Die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) breitet sich weltweit aus und hat bereits Millionen Vögel infiziert. Inzwischen hat das Virus die Artengrenze überschritten und kann Säugetiere sowie Menschen infizieren. In den USA sind Hunderte Milchviehbetriebe von Ausbrüchen betroffen.
In einem Projekt haben die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) mit dem belgischen Sciensano und dem Instituto Superiore di Sanità in Italien zwei neue digitale RT-PCR-Tests entwickelt, mit denen eine Infektion mit HPAI-Viren schneller und präziser erkannt werden kann. Diese Tests könnten helfen, Ausbrüche frühzeitig einzudämmen, wie das JRC mitteilt.
Die neuen digitalen RT-PCR-Tests arbeiteten deutlich sensitiver und genauer als klassische PCR-Verfahren und könnten bereits kleinste Spuren viraler RNA erkennen. Zudem liessen sich mit einem einzigen Test gezielt H5Nx-Viren von anderen Influenza-A-Viren, etwa saisonalen Grippestämmen, unterscheiden. Auch falle eine aufwendige genetische Sequenzierung weg, so das JRC. Dadurch sparen die neuen Verfahren Zeit, Kosten und Ressourcen und ermöglichen eine schnellere Reaktion auf mögliche Ausbrüche.
Mit den neu entwickelten Tests könnten Ausbrüche gezielt eingedämmt und wirtschaftliche Schäden in der Geflügelwirtschaft verringert werden. Auch sei es möglich, HPAI-Viren im Abwasser schneller zu entdecken als mit bisherigen Verfahren. Damit erfüllen sie die neuen Vorgaben der EU-Abwasserrichtlinie, die seit 2025 erstmals eine solche Überwachung vorschreibt.




