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USA melden weitere Geflügelpestausbrüche bei Milchvieh

Die Geflügelpest greift in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) weiter um sich. Aufgrund des größten Ausbruchs mit dem HPAI-Virus seit vier Monaten mussten mehr als 2 Mio. Legehennen und Junghennen eines Großbetriebs gekeult werden, wie das US- Landwirtschaftsministerium (USDA) mitteilt. Damit erhöht sich die Zahl der seit 2022 an der Geflügelpest verendeten Vögel auf annähernd 84 Millionen.

Neben Wildvögeln und Nutzgeflügel breitet sich das hochpathogene Virus zunehmend auch unter anderen Tierarten aus. So wies das USDA inzwischen bei 12 Milchvieh-Herden in Texas, Kansas und drei weiteren Bundesstaaten den HPAI-Erreger nach.

Zudem haben sich zwei Personen mit dem Geflügelpestvirus infiziert. In beiden Fällen waren Mitarbeiter von Geflügelfarmen betroffen, bei denen der Erreger bereits beim Milchvieh festgestellt worden war. Das US-Ministerium weist erneut darauf hin, dass die Gefahr von Infektionen bei Menschen jedoch weiterhin gering sei. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich weltweit in den vergangenen 20 Jahren insgesamt lediglich rund 250 Menschen mit dem Geflügelpest-Virus infiziert.

Experten befürchten jedoch, dass das Virus die Speziesbarriere durchbrechen und Infektionen von Tier zu Tier dann auch bei anderen Arten als beim Geflügel erfolgen könnten.

Agrarheute

HPAI-Impfung bei Enten in Frankreich erfolgreich

Nach Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist die Zahl der Geflügelpestausbrüche (HPAI) in Enten haltenden Betrieben in Frankreich zurückgegangen. Den Hauptgrund für den Rückgang erklärt die Behörde mit der groß angelegten Impfkampagne, die die französische Regierung zum Schutz der Enten Anfang Oktober 2023 gestartet hat. Die neuesten Zahlen zeigen, dass zwischen dem 2. Dezember 2023 und dem 15. März 2024 überwiegend ungeimpfte Geflügelbestände von HPAI-Ausbrüchen betroffen waren.

Erfreulich ist auch, dass in ganz Europa in 2023 sowohl bei Wildvögeln als auch bei Nutzgeflügel weniger Ausbrüche gemeldet wurden als im Vorjahr. Die EFSA vermutet einerseits eine gesteigerte Immunität bei den wildlebenden Arten und andererseits veränderte Erreger. Für das Nutzgeflügel ist der EFSA zufolge davon auszugehen, dass die geringere Verbreitung unter den Wildvögeln den Infektionsdruck durch einen Viruseintrag aus der Umwelt verringert hat.
EFSA

Deutschland und Polen intensivieren Tierseuchendiagnostik

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und das Nationale Veterinär-Forschungsinstitut (PIWet) in Pulawy (Polen), werden künftig ihre Zusammenarbeit bei der Diagnostik von Tierkrankheiten intensivieren. Von Seiten des PIWet besteht besonderes Interesse an der Zusammenarbeit in den Bereichen Geflügelpest (HPAI), Afrikanische Schweinepest (ASP) und Bovine Virusdiarrhoe (BVD).

Durch den Austausch von Fachwissen und Ressourcen streben das FLI und das PIWet an, die Diagnosemöglichkeiten zu verbessern und schnellere Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich der Tiergesundheit zu finden.

FLI-Präsidentin Prof. Dr. Christa Kühn anlässlich der Unterzeichnung: „Diese wegweisende Partnerschaft zwischen FLI und dem PIWet markiert einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Tiergesundheit und der Erforschung von Tierkrankheiten zwischen Deutschland und Polen.“

FLI

HPAI in Rindern und in nicht-pasteurisierter Milch festgestellt

Die auch als Geflügelpest bezeichnete hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) breitet sich weltweit aus und bedroht neben Vögeln und Nutzgeflügel auch verschiedene Säugetiere wie Robben und Seelöwen. Vereinzelt sind auch Fälle beim Menschen bekannt.

