Niederländische Landwirt:innen erwarten Investitionen in Milliardenhöhe
Bis zum Jahr 2040 soll die Haltung von Nutztieren in den Niederlanden laut Änderungen im Tierschutzgesetz deutlich tiergerechter werden. Für Verbesserungen des Tierwohls in der Haltung von Schweinen, Rindern und Geflügel werden die Betriebe hohe Investitionssummen einsetzen müssen. Laut einer Studie der Wageningen University & Research (WUR) und des Beratungsunternehmens Connecting Agri & Food werden dabei Investitionen in Milliardenhöhe benötigt.
Konkret gehen die Forscher Roel Jongeneel und Gé Backus von einem Investitionsbedarf der Tierhalter:innen in Höhe von 5,9 bis 8,4 Milliarden Euro aus. Zudem müssten die Tierhaltenden mit jährlichen Zusatzkosten von 1,3 bis 2,1 Milliarden Euro in Form von laufenden Mehraufwendungen und entgangenen Nettoeinnahmen rechnen. Nach den Berechnungen der Wissenschaftler:innen würden die Einkommensverluste stark variieren, abhängig vom Betriebszweig. Besonders stark würde das verschärfte Tierschutzgesetz die Schweinemäster treffen: hier gehen Jongeneel und Backus von bis zu 200 % Einkommensverlust aus.
Die Mehrkosten basieren hauptsächlich auf Maßnahmen, die mehr Platz pro Tier vorschreiben, sowie dem erhöhten Arbeitsaufwand und steigenden Finanzierungskosten. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass viele Landwirt:innen diese Investitionen nicht aus eigener Kraft leisten könnten. Die Finanzierung wäre nur möglich, wenn die Kosten entsprechend an die Verbraucher:innen weitergegeben und gleichzeitig vergleichbare Tierschutzmaßnahmen auch auf EU-Ebene oder zumindest in Nordwesteuropa eingeführt würden. Nur so wäre gesichert, dass keine günstigeren Alternativen zur Verfügung ständen, so die Argumentation der Forschenden.
Schweizerbauer
WUR
Start des staatlichen Tierhaltungslogos verzögert sich
Die eigentlich ab dem 1. August 2025 vorgesehene Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch ist um sieben Monate verschoben worden. Die Einführung in den Supermärkten ist nun für den 1. März 2026 vorgesehen. Der Grund für den verzögerten Start des staatlichen Tierhaltungslogos ist ein Gesetzentwurf, den die amtierende Regierungskoalition in den Bundestag eingebracht hat und der nun gebilligt wurde.
Um Supermarktkunden mehr Klarheit über die Haltungsbedingungen der Tiere zu verschaffen, hatte die Ampelkoalition bereits im Jahr 2023 das Gesetz beschlossen, allerdings mit einer Übergangszeit von zwei Jahren. Zunächst war ein System mit fünf Kategorien von der Stufe „Stall“ mit den gesetzlichen Mindestanforderungen bis hin zu „Bio“ eingeführt worden. Starten sollte es zuerst für frisches Schweinefleisch im Handel.
Bundesagrarminister Alois Rainer begrüßt unterdessen den verschobenen Start des Logos. Für ihn gehe es darum, Verbraucher:innen gut informierte Kaufentscheidungen zu ermöglichen, so der CSU-Politiker. Eine verpflichtende Kennzeichnung müsse vom ersten Tag an einwandfrei funktionieren. Die Länder hatten um Aufschub gebeten. „Die Zeit wollen wir ihnen geben, damit das dann auch ordentlich vom ersten Tag an funktioniert“, erklärt Rainer.
Die Koalitionsparteien haben angekündigt, die nächsten Monate bis zum Start der Kennzeichnungspflicht für eine grundsätzliche Reformierung des Gesetzes zu nutzen. Zudem planen Union und SPD eine Ausdehnung auf weitere Tierarten sowie auf Restaurants und Kantinen.
„Verbraucherinnen und Verbraucher wollten wissen, wie Tiere gehalten wurden“, erklärt Jochen Geilenkirchen vom Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., der die Umsetzung der Ausweitung fordert. „Die Kennzeichnung kann nur dann eine echte Entscheidungshilfe sein, wenn sie auf allen Produkten verpflichtend zu finden ist – egal, um welche Tierart es geht und ob man im Supermarkt, in der Kantine oder im Restaurant einkauft“, so Geilenkirchen abschließend.
NRW richtet neue Sperrzonen zur Eindämmung der ASP ein
Nach den weiteren positiven Nachweisen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei verendet aufgefundenen Wildschweinen in Nordrhein-Westfalen haben die Behörden neue Sperrzonen eingerichtet. Wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW informiert, wurde bisherige infizierte Zone in Teilen der Kreise Olpe, Siegen-Wittgenstein und des Hochsauerlandkreises, in der das Ausbruchsgeschehen stattfindet, zur sogenannten „Sperrzone“ II ausgeweitet. Des Weiteren wird diese Sperrzone II von einer Sperrzone I (Pufferzone), einem rund zehn Kilometer breiter Streifen, umgrenzt. So können in diesem begrenzten Gebiet intensivere Maßnahmen zur ASP-Bekämpfung durchgeführt werden. Seit Juni 2025 ist die ASP bei 15 Wildschweinen nachgewiesen worden, bei 900 weiteren Wildschweinen war der Test negativ.
Auf der Internetseite von Agrarheute sind die Fundorte aller bislang in Deutschland bestätigten ASP-Fälle bei Wild- und Hausschweinen aufgeführt.
Ministerium NRW
Mehr Unterstützung der Tierhaltung in der EU
Stetig steigende Kosten, zahlreiche Wettbewerber aus Drittstaaten, bei denen niedrigere Standards als in der EU gelten, sowie instabile Preise setzen den Landwirt:innen in europäischen Ländern stark zu. Die Nutztierhaltenden in der EU müssen aus diesen Gründen mehr Unterstützung erhalten. Darüber sind sich die Agrarpolitiker:innen des EU-Parlaments einig. Auch darüber, dass die Tierhaltung nicht primär als Problem betrachtet wird, sondern auch eine Möglichkeit für den Umweltschutz sein kann, wie der zuständige Berichterstatter Carlo Fidanza von der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) äußerte. Neben der territorialen Kohäsion sorge die Tierhaltung für viele Jobs und Ernährungssicherheit. Die Arbeit der Landwirt:innen müsse sich aber auch rechnen, so Cristina Maestre von der sozialdemokratischen S&D Fraktion.
Uneinigkeit herrscht allerdings darüber, ob eine extensive Tierhaltung anders gefördert werden sollte als die intensive Tierhaltung. Dazu wurde in der letzten Parlamentssitzung parteiübergreifend ein intensiver Diskurs geführt. Während Fidanza sich gegen eine unterschiedliche Einstufung der beiden Tierhaltungsformen aussprach, fordern einige Parteien, wie die EVP und die Grünen, eine stärkere Förderung der extensiven Haltung. Der Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) warb bei den Parlamentariern für extensive Weidetierhaltung und deutliche finanzielle Anreize in Form von pro Kopf-Prämien.
Schweizerbauer
Antibiotikaeinsatz bis Mitte Juli melden
Die amtliche Tierarzneimittel-Datenbank (TAM-Datenbank) dient als zentrale Datenbank für die Meldung und Dokumentation der Antibiotikaanwendungen bei Nutztieren. Zweimal im Jahr müssen Tierhalter:innen ihre Meldung an die TAM-Datenbank vornehmen. Die nächste ist am 14. Juli 2025 fällig.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) weist darauf hin, dass Schweinehalter:innen bis zu diesem Tag sowohl die Tierbewegungen als auch die Antibiotikagaben der ersten sechs Monate des Jahres 2025 übermitteln müssen. Neben Masttieren sind auch Meldungen über Sauen mit Saugferkeln erforderlich. In die Antibiotikadatenbank müssen zudem sogenannte Nullmeldungen einfließen. Diese können jedoch auf Wunsch des Tierhalters auch aus der QS-Antibiotikadatenbank an die HIT-Datenbank übertragen werden.
ISN
Schweine- und Rinderbestände nehmen weiter ab
Die Nutztierhaltung in Deutschland ist im vergangenen Halbjahr weiter zurückgegangen. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden zum Stichtag 3. Mai 2025 wurden noch 15.250 Schweine-haltende Betriebe gezählt, was einem Rückgang von 2,6 Prozent (- 550 Betriebe) im Vergleich zum letzten Stichtag am 3. November 2024 entspricht. Insgesamt ist die Zahl der Schweinebestände in den vergangenen zehn Jahren um 10.600 Betriebe bzw. um 7,2 Millionen Tiere gesunken. Anfang Mai 2025 wurden noch 9,4 Millionen Mastschweine, 10,1 Millionen Ferkel und Jungschweine sowie 1,4 Millionen Zuchtsauen in deutschen Betrieben gehalten.
Auch die Rinderhaltung in Deutschland ist weiter rückläufig. Zum Stichtag 3. Mai 2025 betrug die Zahl der gehaltenen Rinder noch 10,3 Millionen – darunter 3,6 Millionen Milchkühe. Letztere blieben im Vergleich zur letzten Erhebung nahezu konstant. Im Zehnjahresvergleich sank die Zahl der Rinder-haltenden Betriebe um 36,2 Prozent auf jetzt 47.700 Betriebe, der Rinderbestand ging um 2,3 Millionen Tiere zurück (- 18,3 Prozent).
Destatis
Resistenzgene in Nutztierkot legen geografische Verteilung dar
Weltweit werden über 70 Prozent aller verfügbaren Antibiotika an Schweine, Rinder und Geflügel verabreicht. Da sich immer mehr Resistenzen gegen die antibiotischen Wirkstoffe ausbilden, haben Forschende der Northwest A&F University in Xianyang (China) den Kot von Nutztieren aus 26 Ländern analysiert. Neben annähernd 2.300 Subtypen von Genen, die Krankheitserreger unempfindlich gegenüber Antibiotika machen, fanden die Wissenschaftler:innen in den Proben auch 3.166 Gen-Subtypen, die möglicherweise zu Antibiotikaresistenzen führen könnten.
Die Forschenden um Bintao Li und Lan Jiang sehen in dem Kot von Nutztieren einen wichtigen Überträger von Antibiotikaresistenz-Genen. Mit Hilfe von maschinellem Lernen konnte das Team belegen, dass in Asien die größte Vielfalt an Resistenzgenen in Schweinen vorherrscht, während in Nordamerika am meisten solcher Gene in Rindern zu finden waren (160 Gene, 1,3 pro Zelle) und in Europa die höchste Anzahl an Resistenzgenen in Hühnerkot nachgewiesen werden konnte.
Aus den zusammengetragenen Daten leitete das Team ab, wo künftig das Risiko für Antibiotikaresistenzen am größten sein wird. Im Hinblick auf Hühner prognostizieren sie die höchsten Risikowerte für Afrika und die niedrigsten für Europa. Die Resistenz-Risiken bei Schweinen waren in Europa und Asien höher als in Gesamt-Amerika.
„Erfreulicherweise konnten wir positive Effekte der Einschränkung des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft auf die Eindämmung von Antibiotikaresistenzen beobachten“, schreiben die Forschenden. Bei Schweinen in China sei die Menge von Resistenzgenen seit 2014 zurückgegangen, wahrscheinlich wegen Vorschriften zur Einschränkung des wachstumsfördernden Einsatzes von Antibiotika. Ebenso nahmen Menge und Diversität der Resistenzgene in US-amerikanischem Schweinekot zwischen 2016 und 2018 rapide ab.
Die Studienautor:innen empfehlen, den Dung von Nutztieren als alternative ‚Wachposten-Umgebung‘ zu Abwasser zu nutzen, um frühzeitig vor der Verbreitung von Antibiotikaresistenz-Genen und der Verschlechterung des öffentlichen Gesundheitssystems zu warnen.
Mehr Informationen zu Antibiotika-Resistenzen bei Nutztieren und wie der Einsatz von Antibitika bei Nutztieren zur Verringerung der Resistenzen minimiert werden kann, gibt es auf der Lernplattform VetMAB.de.
NTV
ASP nun auch in NRW
Nach den ersten Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Nordrhein-Westfalen haben die örtlichen Behörden Restriktionszonen in den Kreisen Olpe, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein eingerichtet. In den betroffenen Kreisen gilt beispielsweise grundsätzlich, dass ausgewiesene Wege nicht verlassen werden dürfen. Hunde dürfen nicht frei herumlaufen. Wichtig ist es, in der infizierten Zone jegliche Beunruhigung der Wildschweinpopulation zu vermeiden.
Ein verendetes Wildschwein war am 13. Juni 2025 in der Gemeinde Kirchhundem (Kreis Olpe) gefunden und positiv auf das ASP-Virus getestet worden. Bei vier weiteren Wildschweinen, die in unmittelbarer Nähe zum Fundort aufgefunden wurden, wurde ebenfalls die ASP nachgewiesen.
In den Restriktionszonen gelten strenge Maßnahmen wie Jagdverbote und Transportbeschränkungen. Ausgewiesene Wege dürfen nicht verlassen werden, Hunde müssen angeleint bleiben um jegliche Beunruhigung der Wildschweinpopulation zu vermeiden. Das Landwirtschaftsministerium NRW ruft Jäger:innen auf, bei erlegten Wildschweinen eine Blutprobe bzw. bei tot aufgefundenen Wildschweinen eine Tupferprobe zu entnehmen. Dieses Monitoring dient der erhöhten ASP-Überwachung der Schwarzwildpopulation in Nordrhein-Westfalen. Das Land übernimmt die Kosten für die entsprechenden Testungen.
„Unsere Jägerschaft hat die Wildschweinbestände in Nordrhein-Westfalen sehr genau im Blick und sie leistet wertvolle Beiträge beim Einsatz gegen die Afrikanischen Schweinepest. Hierfür bedanke ich mich beim Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen. Sorgen Sie bitte weiterhin landesweit in den Jagdbezirken außerhalb der ‚infizierten Zone‘ aktiv für regulierte Wildschweinbestände. Bitte beteiligen Sie sich an unserem ASP-Monitoring. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam diese hoch ansteckende Tierseuche bekämpfen“, appelliert Ministerin Silke Gorißen.
Landwirtschaftsministerium NRW
Mehr Solidarität bei Tierseuchen erforderlich
Seit dem Herbst 2020 grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland. Besonders und am stärksten betroffen waren Brandenburg und Sachsen. Anlässlich der aktuellen ersten ASP-Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, fordert Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) vom Bund und den anderen Bundesländern Solidarität bei der Bekämpfung von Tierseuchen.
„Das kann nicht nur Sache eines Landes sein. Wir sehen bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP), dass nun auch Hessen und Nordrhein-Westfalen betroffen sind“, so die Ministerin. Sachsen habe für die Bekämpfung der Tierseuche rund 50 Millionen Euro ausgegeben und sei mit den Kosten alleine gelassen worden – obwohl die Schutzmaßnahmen die Gefahr einer Ausbreitung auch für andere Länder minimiert haben. Der sächsische Agrar- und Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch räumt zwar ein, dass die Sensibilität für das Thema gewachsen sei, aber mahnt auch an, dass die Bekämpfung von Tierseuchen nicht nur für eine Region, einen Landkreis und ein Bundesland betrachtet werden könne.
