Mit den heißen Monaten steigt auch die Aktivität von Mücken. Die Stechinsekten sind nicht nur lästig, sondern können auch verschiedene Krankheitserreger übertragen, unter anderem das West-Nil-Virus (WNV) auf Vögel, Pferde und Menschen. WNV ist erstmals im Jahr 2018 in Deutschland bei Vögeln und Pferden nachgewiesen worden. Das Virus hat sich bis zum vergangenen Jahr nur mäßig ausgebreitet, aber seit 2024 ist ein deutlichen Anstieg der Nachweise bei Pferden zu beobachten. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) berichtet, kommt es bei 8-10 Prozent der infizierten Pferde es zu schweren neurologischen Erkrankungen, die zum Teil auch tödlich enden.
Nach Informationen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) ist die Impfung der beste Schutz gegen einen schweren Verlauf. Die Kommission empfiehlt besonders in den ostdeutschen Bundesländern und der gesamten norddeutschen Tiefebene die Impfung, auch wenn die Pferde sich nur vorübergehend in diesen Regionen aufhalten. Da sich WNV weiter ausbreitet, ist mittelfristig eine flächendeckende Impfung anzustreben. Ein ausreichender Impfschutz sollte möglichst mit Beginn der Mückensaison aufgebaut sein. Eine Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von 4 bis 6 bzw. 3 bis 5 Wochen besteht, kann aber auch jetzt noch erfolgen. Wiederholungsimpfungen sind im jährlichen Abstand durchzuführen.
Um die Pferde noch besser zu schützen, sollten im Sommer und Frühherbst dringend weitere Maßnahmen zur Insektenabwehr ergriffen werden. Dazu gehören Insektenschutzdecken und -mützen sowie mückenabweisende Sprays. Zudem sollten offene, länger stehende Wasserreservoire in der Umgebung des Stalls, die als Brutstätten für die Mücken dienen können, nach Möglichkeit vermieden und Tränkebehältnisse regelmäßig geleert und gereinigt werden.
Vetion.de hat sich mit Dr. Jörgen Köhlbrandt über WNV und die Impfung gegen diese virale Erkrankung ausgetauscht. Das Interview kann auf Tierhalter-Wissen.de angehört werden.




