Die Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee haben sich noch immer nicht erholt. Maßnahmen wie extrem niedrige Fangquoten über mehrere Jahre haben nicht zum erhofften Erfolg geführt. Daher empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) Null-Fangquoten für das kommende Jahr.
Neben einem rückläufigen Salzwassereinstrom und hohen Nährstoffkonzentrationen behindern Klimawandel und Fraßdruck durch Fressfeinde wie Kormorane und Robben die Bestandserholung der Fische in der Ostsee. Der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer in Hamburg erklärte, dass die Entwicklung deutlich zeige, dass die Fischerei keine Rolle bei der Bestandsentwicklung mehr spiele. „Es scheint ganz offensichtlich eine Veränderung des Ökosystems abzulaufen, durch die sich die Lebensbedingungen für einige Arten in der Ostsee verschlechtern“, so Verbandssprecher Claus Ubl.
Die gerade veröffentlichten Zahlen des ICES zeigen auch, dass sich der Heringsbestand in der westlichen Ostsee langsamer erholt als erwartet. Hingegen empfehlen die Wissenschaftler:innen eine Anhebung der Fangmenge um 26 % in der zentralen Ostsee östlich von Bornholm, da sich die Bestände hier besser erholt haben.
Während der Dorsch sich weder in der westlichen noch in der östlichen Ostsee erholt, gibt es eine leichte Entwarnung bei der Sprotte. Hier könnte die Fangquote im nächsten Jahr um 36 Prozent angehoben werden. Trotz verbesserter Bestandsentwicklung bei der Scholle empfiehlt der ICES hier eine Absenkung um 3 %, da die Tiere in so schlechtem Zustand seien, dass sie sich nicht vermarkten ließen.
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