Neben der ASP musste sich das Land auch vor einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) sowie der Geflügelpest wappnen. Köpping und von Breitenbuch bestätigen, dass Sachsen gut gerüstet sei. Allerdings gelte es, Vorsorge zu treffen. Köpping macht geltend, dass es im Freistaat auch viele Tierhalter:innen mit einem kleinen Bestand gibt. Sie hätten nicht unbedingt viel Erfahrung mit der Bekämpfung von Seuchen.
„Bei der Afrikanischen Schweinepest haben wir viel lernen müssen – auch wie Prävention funktioniert“, betont die Ministerin. Bei einem Treffen von Vertretern beider Ministerien sowie von Veterinärbehörden, Verbänden und der Ernährungsbranche sind die Eckpunkte für einen sächsischen Handlungsleitfaden zur MKS abgesteckt. Elementar sei laut Köpping jedoch, dass die Betriebe ihre Biosicherungsmaßnahmen überprüfen und konsequent einhalten.
Tierärzt:innen können sich mit einer 9-teiligen Online-Fortbildungsreihe zum Thema Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de weiterbilden. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd, Neuweltkameliden und kleine Wiederkäuer) vermittelt.
Proplanta
Deutscher Tierschutzbund drängt auf Transportverbot von Lebendtieren in Drittstaaten
Am 14. Juni wird jedes Jahr mit dem Internationalen Tag gegen Tiertransporte der Tiere gedacht, die aus europäischen Ländern in andere Staaten gebracht werden und dabei große Qualen erleiden müssen. Mehrere Millionen lebender Tiere werden jedes Jahr zur Zucht, Mast oder Schlachtung, meist über hunderte oder tausende Kilometer transportiert. Neben zu wenig Wasser und Futter erleiden die Tiere oft Verletzungen und müssen tagelang eng nebeneinander stehen. Hitze und Kälte machen den Tieren zusätzlich zu schaffen.
In der Vergangenheit wurden zahlreiche Tiertransportskandale bekannt, bei denen Kühe oder Schafe tage- oder sogar wochenlang auf ausgemusterten und völlig überfüllten Autofähren oder Frachtern unter katastrophalen hygienischen Bedingungen ausharren mussten. Viele überleben die Strapazen nicht. Die Tiere, die diese qualvolle Zeit überstehen, werden in den Zielländern, wie der Türkei oder dem Libanon, früher oder später, zumeist auch noch ohne Betäubung, geschlachtet.
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass Deutschland sich weiterhin vor einem nationalen Exportverbot drückt und fordert die neue Bundesregierung auf, sich endlich dieser Verantwortung zu stellen, um dem Tierleid ein Ende zu setzen. „Die Transporte sind für die betroffenen Tiere wie Rinder, Schweine und Schafe eine Tortur: In verdreckten Lastwagen werden sie ohne ausreichend Platz, Wasser oder Futter quer durch Deutschland, Europa und in außereuropäische Länder transportiert. Dass Tierschützer seit Jahren dasselbe fordern müssen, ist ein Armutszeugnis für die EU und für Deutschland“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Die Möglichkeit eines nationalen Verbots sei nicht einmal im Koalitionsvertrag berücksichtigt worden, so Schröder weiter: „Obwohl die andauernden und gravierenden Missstände seit langem bekannt sind, bewegt sich nichts. Es darf in dieser Sache aber keine Zeit mehr verloren werden. Die Bundesregierung hat jetzt die Chance, Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen zu lassen – was letztlich auch den Weg zu einem EU-weiten Verbot ebnen würde.“
Deutscher Tierschutzbund
Erster ASP-Ausbruch in Nordrhein-Westfalen
Erstmals ist in Nordrhein-Westfalen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Am vergangenen Freitag (13.06.2025) war bei der Gemeinde Kirchhunden im Kreis Olpe ein totes Wildschwein gefunden worden. Bereits einen Tag später teilte das Landwirtschaftsministerium NRW mit, dass sich der Verdachtsfall bestätigt habe. Bei der Suche nach weiteren toten Wildschweinen entdeckten Jäger:innen dann weitere verendete Tiere. Eine offizielle Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), ob diese auch mit der ASP infiziert sind, steht noch aus. Momentan dauert die Suche mit speziell trainierten Suchhunden sowie Drohnen noch an.
„Unsere hochprofessionellen Suchteams sind seit Samstagmorgen mit voller Kraft im Einsatz. Die Mensch-Hund-Teams helfen, die verendeten Wildschweine schnell und präzise zu finden und so die Seuchenausbreitung einzudämmen. Mein herzlicher Dank gilt allen Einsatzkräften, die dafür sorgen, schnell Klarheit über die Lage vor Ort zu bekommen“, erklärte Ministerin Silke Gorißen. Notwendige Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der ASP seien bereits eingeleitet worden. „Ich appelliere an unsere Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten. Selbstverständlich sind auch die Hobbyhalter zu höchster Vorsicht aufgerufen“, so die Ministerin weiter.
Das Land hat bereits vielfältige Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um einem Ausbruch der Tierseuche zu begegnen. Bereits 2019 hat es einen Rahmenvertrag mit einem privaten Dienstleister, der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG), abgeschlossen. Sie soll im Ausbruchsfall die betroffenen Kommunen unmittelbar unterstützen.
Tierärzt:innen können sich mit einer 9-teiligen Online-Fortbildungsreihe zum Thema Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de weiterbilden. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd und Neuweltkameliden) vermittelt. Kurs 4 befasst sich mit der Biosicherheit für Schweinebetriebe. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Ministerium NRW
WOAH stellt Standard für ASP-Impfung auf
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich in den vergangenen Jahren zu einem massiven, anhaltenden Problem entwickelt. Nach Informationen der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat die hochansteckende Tierseuche zwischen Januar 2022 und Ende Februar 2025 weltweit mehr als 2 Millionen Tierverluste verursacht. Am stärksten betroffen waren dabei Asien und Europa.
Die bislang ergriffenen Maßnahmen konnten die Ausbreitung der Krankheit nicht stoppen, da es weder Impfstoffe noch wirksame Behandlungen gab. Auf der ganzen Welt forschen Wissenschaftler:innen daher an einem effizienten Impfstoff. Dafür hat die WOAH nun einen Standard aufgestellt. Demnach müssen ASP-Impfstoffe den Schweregrad der Erkrankung wirksam verringern, die Übertragung des Virus begrenzen und dem Tier Immunität verleihen. Darüber hinaus fordert die WOAH den Nachweis, dass die Impfstoffe für die geimpften Tiere keine dauerhaften oder schweren Nebenwirkungen haben. Auch Schäden für die Umwelt seien auszuschließen, heißt es weiter. Die Nutzung wilder ASP-Viren oder anderer schädlicher Erreger sei untersagt.
Neben den Verbesserungen in der Impfstoffentwicklung und strengere internationale Standards für die Impfstoffzulassung seien aber eine Kombination aus Biosicherheits- und Einfuhrmaßnahmen sowie Tierverbringungskontrollen bedeutsam für ein erfolgreiches Seuchenmanagement. Hochwertige, wirksame Impfstoffe in Verbindung mit bestehenden Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung könnten die negativen Auswirkungen der ASP auf die Tiergesundheit und die Lebensgrundlagen der Menschen erheblich verringern, lautet das Fazit der WOAH.
Tierärzt:innen steht die 9-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de zur Verfügung. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd und Neuweltkameliden) vermittelt. Kurs 4 befasst sich mit der Biosicherheit für Schweinebetriebe. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
WOAH
ASP nicht besiegt, aber eingedämmt
Nahezu vor genau einem Jahr ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in Hessen ausgebrochen. Das Virus war am 15. Juni 2024 bei einem Wildschwein bei Rüsselsheim nachgewiesen worden. Nur wenige Wochen danach kam es zu ASP-Ausbrüchen in acht Schweinebetrieben sowie einem Wildgehege, deren Bestände unter tierärztlicher Aufsicht gekeult werden mussten. Insgesamt wurden in den vergangenen 12 Monaten rund 2.200 Wildschweine positiv getestet.
Da sich das Land in den Vorjahren bereits intensiv auf den Ernstfall vorbereitet hatte, konnte das Krisenmanagement sofort mit dem Aufbau eines Führungsstabs, dem Bau von taktischen Elektrozäunen und der Reduzierung der Wildschweinpopulation durch Bejagung starten und effizient durchgeführt werden. Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung appelliert an die Bevölkerung, weiter wachsam zu sein. Denn die ASP sei zwar eingedämmt, aber noch nicht besiegt.
„Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest ist ein Marathon, kein Sprint. Das stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen – Landkreise, Kommunen, Jäger sowie Land- und Forstwirtschaft und Ehrenamtliche“, so Jung. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Jägerschaft und Behörden war und ist entscheidend für eine wirksame Seuchenbekämpfung. Der gute Austausch mit dem Hessischen Landwirtschaftsministerium war dabei für uns als Bauernverband besonders wertvoll“, lautet das Fazit von Karsten Schmal, dem Präsidenten des Hessischen Bauernverbands, hinsichtlich des letzten Jahres.
Landwirtschaftsministerium Hessen
Schleswig-Holstein ruft Zukunftspreis Landwirtschaft aus
Erstmals verleiht das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein (MLLEV) den „Schleswig-Holsteinischen Zukunftspreis Landwirtschaft – Aus Ideen wird Wandel“. Bis zum 31. Oktober 2025 sind landwirtschaftliche Betriebe sowie Projekte und Initiativen entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette sowie Bildungsprojekte und Kooperationen zwischen landwirtschaftlichen Akteur:innen mit Bezug zu Schleswig-Holstein aufgerufen, sich zu bewerben.
„Mit dem Zukunftspreis würdigen wir das Engagement all derjenigen, die neue Wege gehen, Verantwortung übernehmen und konkrete Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft entwickeln. Aus Ideen wird Wandel – genau diesen Prozess möchten wir mit dem Wettbewerb sichtbar machen und unterstützen. Schleswig-Holstein zeigt damit, wie vielfältig und praxisnah eine moderne Landwirtschaft gestaltet werden kann“, erklärt Landwirtschaftsminister Werner Schwarz.
Neben Biodiversität und Landschaft sowie Gewässerschutz werden zudem konkrete Umsetzungen im Themenfeld Tierwohl ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung wird im Jahr 2026 stattfinden.
Schleswig-Holstein
ASP zirkuliert seit 2007 in Europa
Seit einigen Jahren grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa und hat mehrere tausend Ausbrüche bei Wild- und Hausschweinen verursacht. Nach Informationen der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) meldeten sieben europäische Länder ASP-Fälle in 2024.
Wissenschaftler:innen des Pirbright Institute unter der Leitung von Christopher Netherton konnten nun belegen, dass das ASP-Virus kein Ergebnis einer kürzlichen Übertragung, sondern bereits seit 2007 auf dem Kontinent zirkuliert. Mit Hilfe von Genomsequenzen, die die Forschenden aus zehn Proben hergestellt haben, konnten sie zeigen, dass sich das derzeit in Europa grassierende Virus einen gemeinsamen Vorfahren mit jenen Viren teilt, die in Afrika zirkulieren. Die Expert:innen stellten zudem fest, dass einige Länder, darunter Deutschland, bei der Verbreitung eine wichtige Rolle gespielt haben könnten. Diese sei wohl mehrheitlich auf Reisende innerhalb Europas zurückzuführen, heißt es in dem gerade veröffentlichen Fachbericht.
An einem Impfstoff gegen die ASP wird derzeit auf der ganzen Welt geforscht. Auch am Pirbright Institute wird aktuell ein Impfstoffkandidat in Zusammenarbeit mit The Vaccine Group (TVG) getestet. „Die geimpften Schweine werden mit einem virulenten ASP-Virusstamm in einem Modell angegriffen, das kürzlich in Pirbright entwickelt wurde, um die natürlichen Infektionswege nachzuahmen, was ein interessantes Potenzial für die Entwicklung eines Impfstoffs bietet“, so Netherton, der die Impfstoffgruppe leitet. Das Ergebnis der Studie soll so bald wie möglich veröffentlicht werden.
Pressetext
TVT feiert 40 Jahre erfolgreiche Tierschutzarbeit
Bereits am 10. Mai 2025 hat die Tierärztliche Vereinigung Tierschutz (TVT) ihr 40. Jubiläum gefeiert. Im Jahr 1985 war die Vereinigung vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) ins Leben gerufen worden, um den Tierärzt:innen das Thema Tierschutz näherzubringen und daran mehr Interesse zu wecken. Vor 40 Jahren war der Tierschutz in der Tierärzteschaft längst nicht so verankert wie heute. Dass sich das grundlegend geändert hat, ist ein wesentlicher Verdienst der TVT.
„Nicht zuletzt Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass das Verständnis für Tierschutzfragen innerhalb der Tierärzteschaft heute ein ganz anderes ist. Das Scheitern der Novelle des Tierschutzgesetzes in der letzten Legislaturperiode zeigt aber auch ganz deutlich, dass in Richtung Politik und Öffentlichkeit noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist“, betonte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder bei den Jubiläums-Feierlichkeiten im Leipziger Zoo.
Damit auch in Zukunft Tiergesundheit und Tierschutz Hand in Hand gehen können, brauche es genügend Tierärztinnen und Tierärzte und möglichst viel von ihrer Arbeitszeit. Der Abbau von Bürokratie sei dafür ein wesentliches Element, so Moder weiter.
Auch in diesem Jahr wird in der zweiten Septemberwoche die schon traditionelle Tagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ stattfinden. Sie wird erneut als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder online im Live-Stream) angeboten. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
bpt
Starker Rückgang der ASP-Ausbrüche in der EU
Die Zahl der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Europa hat sich im vergangenen Jahr deutlich verringert. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Fälle bei Nutztieren. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 333 ASP-Ausbrüche in EU-Ländern nachgewiesen. Das entspricht einem Rückgang von 1.529 bzw. 83% im Vergleich zum Vorjahr. Nach Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) war das der niedrigste Stand seit sieben Jahren.
Die aktuelle Beruhigung des Seuchengeschehens sollte allerdings keine endgültige Entwarnung sein, so die Behörde. Denn insbesondere Rumänien habe sich zu einem Hotspot entwickelt. Hier wurden im laufenden Jahr 66 % aller ASP-Fälle in der EU registriert.
Aktuell gelten noch 13 EU-Staaten als betroffen, nachdem Schweden seinen Status Frei von ASP zurückerlangt hat. Im Gegensatz dazu blieb die Zahl infizierter Wildschweine auf dem seit 2022 stabilen Niveau. Die meisten dieser Fälle wurden laut Bericht in Polen nachgewiesen. Die EFSA empfiehlt daher, dass die Überwachungs- und Monitoringmaßnahmen in den betroffenen Ländern weitergeführt werden.
