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Tote Seelöwen und Delfine an Kaliforniens Stränden

An den Stränden Südkaliforniens wurde in den vergangenen Wochen eine extrem hohe Zahl an schwerkranken bzw. toten Seelöwen und Delfinen angeschwemmt. Allein in den letzten 14 Tagen starben 110 Delfine. Nach Einschätzung von Meeresbiologen ist das Nervengift “Domoinsäure”, das von Algen produziert wird, der Grund für das Sterben der Meerestiere. Der weltweit gestiegene CO2-Gehalt habe zu einer höheren Konzentration des Giftes in der sogenannten “Pseudo-Nitzschia”-Alge geführt, vermutet Michelle Kowalewski, Direktorin des Channel Islands Cetacean Research Unit.

In jedem Frühjahr werde das Nervengift, das über die Nahrungskette zu Delfinen und Seelöwen gelangt, von den Algen produziert, so die Biologin. „Es scheint, dass die Toxizität der Algen jedes Jahr zunimmt. Und wenn das der Fall ist, dann könnte das ein sehr großes Problem für mehrere Populationen sein, nicht nur für Seelöwen und Delfine, sondern auch für Vögel, Fische und andere Organismen“, befürchtet Kowalewski. Ein Grund für dieses Extremereignis könnten der starke Sturm sowie große Regenmengen im vergangenen Winter sein.

Die Domoinsäure kann zu Desorientierung, Erbrechen oder Krampfanfällen bei den Tieren führen, welche in schweren Fällen den Tod verursachen. Da sich der Giftstoff auch in Muscheln und Krabben ansammeln kann, überwacht die kalifornische Gesundheitsbehörde derzeit die Fischereien auf Giftstoffe und schließt diese dann gelegentlich. Vor 2 Wochen wurde bereits vor dem Verzehr verschiedener Muscheln aus Santa Barbara gewarnt, in denen gefährliche Mengen an Domoinsäure festgestellt worden waren. Im gesamten kalifornischen Küstengebiet ist für diese Muscheln bereits eine Quarantäne in Kraft.

ZDF