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Milchkühe vor Hitzestress bewahren

17.07.2025

Die letzte sommerliche Hitzewelle liegt noch nicht weit zurück und die nächste kündigt sich nach einer kurzen kühleren Verschnaufpause an. Laut Experten ist in Zukunft mit immer häufigeren und länger anhaltenden Hitze- und Dürrreperioden zu rechnen unter der Menschen und Tiere gleichermaßen zu leiden haben.

Milchkühe fühlen sich am wohlsten bei Temperaturen zwischen zwischen 4 und 15 Grad Celsius. Kühe können bereits ab Temperaturen von 25°C in Hitzestress geraten. Stehen die Tiere in der prallen Sonne, könnte dieser bereits ab 18°C beginnen, wie Untersuchungen des Schweizer Kompetenzzentrums Agroscope ergeben haben. In dieser Studie haben Forschende die Auswirkungen von Hitzestress auf 38 laktierende Holstein-Kühe in Weidehaltung untersucht. Dabei wurde die Vaginaltemperatur als Maß für die Körpertemperatur und die Herzfrequenz der einzelnen Tiere mit Sensoren überwacht. Blutproben und Milchproben wurden jeweils am Nachmittag entnommen.

Die Untersuchungen ergaben, dass sich die Körpertemperatur der Kühe im Tagesverlauf deutlich veränderte und mit steigender Hitzebelastung stieg. Kühe mit einer Vaginaltemperatur über 39°C zeigten auch eine erhöhte mittlere Herzfrequenz, erhöhte Plasma-Glukose- und Milchcortisol-Konzentrationen sowie verringerte Konzentrationen von Plasma-Thyroxin und -Triiodthyronin.

Neben einer reduzierten Futteraufnahme bewegten sich die Kühe mit Hitzestress häufiger in der Nähe der Tränke und verringerten ihre Distanzen zu anderen Kühen. Hitzestress kann sich zudem auf die Milchleistung auswirken, die mit einer Verzögerung von etwa drei Tagen zu beobachten sei, wie eine Studie des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) gezeigt hat. Mittelfristig könn Hitzestress auch die Fruchtbarkeit der Kühe beeinträchtigen, so das Fibl.

Bezugnehmend auf die gesammelten Daten raten die Forschenden zu frühzeitig entlastenden Maßnahmen, um Hitzestress zu vermeiden. Schatten, Abkühlung durch Wasser und Ventilatoren reduzieren Hitzestress und wirken sich positiv auf das Tierwohl aus. Bei Stallhaltung können Ventilatoren, Vernebelung und Duschen eingesetzt werden.

Schweizerbauer