Schweizerbauer
EU bewilligt weitere Gelder für Ausstiegsprogramm der Niederlande
Um die Stickstoff-Emissionen in Naturschutzgebieten zu reduzieren, sollen die Tierbestände in den Niederlanden weiter abgebaut bzw. Produktionen runtergefahren werden. Dazu hatte die niederländische Agrarministerin Femke Wiersma Ende April 2025 ein neues Startpaket vorgelegt. Nun hat die EU-Kommission für das umfassende Ausstiegsprogramm weitere 78 Millionen Euro bewilligt, die Schweinehalter:innen zur Verfügung stehen, die ihre Betriebe in Natura 2000-Gebieten freiwillig aufgeben.
Kleine und mittlere, ausstiegswillige Nutztierhalter:innen können auf Antrag 120 % der beihilfefähigen Kosten als direkten Zuschuss erhalten. Die Regelung soll bis Oktober 2029 gelten und ist Teil einer ganzen Reihe von Paketen, mit denen der Abbau der Tierbestände in den Niederlanden abgefedert werden soll.
Die vormals festgelegte Frist für das Erreichen der Minderungsziele hat die Regierung in Den Haag jedoch um weitere 5 Jahre nach hinten verschoben.
Agrarheute
TV-Tipp: Exakt – Das Nachrichtenmagazin
Am heutigen Mittwoch (21.05.2025) berichtet das MDR-Nachrichtenmagazin „Exakt“ unter anderem über das Leiden von Ferkeln im Rahmen von sogenannten Nottötungen. Unter diesem Vorwand werden unzählige Ferkel in Deutschland getötet, wobei die Tiere häufig Misshandlungen während des Prozesses ausgesetzt sind. Das sollen Videoaufnahmen der gemeinnützigen Organisation Uncover belegen, die heimlich in drei verschiedenen Schweinezuchtbetrieben gedreht wurden.
Die Aufnahmen sollen belegen, dass Ferkel vor der Tötung häufig nicht sachgerecht betäubt werden oder minutenlang leiden müssen, weil ihnen die Kehle mit ungeeigneten Skalpellen aufgeschnitten wurde. Teilweise wurden die Ferkel lebendig in Mülltonnen geworfen. Für die Betriebe stehe die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle, sagen die Tieraktivist:innen. Die Nottötungen seien lediglich ein Vorwand. Die meisten Tiere seien nicht schwer krank und müssen erlöst werden.
Der Exakt-Beitrag „Unnötige Todesqual – Wie Ferkel leiden müssen“ ist um 21.15 Uhr im MDR zu sehen.
Presseportal
MKS-Ausbruch in der Türkei
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat nun auch die Türkei erreicht. Betroffen sind mehrere landwirtschaftliche Betriebe in Südostanatolien nahe der Grenze zum Irak. Die für die MKS typischen Symptome, wie vermehrter Speichelfluss sowie Bläschenbildungen im Maul- und Nasenbereich, wurden Ende April 2025 bei einigen Rindern im Rahmen der Frühjahrsimpfung entdeckt. Die Analyse der Proben ergaben, dass die Tiere mit dem Serotyp SAT-1 der hochansteckenden Tierseuche infiziert sind.
Nach Informationen der World Organisation for Animal Health (WOAH) könnte der Erreger durch starke Winde aus benachbarten Regionen, möglicherweise aus dem Irak, in die betroffenen Gebiete getragen worden sein. Auch gäbe es Verdachtsmomente, die auf illegale Tiertransporte zur Verbreitung der Maul- und Klauenseuche hinweisen, heißt es weiter.
In den zuletzt stark von der MKS gebeutelten Ländern Ungarn und der Slowakei ist es seit einem Monat zu keinem weiteren Ausbruch mehr gekommen, wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) auf ihrer Seite mitteilt. Das haben die Behörden zum Anlass genommen, die Schutzmaßnahmen schrittweise zurückzufahren. Während die Sperrzonen weiter bestehen bleiben sollen, lässt die Slowakei wieder die Einfuhr MKS-empfänglicher Tiere zu.
Agrarheute
Österreich steht vor Novellierung des Tierschutzgesetzes
Hinsichtlich einer Novellierung des österreichischen Tierschutzgesetzes konnte die Regierung eine Einigung erreichen. Mit der Gesetzesnovelle sollen die Tierhalter:innen im Land einerseits Planungssicherheit erhalten, anderseits sollen die Tierwohlstandards deutlich verbessert werden.
Die Novelle beinhaltet neben strengeren Anforderungen bei der Besatzdichte von Schweinen auch verpflichtendes organisches Beschäftigungsmaterial (ab 01.06.2029) sowie einer Verbesserung der Förderprogramme. Außerdem wurde die Übergangsfrist für unstrukturierte Vollspaltenbuchten auf den 1. Juni 2034 festgesetzt. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hatte im Januar 2024 die ursprünglich bis Ende 2039 dauernde Übergangsfrist gekippt. Für kurzfristig Investierende gilt allerdings eine Härtefallklausel. Hier soll eine individuelle Übergangsregelung von bis zu 16 Jahren gelten.
Sofern der Nationalrat der Änderung des Tierschutzgesetzes zustimmt, soll die Novelle fristgerecht am 1. Juni 2025 in Kraft treten.
Während Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Novelle als tragfähigen und verfassungskonformen Kompromiss verteidigt, sehen die Grünen und Tierschutzorganisationen die Gesetzesänderungen als nicht ausreichend an. Die Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Olga Voglauer, bemängelte die fehlende Verpflichtung zur Haltungskennzeichnung für tierische Produkte sowie eine klare Herkunftskennzeichnung. Der Verein gegen Tierfabriken sieht die angekündigte Umstellung als völlig ungenügend an und fordert, dass der Verfassungsgerichtshof die Novelle möglichst rasch erneut prüft und aufhebt.
Parlament Österreich
Schweizerbauer
BfT formuliert Forderungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft
Im vergangenen Jahr hat der Tierarzneimittelmarkt einen Wachstum von von 8,7% hingelegt und erstmals mehr als 1 Milliarde Euro umgesetzt. Die aktuellen Zahlen hat der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) anlässlich seiner Frühjahrsveranstaltung und Mitgliederversammlung präsentiert. Damit konnte der bedeutsame Beitrag der Branche für die Gesundheitsversorgung von Tieren und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion erneut belegt werden.
Der Marktwachstum konnte den Widrigkeiten des vergangenen Jahres, unter anderem den politischen Unsicherheiten sowie den bürokratischen Hürden, trotzen. Aber auch immer detailliertere regulative Anforderungen, Tierseuchenausbrüche sowie wirtschaftliche und politische Unsicherheiten beeinträchtigen die Arbeit der veterinärpharmazeutischen Unternehmen. Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland gilt daher als ein Kernanliegen der Tiergesundheitsunternehmen.
Um auch künftig eine regelmäßige Versorgung der Tiere und die notwendigen Innovationen sicherzustellen, ist es aus Sicht der veterinärpharmazeutischen Branche essenziell, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa zu stärken und deutlich zu verbessern.
„Zentrale Forderungen unseres Verbandes an die neue Bundesregierung sind die Stärkung von Prävention durch Impfungen und Diagnostik, die Straffung und Vereinfachung von Genehmigungs- und Zulassungsverfahren, der Abbau von Bürokratie und die Überwindung nationaler Sonderwege sowie innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft“ unterstreicht Frau Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT.
BfT
Moldawien massiv von ASP betroffen
Seit Beginn diesen Jahres breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Moldawien massiv aus. In verschiedenen Region des südosteuropäischen Landes wurden bereits 30 ASP-Ausbrüche gemeldet. Zwei der Ausbrüche trafen kommerzielle Großbetriebe, in denen rund 118.000 Schweine gekeult werden mussten. Das entspricht ca. 20 Prozent des gesamten moldawischen Schweinepopulation.
Bis zum Herbst werde die Schweinefleischproduktion durch die Keulungen stark beeinträchtigt sein, wie der Schweinezuchtverband des Landes erklärt. Nach den Sommermonaten könnten die geräumten Schweinebetriebe wieder Tiere einstallen. Mit einer Schweinefleisch-Knappheit sei jedoch nicht zu rechnen. Laut des Verbands seien auch die Preise stabil geblieben, mit rund 3 bis 5 Prozent sogar niedriger als im vergangenen Jahr.
Die moldawischen Fleischverarbeiter sehen die Situation hingegen sehr viel ernster, denn sie schätzen, dass schon jetzt eine Versorgungslücke von rund 8.000 t Schweinefleisch bestehe. Somit sei auch kurzfristig mit höheren Verbraucherpreisen zu rechnen.
Agrarheute
USA will gentechnisch verändertes Schweinefleisch vermarkten
Das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) führt bei Sauen zu Reproduktionsstörungen sowie zu Atemwegserkrankungen bei Ferkeln und Mastschweinen. Jedes Jahr entstehen Betrieben in Europa und den USA Kosten von mehr als 2,2 Mrd. Euro, wie die Universität Edinburgh mitteilt. Damit ist die PRRS die teuerste Infektionskrankheit bei Schweinen weltweit.
Einer Forschungsgruppe des in Schottland ansässigen Roslin-Instituts ist nun die Züchtung von Schweinen gelungen, die gegen das PRRS-Virus resistent sind, indem ein Genom an einem einzigen Punkt verändert wurde. Diese genetische Veränderung verhindert, dass die Schweine den Teil des CD163-Proteins korrekt produzieren, den das PRRS-Virus benötigt, um eine Infektion zu verursachen. Abgesehen von ihrer Resistenz gegen das PRRS-Virus scheinen die Veränderungen in der DNA der Schweine ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden in keiner Weise zu beeinträchtigen. Neben der enormen Kostensenkung könnte diese Genveränderung zu einer erheblichen Verbesserung des Wohlergehens von Schweinen und Ferkeln beitragen.
Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) hat nun den Weg für eine Vermarktung von genomeditierten Schweine freigemacht. Prof. Bruce Whitelaw vom Roslin-Institut bezeichnete die Zulassung als „Meilenstein bei der Genomeditierung von Nutztieren“. Sie markiere einen entscheidenden Fortschritt in der Bekämpfung einer Erkrankung, die weltweit für verheerende Schäden in der Schweineindustrie verantwortlich sei. Die Geneditierungsmethode CRISPR könnte nach Meinung von Expert:innen ein Weg sein, die Afrikanische Schweinepest (ASP) oder die Influenza in den Griff zu bekommen.
Denn während die PRRS nicht auf Menschen übertragbar ist, können Menschen auch an der Schweine- oder Vogelgrippe erkranken. Wenn Herden so verändert werden könnten, dass sie diesen Infektionen widerstehen, könnte dies laut t3n das Risiko einer Übertragung verringern. Auch das Risiko einer Pandemieentwicklung könnte reduziert werden.
Agrarheute
Neuer Landwirtschaftsminister verspricht mehr Planungssicherheit
Die Ministerposten für die nächste Legislaturperiode sind verteilt und die Erwartungen der Bevölkerung sind hoch. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird in den kommenden vier Jahren von Alois Rainer (CSU) geleitet.
Die feierliche Amtsübergabe von Vorgänger Cem Özdemir (Die Grünen) an den Niederbayern fand am gestrigen Dienstag (06.05.2025) statt. Nach seinem Amtsantritt vereidigte der neue Bundesagrarminister die neuen parlamentarischen Staatssekretärinnen Silvia Breher (CDU) und Martina Englhardt-Kopf (CSU).
Rainer, der seinen Ministerposten als Berufung sieht, verspricht, die bäuerlichen Familienbetriebe stärker zu entlasten und ihnen mehr Planungssicherheit zugeben. Der ländliche Raum müsse sowohl als Lebensraum gestärkt als auch als Wirtschaftskraft gefördert werden, so der Minister.
Die Erwartungen der Branche und auch der Druck sind groß. So müsse die heimische Landwirtschaft gestärkt werden, um im harten europäischen Wettbewerb bestehen zu können, fordert Joachim Rukwied der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Ein wichtiges Ziel sei es zudem, den Abbau von Bürokratie voranzutreiben. Für ihn ist daher ein „ein klarer agrarpolitischer Kompass“ nötig.
Agrarheute
BMEL
MKS-geschädigte Landwirte erhalten EU-Hilfen
Im Januar 2025 wurde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland bei einer kleiner Wasserbüffelherde erstmals nach mehr als 35 Jahren die Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen. Auch wenn sich die Tierseuche hierzulande nicht weiter ausgebreitet hat, waren zahlreiche Tierhalter:innen von MKS-Sperrmaßnahmen und finanziellen Einbußen betroffen. Erst seit dem 14. April 2025 gilt Deutschland wieder als „MKS-frei ohne Impfung“ nach einer entsprechenden Entscheidung der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH). In Ungarn und der Slowakei jedoch grassiert die Tierseuche seit März diesen Jahres und scheint sich weiter in den Ländern auszubreiten.
Die EU wird landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, die von MKS-Sperrmaßnahmen betroffen waren, entschädigen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt hat. „Unser entschlossener Einsatz in Brüssel zahlt sich jetzt aus: Mit der Zusage der EU-Kommission können die von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Betriebe in Brandenburg aufatmen“, betonte der geschäftsführende Agrarminister Cem Özdemir (Die Grünen).
Die betroffenen Milchviehbetriebe in der Sperr- und Überwachungszone sowie sämtliche mastschweinehaltenden Betriebe in Brandenburg werden demnach finanzielle Mittel im Rahmen einer sogenannten außerordentlichen Marktstützungsmaßnahme erhalten. Die EU-Kommission bereitet derweil eine Durchführungsverordnung vor, in der die genaue Höhe der Hilfen festgelegt und bekanntgegeben wird. Brandenburg hat den entstandenen Schaden auf knapp 8 Millionen Euro geschätzt.
BMEL
MKS: Großbetrieb in Ungarn muss 10.000 Schweine vorsorglich töten
Seit dem ersten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer kleinen Wasserbüffelherde in Brandenburg sind in Ungarn und der Slowakei zahlreiche MKS-Ausbrüche gemeldet worden. Zuletzt war ein Milchviehbetrieb im ungarischen Rábapordány mit 875 Rindern betroffen, die alle gekeult werden mussten.
Die Angst vor einem Übergreifen der Tierseuche ist groß. Daher hat der Ausschuss für Tiergesundheit und Tierschutz des Landes beschlossen, vorsorglich auch 10.000 gesunde Schweine in der Nachbarschaft töten zu lassen. Da es in der Nähe keine Schlachtkörperverarbeitungsanlage gibt, wurden die Kühe und Schweine auf der Farm getötet und auch dort begraben, wie das Portal Varkens mitteilt. Die Grube wird vom Militär bewacht, da immer wieder Schaulustige versuchen, Fotos oder Videos aufzunehmen, manchmal sogar mit Drohnen.
