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Deutschland ist Schlusslicht beim Schutz der Artenvielfalt in der EU

Um die Artenvielfalt zu erhalten sowie die angegriffenen Ökosysteme zu stärken, haben die UN-Mitgliedsstaaten Ende 2022 auf der Weltnaturkonferenz ein neues Weltnaturabkommen ausgehandelt. Die Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 knapp ein Drittel der Landes- und Meeresfläche unter rechtlich verbindlichen Schutz gestellt werden sollen. Für 10 Prozent der gesamten Fläche soll strikter Schutz gelten. Laut einer Analyse italienischer Forschenden gibt es in Deutschland derzeit lediglich 0,6 Prozent ausgewiesene Schutzflächen. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland damit gerade mal den drittletzten Platz vor Belgien (0,1 Prozent) und Dänemark (0,2). Luxemburg ist das einzige Land der 27 EU-Staaten, das bereits jetzt mehr als 36 Prozent seiner Fläche als strenge Schutzgebiete ausgewiesen hat.

Die Biolog:innen konnten mit ihrer Studie auch belegen, dass es nicht nur ein Ungleichgewicht zwischen den Ländern gibt, sondern auch zwischen den Höhenlagen, in denen Schutzgebiete ausgewiesen sind. „Wir finden zum Beispiel nur sehr wenige streng geschützte Gebiete im Flachland und in niedrigen Höhenlagen“, erklärte der an der Studie beteiligte Biologe Roberto Cazzolla Gatti. Auch in Deutschland befindet sich die Mehrheit der strengen Schutzflächen in alpinen Gegenden. Zwar hätten 37 Prozent der Flächen in Deutschland einen Schutzstatus, doch würden die Biodiversität, die Arten, der Lebensraum und das Ökosystem nur wenig geschützt, lautet die Kritik des Naturschutzbundes NABU. Wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mitteilte, soll zeitnah das Naturschutz- und Wildnisgebiet Königsbrücker Heide in Sachsen mit seinen knapp 7.000 Hektar als IUCN-Kategorie Ib eingestuft werden. Darüber hinaus seien weitere Gebietsmeldungen für 2024 vorgesehen, hieß es vom BfN.

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