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Zahl illegaler Wolfsabschüsse nimmt zu

Die Zahl illegal getöteter Wölfe in Deutschland nimmt weiter zu – allein 2024 wurden bereits mehrere Fälle dokumentiert, zuletzt erstmals auch in Thüringen. Eine Untersuchung bestätigte, dass ein tot aufgefundener Wolf bei Bad Salzungen nicht, wie zunächst angenommen, durch einen Unfall starb, sondern gezielt erschossen wurde. Naturschutzverbände fordern nun verschärfte Maßnahmen gegen Wilderei und setzen Belohnungen für Hinweise auf Täter aus – bislang allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Die Dunkelziffer wird laut Experten noch erheblich höher geschätzt.

Seit der Rückkehr des Wolfs im Jahr 2000 wächst seine Population – und damit auch die Zahl der Nutztierrisse. Im Jahr 2023 wurden bundesweit über 5.500 verletzte oder getötete Nutztiere registriert, meist Schafe oder Ziegen. Die Situation führt zunehmend zu Spannungen zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Jagdverbänden.

Während sich die Forderungen nach einer kontrollierten Bejagung mehren – unterstützt durch die jüngste EU-Entscheidung zur Absenkung des Schutzstatus – warnen Naturschutzverbände vor einer Legalisierung gezielter Abschüsse. Sie fürchten langfristig sogar eine erneute lokale Ausrottung der Tiere.

mdr

Zahl der Wölfe in Deutschland effizient regulieren

Der Wolf ist ein durch internationale und nationale Gesetze streng geschütztes Tier und hat den höchstmöglichen Schutzstatus. Doch die Konflikte mit Weidetieren mehren sich, da sich die Wolfspopulationen stetig vergrößern. In Deutschland wird die Zahl der Wölfe auf 1500 geschätzt. Die Zahl der Risse hat sich im vergangenen Jahr um knapp 1.000 Tiere erhöht, Wölfe verschleppten, rissen oder verletzten rund 4.350 Nutztiere, meist Schafe und Ziegen.

Um die Weidetiere besser zu schützen, plant Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90 / Die Grünen), den Abschuss von sogenannten Problemwölfen zu erleichtern. „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“, erklärte die Ministerin, die bereits Ende des Monats konkrete Vorschläge unterbreiten will. Erleichterungen bei der Jagd auf übergriffige Wölfe will der niedersächsische Regierungschef Stephan Weil (SPD) auch auf EU-Ebene erreichen. „Unser Ziel ist es, in Brüssel darauf hinzuweisen, dass die europäischen Regeln nicht so starr sein dürfen, dass sie die dringend notwendigen regionalen Lösungen blockieren“, so der Regierungschef.

Welt.de