Damit steigt die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit MKS verendeten bzw. getöteten Tiere auf annähernd 26.700 Tiere. Um der Tierseuche Herr zu werden, haben sich einige Länder zu Massentestungen entschieden. So wurden in der Slowakei 924 Betriebe und 400 Wildtiere auf MKS getestet. In Ungarn wurden rund 1.560 Betriebe und mehr als 1.000 Wildtiere überprüft. Auch im benachbarten Österreich wird ein Plan zur MKS-Testung von Betrieben umgesetzt. Je näher ein Betrieb an der Grenze zur Slowakei oder zu Ungarn liegt, desto intensiver wird er überwacht. Bisher wurden alle Betriebe in Österreich negativ auf MKS getestet.
Topagrar
Zahl der ASP-Ausbrüche in Europa nimmt weiter zu
Auch im April 2025 hat sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa weiter ausgebreitet. Besonders betroffen ist der Südosten. Bei verschiedenen Ausbrüchen in Schweine-haltenden Betrieben in Moldawien mussten mehr als 110.000 Schweine gekeult werden. Das entspricht einem Fünftel des gesamten Schweinebestandes. Trotz des Rückgangs sei aber eine Schweinefleischknappheit nicht zu befürchten, wie der moldawische Schweinezüchterverband bekannt gab.
Auch in Rumänien hat die ASP für elf weitere Ausbrüche gesorgt. Betroffen ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, die anderen Ausbrüche fanden in Hinterhofhaltungen statt. Insgesamt gab es in diesem Jahr bereits 145 Ausbrüche der ASP in Hausschweinebeständen in sieben europäischen Ländern. Die meisten Ausbrüche wurden in Rumänien (88), Moldawien (27) sowie in Serbien und der Ukraine (jeweils 11) registriert.
Auch die Zahl der bei europäischen Wildschweinen festgestellten ASP-Fälle steigt weiter an. Sechzehn Länder haben mindestens einen Fall bestätigt. Insgesamt registriert wurden 3.870 Ausbrüche. Am stärksten betroffen sind in diesem Jahr bisher Polen (1.243), Deutschland (799), Lettland (469), Ungarn (355), Bulgarien (259), Litauen (223) und Italien (222).
Agrarheute
Konsequentere Umsetzung der Tiertransportverordnung gefordert
Für die Verbesserung des Tierwohls von Transporttieren braucht es keine Novellierung der aktuellen EU-Tiertransportverordnung, sondern lediglich eine konsequentere Umsetzung. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments. Demnach werden die gültigen Standards für Tiertransporte nur unzureichend umgesetzt. Dafür machen die Autoren der Studie auch unklare rechtliche Vorgaben und Unterschiede in der Durchsetzungspraxis der einzelnen Mitgliedstaaten verantwortlich.
In den Jahren 2022 und 2023 machten Fehler bei der Dokumentation laut Studie zwischen 44 % und 52 % aller gemeldeten Verstöße aus. Am häufigsten wurden jedoch die Transportzeiten überschritten, die Fütterungs- bzw. Tränkevorgaben nicht befolgt sowie Mängel bei Belüftung und Platzangebot beobachtet. Zudem traten besonders bei Kälbern Verstöße in Bezug auf die Beurteilung der Transportfähigkeit auf.
Die Studienautoren empfehlen einheitliche Schulungen, eine bessere Koordination der Behörden und die Standardisierung der Meldeverfahren, um die EU-Tiertransportverordnung effektiv umzusetzen. Außerdem raten sie zu einer Verschärfung der Strafen.
Proplanta
Kick-Off für interdisziplinäres Verbundprojekt für mehr Tierwohl
Das interdisziplinäre Verbundprojekt „KI-TIERWOHL“ entwickelt innovative Methoden zur automatisierten und kontaktlosen Erfassung des Wohls von Nutztieren. Dabei stehen modernste KI-gestützte Analyseverfahren sowie Bildverarbeitung, Bioakustik und Sensortechnologien im Vordergrund. In der vergangenen Woche kamen erstmals die beteiligten Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Lebens-, Agrar-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften an der Universität Rostock zusammen, um den Zeitplan und die Schwerpunktsetzung für die nächsten Monate abzustimmen.
„Das Wohl von Tieren ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine entscheidende Voraussetzung für qualitativ hochwertige Forschung und nachhaltige Landwirtschaft. Mit „KI-TIERWOHL“ setzen wir neue Maßstäbe in der Erfassung von tierwohlrelevanten Verhaltensmuster. Durch den interdisziplinären Ansatz und den Einsatz modernster Technologien können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis eine direkte Anwendung finden“, sagt Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Direktorin des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock und Sprecherin des Verbundes „KI-TIERWOHL“.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird den Forschenden helfen, eine objektive und evidenzbasierte Bewertung des Wohlbefindens von Tieren in Forschung und Landwirtschaft zu ermöglichen. Insbesondere werden deren Verhaltensmuster, Laute (Vokalisation) und Vitaldaten betrachtet. KI-Methoden, wie maschinelles Lernen und Mustererkennung, sollen zudem eine präzisere Beurteilung von Stress, Beeinträchtigung, Schmerz und emotionalem Status ermöglichen. Neben technischen Innovationen und einem zeitgemäßen Forschungsdatenmanagement stehen auch sozial-wissenschaftliche Untersuchungen zur Akzeptanz und Implementierung dieser neuen Technologien im Mittelpunkt.
Uni Rostock
Weniger Rinder und Schafe in Mecklenburg-Vorpommern
Immer mehr Landwirt:innen in Mecklenburg-Vorpommern geben die Tierhaltung auf. Nach der Auswertung der aktuellen Meldezahlen hat das Statistische Amt in Schwerin mitgeteilt, dass zum Ende des Jahres 2024 noch rund 442.700 Rinder in dem Bundesland gehalten wurden.
Das bedeutet einen Rückgang von knapp 22 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre, im Jahr 2023 lebten noch rund drei Prozent mehr Rinder in Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zu 1989 ist die Zahl der gehaltenen Milchkühe um zwei Drittel gesunken (-301.000). Insgesamt wurden in 2024 noch 611 Milchkuh-Betriebe im Land gezählt.
Die Hauptgründe für den Abbau der Rinderhaltung sind die starken Schwankungen bei den Milchpreisen, geringe Gewinnmargen beim Fleisch sowie wachsende Anforderungen bei den Haltungsbedingungen.
Im Gegensatz dazu sind die Schweinebestände gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben. Zum Stichtag 3. November 2024 wurden rund 570.400 Schweine gehalten, 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Langzeitvergleich ist aber auch die Schweinehaltung stark zurückgegangen. Jahr 1989 wurden noch 2,7 Millionen Schweine in MV gehalten.
Auch der Schafbestand ist laut Statistik im Nordosten ebenfalls weiter rückläufig. Die Zahl der gehaltenen Schafe ging gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf rund 64.700 Tiere zurück. Zur Zeit der Wende trieben die Schäfer:innen im Land noch 385.000 Tiere auf die Weiden. Danach nahmen die Bestände drastisch ab.
Landtag MV
Ministerium warnt Reisende vor Einschleppung von MKS
In vielen Ländern haben die Osterferien begonnen und zahlreiche Menschen werden die Zeit für eine Reise nutzen. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen nimmt den Start der Osterreisezeit zum Anlass, vor möglichen Erregereinträgen der Maul- und Klauenseuche (MKS) zu warnen.
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Klauentiere, die zu schweren fieberhaften Allgemeinerkrankung führt. Neben Rindern, Schafen und Ziegen sind besonders Haus- und Wildschweine, Büffel und Wildwiederkäuer für das Virus empfänglich. Aber auch Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten können sich infizieren.
Seit einigen Wochen breitet sich die MKS in Ungarn und der Slowakei entlang der Donau an der Grenze zu Österreich in Rinderhaltungen aus. Auch im sehr beliebten Reiseland Türkei kommt die Tierseuche häufig vor. Der grenzüberschreitende Handels- und Reiseverkehr kann die Verschleppung des in der Umwelt sehr stabilen Virus über tausende Kilometer verursachen. Wie das Ministerium mitteilt, besteht daher ständig und besonders zur Osterreisezeit eine erhöhte Gefahr einer Einschleppung des hochansteckenden Virus.
So appellieren die Behörden dringend an Reisende, keine Rohmilchprodukte und auch keine Produkte, die nicht vollständig durcherhitztes Fleisch enthalten, aus MKS-betroffenen Regionen mitzubringen. Außerdem ist der Kontakt mit Klauentieren in betroffenen Regionen unbedingt zu vermeiden. Landwirtschaftliche Betriebe sollten gemieden werden.
Zudem sollte von Jagdreisen in die betroffenen Regionen abgesehen werden. Das Ministerium appelliert weiterhin an Tierhalter:innen, dringend auf die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen in ihren Betrieben zu achten, wenn sie von Reisen aus betroffenen Regionen zurückkehren. Zum Thema Biosicherheit in den Betrieben bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen Online-Fortbildungen zu verschiedenen Tierarten an.
Ministerium NRW
CPE vermehrt bei Tieren und Lebensmitteln nachgewiesen
Carbapenemase-produzierende Enterobakterien (CPE) werden immer häufiger in der Lebensmittelkette nachgewiesen. Das geht aus einem wissenschaftlichen Gutachten der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hervor, in dem Daten und Literatur bis Ende Februar 2025 ausgewertet wurden.
Demnach wurden CPE seit 2011 in 14 europäischen Ländern nachgewiesen. Am häufigsten wurden E. coli, Enterobacter, Klebsiella und Salmonella in Schweine- und Rinderprodukten festgestellt. Laut Gutachten ist die Zahl der gemeldeten CPE-Fälle besonders zwischen 2021 und 2023 deutlich gestiegen, insbesondere bei Schweinen, Rindern und Geflügel. Zudem wurden bei Tieren und Menschen identische Stämme gefunden, was auf eine mögliche Übertragung zwischen ihnen hindeuten könnte.
Problematisch ist die Ausbreitung, weil die Bakterien Enzyme produzieren, die Antibiotika der Gruppe der Carbapeneme inaktivieren. Diese zählen zu den Reserveantibiotika, die gezielt zur Behandlung schwerer Infektionen beim Menschen angewendet werden. Damit wächst auch das Risiko, dass sich Resistenzen gegen diese Arzneimittel weiter entwickeln, und damit die Gefahr, dass nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten verbleiben.
Die EFSA schlägt in dem Gutachten als Maßnahmen vor, die Überwachungsaktivitäten auf andere, derzeit nicht überwachte Lebensmittelquellen (wie Meeresfrüchte und Gemüse), sowie auf weitere Bakterienarten (wie Klebsiella) auszuweiten sowie Nachweismethoden und die Durchführung von Rückverfolgungsuntersuchungen zu verbessern. Zudem sollten Forschungsarbeiten zur Konzeption gezielter Studien priorisiert werden.
EFSA
MKS- unbedingt Biosicherheitsmaßnahmen einhalten
Aufgrund der Tatsache, dass aktuell in Ungarn vier und in der Slovakei sechs Betriebe einen Ausbruch der hoch kontagiösen Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet haben (Stand: 7. April), appelliert die Bundestierärztekammer (BTK) eindringlich an alle Landwirt:innen und Tierärzt:innen, die Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten, um einen Eintrag in Betriebe in Deutschland zu verhindern. „Nun ist es wichtiger denn je, dass sich die empfänglichen Betriebe mit umfangreichen Biosicherheitsmaßnahmen vor dem Einschleppen der Seuche schützen“, mahnt der Präsident der Bundestierärztekammer (BTK), Ltd. VD Dr. Holger Vogel. „Hier liegt eine große Verantwortung bei den betreuenden Tierärzt:innen, die dafür über das nötige Know-how verfügen“, sagt Dr. Vogel.
Zur Einschätzung und ggf. Optimierung der Biosicherheit in Rinderbetrieben steht seit dem 4. April 2025 die MKS-Risikoampel der Universität Vechta zur Verfügung. Auch gilt nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer erwartbar herausfordernden Blauzungenvirus-Saison für die Kolleg:innen, die MKS differentialdiagnostisch auf dem Schirm zu haben.
Zur Auffrischung des Fachwissens empfiehlt die BTK:
- Hygieneempfehlung der BTK
„Mindestanforderungen zur Biosicherheit für Tierärztinnen und Tierärzte beim Besuch von Tierhaltungen mit Rindern und kleinen Wiederkäuern“(Webseite der BTK à Rubrik Nutztiere)
FAO-Studie prognostiziert steigenden Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung
Bis zum Jahr 2040 könnte sich der weltweite Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung um knapp ein Drittel erhöhen. Das geht aus einer gerade veröffentlichten Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Universität Zürich (UZH) hervor. Demnach könnte die Zahl der bei Nutztieren eingesetzten Antibiotika in der Region Asien/Pazifik besonders massiv steigen. Dort würden bis zu 2/3 der globalen Menge verabreicht, heißt es in der FAO-Studie.
Auch in südamerikanischen Ländern müsse in den kommenden 15 Jahren mit einem Anstieg gerechnet werden. Die zu erwartete Menge an Antibiotika auf dem Kontinent könnte in 2040 etwa 1/5 ausmachen, während Afrika und Nordamerika jeweils rund sechs Prozent sowie Europa mehr als fünf Prozent beitragen würden.
Als Hauptgrund für den Anstieg nennt die FAO das erwartete Wachstum der Tierproduktion weltweit. Die Organisation weist aber auch darauf hin, dass mit entsprechenden Maßnahmen eine Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes realisiert werden könne. „Die Steigerung der Effizienz in der Tierhaltung ist der Schlüssel zur Eindämmung des Antibiotikaeinsatzes“, erklärt Alejandro Acosta, Hauptautor der Studie. „Indem wir mehr tierische Lebensmittel mit denselben oder weniger Tieren produzieren, können wir den Bedarf an Antibiotika bei Nutztieren verringern und gleichzeitig die globale Ernährungssicherheit verbessern.“
Zur Unterstützung dieser Bemühungen hat die FAO kürzlich die Initiative RENOFARM („Reduzierung des Bedarfs an antimikrobiellen Mitteln in landwirtschaftlichen Betrieben für eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Lebensmittelsysteme“) gestartet. Dieses Programm bietet politische Leitlinien, technische Unterstützung und den Aufbau von Kapazitäten, um den Ländern zu helfen, den Einsatz von Antibiotika einzuschränken und gleichzeitig eine nachhaltige Umstellung der Tierhaltung zu fördern.
„Die FAO setzt sich für die Umgestaltung der Agrarnahrungsmittelsysteme ein, indem sie den Bedarf an antimikrobiellen Mitteln reduziert, wie es die RENOFARM-Initiative tut, und dadurch nachhaltige Praktiken fördert und die öffentliche Gesundheit schützt“, betont Thanawat Tiensin, stellvertretender Generaldirektor und Direktor der FAO-Abteilung für Tierproduktion und Gesundheit.
Auch Myvetlearn.de und VetMAB.de haben sich die Antibiotikaminimierung im Stall auf die Fahnen geschrieben. Während sich Tierärzt:innen und Studierende der Veterinärmedizin auf Myvetlearn.de dazu online fortbilden können, stehen Landwirt:innen auf VetMAB.de zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen zu dieser Thematik zur Verfügung.
