Das Projekt ZOWIAC untersucht invasive Karnivoren (Fleischfresser) unter anderem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf bedrohte einheimische Arten und die jeweiligen Ökosysteme, beleuchtet aber auch die potenziell damit verbundenen gesundheitlichen Risiken.
Da der Waschbär sich als invasive Art immer mehr zu einer ökologischen Herausforderung in Deutschland entwickelt, hat ZOWIAC die gängigen Informationen zu dem Wildtier in einem Faktencheck unter die Lupe genommen. Dieser soll dazu dienen, die öffentliche Diskussion auf eine sachlich informierte Grundlage zu stellen. Zudem möchten die Expert:innen so weitverbreitete Fehleinschätzungen korrigieren.
Ursprünglich stammen die possierlich aussehenden Waschbären aus Nordamerika. Die damit gebietsfremden Raubtiere haben einen stark negativen Einfluss auf heimische Arten und Ökosysteme, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien aus dem In- und Ausland belegen. Aktuelle Schätzungen gehen von einem Bestand von 1,6 bis 2 Millionen Tieren in Deutschland aus. Inzwischen zählt der Waschbär in Zentraleuropa zu den häufigsten wildlebenden Raubsäugern.
Besonders problematisch sind die hohen Populationsdichten in stark besiedelten Gebieten. Die anpassungsfähigen Allesfresser können sich in den Städten gut ausbreiten, finden überall Nahrung und Unterschlupf in Häusern und Dachböden. Dort richten die Waschbären teils massive Gebäudeschäden an. Durch die Zerstörung von Brutstätten, wie die Laichgewässer von Amphibien, sowie das Fressen der Jungen von Eulen, Störchen sowie zahlreichen Boden- und Höhlenbrütern, gefährden die Wildtiere zahlreiche heimische Arten.
Angesichts der aktuellen Zahlen und Erfahrungswerte fordern die Wissenschaftler:innen dringend regional abgestimmte und synchronisierte Managementpläne.
Da kranke oder geschwächte Wildtiere auch immer häufiger in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, bietet Myvetlearn.de die ATF-anerkannte E-Learningreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis an, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Eine separate Reihe richtet sich an Tiermedizinische Fachangestellte. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.




