Trotz zahlreicher Maßnahmen werden vermehrt Haustiere im Internet zum Kauf angeboten. So manche, eigentlich teuren Hunderassen, werden zum vermeintlichen Schnäppchenpreis angepriesen. Versprochen werden Vierbeiner, die geimpft und entwurmt, aber auch ansonsten gesund und sanftmütig sind. Allerdings stimmen diese Informationen nicht immer. Für den Verkauf der scheinbar so geliebten Hunde gibt es vielfältige Gründe, wie Expert:innen erklären.
Oft seien die Halter:innen mit der Erziehung der Hunde überfordert, aber auch Geldsorgen, ein Umzug oder gesundheitliche Probleme können dazu führen, dass ein:e neue:r Besitzer:in für das geliebte Haustier gefunden werden muss. Gerade die Tierarztkosten sprengen häufig das zur Verfügung stehende Budget der Halter:innen, wie Henriette Stutz vom Landestierschutzverband Baden-Württemberg erklärt. Wegen hoher Kosten für Behandlungen und Operationen entschließen sich manche Tierhalter:innen dann, das Haustier abzugeben. Dass Tiere angeschafft und dann irgendwann doch nicht mehr gewollt werden, sei ein großes Problem, so Stutz. Besonders wenn der Jahresurlaub ansteht, wollen Halter:innen ihre Hunde nicht selten loswerden.
„Tierheime sollen es dann auffangen“, sagt Stutz. Weil dort aber auch immer mehr Problemhunde landen, mit denen die Besitzer:innen überfordert sind, haben viele Einrichtungen die Neuaufnahmen gestoppt. Wenn die Vierbeiner dann über Kleinanzeigen verkauft werden, gebe es keine Kontrolle, ob sie wirklich in gute Hände kommen, bedauert die Tierschützerin.
Grundsätzlich rät Stutz dringend dazu, die Anschaffung eines neuen tierischen Familienmitglieds im Vorfeld gut zu planen. „Wer acht Stunden täglich außer Haus ist, sollte sich keinen Hund anschaffen“, betont sie. Die Tierschützerin weist auch darauf hin, dass man sich bei der geplanten Aufnahme eines Hundes oder einer Katze gerne an ein Tierheim wenden kann. „Dort wird man gut beraten. Und vielleicht findet man dort gerade das Tier, das auf „einen wartet“.




