Am 7. Januar 2022 ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals auf dem italienischen Festland nachgewiesen worden. Das hochpathogene Virus war bei einem toten Wildschwein in der Region Piemont diagnostiziert worden. Trotz zahlreicher Maßnahmen hat es mittlerweile in sechs der insgesamt 20 Regionen ASP-Nachweise gegeben. Im Mai 2023 ist die ASP auch erstmals in Kalabrien und Kampanien im Süden Italiens nachgewiesen worden. Insgesamt meldeten die Behördlich bis zum 2. Juni 2023 rund 840 ASP-Nachweise bei Wildschweinen sowie in insgesamt sieben landwirtschaftlichen Hausschweinehaltungen. Laut Daten des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) wurden in diesem Jahr in den ersten fünf Monaten 527 Wildschweine in Italien positiv auf das Virus getestet. Damit liegt das Land in Europa mittlerweile auf Rang 3 in der Statistik mit den häufigsten Nachweisen. Übertroffen wurde das laut ADIS nur von Polen mit 1.669 und Deutschland mit 639 ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen.
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Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest
Vor knapp 18 Monaten ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals im Landkreis Ludwigslust-Parchim bei einem Wildschwein festgestellt worden. Weitere 46 Nachweise des ASP-Virus folgten, zuletzt im Oktober 2022. Wie das Land Mecklenburg-Vorpommern nun mitteilt, ist die Seuchenlage stabil, und mit Genehmigung der EU können die Einschränkungen für Jagd, Land- und Forstwirtschaft in der Region von 120.000 auf 30.000 Hektar verringert werden.
„Mecklenburg-Vorpommern ist es als erstem Bundesland gelungen, die ASP bei Wildschweinen so effektiv einzudämmen, dass die Restriktionszonen im Landkreis Ludwigslust-Parchim nur 18 Monate nach Ausbruch der ASP bereits wieder massiv verringert werden können. Das ist ein großartiger Erfolg, auf den alle Beteiligten stolz sein können“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Da für die Eindämmung der Seuche notwendigen Maßnahmen mehr als 17 Mio. Euro aufgewendet werden mussten, weist der Minister jedoch auf die bestehende Notwendigkeit der konsequenten Schwarzwildbejagung sowie die strikte Einhaltung der Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen hin.
Sollte es zu keinen ASP-Nachweisen in den entsprechenden Gebieten mehr kommen, könnten die Restriktionen auf Basis der letzten Untersuchungsergebnisse vollständig aufgehoben werden, ergänzt Dr. Olav Henschel, Leiter des Fachdienstes Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Bis auf Weiteres bleiben notwendige Maßnahmen in den verbliebenen Restriktionsgebieten bestehen.
Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen zum Thema Biosicherheit mit der 7-teiligen E-Learningreihe fortbilden. Die Hygieneempfehlungen, die von der Ad-hoc Arbeitsgruppe „Biosicherheit“ der Bundestierärztekammer (BTK) erstellt wurden, sollen dazu dienen, der Einschleppung von Infektionskrankheiten in Tierbestände vorzubeugen. Im Kurs 4 geht Dr. Harlizius näher auf die Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände ein. Bei Buchung dieses Kurses erhalten die Teilnehmer:innen den Kurs 1 der E-Learningreihe kostenfrei dazu!
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Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung auf Myvetlearn.de
Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa im vergangenen Jahr zu weniger Ausbrüchen bei Wildschweinen geführt hat, ist die Lage noch immer angespannt. Laut aktuellen Zählungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurden in 2022 deutlich weniger ASP-Ausbrüche (-40 %) gemeldet. „Die Afrikanische Schweinepest hat in den letzten zehn Jahren dramatische Auswirkungen auf die Schweinezucht in der EU gehabt und die lokale und regionale Wirtschaft weiterhin gestört. Während unser jüngster Bericht ermutigende Anzeichen dafür zeigt, dass die Bemühungen, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, wirksam werden könnten, ist das Bild in der gesamten EU keineswegs allgemein positiv und wir müssen wachsam bleiben. Landwirte, Jäger und Tierärzte spielen eine besonders wichtige Rolle bei der Meldung verdächtiger Fälle”, sagte Bernhard Url, Exekutivdirektor der EFSA.
Aktuellen Berichten zufolge, wurde die ASP jüngst in einem Schweinebetrieb in Rumänien nachgewiesen. Betroffen ist einer der größten Schweineproduzenten des Landes mit 18.000 Schweinen, die nun alle gekeult werden müssen. Die Direktion für Veterinärgesundheit und Lebensmittelsicherheit (DSVSA) hat die Einschleppung der Tiersuche in den Betrieb bestätigt. Das Virus sei im Rahmen der Routineüberwachung in einer Reihe von entnommenen Organen nachgewiesen worden.
Die ASP wurde im Jahr 2022 in acht EU-Ländern bei Schweinen und elf EU-Ländern bei Wildschweinen festgestellt. Als besonderer Erfolg verzeichnete die Behörde, dass die Zahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen EU-weit um annähernd 80 Prozent zurückgegangen ist. Um die anhaltenden Bemühungen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus zu unterstützen, verlängert die EFSA ihre StopASF-Kampagne im laufenden Jahr. Die Kampagne sensibilisiert Landwirt:innen, Jäger:innen und Tierärzt:innen in der EU und den umliegenden Ländern dafür, wie die ASP diagnostiziert, verhindert und gemeldet werden kann.
EFSA
Agrarheute
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