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Erste EHD-Ausbrüche in Frankreich

Die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) ist eine meldepflichtige Tierseuche, die vorwiegend bei nordamerikanischen Hirsch- und Antilopenarten vorkommt, aber auch in seltenen Fällen auf Rinder übertragen werden kann. Der Krankheitserreger wird durch den Stich von Gnitzen übertragen. Die klinischen Symptome sind ähnlich wie bei der Blauzungenkrankheit.

Im Herbst 2022 wurden die ersten Ausbrüche bei Rindern in Italien und Spanien gemeldet. Nun ist die Tierseuche auch in Frankreich nachgewiesen worden. Betroffen sind drei Betriebe in den Départements Pyrénées-Atlantiques und Hautes-Pyrénées, nahe der spanischen Grenze. Wie das französische Landwirtschaftsministerium in der vergangenen Woche verkündete, wurden umgehend Sperrzonen um die Betriebe eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Aus den betroffenen Zonen dürfen lediglich lebende Wiederkäuer zur Schlachtung verbracht werden.

Schweizerbauer

Tularämie bei Feldhasen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Nachdem Anfang August bei einem Feldhasen die Tularämie nachgewiesen wurde, warnt das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald die Bevölkerung vor einer Ansteckung mit Hasenpest, wie die Infektion auch genannt wird. Die Tularämie wird durch den Erreger Francisella tularensis ausgelöst und betrifft besonders Hasenartige und Nagetiere. Sie kann jedoch auch auf Menschen, unter anderem über den Kontakt mit infektiösen Ausscheidungen, Blut und Organen, übertragen werden und teils schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen.

Daher warnt die Behörde dringend vor dem Berühren von verendeten Feldhasen oder Wildkaninchen. Jagdrevierbesitzer oder die Polizei sollten im Fall eines Fundes unmittelbar informiert werden. Kadaver sollten zur Untersuchung zur Verfügung gestellt oder fachgerecht entsorgt werden. Auch darf das Fleisch nicht verzehrt werden. Bei einer Infektion mit dem Erreger können sich grippeähnliche Symptome sowie Kopf- und Gliederschmerzen einstellen. Zudem kann es zu Lymphknotenschwellungen an Haut, Rachen und Augen, gastrointestinalen Beschwerden oder einem Befall der Lunge kommen. Die Tularämie ist eine meldepflichtige Erkrankung. Nach der Meldung eines Falles wird das zuständige Veterinäramt über den Infektionsort und den möglichen Übertragungsweg informiert.

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Impfstoff gegen Q-Fieber auch für Schafe zugelassen

Q-Fieber ist eine zoonotische Erkrankung bei Rindern, Ziegen und Schafen. Sie wird durch das Bakterium Coxiella (C.) burnetii übertragen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 wurde der Erreger in jedem zweiten Schaf- oder Rinderbetrieb in Deutschland nachgewiesen. Klinische Symptome einer Infektion sind Aborte, insbesondere beim Rind sind die Coxiellen auch Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen. Auch wenn die Tiere nur selten klinische Symptome zeigen, werden die sehr widerstandsfähigen und hochansteckenden Coxiellen über Kot, Urin und Milch sowie Körpergewebe, wie etwa die Placenta, ausgeschieden. Darüber hinaus ist das Q-Fieber auch auf den Menschen übertragbar.

Wie das Pharmaunternehmen Ceva Tiergesundheit in der vergangenen Woche mitteilte, ist ein Impfstoff gegen Q-Fieber für Rinder und jetzt auch für Schafe zugelassen. Mit einer Impfung könne sowohl der Verbrauch von Antibiotika sowie die Therapiehäufigkeit in Milchkuhbetrieben signifikant reduziert werden, so der Hersteller. Zudem würden besonders Kontaktpersonen wie Halter:innen, behandelnde Tierärzt:innen sowie Schäfer:innen besser geschützt, da die Impfung die Gefahr senke, dass Tiere zum Dauerausscheider des Bakteriums werden. Typische Anzeichen einer Q-Fieber-Erkrankung beim Menschen sind grippeähnliche Symptome sowie Herzinnenhautentzündungen bei einem chronischen Verlauf oder auch ein chronisches Erschöpfungssyndrom. Bei Schwangeren seien Aborte und Frühgeburten möglich, konstatierte das Unternehmen.

Proplanta

Impfungen durch Tierhalter:innen gesetzlich geregelt

Gemäß Tierarzneimittelgesetz werden Impfungen in Nutztierbeständen vom Tierarzt durchgeführt. Die Behandlung schließt auch die Wahl des Impfstoffs sowie die Entnahme von Erregerproben ein. In Einzelfällen dürfen jedoch die Tierhalter:innen gegen bestimmte Erreger selbst impfen, was aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. In diesem Fall ist die Durchführung ebenfalls durch die bundeseinheitliche Tierimpfstoff-Verordnung (TierImpfStV) geregelt. So gilt für den impfenden Tierhalter der §44 TierImpfStV als rechtliche Grundlage.

In den meisten Fällen stützen sich die einzelnen Bundesländer auf die geltenden Vorgaben aus diesem Gesetz. In den meisten Bundesländern wird größtenteils auf die Regelungen und Vorgaben zur Anwendung und Dokumentation von Tierimpfstoffen nach europäischem Recht (Verordnung (EU) 2019/6 und Verordnung (EU) 2016/429) und das bundesweit geltende Recht aus der TierImpfStV und dem Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) verwiesen.

Agrarheute

Risiko der Geflügelpestausbreitung weiter hoch

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stuft das Risiko der Geflügelpestausbreitung weiterhin als hoch ein. Grund dafür seien trotz der warmen Temperaturen die weiterhin hohen Infektionsraten bei Lachmöwen. Diese sind derzeit nicht nur in Küstengebieten, sondern auch im Binnenland  anzutreffen, was zu einem hohen Risiko des Vireneintrags in deutsche Geflügelhaltungen sowie Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen führe, so das FLI. Als Brückenspezies können einige Möwenarten Geflügelproduktionsstätten und Wasservogelhabitate miteinander in Kontakt bringen. Zwar seien die Ausbrüche der Aviären Influenza in Deutschland rückläufig, in Frankreich gäbe es jedoch besonders durch die Stopfleberproduktion bei Enten und Gänsen ein hohes Seuchengeschehen. Daher empfiehlt das Institut, die wissenschaftliche Vogelberingung in Kolonien mit gehäuften Auftreten von Todesfällen (mit oder ohne HPAI positiven Befund) unverzüglich einzustellen, um die Verbreitung des Erregers innerhalb und zwischen Kolonien zu vermeiden. Zudem sollte beim Auftreten von eigenen Krankheitssymptomen zur Abklärung einer möglichen HPAIV Humaninfektion sofort ein Arzt aufgesucht werden.

FLI

Vetion-Fokusthema: Geflügelpest/Aviäre Influenza