Vor rund 15 Monaten haben die US-amerikanischen Behörden zum ersten Mal von Infektionen in Milchviehherden durch das Virus der hochpathogenen aviären Influenza des Subtyps H5N1 berichtet. Inzwischen sind mehr als 1.000 Milchviehherden in verschiedenen Bundesstaaten der USA von Ausbrüchen betroffen.
In einem aktuellen Bericht der Europäischen Lebensmittelüberwachungsbehörde EFSA schreiben Wissenschaftler:innen, dass das Virus über den saisonalen Zug von Wildvögeln sowie die Einfuhr bestimmter US-Produkte auch in europäische Länder eingeschleppt werden könnte. Ein großes Risiko bietet der Import von Produkten mit Rohmilch aus den betroffenen Gebieten. Auch wenn bislang in Frischfleisch Erreger gefunden wurden und die Einfuhr von Lebendtieren sehr begrenzt ist, bestehe weiterhin die, dass mit dem Transport von Milchkühen und Rinderfleisch in die EU auch HPAI-Viren des US-Genotyps eingeschleppt werden könnten, heißt es weiter in dem Bericht. Demnach seien neben der Verbringung von Rindern besonders die geringe Biosicherheit sowie gemeinsam genutzte landwirtschaftliche Geräte verantwortlich für die Verbreitung der HPAI.
Stationen in Europa, an denen eine große Zahl von Wildvögeln während ihres Zugs rasten, wie Island, Großbritannien, Irland, West-Skandinavien und große Feuchtgebiete wie das Wattenmeer an der niederländischen, dänischen und deutschen Küste, könnten nach Ansicht der EFSA-Wissenschaftler:innen nützliche Orte für eine frühzeitige Erkennung des Virus während des saisonalen Vogelzugs sein. Bis Ende des Jahres wird die EFSA die möglichen Auswirkungen einer Einschleppung dieses HPAI-Genotyps nach Europa bewerten und Maßnahmen zur Verhinderung seiner Ausbreitung empfehlen.




