Nutrias haben sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Plage entwickelt. In einigen Regionen Deutschlands vermehren sich die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere rasant. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Nutrias während des vergangenen Jahrzehnts in die Höhe geschossen. Nach Informationen des Umweltministeriums des Landes waren vor rund zehn Jahren noch 143 der Nagetiere im Land erlegt worden, während es in diesem Jahr bisher mehr als 4.000 Tiere waren. Allein innerhalb der zurückliegenden zwei Jahre sind die Nutria-Bestände in Mecklenburg-Vorpommern um 46,8 Prozent angewachsen.
Besonders betroffen ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim, wo mehr als die Hälfte der Tiere erlegt wurden. „Wir haben einen Nutriabefall entlang der Elde sowie ganz im Westen und Nordwesten des Landes“, erklärt Toralf Tiedtke, Geschäftsführer des Landesverbands der Wasser- und Bodenverbände Mecklenburg-Vorpommern.
Die zu den invasiven Tierarten gehörenden Nager verursachen massive Schäden in der Natur. Sie unterhöhlen Deichanlagen und Uferbereiche. Da der Befall von außen nicht sichtbar ist, können Fahrzeuge und Menschen in die unterhöhlten Böschungen einbrechen. Zudem könnten die Grabungen der Nutrias für kritische Deichbrüche sorgen, wie Tiedtke betont.
„In die vom Nutria verursachten Hohlräume in den Deichen kann das Wasser im Hochwasserfall eindringen und so die Standsicherheit der Deiche gefährden“, erklärt der Experte. Seit dem Jahr 2017 dürfen Nutrias in Mecklenburg-Vorpommern gejagt werden.




