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Zeckenzeit hat begonnen

Endlich Frühling – überall erwacht das Leben und das kann, wie im Fall von Zecken, mit gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier einhergehen. Denn mit den steigenden Temperaturen erwachen auch die Blutsauger wieder aus ihrer Winterruhe. Die hungrigen Spinnentiere sind jetzt auf der Suche nach einer Blutmahlzeit, um sich weiter fortzupflanzen. Beim Akt des Blutsaugens können sie jedoch gefährliche Krankheiten übertragen. Dazu gehört im Fall des gemeinen Holzbock vor allem die Borreliose und die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) sowie im Fall der Auwaldzecke auch noch die Babesiose. Außerdem werden auch Anaplasmose, Ehrlichiose, die Hepatozoonose und die Rickettsiose von Zecken übertragen.

Daher sollten Tierhalter ihre Tiere vor Zeckenstichen schützen – am besten ganzjährig, da die milden Temperaturen immer häufiger dafür sorgen, dass die Zecken die Winterruhe ausfallen lassen. Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe schützt die Vierbeiner daher am besten vor schweren Erkrankungen, weiß der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).

Aber nicht alle Zeckenschutzmittel sind gleich. Deshalb ist es wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die jeweiligen Anwendungsempfehlungen genau zu beachten. Nur so wirken die Mittel so, wie sie sollen. Auch die Einhaltung ergänzender Hinweise ist wichtig – beispielsweise Wartezeiten oder das Abnehmen von Halsbändern vor dem Baden oder Schwimmen.

Auf viele dieser Tick-Borne Diseases geht Prof. Dr. Stephan Neumann in der Online-Fortbildungsreihe für Tierärzt:innen Consensus Statements für die Kleintiermedizin (Modul 6 & 9) ein.

ALS-Virus immer häufiger in europäischen Zecken

Zecken sind Überträger zahlreicher Krankheiten wie beispielsweise der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der Borreliose. Hunde können nach einem Zeckenbiss zudem an der Babesiose oder der Anaplasmose erkranken. Aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Reiseaktivitäten haben sich die Verbreitungsgebiete vieler heimischen Zeckenarten in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet, wie Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, kürzlich mitteilte.

So konnten Forschende das 2017 erstmals in der Mongolei entdeckte Alongshan-Virus (ALSV) inzwischen auch in Zecken in Finnland, Frankreich, Russland sowie der Schweiz nachweisen. Laut einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) gab es zudem erste ALSV-Nachweise bei Wildtieren in Niedersachsen. Auch wenn es bislang zu keinen ALSV-Infektionen mit starken Symptomen gekommen ist, wächst die Sorge über einen weiteren Krankheitserreger, der in Europa über Zecken übertragen werden kann. Um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier einschätzen zu können, sind nach Informationen der TiHo weitere Untersuchungen notwendig.

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