FAO
Geflügelnews
ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in Rumänien und Moldawien
In Moldawien und in Rumänien ist es zu Ausbrüchen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in mehreren großen Schweinehaltungen gekommen. Allein in Moldawien mussten mehr als 100.000 Schweine gekeult werden.
Insgesamt scheint die ASP in Europa nicht zur Ruhe zu kommen. Im laufenden Jahr haben sieben europäische Länder bereits 145 Ausbrüche der anzeigepflichtigen Tierseuche alleine in Hausschweinebeständen gemeldet. Die meisten Ausbrüche wurden in Rumänien (88), Moldawien (27) sowie in Serbien und der Ukraine (jeweils 11) registriert. Auch in Polen wurde das Virus sowohl bei Hausschweinen als auch bei einer Vielzahl von Wildschweinen nachgewiesen. Seit Jahresbeginn wurden allein bei Wildschweinen bereits 522 ASP-Fälle registriert. Außerdem waren 44 schweinehaltende Betriebe betroffen.
Zudem gibt es inzwischen in vielen europäischen Ländern ASP-Fälle bei Wildschweinen. Bislang wurden in sechzehn Ländern 3.870 Fälle registriert. Am stärksten betroffen sind in diesem Jahr bisher Polen (1.243), Deutschland (799), Lettland (469), Ungarn (355), Bulgarien (259), Litauen (223) und Italien (222).
Agrarheute
MKS breitet sich in Ungarn und der Slowakei aus
Nach dem Bekanntwerden erster Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei sind inzwischen in beiden Ländern weitere Ausbrüche gemeldet worden. In der Slovakei ist inzwischen der 5. Ausbruch, in Ungarn der 2. Fall bestätigt worden. Entsprechend groß ist die Sorge in den Nachbarländern, vor allem in Österreich, da alle Ausbrüche sich in der Nähe der Grenze befinden. „Mit großer Besorgnis beobachten wir die jüngste Entwicklung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in unseren Nachbarländern. Aktuellen Berichten zufolge gibt es erneut zwei Verdachtsfälle in Ungarn, die derzeit untersucht werden. Diese Meldungen verdeutlichen einmal mehr, wie schwierig es ist, die Ausbreitung der Seuche unter Kontrolle zu bringen“, kommentiert Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), die aktuelle Lage. „Das ist eine dramatische Gefahr für unsere Tierbestände, vor allem aufgrund der extremen Ansteckungsfähigkeit des Virus. Wir fordern daher sofortige und konsequente Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Situation erfordert entschlossenes Handeln!“
Die ÖTK fordert angesichts der aktuellen Entwicklungen neben dem Einfuhrstopp von Tieren und Fleischprodukten strengere Einreisekontrollen, insbesondere im Personenverkehr. Mobile Grenzkontrollen sollten durch stationäre Kontrollpunkte direkt an der Grenze ersetzt werden. Aber auch der Transit von Tiertransporten müsse dringend gestoppt werden, um das Risiko einer Einschleppung zu eliminieren. Ein weiteres Problem stelle die potenzielle Einschleppung des Virus durch Reisende und Arbeitskräfte aus den betroffenen Regionen dar. „Nur durch schnelles, entschlossenes Handeln auf nationaler und internationaler Ebene kann eine weitere Verbreitung der Maul- und Klauenseuche verhindert und die Sicherheit der landwirtschaftlichen Tierbestände gesichert werden“, betont Frühwirth.
In den Überwachungszonen in Österreich wurden inzwischen mehr als 1.000 Tiere auf das Virus untersucht. Bislang blieben alle Ergebnisse neagtiv auf MKS. Aber auch in Deutschland beobachtet man die Situation mit wachsender Sorge. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rief dringend dazu auf, bei klinisch auffälligen Klauentieren in Deutschland immer auch MKS labordiagnostisch ausschließen zu lassen. Auf den Betrieben MUSS hohe Wachsamkeit herrschen, denn je eher ein MKS-Ausbruch erkannt und Maßnahmen getroffen werden können, desto besser die Chance, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Außerdem müssen die Biosicherheitsmaßnahmen strikt eingehalten werden. Zu diesem Thema bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen entsprechende Online-Fortbildungen an.
ÖTK
Bewerbungsstart für den Deutschen Tierschutzpreis 2025
Bereits zum 21. Mal wird in diesem Jahr der Deutsche Tierschutzpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit Whiskas und Pedigree erneut Menschen, die sich besonders für den Tierschutz engagieren.
Die Bewerbungsphase hat gerade begonnen und endet am 30. April 2025. Tierschützer:innen können sich mit ihren Vereinen, Initiativen oder Projekten bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Die Gewinner:innen erwarten Preisgelder in Höhe von 6.000 bzw. 3.000 Euro. Für den diesjährigen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund zudem erstmals eine eigene Kategorie für ein Kinder- oder Jugendtierschutzprojekt geplant, die der Nachwuchsarbeit im Tierschutz eine besondere Gewichtung geben soll. Auch hier liegt das Preisgeld bei 3.000 Euro.
„Mit dem Deutschen Tierschutzpreis zeichnen wir ehrenamtlich engagierte Menschen aus, die ihre Zeit, ihre Energie, ihr Herz und auch ihr Geld für die geben, die selbst keine Stimme haben. Es sind Persönlichkeiten, die für die Tiere kämpfen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und damit zu Vorbildern werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Deutscher Tierschutzbund
Schweinebestand in der EU weiter abgenommen
Die Schweinebestände in der Europäischen Union haben sich weiter reduziert. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes (Eurostat) der EU hervor. Demnach gab es zum Stichtag im Dezember 2024 insgesamt 131,985 Mio. Schweine, was einem Minus von 0,7% oder 877.000 Tieren entspricht.
Den stärksten Bestandsabbau vermeldeten Polen (-7,1%) und Italien (-14,7%), was mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) zurückzuführen ist. Während sich die Zahl der Schweine in Deutschland (-21,18 Mio.), Frankreich (11,72 Mio.) und den Niederlanden (-10,18 Mio.) verringert hat, haben sowohl Spanien und Dänemark ihre Bestände um 2,1% bzw. 1,9% aufgestockt. Damit hat Spanien als größter Produzent der EU auch das bisherige Rekordniveau von Dezember 2022 übertroffen.
Den EU-weiten Ferkelbestand beziffert Eurostat auf etwa 39,96 Mio. Tiere. Das waren 1,6% weniger als im Dezember 2023, aber 1,1% mehr als ein weiteres Jahr zuvor.
Schweizerbauer
Boehringer Ingelheim schreibt FMD Award 2025 aus
Im laufenden Jahr sind Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, Ungarn und in der Slowakei erstmals nach mehreren Jahrzehnten festgestellt worden. Bei der Tierseuche handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schweine und Schafe befallen kann. Auch wenn die MKS für die menschliche Gesundheit keine direkte Bedrohung darstellt, kann ein Ausbruch eine enorme finanzielle Belastung für die Viehwirtschaft bedeuten und unsere Lebensmittelversorgung beeinträchtigen.
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzt sich für innovative Forschung zur Bekämpfung der MKS ein und hat nun den FMD Award 2025 ausgeschrieben. Wissenschaftler:innen können sich mit ihren Forschungsprojekten für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Voraussetzungen für die Bewerbung sind ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin oder Biowissenschaften sowie die Veröffentlichung einer Forschungsarbeit zur MKS in den vergangenen vier Jahren. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen die Gesundheit von Nutztieren vorantreiben und die Prävention der Maul- und Klauenseuche unterstützen.
Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind bis zum 15. April 2025 per E-Mail an laurence.gabana@boehringer-ingelheim.com einzureichen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Broschüre zur Biosicherheit in verschiedenen Sprachen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit September 2020 auch in Deutschland aus. Seitdem wurde das Virus bei mehr als 7.300 Wildschweinen nachgewiesen. Zwischen 2021 und 2024 wurden zahlreiche ASP-Ausbrüche in Schweinebetrieben gemeldet. Auch angesichts des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025 und der Mehrung von Fällen der Newcastle-Disease im benachbarten Polen ist eine konsequente Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln für schweinehaltende Betriebe wichtiger denn je. Nur so kann ein Eintrag von Tierseuchen in die Schweinebestände und damit Massentötungen und wirtschaftliche Verluste vermieden werden.
Um Landwirt:innen bei der Schulung ihrer Mitarbeiter:innen zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Broschüre mit dem Titel „Schutz vor Tierseuchen – was Landwirte tun können“ herausgegeben. Das Merkblatt fasst alles Wichtige zur Biosicherheit einfach und anschaulich mit vielen Piktogrammen auf wenigen Seiten verständlich zusammen.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat die notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen in vier Sprachen – Englisch, Rumänisch, Polnisch und Ukrainisch – übersetzt, sodass die Biosicherheitsanforderungen auch für fremdsprachige Mitarbeiter leicht verständlich sind. Die Broschüren können kostenlos heruntergeladen werden.
Tierärzt:innen steht die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de zur Verfügung. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd und Neuweltkameliden) vermittelt. Kurs 4 befasst sich mit der Biosicherheit für Schweinebetriebe. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Topagrar
Zweiter ASP-Ausbruch in Baden-Württemberg
Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Baden-Württemberg im August vergangenen Jahres, ist nun ein weiterer Fall bestätigt worden. Bei einem, nördlich der A 6 bei Mannheim tot aufgefundenen Wildschwein wurde das Virus nachgewiesen.
„Dieser Fall fügt sich in das bereits seit Wochen grassierende Seuchengeschehen auf der hessischen Landesseite bei Lampertheim ein. Es handelt sich somit nicht um einen einzelnen isolierten ASP-Fall. Hausschweinebestände sind in Baden-Württemberg nach wie vor nicht vom ASP-Virus betroffen. Damit dies so bleibt, sind vor allem die Biosicherheitsmaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben streng einzuhalten“, betonte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk am vergangenen Freitag.
Dank des schnellen und konsequenten Handelns seit dem ersten ASP-Ausbruch sei jedoch eine massive Ausbreitung in dem Bundesland verhindert worden, so der Minister. „Es ist von größter Bedeutung, die ergriffen Maßnahmen ebenso konsequent fortzusetzen“, betont Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Biosicherheitsmaßnahmen sind unverzichtbar und sind das Gebot der Stunde für unsere schweinehaltenden Betriebe um einen Viruseintrag zu verhindern Schweinehaltungsbetriebe können sich kostenlos zu den Biosicherheitsmaßnahmen beraten lassen“, so Hauk abschließend.
Die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben thematisiert auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. Kurs 4 der Reihe befasst sich mit Maßnahmen und Hinweisen zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Baden-Württemberg
Dänemark verbietet betäubungslose Ferkelkastration per Gesetz
Seit dem 1. Januar 2021 ist in Deutschland die betäubungslose Ferkelkastration nach dem Tierschutzgesetz verboten. Nun führt auch Dänemark die Betäubungspflicht bei der Kastration der männlichen Saugferkel ein. Gemäß der gesetzlichen Regelung wird es jedoch den Landwirt:innen nach wie vor erlaubt sein, die Kastration unter Lokalanästhesie durchzuführen, wie der dänische Landwirtschaftsminister Jacob mitteilt. Das aber erfülle die deutsche Gesetzesvorgabe zur Schmerzausschaltung nicht, kritisiert die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).
Auch wenn es bislang keine gesetzliche Vorschrift für die Betäubung gab, gilt bereits seit dem Jahr 2019 die Vorgabe des Danish Product Standard, die Ferkel vor der Kastration zu betäuben. Nach Informationen der Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer (L&F) halten sich bereits jetzt nahezu 99 Prozent aller Schweinehalter:innen daran. Die jetzt angekündigte gesetzliche Betäubungspflicht hat daher nur einen symbolischen Charakter. Da rund 7,4 Millionen dänische Ferkel jährlich nach Deutschland importiert werden, sieht die ISN deutsche Ferkelerzeuger eklatant benachteiligt und fordert von der künftigen Bundesregierung, dass die Tierschutzvorgaben innerhalb der EU vereinheitlicht werden.
ISN
MKS verursacht in Brandenburg Schäden in Höhe von 8 Mio. Euro
Nach dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025, hat das brandenburgische Agrarministerium den Schaden auf rund acht Millionen Euro beziffert. Und dies, obwohl glücklicherweise in der Folgezeit keine weiteren MKS-Ausbrüche mehr nachgewiesen wurden. Rund 120 Betriebe sind oder waren nämlich unmittelbar von den Maßnahmen betroffen. Diese umfassten neben einer Überwachungszone auch eine Sperrzone, die in einem Radius von sechs Kilometern um den Ausbruchsort im brandenburgischen Hönow eingerichtet wurde. In diesem Gebiet waren unter anderem Tiertransporte verboten. Finanzielle Einbußen ergaben sich für die Landwirtschaftsbetriebe durch das Verwerfen der anfallenden Milch und weil sich keine Schlachthöfe bereit erklärten, Schweine abzunehmen.
Wie ein Ministeriumssprecher erklärte, werde sich Brandenburg dafür einsetzen, dass die betroffenen Tierhalter:innen auch über die Zahlungen aus der Tierseuchenkasse hinaus einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die Einrichtung dieser Sperrzone sei aber Voraussetzung, dass der Rest von Deutschland von der Weltorganisation für Tiergesundheit für MKS-frei erklärt werden könne, so der Sprecher.
Proplanta
Warnung vor erneutem KSP-Ausbruch in Schottland
Die Landwirt:innen um den Cairngorms-Nationalpark in Schottland sind beunruhigt. Grund dafür ist das mehrfache illegale Aussetzen von Wildtieren in diesem Parkgebiet. Bereits im Januar 2025 war bekannt geworden, dass 4 Luchse freigelassen worden waren. Anfang Februar 2025 hat dann eine Rotte von 20 Wildschweinen im Nationalpark für Unruhe gesorgt.
Anlässlich des illegalen Aussetzen in den schottischen Highlands warnen der schottische Bauernverband NFU und der Schweineerzeugerverband NPA vor einem neuen Ausbruch der Klassischen Schweinepest (KSP). Diese war zu Anfang der 2000er Jahre wieder ausgebrochen und hatte katastrophale Auswirkungen auf die Populationen der Schweine in dem Land. Die Seuche war mit dem Verzehr eines Schinkensandwiches durch ein Schwein in Verbindung gebracht worden, wie NPA-Geschäftsführerin Lizzie Wilson erinnert. Auch der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Jahr 2001 sei auf die illegale Verfütterung von Speiseabfällen in einem Betrieb zurückgeführt worden, so Wilson, die vor einer Wiederauftreten der Seuchen warnt.
Nach Aussagen Wilsons ist die Auswilderung der Tiere in den Highlands in höchstem Masse unverantwortlich. Dies stelle ein erhebliches Risiko für die Einschleppung, Ausbreitung und Bekämpfung sowohl endemischer als auch anzeigenpflichtiger Krankheiten im Hausschweinebestand dar.
