In der vergangenen Woche sind die Agrarminister:innen der 27 EU-Staaten in Brüssel zusammengekommen, um über die Zukunft der EU-Agrarpolitik zu beraten. Im Rahmen des Treffens hat Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy die Aktivierung der privaten Lagerhaltung (PLH) für Milchprodukte zur Marktstabilisierung gefordert. Der Minister erklärte, dass laut seiner Analyse eine steigende Produktion und dadurch fallende Rohmilchpreise auf einen sinkenden Konsum sowie einen schwächelnden Export träfe.
Im Oktober 2025 war der Spotpreis für Magermilch in der EU um 12% und für Vollmilch um 11% gefallen, weitere Rückgänge werden befürchtet. Ähnliche Rückgänge werden auch für Käse (28% günstiger als vor einem Jahr), Butter (-34%) und Sahne (-39%) verzeichnet.
EU-Agrarkommissar Christophe Hansen geht ebenso wie die ungarische Regierung von einem weiteren Abfall der Milchpreise aus. „Wir erleben eine deutliche Preiskorrektur bei bestimmten Milchprodukten, insbesondere bei Butter und Milchpulver.“ Er sicherte vor diesem Hintergrund zu, die Marktentwicklung im Milchsektor genauestens im Auge zu behalten. Während Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Kroatien, Bulgarien und die Slowakei die Forderung Ungarns teilen, hat die deutsche Delegation zu dem Thema keine Stellung bezogen.