Nun wurde HPAI in Proben nicht-pasteurisierter Milch im US-amerikanischen Kansas festgestellt. Zudem wurde das Virus ebenfalls in einem Abstrich aus dem Rachenraum einer Kuh in einem anderen Betrieb im Bundesstaat Texas nachgewiesen, wie das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) mitteilte. Zuvor waren zahlreiche verendete Wildvögel auf den Flächen der betroffenen Farmen gefunden worden. Gemeinsam mit der Food and Drug Administration (FDA) und dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) sowie staatlichen Veterinär- und Gesundheitsbehörden hat das USDA Untersuchungen von symptomatisch auffälligen Milchkühen in Kansas, Texas und New Mexico in die Wege geleitet.

Das Ministerium weist jedoch darauf hin, dass für die Verbraucher:innen kein Erkrankungsrisiko bestehe, da nur Milch von gesunden Tieren für den menschlichen Verzehr weiterverarbeitet wird. Zudem mache die Pasteurisierung der Milch Bakterien und Viren unschädlich.

Agrarheute

  

Deutschland bereitet HPAI-Impfung vor

In Deutschland soll bald gegen die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) geimpft werden. So können die Bestände zusätzlich geschützt werden. Ermöglicht wird die Impfung, die bislang verboten war, durch die Durchführungsverordnung 2023/361/EU. Zuständigen Behörden ist es seit Juni 2023 möglich, die Impfung von Geflügel gegen HPAIV – begleitet von strengen Überwachungsmaßnahmen – zu genehmigen. Die Ständige Impfkommission Veterinär (StIKo Vet) begrüßt diese Entscheidung uneingeschränkt, obgleich nach wie vor kein geeigneter, regulär zugelassener Impfstoff gegen aktuell zirkulierende HPAI-Viren zur Verfügung steht.

Im vergangenen Jahr wurden aber zwei rekombinante HVT-H5 Impfstoffe, Vectormune der Firma CEVA und HVT-H5 (COBRA) der Firma Boehringer Ingelheim Vetmedica, am Wageningen Bioveterinary Research Institut in Hühnern getestet.

Für den Einsatz bei Wassergeflügel stehen die Vakzinen Duck H5-SRV vaccine® von der Firma CEVA sowie Volvac B.E.S.T. AI+ND®von Boehringer Ingelheim nach der offiziellen Zulassung zur Verfügung. Beide sind in Frankreich per Ausnahmegenehmigung bei Enten bereits eingesetzt worden.

In Deutschland bereiten sich die zuständigen Behörden in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe derzeit auf den Einsatz der zu erwartenden, regulär zugelassenen Impfstoffe vor.

FLI

Erste HPAI-Impfung beim Kalifornischen Kondor in Planung

Die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) bedroht Wildvögel weltweit. Auch in den Sommermonaten, außerhalb der Vogelzugsaison, persistiert die Geflügelpest in den Beständen. Wie die Behörden in den USA mitteilen, ist auch der Kalifornische Kondor (Gymnogyps californianus) von der hochansteckenden Tierseuche bedroht. Bislang seien bereits mehr als ein Dutzend der größten Vögel Nordamerikas, die mit großer Mühe vor dem Aussterben gerettet wurden, verstorben. Die Behörden planen daher, die seltenen Vögel gegen die HPAI zu impfen. Nach Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wäre das die weltweit erste Impfung von freilebenden Wildvögeln gegen die Vogelgrippe. Zunächst sollte der Impfstoff allerdings noch an Rabengeiern getestet werden.

„Die Impfung könne bei den Kondoren eine sehr interessante Option sein“, erklärte Timm Harder, der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am FLI. Harder weist jedoch darauf hin, dass einiges dabei bedacht werden müsse – beispielsweise die häufig ungeklärte Verträglichkeit und die nicht lange anhaltende Immunität. In kleinerem Ausmaß habe es ähnliche Impfungen bereits in Zoos und Tierparks, unter anderem in Deutschland sowie bei gehaltenem Geflügel in vielen Ländern außerhalb Europas und Nordamerikas gegeben, so etwa in China.

Schweizerbauer

Vetion-Fokusthema Aviäre Influenza/Geflügelpest