Seit der ersten Entdeckung in Baden-Württemberg im Jahr 2007 breitet sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hierzulande langsam, aber stetig aus. Inzwischen wurden die Stechmücken in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Thüringen und Berlin nachgewiesen. Als Überträger verschiedener Viren wie Dengue, Chikungunya, Gelbfieber oder West‐Nil, ist die Tigermücke nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit, auch wenn es laut Tropeninstitut in Hamburg bislang keine Infektion dieser Art gegeben hat.
Die invasive Art findet in Deutschland allerdings, bedingt durch den Klimawandel und steigende Temperaturen, immer bessere Bedingungen vor. Und obwohl verschiedene Kommunen bereits hohe Geldsummen in die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke investiert haben, vergrößern sich die Areale stetig, wie Dirk Reichle von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) erklärt. „Die zu behandelnden Flächen haben sich in einigen Kommunen enorm ausgeweitet“, so Reichle. Dies bedeute für die Kommunen mehr Personal und damit höhere Kosten. „Hinzu kommt, dass eine Bekämpfung mit dem Ziel der Ausrottung in solchen Fällen nicht gewährleistet werden kann. Denn im Sommer kommt es zu Neueinschleppungen aus Nachbarkommunen oder dem Ausland.“
Die Arbeitsgemeinschaft fordert daher von den betroffenen Kommunen, umgehend Konzepte unter stärkerer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln, auch um die enormen Kosten für die Bekämpfung zu reduzieren. Insbesondere sollten die Menschen vermehrt aufgeklärt, beraten und motiviert werden. „Ziel ist, dass Bürgerinnen und Bürger selbstständig Maßnahmen zur Beseitigung von Brutmöglichkeiten umsetzen“, sagt Reichle. Das Ziel einer flächendeckenden Ausrottung sei aber schlicht nicht mehr realistisch.