierschutzgesetzes gearbeitet, um konkrete Verbesserungen für Heim- und Wildtiere zu erwirken. Da mit keinen Gesetzesänderungen in naher Zukunft zu rechnen ist, verstärkt Tierschutz Austria seinen Druck und hat nun die Woche gegen Qualzuchten ausgerufen. In den nächsten Tagen wird die Tierschutzorganisation Tiere mit Qualzuchtmerkmalen aus dem Tierschutzhaus Vösendorf vorstellen.

Um solche Defektzuchten geht es auch in der Online-Seminarreihe Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde auf Myvetlearn.de. Am 31. Mai 2023 findet das nächste Live-Webinar mit Prof. Dr. Stephan Neumann statt. Dieses Mal zum Thema Kopf. Alle Webinare der Fortbildungsreihe werden aufgezeichnet und stehen den Kursteilnehmer:innen bis zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung. Die Fortbildungsreihe richtet sich gleichermaßen an Amtstierärzt:innen als auch an kurativ tätige Kolleg:innen.

OTS

Online-Fortbildung zu Qualzuchten bei Hunden auf Myvetlearn.de

Vetion-Fokusthema Qualzuchten

VDH weist Vorwürfe zu Rassehundeausstellung zurück

Vom 12. – 14. Mai 2023 hat die Dogs & Fun in Dortmund stattgefunden. Veranstalter dieser Rassehunde-Messe ist der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Im Vorfeld hatte es seitens der PETA scharfe Kritik an der Veranstaltung gegeben, da die Tierschutzorganisation unter anderem vermutete, dass bei den rund 240 Rassen, die bei den Wettbewerben zur Schau gestellt werden, sogenannte Qualzuchten dabei seien. „Zuchtverbände, die Hunde durch die gezielte Kombination von verschiedenen Formen und Farben züchten, akzeptieren bewusst, dass viele dieser Tiere während ihres gesamten Lebens leiden. Oft sind sie schwer krank oder werden es im Laufe ihres Lebens“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Mit der Änderung der Tierschutz-Hundeverordnung gilt seit Januar 2022 endlich ein Ausstellungsverbot für qualgezüchtete Hunde. Trotzdem sehen wir noch zu oft Hunde, die trotz ihrer Qualzuchtmerkmale auf derartigen Veranstaltungen ausgestellt werden.“

Der Veranstalter widerspricht diesen Vorwürfen jedoch. Wie Jan-Peter Bach, Fachreferent für Tierschutz des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH), mitteilte, seien zwar sieben Hunde wegen auffälliger Defektzuchtmerkmalen von der Ausstellung ausgeschlossen worden, doch hätten neben sieben beauftragten Tierärzt:innen auch das örtliche Veterinäramt die Einhaltung der Vorschriften überwacht. „Es kann also mit Recht gesagt werden, dass Veranstalter und Veterinäramt einen großen Aufwand betrieben haben, um die Ausstellung von Tieren mit sogenannten ‘Qualzuchtmerkmalen’ zu verhindern und dass nur ein sehr kleiner Teil der untersuchten Tiere erblich bedingte Krankheitsmerkmale aufwies”, so Bach. Auch die Kritik, dass die Hunde zur Teilnahme an bestimmten Showeinlagen gezwungen werden würden, wies der VDH-Fachreferent entschieden zurück.

„Die Entscheidung, sich überhaupt einen Hund zuzulegen und die Frage, ob es ein Rassehund oder ein Mischling sein soll und welcher Rasse der Hund angehört, ist für jeden – abhängig von den eigenen Lebensumständen und der Erfahrung im Umgang mit Hunden – individuell zu entscheiden”, stellte Bach klar. Die PETA-Tierschützer:innen appellieren an potenzielle Neu-Besitzer:innen von Hunden, sich lieber ein neues Familienmitglied aus dem Tierheim zu holen, in denen Tausende Hunde auf ein neues Zuhause warten.

Auf Myvetlearn.de erfahren Tierärzt:innen bei der Online-Seminarreihe Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde mehr über Defektzuchten. Am 31. Mai findet das nächste Live-Webinar (Thema Kopf) statt. Alle Webinare werden zudem aufgezeichnet und stehen den Kursteilnehmer:innen bis zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung. Die Fortbildungsreihe richtet sich gleichermaßen an Amtstierärzt:innen als auch an kurativ tätige Kolleg:innen.

T-Online

PETA

Online-Fortbildung zu Defektzuchtmerkmalen bei Hunden auf Myvetlearn.de

Vetion-Fokusthema Qualzuchten

Zweite Chance für Straßentiere

Weltweit leben unzählige Hunde und Katzen auf der Straße. Die meisten fristen ein trauriges Dasein. Zu den täglichen Kämpfen ums Überleben kommen zahllose Krankheiten und Unfälle. Aus Angst vor hohen Kosten kümmern sich nur wenige Menschen um diese Tiere. Hinzu kommt die unkontrollierte Vermehrung, die zusätzlich für zahlreichen, leider unerwünschten Nachwuchs sorgt. In den Tierwaisenhospitälern der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST) werden Tausende dieser Straßentiere in Not tierärztlich versorgt. Zusätzlich werden laufend Kastrationen für Hunde und Katzen durchgeführt, um das Tierleid der Straßentiere etwas zu mindern.

Die Stiftung organisiert und finanziert diese Hospitäler, trägt die Kosten für die tierärztliche Versorgung sowie für die Medikamente, Operationen, Therapien und Pflege. Erst kürzlich wurden zwei neue Tierwaisenhospitäler in Moreni (Rumänien) und Beirut (Libanon) eröffnet. Weiterhin engagiert sich die SUST für eine nachhaltige Lösung der Tierschutzprobleme vor Ort. Die Stiftung organisiert die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, optimiert Tierheime, klärt die Bevölkerung auf und fördert die Vermittlung heimatloser Tiere direkt im Land. Seit der Gründung des ersten Tierwaisenhospitals vor sieben Jahren haben mehr als 50.000 Straßentiere Zuflucht und veterinärmedizinische Behandlung erhalten.

SUST
Schweizerbauer
Fokusthema: Tierschutz geht uns alle an