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Bestandsabbau von Sauen in den USA hält an

Die anhaltende Preiskrise in den Vereinigten Staaten von Amerika hat zu einer Ausstiegswelle von Sauenhalter:innen geführt. Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums ist der Bestand der Sauen so niedrig, wie zuletzt vor neun Jahren. Am 1. Dezember 2023 wurden noch rund 6 Mio. Sauen gehalten, was einem Minus von 3,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In der zweiten Jahreshälfte 2023 seien mehr als 200.000 Sauenplätze abgebaut worden.

Aufgrund der zuletzt lediglich knapp 32 erzielten Euro je Ferkel würden immer mehr Betriebe aussteigen, so Allan Bentley vom kanadischen Zuchtunternehmen Genesus. Bentley rechnet damit, dass der Bestandsabbau weiter geht, nachdem biespielsweise der Fleischkonzern Smithfield Foods seit Mai vergangenen Jahres eine ganze Reihe von Sauenfarmen geräumt habe. Der Marktkenner geht davon aus, dass sich der US-Sauenbestand bis zum Jahresende auf 5,5 Mio. Tiere verringern wird.

Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern steigen immer mehr Betriebe aus der Tierhaltung, vor allem der Schweinehaltung aus.

Topagrar

Massiver Abbau von Schweinen in China

Die aktuell schlechte Wirtschaftslage in China hat auch einen starken Einfluss auf die Schweinehaltung. Seit einigen Monaten haben die Schweinehalter:innen in China mit niedrigen Preisen zu kämpfen, was zu einem massiven Abbau der Bestände sowie hohen Schlachtzahlen geführt hat. Die Schweinefleischproduktion hat zwischen April und Juni 2023 den höchsten Stand seit mindestens einem Jahrzehnt erreicht, berichtet das chinesische Landwirtschaftsministerium. „Schweinehalter in China haben aufgrund niedriger Schweinepreise sieben Monate lang Verluste erlitten, den längsten Zeitraum in der Geschichte. Aber die Situation wird sich in der zweiten Jahreshälfte verbessern“, versprach Ma Xiangjie, Präsident der Tochtergesellschaft Shuanghui Development der WH Group, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. 

Das hinge auch mit einer erfahrungsgemäß stärkeren Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte zusammen. „Die Nachfrage nach Schweinefleisch ist in der zweiten Jahreshälfte saisonal bedingt stärker, was die Angebots- und Nachfragesituation wieder verbessern wird“, so Ma Xiangjie. Gleichzeitig erwartet die WH Group, dass die Schweinepreise in den USA und Europa in der zweiten Jahreshälfte von den aktuellen saisonalen Höchstständen zurückgehen werden und die Importe sich so verbilligen. Tierseuchen, wie beispielsweise die Afrikanische Schweinepest (ASP), werden aber auch im nächsten Jahr zu weiterhin niedrigen Preisen führen, prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium (USDA).

Agrarheute

Ausstiegswelle deutscher Schweinehalter:innen hält an

Der Abbau der Schweinehaltung in Deutschland ist auch in 2023 weiter voran geschritten. Gemäß der aktuellen Viehzählung vom Mai 2023 wurden hierzulande nur noch 20,7 Mio. Schweine gehalten. Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist um rund 10 Prozent auf 15.900 Betriebe gesunken. Eine Konsequenz des Rückgangs sind die hohen Erlöse, die die Mäster nun für ihre Schweine erzielen. Mit Erlösen von um die 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht liegen die Schweinepreise seit Anfang Juli 2023 auf einem Rekordwert.

Auch im Vereinigten Königreich wurden im Juni 2023 weniger Schweine geschlachtet, wie die neuesten Zahlen der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) zeigen. Im Vorjahresvergleich brach die Schweinefleischerzeugung in der ersten Jahreshälfte um mehr als 13 % ein. Den Fleischproduzenten standen dabei 603.000 oder 11 % weniger Schlachttiere zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum. Zudem sank die Zahl der Schweinefleischexporte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um knapp ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr.

Während der Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland seit Jahren deutlich rückläufig ist, haben die Schweinefleischimporte in China u.a. aufgrund des steigenden Verzehrs wieder zugelegt. Laut vorläufigen Daten der Zollverwaltung nahm die Importmenge einschließlich Nebenerzeugnissen um rund 180.000 t oder 13 % auf 1,54 Mio. t zu. Hauptlieferant war Spanien, gefolgt von Nordamerika und Brasilien.

Agrarheute

Schweizerbauer

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