Gemäß Abschnitt 14 des „Wildlife and Countryside Act“ von 1981 wird das Aussetzen von Schweinen aller Art einschließlich Wildschweinen in Schottland als Straftat gewertet. Die kürzlich ausgesetzten Luchse sowie die Wildschweine konnten jedoch ausnahmslos eingefangen werden.
Schweizerbauer
Jägermagazin
Nationales Regelungsvorhaben zum Schutz von Exporttieren vorgelegt
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat der EU-Kommission ein Eckpunktepapier mit Lösungsvorschlägen übergeben, um tierschutzwidrige Transporte in Drittstaaten zu stoppen. Da eine dringend notwendige, EU-weite Lösung zur Verbesserung des Tierschutzes beim Export lebender Tiere in Drittländer auf sich warten lasse, müssten Regelungen eben auf nationaler Ebene gefunden werden, so Özdemir.
„Ich will, dass tierschutzwidrige Tiertransporte außerhalb der EU der Vergangenheit angehören. Transporte in Drittstaaten sollen nur stattfinden, wenn der Schutz der Tiere mindestens mit dem Standard innerhalb der EU vergleichbar ist. Ich schlage Brüssel vor, den Export lebender Tiere aus Deutschland an eine Vereinbarung zu binden, in der sich unsere Handelspartner zur Einhaltung klar definierter Tierschutzstandards verpflichten. Damit machen wir Schluss mit tierschutzwidrigen Transporten“, erklärt der Minister.
Laut dem Eckpunktepapier soll die Ausfuhr lebender Tiere nur noch dann erlaubt werden, wenn die jeweiligen Drittländer (Zielländer und Transitländer) sich in einer Vereinbarung zur Einhaltung bestimmter Tierschutzstandards verpflichten. Diese Vereinbarung soll als präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt formuliert werden, der an das Zustandekommen und die Einhaltung der bilateralen (oder multilateralen) Vereinbarung anknüpft.
BMEL
Schweinebestände vor H5N1-Infektionen schützen
Die hochpathogene Geflügelpest hat in den USA bislang millionenfache Tiertötungen nach sich gezogen. Neben der Keulung von mehr als 153,7 Mio. Stück Geflügel und nahezu 1.000 infizierten Milchkühen wurden auch Erkrankungen von mindestens 67 Menschen im Zusammenhang mit dem H5N1-Virus bekannt.
Nach dem ersten positiven Nachweis bei einem Schwein in einem Hinterhof im US-Bundesstaat Oregon im Herbst 2024, wächst die Besorgnis auch bei Schweinehalter:innen vor möglichen H5N1-Infektionen ihrer Tiere. Der Nationale Rat der Schweinefleischproduzenten (National Pork Producers Council, NPPC) in den USA appelliert daher an ihre Mitglieder, die Biosicherheitsmaßnahmen auch in Hinblick auf das Virus H5N1 zu überprüfen. Neben der Bekämpfung von Nagetieren und Vögeln sowie des Zugangs von Besuchern zu den Ställen, rät der NPPC dringend zur Nutzung von Hygieneschleusen und persönlicher Schutzausrüstung für alle, die den Stall betreten.
Ein Leitfaden zu den nötigen Biosicherheitsmaßnahmen, den der Rat gemeinsam mit anderen Branchenvertretern und staatlichen Tiergesundheitsbeamten erstellt hat, enthält Informationen für Schweinehalter:innen, wie sie auf das Influenzavirus H5N1 reagieren sollten, falls die Schweinebranche von einem Ausbruch betroffen sein sollte.
„Bleiben Sie auf dem Laufenden und halten Sie eine gute, offene Kommunikation mit Ihrem Tierarzt aufrecht“, mahnt Anna Forseth, NPPC-Direktorin für Tiergesundheit.
Agrarheute
Zahl der ASP-Fälle in Polen wieder stark angestiegen
Die meisten europäischen Länder konnten in den vergangenen Monaten Erfolge im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) vorweisen. Die Zahl der Ausbrüche bei Hausschweinen ist seit Jahresbeginn gering, mit Ausnahme von Rumänien, wo alleine im Jahr 2025 bereits 47 Fälle gemeldet worden sind.
Ganz anders sieht es bei den ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen aus. Mit einer sehr negativen Bilanz sticht aktuell Deutschlands Nachbarland Polen hervor. Hier wurden bis zum 11. Februar 2025 bereits 536 Wildschweine positiv auf das ASP-Virus getestet, allein 123-Fälle waren es in der vergangenen Woche. Das entspricht mehr als ein Viertel aller in Polen im Jahr 2024 aufgetretenen ASP-Fälle bei Wildschweinen, wie einer Grafik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zu entnehmen ist.
Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet, trat die Tierseuche in diesem Jahr in allen Woiwodschaften auf, mit Ausnahme von Niederschlesien, Lodz, Kleinpolen, Karpatenvorland und Schlesien. Im Vergleich zu 2023 war die Zahl der ASP-Ausbrüche in Polen im Jahr 2024 zurückgegangen. Nun wächst die berechtigte Sorge, dass die Ausbruchszahlen weiter in die Höhe gehen könnten. Da zahlreiche Wildschweinkadaver nahe der deutschen Grenze gefunden wurden, wächst zudem das Risiko der Erregereinschleppung nach Brandenburg. In Deutschland gab es bislang rund 370 ASP-Fälle. Um einen Eintrag in Hausschweinebestände zu verhindern, sind Schweinehalter:innen daher dringend angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und strikt einzuhalten.
Die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben thematisiert auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. Kurs 4 der Reihe befasst sich mit Maßnahmen und Hinweisen zur Biosicherheit für Schweinebestände.
ISN
Bayern vergibt Tiermedizinstudienplätze im Rahmen der Landtierarztquote
Der Mangel an Tierärzt:innen zeigt sich besonders stark in ländlichen Regionen. Immer weniger Tierärzt:innen sind bereit, die langen Arbeitszeiten und weiten Wege im Praxisalltag in Kauf zu nehmen und ziehen Jobs in der Stadt, auf dem Amt oder in der Wirtschaft vor. Als Konsequenz schließen immer mehr Praxen auf dem Land.
Um dem entgegenzuwirken und gleichzeitig die Versorgung von Nutztieren in Bayern zu sichern, vergibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erstmals im Rahmen der Landtierarztquote bis zu 10 % der an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) pro Jahr zur Verfügung stehenden Tiermedizinstudienplätze an Studienbewerber:innen, die ein besonderes Interesse an der nutztierärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum aufweisen.
„Wir brauchen mehr Tierärzte auf dem Land. Wir brauchen Landtierärzte für die Nutztierhaltung in allen bayerischen Regionen. Sie bedeuten mehr Tierschutz in der Fläche und mehr Lebensmittelsicherheit“, erklärte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber nach der Billigung der Landtierarztquote durch den Bayerischen Landtag im Dezember vergangenen Jahres.
Noch bis zum 28. Februar 2025 können sich Interessierte für das Tiermedizinstudium an der LMU bewerben. Mit Hilfe eines zweistufigen Auswahlverfahrens erfolgt die Vergabe der Plätze. Das Studium ist auch ohne Numerus Clausus (NC) möglich. Auswahlkriterien sind beispielsweise ein Studieneignungstest, eine Ausbildung in einem Beruf mit Bezug zur Nutztierhaltung oder -medizin, sowie Berufserfahrung und Praktika. Die Bewerber:innen verpflichten sich, nach Abschluss ihrer Ausbildung für zehn Jahre in einem bayerischen Bedarfsgebiet als Nutztierarzt mit Schwerpunkt Rind oder Schwein zu arbeiten. Die Bewerbung erfolgt online über das Bewerberportal.
LGL
Sachsen meldet neuen ASP-Fall
Aktuell beschäftigen die Maul- und Klauenseuche (MKS) und die Geflügelpest die Nutztierhalter:innen in Deutschland. Doch auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert weiterhin in Deutschland und ist noch längst nicht sicher eingedämmt, was ein neuer Ausbruch in Sachsen zeigt.
Am vergangenen Montag (10.02.2025) hat der Landkreis Bautzen einen neuen ASP-Fall bestätigt. Ein Ende Januar 2025 im sächsischen Königswartha erlegtes Wildschwein hatte die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen positiv auf ASP getestet. Das Nationale Referenzlabor hat dieses Ergebnis inzwischen bestätigt.
Um die Ausbreitung der hochansteckenden Tierseuche zu verhindern, hat der Landkreis die Suche nach Fallwild mit Hilfe von Drohnen und Spürhunden intensiviert. Zudem gelten weiterhin in der Sperrzone um den Fundort die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen. Eine ursprünglich für April 2025 vorgesehene Verkleinerung der Restriktionszonen ist aufgrund des neuen Falls nicht mehr realisierbar. Schweinehalter:innen sind dringend angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und strikt einzuhalten, um einen Eintrag in Hausschweinebestände zu verhindern.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Landkreis Bautzen
Erster Insektenstammtisch zu Insekten in Futtermitteln
Seit der Zulassung verschiedener Insekten für die Schweine- und Geflügelfütterung durch die EU im September 2021, haben sich bislang nur sehr wenige Unternehmen in Deutschland für die Herstellung von entsprechendem Futtermittel entschieden. Jedoch scheint das Interesse seitens der Landwirtschaft, Insekten zu füttern, aktuell zu steigen. Ein Grund dafür sind die stark angestiegenen Futtermittelpreise.
Um das Interesse am Thema Nutzinsekten zur Tierfütterung zu erweitern, veranstalten die Landesforschungsanstalt MV (LFA) und das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) den ersten Insektenstammtisch. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden erste Ergebnisse aus der Forschung vorgestellt sowie bereits umgesetzte Projekte in landwirtschaftlichen Betrieben durch das Unternehmen Better Insect Solution gezeigt.
„Damit die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus Landwirtschaft, Wirtschaft, Beratung und Forschung im Land verstärkt wird, ist es wichtig, neue Vernetzungsplattformen zu etablieren. Denn nur so können wir gemeinsam in den Austausch treten sowie offene Fragen zur Haltung und Aufzucht von Nutzinsekten sammeln und auch beantworten. Die Haltung von Insekten könnte in der Zukunft durchaus eine alternative Einkommensquelle in der Landwirtschaft eröffnen. Ich begrüße das neue Veranstaltungsformat des FBN und der LFA deshalb sehr“, betont Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Die Teilnehmenden erwarten Vorträge aus Forschung, Praxis und Wirtschaft sowie sicherlich ein reger Austausch über das Thema. Der Insektenstammtisch findet am 18. Februar 2025 um 15 Uhr im Tagungszentrum in Dummerstorf statt.
Ministerium Mecklenburg-Vorpommern
Özdemir bittet um EU-Hilfen für MKS-betroffene Landwirt:innen
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) am 10. Januar 2025 in Brandenburg hat in vielen Regionen Deutschlands massive wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Landwirt:innen. Auch wenn es bislang zu keinem weiteren MKS-Ausbruch gekommen ist, hat Deutschland den Status „MKS-frei“ verloren, was mit entsprechenden Handelseinschränkungen einhergeht. Wenige Tage nach dem Ausbruch hatte die Agrar- und Ernährungswirtschaft hatte ihre MKS-bedingten Einbußen auf mehr als 1 Mrd. Euro geschätzt.
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft hatte ihre MKS-bedingten Einbußen wenige Tage nach dem Auftreten des bisher einzigen MKS-Falles in Brandenburg auf rund 1 Mrd. Euro geschätzt. Um die Auswirkungen möglichst zu beschränken, hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) um EU-Hilfen aus der Agrarreserve für die Betroffenen gebeten.
„Ich habe EU-Kommissar Hansen gebeten, eine solche Hilfe zu prüfen. Eine entsprechende Initiative bereitet mein Ministerium bereits vor“, sagte Özdemir anlässlich der Sitzung der EU-Agrarminister in Brüssel.
Der Minister wies darauf hin, dass die Gemeinsame Marktordnung (GMO) der EU die Möglichkeit außergewöhnlicher Stützungsmaßnahmen vorsehe. Des Weiteren werde gemeinsam mit dem Bundesfinanzministerium geprüft, wo national Hilfe zur Verfügung gestellt werden könne. Steuerliche Unterstützungsinstrumente hätten sich bereits in anderen Krisen wie BSE oder Corona bewährt.
Agrarheute
Niedersachen will mehr Tempo bei Gleichwertigkeitsprüfungen
Tierärztinnen und Tierärzte aus Nicht-EU-Ländern müssen -um in Deutschland den tierärztlichen Beruf ausüben zu dürfen- als erstes eine Gleichwertigkeitsprüfung ihrer tierärztlichen Ausbildung durchführen lassen. Dieser Vorgang ist dokumentenbasiert und kostet viel Zeit. Mehrheitlich ist aber das Ergebnis, dass die ausländischen Kollegen in mehreren Fächern sogenannte Kenntnisprüfungen ablegen müssen. Die Landesregierung von Niedersachsen möchte nun durch eine Bundesratsinitiative erreichen, dass die Kenntnisprüfung mit bundeseinheitlichen Vorgaben zum Regelfall wird. Dadurch soll der Prozess des Erlangens der Approbation und damit der Möglichkeit, unbeaufsichtigt tierärztlich arbeiten zu dürfen, schneller erreicht werden und somit dem Fachkräftemangel entgegen wirken. Zur rascheren Bearbeitung sollen auch Standardisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen beitragen, ebenso wie die Möglichkeit, bestimmte fehlende Dokumente durch eine eidesstattliche Erklärung nach deutschem Recht ersetzen zu können.
Für dieses Vorhaben müssten jedoch die Bundes-Tierärzteordnung (BTÄO) und die Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) angepasst werden.
Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland unter www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de.
Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den Kenntnisprüfungen.
Eine weitere Empfehlung ist der Fachsprachkurs für internationale Kolleg:innen für mehr Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen.
Normalisierungsprozess nach MKS-Ausbruch dauert zu lange
Nach dem ersten bestätigten Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) nach 1988 am 10. Januar 2025 scheint sich die Lage langsam zu beruhigen. Für Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, schreitet der Normalisierungsprozess jedoch zu langsam voran. Seine Sorge gilt den Schweinehalter:innen seines Landes, deren Tiere noch zu zögerlich von den Schlachthöfe abgenommen würden.
„Wir werden in der kommenden Woche und auch in der übernächsten Woche noch keine Normalität haben“, vermutet Wendorff. Nach seinen Aussagen sind in Brandenburg noch rund 50.000 Mastschweine in der Warteschleife vor der Schlachtung. Das obwohl das Brandenburger Landwirtschaftsministerium das Transportverbot wieder aufgehoben hat.
„Es ist völlig egal, ob die Schlachthöfe gerade nicht hinterherkommen und Tiere aus anderen Bundesländern vorziehen, ob die Veterinärämter sich europarechtswidrig querstellen oder der Lebensmitteleinzelhandel Druck auf die Fleischindustrie ausüben will – nicht auf dem Rücken Brandenburgs! Nach der Afrikanischen Schweinepest sind die Brandenburger Schweinebetriebe bereits gebeutelt. Nun muss Minister Özdemir Rückgrat zeigen und die Abnahme von Tieren aus Brandenburg noch in dieser Woche organisieren“, betonte Wendorff in der vergangenen Woche.
