Unter dem Leitgedanken "Salmonellenbekämpfung in der Hand der Tierärzte" hatte die IDT Biologika am 12. und 13. Juni 2015 in den Eichenkranz nach Wörlitz eingeladen, um die Problematik der Salmonellenbekämpfung beim Schwein zu diskutieren und die herausragende Rolle der Tierärzte zu verdeutlichen.
Zunächst wurde die Thematik von Frau Dr. A. Käsbohrer, BfR, Berlin, aus Sicht der Verbrauchersicherheit dargestellt. Im darauffolgenden Beitrag zeigte Frau Prof. Dr. J. Fink-Gremmels, Utrecht, den Einfluss der Mykotoxine auf das Immunsystem der Schweine auf und veranschaulichte die Infektanfälligkeit der Tiere durch erhöhte Mykotoxinwerte im Futter. Im letzten Vortrag des ersten Tages präsentierte Herr Prof. A. Saalmüller, Wien, eindrucksvoll grundsätzliche Immunmechanismen und die Wirkweisen von Impfstoffen im Organismus.
Frau Dr. K. Lillie-Jaschniski von der IDT Biologika eröffnete den zweiten Tag mit einem Vortrag zur Impfung. Neben guter Hygiene und optimiertem Herdenmanagement wird vor allem die kombinierte Sauen- und Ferkelimpfung als eine wirksame Maßnahme zur Reduktion der Salmonellenbelastung beurteilt. Die Impfung führt zu einer deutlich geringeren Ausscheidung von Salmonellen bei Sauen, wodurch gerade um den Geburtszeitraum das Infektionsrisiko für die Ferkel reduziert wird.
Durch die zweifache orale Ferkelimpfung wird die Besiedelung der Lymphknoten mit Feldsalmonellen und nachfolgend ihre Ausscheidung signifikant gesenkt. Diese Massnahmen führen zu einer deutlich niedrigeren Prävalenz in der gesamten Herde. Für die Ferkelimpfung stellt die IDT Biologika ein Drencherkit zur Verfügung, das kostenlos angefordert werden kann.
Die Sauenimpfung wird als langfristige Massnahme empfohlen, die Ferkelimpfung dagegen ist eine temporäre Massnahme von etwa einem Jahr. Danach bietet sich die erneute Erfassung der Herdenprävalenz an und nachfolgend eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen. Erfahrungen zur Impfung wurden von Herrn Dr. F. Pfeiffer, Gnoien, dargestellt, der einen aktuellen Fall aus seiner Praxis präsentierte. Dem betreffenden Betrieb ist mit Hilfe eines bestandsspezifischen Bekämpfungplanes, mit der Impfung als zentralem Bestandteil, gelungen, von Kat III in Kat I zurückzukehren.
Herr Jun. Prof. Ch. Visscher, Hannover, erläuterte die Möglichkeiten der Beeinflussung der Salmonellensituation durch Fütterungsmaßnahmen in den Betrieben. Rege Diskussionen zu den Bekämpfungsmöglichkeiten blieben nicht aus.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wobei die umfassende Beratung der Betriebe zu allen Teilaspekten der Salmonellenbekämpfung durch den Tierarzt im Vordergrund steht.