In der südkroatischen Gemeinde Vrlika ist bei einem Rind offiziell Milzbrand (Bacillus anthracis) nachgewiesen worden. Laut Mitteilung des zuständigen kroatischen Veterinärinstituts sind in den vergangenen 20 Tagen mehr als 50 Rinder an der Infektion mit dem Bakterium verendet. Im Rahmen umfangreicher Untersuchungen von insgesamt 13 Proben aus acht Betrieben konnte bei mindestens einem Tier B. anthracis durch bakteriologische und molekulare Analysen isoliert werden.
Die betroffenen Regionen werden nun engmaschig überwacht und die örtlichen Veterinärbehörden stehen in engem Austausch mit der Verwaltung für Veterinärmedizin und Lebensmittelsicherheit. Da Milzbrand auch für den Menschen lebensgefährlich ist (Biowaffe), rief der kroatische Landwirtschaftsminister David Vlajčić zur Wachsamkeit auf.
Der Direktor des Instituts für Öffentliche Gesundheit, Krunoslav Capak, wies darauf hin, dass die Übertragung meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Produkten erfolge – eine aerogene Infektion sei selten.
Tierärzt:innen und Landwirt:innen sollten unbedingt auf klinische Symptome wie plötzliche Todesfälle, fehlende Blutgerinnung und Austritt von Blut aus den Körperöffnungen sowie hohes Fieber und ein schlechtes Allgemeinbefinden mit Koliksymptomen achten. Eine umgehende Meldung bei Verdacht und entsprechende Probenentnahme zur Laborabklärung sind vorgeschrieben. Milzbrand ist anzeigepflichtig.
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und auch die Lebensmittelindustrie zu schützen, richteten die Behörden sogenannte Anthrax-Bezirke in den Gespanschaften Split-Dalmatien und Sibenik-Knin ein. Hier müssen die Nutztiere im Stall bleiben. Die Bevölkerung wurde zudem vor dem Betreten von Betrieben und Weideflächen in den betroffenen Regionen gewarnt. Weiterhin sollten die empfänglichen Tiere in diesen Gebieten vorsorglich geimpft werden. Allerdings dauert es zwei bis drei Wochen, bis sich eine belastbare Immunität aufgebaut hat.