Der Landesbauernverband fordert die Politik zum Handeln auf. Durch die ausbleibende Abnahme entstehen den Betrieben bereits jetzt Schäden von mindestens 200.000 Euro pro Woche. Es zeige sich, dass es eine echte Nutztierstrategie brauche, die auch einen Krisenplan umfasst, so der LBV-Präsident abschließend.
Tagesspiegel
Agrarheute
NRW: EU-Länder wichtig für Handel mit Schweinen und Rindern
Nordrhein-Westfalen ist nach Niedersachsen das Bundesland mit dem zweithöchsten Schweinebestand in Deutschland (5,8 Mio.). Zum Stichtag am 3. November 2024 wurde mehr als die Hälfte aller Schweine im Regierungsbezirk Münster gehalten.
Nach Angaben von Information und Technik NRW (IT.NRW) wurde im Jahr 2023 Fleisch von Schweinen im Wert von 1,49 Milliarden Euro in andere Länder ausgeführt. Im gleichen Zeitraum hat das Land lebende Schweine im Wert von ca. 90 Millionen Euro exportiert, wobei Polen (39,7 Prozent) und Ungarn (18,7 Prozent) die wichtigsten Abnehmer waren. Gemessen am Warenwert hat der Import von lebenden Schweinen für NRW eine größere Bedeutung als der Export; 2023 wurden lebende Schweine im Wert von ca. 390 Millionen Euro nach NRW eingeführt. Mehr als die Hälfte kam aus den Niederlanden (57,1 Prozent), gefolgt von Dänemark (26,3 Prozent) und Belgien (16,5 Prozent).
Der Handel mit Rindern sowie Rindfleisch aus NRW erfolgte im Jahr 2023 größtenteils mit EU-Ländern, wobei die Niederlande mit über 83 Prozent Hauptabnehmerland waren. Spanien war mit einem Anteil von 20,9 Prozent das wichtigste Abnehmerland für Rindfleisch, gefolgt von Frankreich mit 18,7 Prozent. Fleisch von Schafen und Ziegen hingegen wurde verstärkt mit Handelspartnern außerhalb der EU gehandelt.
IT.NRW
Moder erneuert Forderungen auf bpt-Neujahrsempfang
Seinen traditionellen Neujahrsempfang hat der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 15. Januar 2025 vor zahlreichen Vertreter:innen aus Politik, Verbänden und Wirtschaft in Berlin abgehalten.
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder präsentierte anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl
10 Forderungen an die neue Bundesregierung. Diese umfassen
- Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes,
- Bürokratieabbau,
- Verbesserung der Ausbildung auch eine Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsordnung (TAppV),
- Maßnahmen gegen den Tierärztemangel,
- vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
- verlässliche Kinderbetreuung gerade in einem Frauenberuf,
- eine regelmäßige am besten an die Inflationsentwicklung angepasste Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und
- finanzielle Anreize für Rentner, noch ein paar Jahre länger im Beruf zu bleiben.
Ein besonderes Anliegen sei es zudem, dass wieder mehr Tierärzt:innen den Weg in die Selbstständigkeit wagen. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dieser traumhafte Beruf auch für Selbständige wieder attraktiv ist. Dazu gehört vor allem, dass der Mutterschutz für Selbständige verbessert und ähnlich der U2-Umlage finanziert wird. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Gitta Connemann (MdB), hat es richtigerweise angesprochen: Die Tiermedizin braucht dringend Frauen, die sich selbständig machen, denn nur so lässt sich die flächendeckende tierärztliche Versorgung gewährleisten“, betonte Moder in Berlin.
Das Scheitern der Ampelkoalition sieht Moder hingegen als eine Chance, um das Tierschutzgesetz nochmal neu anzugehen und dann hoffentlich praktikabler zu machen.
bpt
Schweinehaltung in Deutschland verändert sich weiter
Der Strukturwandel in der Schweinehaltung geht weiter. Grundsätzlich zeigen die gerade veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), dass die Zahl der Betriebe zwar kontinuierlich zurückgeht, die Zahl der Schweine pro Betrieb jedoch ansteigt.
Wie das BLE mitteilt, wurden zum Stichtag am 3. November 2024 in Deutschland 21,18 Mio. Schweine gehalten. Demnach ist die Anzahl der gehaltenen Schweine in den vergangenen beiden Jahren annähernd konstant geblieben, gegenüber 2020 bedeutet das aber einen Rückgang um knapp 19 %, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Insgesamt gab es in 2024 rund 15.600 Betriebe, die Schweine halten. Damit hat sich Zahl in den zurückliegenden 14 Jahren mehr als halbiert. Pro Betrieb wurden durchschnittlich 1.356 Tiere gehalten, während es 10 Jahre zuvor durchschnittlich nur 1.100 Tiere waren.
Tierschutz muss weiter konsequent umgesetzt werden
Anlässlich der Grünen Woche, die am heutigen Freitag (17.01.2025) in Berlin eröffnet worden ist, hat der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem konsequent umgesetzten Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere in Deutschland erneuert. In Anbetracht der vorgezogenen Bundestagswahl und dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition geschuldeten Scheitern der Tierschutzgesetz-Novellierung fordert der Dachverband von den zukünftigen Regierungsparteien, den Tierschutz voranzutreiben sowie die bisherigen Pläne weiterzuführen.
„Wenn die Koalitionspartner einer Nachfolgeregierung Tierschutzinitiativen weiter aufschieben oder blockieren, hätte dies verheerende Konsequenzen für Millionen Tiere“, mahnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Neben der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes sei zudem die der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung essenziel, so Schröder weiter. So fehlten bis heute Verordnungen zur Haltung von Puten, Milchkühen, Mastrindern und Wassergeflügel. Zudem ließen die Regelungslücken noch immer Qualzuchten, Amputationen sowie grausame Drittlandexporte zu. Diese müssten dringend geschlossen werden, fordert der Deutsche Tierschutzbund.
Deutscher Tierschutzbund
ASP-Bekämpfung ist Daueraufgabe
Am vergangenen Mittwoch (15.1.2025) sind die Amtschefinnen und Amtschefs der Agrarressorts für ihre zweitägige Konferenz (ACK) in Berlin zusammengekommen. Ein zentrales Thema der ACK ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die inzwischen in sechs Bundesländern aufgetreten ist. Hessen setzt sich weiterhin bundesweit für eine umfassende und langfristige Strategie zur Bekämpfung der ASP ein. „Wir konnten in den vergangenen Monaten bereits erste Erfolge bei der Eindämmung der Seuche erreichen“, erklärt Staatssekretär Daniel Köfer. „Das Wiederauftreten neuer Fälle zeigt jedoch, dass die ASP-Bekämpfung eine Daueraufgabe ist“, so Köfer weiter.
Sein Land fordert vom Bund daher eine langfristige Strategie zur Bekämpfung der ASP, die eine klare finanzielle Unterstützung durch den Bund beinhaltet, um den Fortbestand der Schweinehaltung in Deutschland zu sichern. Zudem müsse die logistische Unterstützung der Länder verbessert sowie Schutzmaßnahmen und Wartung von Zäunen entlang von Autobahnen und Raststätten regelmäßig durchgeführt werden. Betriebe in den Quarantänezonen benötigen eine besondere Unterstützung, um Existenzverluste und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Zudem fordert Hessen im Rahmen der ACK die Stärkung der Impfstoffforschung, denn nur so könne eine langfristige Bekämpfung der ASP Erfolge haben.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Landwirtschaft Hessen
Zahlreiche niederländische Schweinehalter:innen nutzen Ausstiegsprogramm
Mit zwei staatlichen Programmen will die Niederlande Nutztierhalter:innen dazu bewegen, aus der Tierhaltung auszusteigen. Ziel der Tierzahlreduzierungen ist es, die Umweltbelastungen und Nährstoffeinträge deutlich zu verringern.
Laut aktuellen Zahlen haben 567 der rund 3.000 Schweinebetriebe im Land einen entsprechenden Antrag gestellt. Wie die niederländische Regierung mitteilt, sind die meisten Ausstiegswilligen in den südöstlichen Provinzen, wie Gelderland und Noord-Brabant, angesiedelt. Bereits 374 Verträge seien unterschrieben worden, heißt es weiter. Insgesamt gehen Branchenkenner davon aus, dass sich der Schweinebestand in dem Land um 10 Prozent verringern wird.
Während auch immer mehr Geflügelhalter:innen an den Programmen teilnehmen ( bislang 14 %), sind erst 3 Prozent der Milchviehbetriebe bereit, auszusteigen. Von den knapp 14.000 Betrieben haben 17 Betriebe die Tierhaltung mit Hilfe der Förderung bereits aufgegeben.
Topagrar
Vier Pfoten fordert juristische Neubewertung von Tiertötungen
Laut einem aktuellen Rechtsgutachten der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken kein in Stein gemeißeltes Recht des Menschen. Bislang dürfen Tieren gemäß deutschem Tierschutzgesetz (TierSchG) lediglich aus vernünftigen Gründen getötet werden. In Anbetracht zahlreicher pflanzlicher Alternativen sowie des Fortschritts bei der Herstellung von kultiviertem Fleisch, dem sogenannten Clean Meat, fordern die Autor:innen des Gutachtens, das Verständnis des “vernünftigen Grundes” unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen, ethischen und moralischen Aspekte stetig zu hinterfragen und neu zu bewerten.
Auch die negativen Auswirkungen der Massentierhaltung auf Umwelt und Klima sollten in die Bewertung einfließen. So trage die industrielle Produktion von Lebensmitteln tierischen Ursprungs erheblich zur Klimaerwärmung bei. Ihrer Meinung nach gäbe es eine gesetzgeberische Möglichkeit, die Tiertötung zu Nahrungszwecken als nicht mehr erforderlich anzusehen.
„Wir haben jetzt schon genügend Alternativen für die Nahrungsproduktion, die ohne Tierleid auskommen und fürs Klima und die Umwelt besser sind. Tiertötung zu Nahrungszwecken ist auf dieser Grundlage kein vernünftiger Grund mehr. Darüber hinaus würden viele Menschen von einer drastischen Reduktion der Tierzahlen profitieren“, erklärt Sven Wirth, Kampagnenverantwortlicher bei VIER PFOTEN. Die Tierschützer:innen fordern daher, dass die im Februar 2025 neu gewählte Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag deutliche Verbesserungen für den Tierschutz sowie eine drastische Reduzierung der Tierzahlen vereinbart.
Die Autor:innen räumen ein, dass ein Schlachtverbot faktisch mit einem Berufsverbot für Nutztierhalter und Beschäftigten in Schlachthöfen einherginge. Allerdings müssten diese das Risiko tragen, dass sich
die rechtlichen Rahmenbedingungen änderten.
Topagrar
BMEL fördert Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Tierhaltungssysteme
In Deutschland ansässige Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind aufgerufen, sich mit ihren Projektideen zu zukunftsfähigen Haltungssystemen in der Tierhaltung zu bewerben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bekannt gegeben, zukunftsorientierte Haltungs- und Managementsysteme sowie -verfahren, die Tierwohl, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit vereinen, zu fördern.
Der Klimawandel, der mit Extremwetterereignissen wie anhaltender Trockenheit und Starkregen einhergeht, stellt die landwirtschaftlichen Tierhaltung vor besondere Herausforderungen. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Ziele wie Tierwohl, Klima- und Umweltschutz, Biosicherheit, Arbeitseffizienz und Wirtschaftlichkeit teilweise im Gegensatz zueinander stehen. Auch die Tiergerechtheit spielt bei der Bewertung von Haltungssystemen und Managementverfahren eine immer größer werdende Rolle.
Die Bewerbungsfrist endet am 2. April 2025. Projektskizzen zu Forschungs- und Entwicklungsvorhaben können bis zu diesem Tag um 12 Uhr online bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden.
Weitere Informationen zur Bekanntmachung und Skizzeneinreichung sind hier zu finden.
BLE
Schweinehalter sahnen beim Innovationspreis Tierwohl ab
Bereits zum vierten Mal hatte die Initiative Tierwohl (ITW) den Innovationspreis Tierwohl ausgerufen. Halter:innen von Rindern, Geflügel sowie Schweinen waren aufgerufen, die Umsetzung der Tierwohlmaßstäbe auf ihren Betrieben zu präsentieren.
In diesem Jahr gingen alle drei ITW-Preise an Schweinehalter:innen. Eine Jury, bestehend aus Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen, wählte aus allen eingesandten Projekten den Schweizer Schweinehalter Tim Friedrichs auf Platz 1. Friedrichs hat zahlreiche kreative Einzelmaßnahmen so miteinander kombiniert, dass ein insgesamt hohes Tierwohl-Niveau im Stall erreicht wird.
Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Dirk Sandering und die Genießergenossenschaft Sachsen, die durch ihr innovatives Konzept der Schweinehaltung auf Stroh überzeugen konnten. In seinem Strohlager mit Einstreuroboter berücksichtigt Sandering nicht nur das Wohl der Tiere, sondern verbessert auch die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter. Der Stall der Genießergenossenschaft Sachsen bietet den Schweinen großzügige Platzverhältnisse, Stroh, eine automatische Fütterungsanlage und beheizte Liegeflächen, die für ein angenehmes Stallklima sorgen. Ein angrenzendes Schlachthaus erspart den Tieren lange Transportwege am Lebensende und den damit verbundenen Stress.
QS
Agrarheute
Zahl der Nutztierhaltungen erneut rückläufig
In Deutschland hat sich die Zahl der schweinehaltenden Betriebe innerhalb eines Jahres um 3,4 % oder 600 Betriebe verringert. Zum Stichtag 3. November 2024 gab es in Deutschland 15.600 Schweine haltende Betriebe. Im Zehnjahresvergleich wird die rückläufige Tendenz bei der Zahl der Schweine haltenden Betriebe noch deutlicher: Seit 2014 ging die Zahl der Betriebe um 41,7 % oder 11.200 Betriebe zurück! Auch bei den Rinder haltenden Betrieben ist die Zahl erneut zurückgegangen. Gegenüber Mai 2024 sank die Zahl der Haltungen um 1,6 % (-800 Haltungen) auf 48.600, gegenüber November 2023 ging sie um 3,8 % (-1.900 Haltungen) zurück. Das waren 36,4 % (-27.800 Haltungen) weniger Milchkuh-Haltungen als noch im Jahr 2014.
Der Schweinebestand blieb hingegen im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant, im Zehnjahresvergleich sank er jedoch um 25,2 %. Dabei geht der Trend zu immer größeren Betrieben.
Bei den Rindern reduzierte sich der Bestand in den vergangenen 6 Monaten um 1,6 % oder 165.500 Rinder und 2,1 % oder 78.900 Milchkühe. von Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder ging zuletzt zurück. Zum Stichtag 3. November 2024 hielten die Betriebe in Deutschland 10,5 Millionen Rinder, darunter 3,6 Millionen Milchkühe.
