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Waschbären nicht unterschätzen

Waschbären gehören zu den nicht-heimischen Wildtieren in Deutschland, die sich in den letzten Jahrzehnten sehr ausgebreitet haben. Immer mehr der sogenannten Neozoen leben inzwischen auch in urbanen Gebieten. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Nahrungssuche konnten sich die Kleinbären in einigen Gebieten stark vermehren. Auch wenn Waschbären von den meisten Menschen als niedlich bezeichnet werden, sind die kleinen Räuber keineswegs zu unterschätzen.

Die bis zu 85 Zentimeter großen Wildtiere greifen Menschen und Haustiere an, wenn sie sich eingeengt oder bedrängt fühlen. Bei einem Biss können die Infektionskrankheit Leptospirose oder der Waschbärenbandwurm übertragen werden, weshalb in dem Fall unbedingt ein:e Ärzt:in aufgesucht werden sollte. Expert:innen appellieren zudem, Waschbären auf keinen Fall zu füttern, und auch Abfälle für die Tiere unzugänglich aufzubewahren, damit sich die Population nicht noch weiter vermehrt. Auch sollten Hausbesitzer:innen geeignete Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass die Kleinbären ins Haus kommen und dort sesshaft werden.

Um Wildtiere in der Tierarztpraxis geht es auch in der gleichnamigen Online-Seminarreihe für Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de. Tiermedizinischen Fachangestellten steht eine separate Online-Reihe zu Wildtieren zur Verfügung.

T-Online

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für Tierärzt:innen

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für TFAs

Auwaldzecke breitet sich in Deutschland aus

Die hochsommerlichen Temperaturen steigern leider auch die Aktivitäten von Parasiten wie Mücken und Zecken. Mit den Stichen können auch gefährliche Krankheiten übertragen werden. Besonders die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) ist eine Gefahr für Hunde, denn diese kann die Babesiose, auch Hundemalaria genannt, übertragen. Wird die durch die Blutparasiten Babesia Canis ausgelöste Erkrankung nicht behandelt, kann die Babesiose für die Vierbeiner schlimmstenfalls tödlich enden. Gefährdet sind besonders Welpen sowie alte und geschwächte Hunde. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, hat sich die Auwaldzecke in den letzten Jahren in ganz Deutschland ausgebreitet. Der Parasit bevorzugt im Gegensatz zu anderen Zeckenarten eher offeneres Terrain, wie Flächen mit hochwüchsigen Gräsern.

Die typischen Symptome der Babesiose sind hohes Fieber, Appetitlosigkeit, blasse Schleimhäute und dunkler Urin. Auch können sich Bewegungsstörungen, Nasenbluten und Husten einstellen. Beim Auftreten der ersten Symptome muss umgehend eine medikamentöse Behandlung durch die Tierärztin/den Tierarzt erfolgen. Die Inkubationszeit kann fünf Tage bis drei Wochen dauern. Um eine Erkrankung zu vermeiden, wird ein ganzjähriger Zeckenschutz bei Hunden dringend empfohlen. Nach Wanderungen und Spaziergängen sollten Hunde zudem nach Zecken abgesucht werden, am besten mehrmals täglich. Bei einer erkennbaren Rötung und bei Ausfluss aus einer Bissstelle sowie bei Krankheitssymptomen sollten Hundehalter:innen sofort mit ihrem Vierbeiner eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Focus

Fokusthema Floh- und Zeckenbekämpfung