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Deutlich weniger ASP-Ausbrüche in 2022

Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa im vergangenen Jahr zu weniger Ausbrüchen bei Wildschweinen geführt hat, ist die Lage noch immer angespannt. Laut aktuellen Zählungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurden in 2022 deutlich weniger ASP-Ausbrüche (-40 %) gemeldet. „Die Afrikanische Schweinepest hat in den letzten zehn Jahren dramatische Auswirkungen auf die Schweinezucht in der EU gehabt und die lokale und regionale Wirtschaft weiterhin gestört. Während unser jüngster Bericht ermutigende Anzeichen dafür zeigt, dass die Bemühungen, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, wirksam werden könnten, ist das Bild in der gesamten EU keineswegs allgemein positiv und wir müssen wachsam bleiben. Landwirte, Jäger und Tierärzte spielen eine besonders wichtige Rolle bei der Meldung verdächtiger Fälle”, sagte Bernhard Url, Exekutivdirektor der EFSA. 

Aktuellen Berichten zufolge, wurde die ASP jüngst in einem Schweinebetrieb in Rumänien nachgewiesen. Betroffen ist einer der größten Schweineproduzenten des Landes mit 18.000 Schweinen, die nun alle gekeult werden müssen. Die Direktion für Veterinärgesundheit und Lebensmittelsicherheit (DSVSA) hat die Einschleppung der Tiersuche in den Betrieb bestätigt. Das Virus sei im Rahmen der Routineüberwachung in einer Reihe von entnommenen Organen nachgewiesen worden.

Die ASP wurde im Jahr 2022 in acht EU-Ländern bei Schweinen und elf EU-Ländern bei Wildschweinen festgestellt. Als besonderer Erfolg verzeichnete die Behörde, dass die Zahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen EU-weit um annähernd 80 Prozent zurückgegangen ist. Um die anhaltenden Bemühungen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus zu unterstützen, verlängert die EFSA ihre StopASF-Kampagne im laufenden Jahr. Die Kampagne sensibilisiert Landwirt:innen, Jäger:innen und Tierärzt:innen in der EU und den umliegenden Ländern dafür, wie die ASP diagnostiziert, verhindert und gemeldet werden kann. 

EFSA

Agrarheute

Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest

Sachsen-Anhalt bereitet sich mit Spürhunden auf ASP vor

Seit dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland im September 2020 wurde das Virus bei mehr als 5.000 Wild- und Hausschweinen festgestellt. Auch wenn die Seuche in Sachsen-Anhalt bislang noch nicht nachgewiesen wurde, bereitet sich das Land intensiv auf einen Eintrag der ASP vor. Bislang wurden neun Spürhunde ausgebildet, die jederzeit zum Einsatz kommen können.

Fünf weitere Kadaverspürhunde sollen in der nächsten Zeit folgen, wie Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) mitteilt. Die ausgebildeten Hunde können Wildschweinkadaver mit ihrer feinen Spürnase systematisch aufspüren und zeigen dann ihren Fund durch lautes Bellen an. Ende April 2022 hatte die Belgische Schäferhündin Lili als erster Spürhund Sachsen-Anhalts ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Wichtig sei, schnellstmöglich tote Tiere zu finden, wenn diese erkrankt seien, so der Minister.

Topagrar
Vetion Fokusthema: Afrikanische Schweinepest (ASP)

Wanderverhalten von Wildschweinen untersucht

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde allein im ersten Quartal 2023 europaweit bei knapp 3.300 Wildschweinen nachgewiesen. Das waren rund 19 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Mehr als ein Drittel aller positiven Nachweise fanden dabei in Polen statt (1.184), und auch in Italien hat sich die Zahl der infizierten Wildschweine von 93 auf 316 erhöht. Glücklicherweise ist die Zahl der ASP-Einträge in Hausschweinehaltungen zurückgegangen (-30), wie das europäische Tierseuchenmeldesystem (ADIS) mitteilt. Um die fast in der ganzen Welt grassierende Tierseuche bekämpfen zu können, hat sich ein Forschungsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald mit dem Wanderverhalten von Schwarzwild beschäftigt. Anhand der von besenderten Wildschweinen gesammelten Daten konnten die Forschenden feststellen, dass die Schwarzkittel grundsätzlich ihrem Revier treu bleiben und sich in einem Radius von durchschnittlich sechs Kilometern bewegen. „Die erhaltenen Daten liefern uns interessante Einblicke in das Raumnutzungungsverhalten der Wildschweine“, erklärt Prof. Marco Heurich, Leiter des Sachgebietes Nationalparkmonitoring und Tier-Freigelände im Nationalpark. Neben den Halssendern kamen zur Überwachung auch automatisch auslösende Wildtierkameras zum Einsatz. „Im Rahmen des Projektes konnte keine saisonalen Wanderungen von Wildschweinrotten beobachtet werden, wie dies beispielsweise bei Rehen und Rothirschen der Fall ist. Weiterhin konnten wir wertvolle Informationen sammeln, die für die räumliche Festlegung von ASP-Bekämpfungsmaßnahmen von unmittelbaren Nutzen sein können“, lautet Heurichs erstes Fazit.

Nationalpark Bayerischer Wald
SUS