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Konzepte für die zukünftige Welternährung

Die Weltbevölkerung wächst kontinuierlich. Laut der UN könnte schon im Jahr 2040 die 8,5-Milliarden-Marke erreicht werden. Expert:innen auf der ganzen Welt arbeiten daher mit Hochdruck an Konzepten für die Zukunft der Welternährung. „Essen muss auch noch in 20 Jahren günstig im Preis und gut für die Umwelt sein“, erklärte Professor Dr.-Ing. Marius Henkel jüngst auf einer Veranstaltung des Bayerischen Bauernverbands (BBV). Der Bioingenieur ist der erste Professor für zellulare Landwirtschaft in Deutschland mit einem Lehrstuhl in Weihenstephan. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Entwicklung von Bio-Scaffolding Technologien und skalierbaren Konzepten für kultiviertes Fleisch sowie die biotechnologische Herstellung von funktionellen Komponenten für Lebensmittel.

Nach Meinung des Experten ist die konventionelle Viehzucht und Futter-Generierung ineffizient. Bei der zukünftigen Lebensmittelerzeugung müssten sowohl Verfügbarkeit als auch Sicherheit, Ethik, Tierwohl und Lebensmittel-Gerechtigkeit in der Welt gewährleistet sein, so Henkel. „Essen muss auch noch in 20 Jahren günstig im Preis und gut für die Umwelt sein.“ Imitate aus pflanzlichen Rohstoffen wie Bohnen oder Tofu, Lebensmittel aus Biomasse sowie Fleisch aus Zellkulturen sind nach Meinung des Experten die Produkte der Zukunft, um Eiweiße in Form lebenswichtiger Proteine zu erhalten.

Während Henkel für Hybrid-Produkte und Erzeugnisse aus Präzisionsfermentation die größten Chancen sieht, glaubt er hingegen nicht an eine realistische Zukunft von kultiviertem Fleisch aus echtem tierischen Gewebe, da sich die Kosten auf einem weiterhin hohen Preisniveau bewegten und Fleisch aus dem Bioreaktor damit ein Exoten-Produkt bleiben würde. Eine ganz andere Meinung vertritt dazu Prof. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta, der In-vitro-Fleisch als unausweichlich bei der zukünftigen Ernährung betrachtet. Der Wirtschaftsethiker glaubt, dass das klassisch erzeugte Fleisch schon bald von Fleisch aus dem Labor abgelöst werden könnte und spricht von einer Sprunginnovation, die das Potential haben, die erwähnten Hybrid-Produkte zu verdrängen.

Merkur

Vetion-Fokusthema Fleischlos glücklich

Zusammenfassung Futura.VET

Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel schreitet voran und auch die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung weltweit nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. In dem gerade erschienenen Sachstandsbericht unter der Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI), der im Rahmen des Projekts „KlimGesundAkt“ erstellt wurde, wird der Klimawandel als die größte Herausforderung für die Menschheit eingestuft. Die Mitwirkenden, rund 90 Autor:innen aus über 30 Forschungseinrichtungen und Behörden, nehmen in der ersten Ausgabe der Beitragsreihe Bezug auf den Einfluss des Klimawandels auf Infektionskrankheiten, die vermehrt auftreten. Neben Vektor- und Nagetier-assoziierten Infektionen, wasserbürtigen Infektionen und Intoxikationen sowie lebensmittelassoziierten Infektionen und Intoxikationen beleuchten die Autor:innen auch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen.

„Neben verschiedenen themenspezifischen Handlungsempfehlungen haben alle Beiträge eines gemeinsam: Sie weisen auf einen anhaltend hohen Forschungsbedarf hin. Auch erweitertes Monitoring vieler gesundheitlicher Auswirkungen des Klimawandels wird empfohlen“, resümieren die Expert:innen. Gleichzeitig zeigen sie in dem Sachstandsbericht auch Möglichkeiten auf, den Folgen des Klimawandels entgegenzutreten. „Daher erfordern gesundheitssensibler Klimaschutz und Klimawandelanpassung eine intersektorale Zusammenarbeit und den Austausch verschiedener Akteurinnen und Akteure im Sinne von One Health und Health in All Policies“, betonen die Autor:innen des Editorials und haben dazu passend die Überschrift formuliert: „Gemeinsam können wir den Auswirkungen des Klimawandels begegnen“.

Um den One-Health-Ansatz ging es unter anderem auch bei der Futura.VET, die erstmalig am 16. Februar 2023 stattgefunden hat.

RKI

Sachstandsbericht zu Klimawandel und Gesundheit

Futura.VET