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Herbstzeitlose im Frühjahr bekämpfen

08.05.2023

Die hochgiftige Herbstzeitlose wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen. Gerade im Frühling macht sich die Pflanze in lückigen Grasnarben breit. Besonders häufig ist die Herbstzeitlose auf extensiv genutzten Flächen zu finden. Das in der Pflanze enthaltene Colchicin ist ein Zellgift, das beim Verzehr in bereits sehr geringen Mengen für Menschen und Tiere gefährlich ist. Der höchste Giftgehalt findet sich in der Blüte, aber auch in den Samen, der Knolle und den Blättern ist Colchicin enthalten. Daher muss dringend darauf geachtet werden, dass sich keine Herbstzeitlosen vor dem Mähen auf der Wiese befinden. Ansonsten ist das Heu als Futtermittel nicht mehr sicher und dürfe nicht mehr verfüttert werden, wie Katharina Weihrauch von der Grünland- und Futterbauberatung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) erklärt. Zwar können die Blätter noch während der Fütterung herausgezogen werden, jedoch bestehe die Gefahr der Verwechslung mit Ampfer und Wegerich. Da das Gift auch im konservierten Zustand lange haltbar ist, rät Prof. Dr. Peter Theobald vom Dezernat Qualitätssicherung Futtermittel, Regierungspräsidium Gießen, dringend zur Bekämpfung der Herbstzeitlosen mit dem Mulcher. Der optimale Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr, wenn die Pflanze ihre maximale Biomassebildung abgeschlossen hat und beginnt, die Samenkapseln zu schieben. Da die Pflanze äußerst langlebig und ausdauernd ist und auch um das Samenpotenzial im Boden zu reduzieren, sollte der Prozess nach ungefähr einem Monat wiederholt werden.

Topagrar