Destatis
BRS fordert Bekenntnis zur Nutztierhaltung
Am 23. Februar 2025 stehen die vorgezogenen Bundestagswahlen in Deutschland an. Ein kurzer, aber intensiver Wahlkampf der Parteien hat begonnen. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) hat im Vorfeld alle Parteien aufgefordert, sich zur heimischen Nutztierhaltung zu bekennen.
Um Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Planungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können, setzt sich der Dachverband der deutschen Rinder- und Schweineproduktion für ein tragfähiges Gesamtkonzept ein. Neben einer verbesserten Kommunikation fordert der Verband, Vertreter:innen aus Wissenschaft und Praxis verstärkt in Arbeitsgruppen einzubinden sowie Gremien wie z.B. die Borchert-Kommission, in vergleichbarer Form wieder einzurichten.
Darüber hinaus müssen mehr Bundesmittel in Forschung und Entwicklung in den Bereichen Tierzucht, Tiergesundheit, nachhaltige Fütterung und tiergerechte Haltung sowie Wettbewerbsfähigkeit fließen und der Bürokratieabbau schneller vorangetrieben werden, so die Forderungen des BRS.
Weitere Forderungen sind eine europaweit einheitliche Regelung von Tiertransporten und eine bundeseinheitliche Tierseuchenbekämpfung, insbesondere in Hinsicht auf die aktuell grassierenden Tierseuchen wie die Blauzungenkrankheit und die Afrikanische Schweinepest.
BRS
Schweinehaltung in NRW weiter rückläufig
Der Abbau der Schweinehaltung in Nordrhein-Westfalen ist auch in 2024 weitergegangen. Nach Informationen des Statistischen Landesamtes in Düsseldorf (IT.NRW) gab es zum Stichtag am 3. November 2024 in dem Bundesland 5.160 Betriebe mit mindestens 50 Schweinen bzw. 10 Zuchtsauen, was einem Rückgang von 3,4 Prozent gleichkommt. Die Zahl der Schweine hat sich innerhalb der vergangenen 10 Jahre, also seit 2014, um 1,5 Millionen Tiere verringert (-20,9%). Wie IT.NRW mitteilt, lag die Zahl der gehaltenen Schweine im November 2024 bei rund 5,8 Millionen Tieren.
Während der Zahl der Mastschweine innerhalb von 12 Monaten um rund 3 Prozent auf insgesamt 2,8 Millionen Tiere gestiegen ist, nahmen die Bestände von Jungschweinen, Ferkeln und Zuchtschweinen über 50 Kilogramm merklich ab.
IT.NRW
ASP breitet sich in Hessen aus
Im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis gibt es offenbar einen ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Das Hessische Landeslabor hat einen zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim tot aufgefundenen Frischling positiv getestet. Wie üblich wurde die Probe an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als Referenzlabor überstellt. Das Ergebnis steht derzeit jedoch noch aus. Dennoch sind die Seuchenschutzmaßnahmen angelaufen. Darüber hinaus wird der Umkreis des Fundorts mit Drohnen und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden nach weiteren toten Wildschweinen abgesucht. Bislang gab es jedoch keine weiteren Funde.
Weiterhin werden seit Mittwochvormittag mobile taktische Elektrozäune errichtet, um eine mögliche Verbreitung des Virus in Richtung der Weinberge zu verhindern.
Bislang wurden in Hessen seit dem ersten Ausbruch der ASP Mitte Juni insgesamt 1948 Wildschweinkadaver gefunden, davon wurden 537 positiv getestet. Allein im Laufe der vergangenen Woche kamen rund 30 positive Funde im Kerngebiet hinzu.
Landwirtschaft.Hessen
ASP-Statistik in Deutschland klettert auf über 6.000 Fälle
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige und hochansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Dennoch bestehen sehr strenge Tierseuchenbekämpfungsauflagen, u.a., um eine Ausbreitung und Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden. Dennoch breitet sich das Virus seit einigen Jahren in Osteuropa aus, auch in Richtung Westen. In Deutschland wurde der erste Fall der ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze im September 2020 amtlich festgestellt. Im Oktober 2020 folgte Sachsen, im November 2021 Mecklenburg-Vorpommern, Mitte Juni 2024 dann Hessen. Inzwischen wurde das Virus auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nachgewiesen.
Seit dem ersten Auftreten im September 2020 sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) 6.330 Fälle bei Wildschweinen und 19 Ausbrüche in Schweinehaltungen in den verschiedenen Bundesländern nachgewiesen worden (Stand: 21. November 2024).
PRRS Award 2024 für Wissenschaftlerinnen der Vetmeduni Wien
Das Porzine Reproduktive and Respiratorische Syndrom (PRRS) ist eine Infektionskrankheit, die bei Sauen zu Fruchtbarkeitsstörungen und bei Jungschweinen zu Atemwegserkrankungen führt. Das geht einher mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die weltweite Schweinehaltung.
Um die angewandte Forschung über PRRS zu fördern, vergibt Boehringer Ingelheim jedes Jahr den PRRS Research Award (PRRS-Forschungspreis) an europäische Wissenschaftler:innen.
Eine von drei Preisträger:innen in diesem Jahr sind Andrea Buzanich-Ladinig und Victoria Schnitzler vom Klinischen Department für Nutztiere und Sicherheit von Lebensmittelsystemen der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Arbeit „New diagnostic approaches to detect PRRSV in different sampling material“. Im Rahmen dieser Studie werden verschiedene Transportmedien zur Stabilisierung von PRRSV-RNA in unterschiedlichen Probematerialien bewertet, um den Nachweis viraler RNA mittels PCR zu verbessern und die Genomsequenzierung zu erleichtern.
Vetmeduni Wien
Nächster Landkreis in Brandenburg von ASP betroffen
Bei einem Wildschwein im Landkreis Oberhavel im Norden des Landes Brandenburg ist erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Der verendete Keiler ist nordöstlich von Gransee aufgefunden worden, berichtet das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV). Es werde aufgrund der Entfernung des Fundorts zu den bisherigen ASP-Gebieten von einer sogenannten Sprunginfektion über kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Futter ausgegangen.
Rund um den Fundort wird nun ein mobiler Wildschutzzaun errichtet und eine großflächige Fallwildsuche durchgeführt. Die Schweinehalter in der betroffenen Region seien aufgefordert, die Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Betrieben zu verstärken.
Dr. Till Backhaus, der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, ist seinerseits beunruhigt: „Das beunruhigt mich sehr, denn eine Großausbreitung in Gebieten, die zudem für entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen schwer zugänglich sind, wünsche ich niemandem. Wir werden uns bei den Länderkollegen in Potsdam ein genaues Lagebild einholen und die Entwicklungen mit hoher Wachsamkeit verfolgen.“
Aber nicht nur in Brandenburg, sondern auch in anderen Bundesländern sind neue ASP-Fälle gemeldet worden. So auch in Hessen, wo der Kampf gegen die hochansteckende Tierseuche bereits länger tobt und voraussichtlich noch viele Monate anhalten wird. Laut des Landesjagdverbands in Hessen erreichte das Seuchengeschehen mit 121 neu entdeckten positiven Wildschweinen in Südhessen einen neuen Höhepunkt.
Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung hob unterdessen die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten im Land hervor: „Die Afrikanische Schweinepest ist eine riesige Herausforderung für alle – insbesondere die Landwirtschaft. Für die schweinehaltenden Betriebe ist sie existenzbedrohend. Dank der schnellen und koordinierten Maßnahmen konnten wir jetzt aber wichtige Erfolge erzielen.“
Um die finanziellen Folgen der ASP abzufedern, hat die Hessische Landesregierung zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für Schweinehalter beschlossen.
Agrarheute
Zahl der lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche in 2023 rückläufig
Im vergangenen sind beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und beim Robert Koch-Institut (RKI) 190 Meldungen zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen eingegangen. 2.248 Erkrankungen, 283 Hospitalisierungen und 13 Todesfälle standen mit den Ausbrüchen in Zusammenhang. Die häufigsten Verursacher von Krankheitsausbrüchen waren Bakterien der Gattungen Salmonella spp. Am zweithäufigsten verursachen Campylobacter spp. Lebensmittelerkrankungen. Im Jahr 2023 gingen beim RKI und beim BVL 10 % weniger Meldungen zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen ein als im Jahr 2022.
Diese Zahlen gehen aus dem gemeinsamen Jahresbericht von BVL und RKI zu lebensmittelbedingten Erkrankungen in Deutschland für das Jahr 2023 hervor.
Tierärztliche Fortbildungen zum Thema Antibiotika
Jedes Jahr vom 18.-24. November rufen WHO, WOAH, UNEP sowie die FAO zur World AMR Awareness Week (WAAW) auf. Ziel dieser Aktion ist es, das Bewusstsein auf antimikrobielle Resistenzen in der Bevölkerung, bei Fachpersonen und in der Politik zu stärken.
Rechtzeitig zum Beginn der WAAW ist die fünfte Ausgabe des „Swiss Antibiotic Resistance Report“ (SARR) erschienen. Der aktuelle Forschungsbericht gibt Einblick in die aktuelle Lage in der Schweiz. Im Jahr 2015 wurde die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) lanciert, um den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika zu fördern und die Ausbreitung von Resistenzen zu bremsen. Tierärzt:innen haben die Möglichkeit, in einem Webinar Einblicke in die wichtigsten Ergebnisse zum Antibiotikaeinsatz und zur Resistenzlage bei Menschen, Nutz- und Heimtieren sowie in der Umwelt zu erhalten. Das Webinar findet am 20.11.2024 von 14.00-15.30 Uhr statt. Im Anschluss stehen die Referent:innen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Hier geht es direkt zur Webinaranmeldung.
Um Antibiotika, die Vorgabe der EU-weiten Erfassung von Antibiotikaanwendungen bei Tieren und den notwendigen Handlungsbedarf, der sich aus der wachsenden Zahl der Resistenzen ergibt, geht es unter anderem in dem Live-Online-Seminar Antibiotikameldungen – Warum, wann und wie? am 17.12.2024 von 19:30–21.00 Uhr auf Myvetlearn.de.
PD Dr. Svenja Sander und Dr. Kristina Strecker (beide Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin) geben in diesem kostenfreien Online-Seminar einen Überblick über die Strategien zur Reduzierung der Antibiotikaresistenzen und über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Antibiotikameldungen, insbesondere in der nationalen Rechtsprechung. Zudem werden Durchführung der Dokumentation und Meldung der Antibiotikamengen besprochen. Nach jedem Abschnitt wird Zeit für Fragen sein.
Das Seminar wird aufgezeichnet und steht registrierten Nutzer:innen bis 17.12.2025 zur Verfügung.
Auch die Lernplattform VetMAB hat die Antibiotikaminimierung im Stall zum Ziel und umfasst viele wertvolle Informationen zur Vermeidung von Resistenzen, abgefasst in mehr als 30 E-Learning-Sequenzen für Tierärzt:innen und Landwirt:innen.
STAR
Tiertransporte in Länder ohne ausreichenden Tierschutz sollen verboten werden
Die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari hat ein Verbot von Tiertransporten in außereuropäische „Tierschutzhochrisikostaaten“ gefordert. Denn in diesen Drittstaaten, in denen keine Tierschutzvorgaben existieren oder aber existierende Vorgaben nicht eingehalten werden, seien solche Lebendtierexporte unvereinbar mit dem deutschen Staatsziel Tierschutz.
Ein entsprechendes Transportverbot hält sie sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene für umsetzbar. Es könne getragen werden von den jeweiligen Tierschutzvorgaben in Deutschland und der EU. Zudem sieht Kari im Export von Fleisch sowie Sperma und Embryonen genügend geeignete Alternativen für den Lebendtiertransport. Darüber hinaus sei dem Tierschutz ein höheres Gewicht beizumessen als den wirtschaftlichen Zielen der betroffenen Akteure.
BMEL
Global One Health: engere Zusammenarbeit aller Akteure notwendig
Am 3. November wird jedes Jahr der Global One Health Day begangen. Die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) hat diesen besonderen Tag zum Anlass genommen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die zentrale Bedeutung eines integrierten Ansatzes zur Förderung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu lenken.
„Krankheiten kennen keine Grenzen. Immer wieder sehen wir, wie eng die Tiergesundheit und die menschliche Gesundheit miteinander verflochten sind. Krankheiten wie COVID-19 oder Zoonosen, wie die Vogelgrippe oder Tollwut haben gezeigt, wie Tierkrankheiten auf den Menschen übergreifen können und welch großen Einfluss Umweltveränderungen und der Klimawandel auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten haben. Als Tierärzt*innen sind wir hier an vorderster Front im Einsatz und kennen, dank unserer Tätigkeit die Zusammenhänge und Lösungen“, betont Tierärztekammer-Präsident Mag. Kurt Frühwirth.
Neben der Behandlung erkrankter Tieren übernehmen Tierärzt:innen tagtäglich die wichtige Aufgabe, aktiv Krankheiten zu verhindern sowie die Gesundheit von Nutztieren, Haustieren und Wildtieren zu schützen. Zudem sorgen sie auch im Rahmen der Schlachttier- und Fleischuntersuchung für die Lebensmittelsicherheit und die Verhinderung von Seuchenausbrüchen.
Wie Frühwirth weiter sagt, sei eine noch engere Zusammenarbeit aller Akteure aus den Bereichen Medizin, Veterinärmedizin, Umwelt- und Klimawissenschaften sowie der Politik dringend notwendig Nur so könnten Krankheitsausbrüche frühzeitig erkannt, die Gesundheit von Tieren geschützt und dabei auch die menschliche Gesundheit bewahrt werden.
Die vielfältige Vernetzung und notwendige Zusammenarbeit der Bereiche Mensch, Tier und Umwelt hat auch die Online-Messe für Tierärzt:innen, Futura.Vet, im Sinn, die vom 12.-14. Februar 2025 wieder stattfinden wird.
ÖTK
Forscher:innen der Vetmeduni Wien mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet
Mit dem diesjährigen Stiftungspreis der Bank Austria sind in der vergangenen Woche zwei Forschende der Veterinärmedizinischen Universität Wien ausgezeichnet worden.
Melissa Stas (Klinisches Zentrum für Populationsmedizin bei Fisch, Schwein und Geflügel) wurde der Wissenschaftspreis für ihre Arbeit zum Schweinevirus PRRSV (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Virus) überreicht. Die Forscherin hatte sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Einfluss der PRRSV-1-Impfung und -Infektion auf mononukleäre Immunzellen an der mütterlich-fötalen Schnittstelle näher befasst.
Als zweiter Wiener Preisträger konnte Georg Csukovich (Klinisches Zentrum für Kleintiere) die Fachjury überzeugen. Seine Arbeit hat die Polaritätsumkehr bei Darmorganoiden von Hunden thematisiert.
Im Rahmen eines Festaktes übergab Michael Plattensteiner, Head of Department im Private Banking der Bank Austria, gemeinsam mit dem Rektorat der Vetmeduni die renommierten Preise an die beiden Wissenschaftler:innen.
Vetmeduni Wien