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Im Gespräch mit dem neuen bpt-Präsidenten Dr. Siegfried Moder

bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder


Auf dem diesjährigen bpt-Kongress vom 8.-11. Oktober 2015 in München fand auch die Wahl des neuen bpt-Präsidiums statt, wobei nahezu alle „alten“ Präsidiumsmitglieder durch neue ersetzt wurden. Satzungsgemäß musste sich auch der bisherige bpt-Präsident Hans-Joachim Götz nach drei Amtsperioden (12 Jahren) ablösen lassen. Zur Wahl standen zwei Kandidaten, die Wahl war jedoch eindeutig. Dr. Siegfried Moder aus Steingaden in Oberbayern wurde mit großer Mehrheit zum neuen bpt-Präsidenten gewählt. Trotz der sofort hereinbrechenden vielen neuen Verpflichtungen, stand Dr. Moder Dr. Julia Henning von Vetion.de noch in München für ein kurzes Interview zur Verfügung.

Vetion.de: Herzlichen Glückwunsch zum Wahlsieg Herr Moder! Wie fühlen Sie sich?
„Ich bin froh, erleichtert und auch ein wenig stolz auf den Wahlausgang. Das ist wirklich ein eindeutiges Ergebnis und zeigt mir, dass die meisten Kolleginnen und Kollegin überzeugt sind von meiner Person und mir diese Aufgabe zutrauen. Hier zahlt es sich aus, dass ich in meiner gesamten berufspolitischen Karriere stets Wort gehalten habe. Außerdem freue ich mich auf die anstehenden Herausforderungen zum Wohle der Tierärzteschaft. Mit den neu gewählten Präsidiumsmitgliedern steht mir ein sehr motiviertes, recht junges Team zur Verfügung, das zudem das aktuelle Geschlechterverhältnis in der Tiermedizin und die zunehmende Feminisierung widerspiegelt.“

Vetion.de: Wofür stehen Sie und was sind Ihre größten und nächsten Ziele?
„Ich werde mich mit ganzer Kraft und voller Überzeugung für die Interessen der Praktiker einsetzen. Dazu gehört u.a. der Kampf zum Erhalt des Dispensierrechtes. Hier ist es wichtig, dass wir uns vor allem auch auf europäischer Ebene für den Erhalt einsetzen, da derzeit leider kein deutscher Tierarzt im Europäischen Tierärzteverband (Federation of Veterinarians of Europe, FVE) vertreten ist. Zudem wird der Vorsitz derzeit von einem Spanier geführt. Dort ist das Dispensierrecht jedoch längst gefallen, so dass wir von dort keine große Hilfe zu erwarten haben. In diesem Zusammenhang ist ebenso eine Entscheidung bzw. die Überarbeitung der Gebührenordnung für Tierärzte wichtig.

Ein weiteres sehr wichtiges Anliegen ist für mich der Kampf gegen die zunehmenden Antibiotikaresistenzen weltweit. Hier ist es in den Augen des bpt sehr wichtig, den Kampf gemeinsam mit den Humanmedizinern zu führen und im Sinne der One-Health-Strategie gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln.

Ebenfalls sehr wichtige Themen, bei denen Tierärzte viel mitentscheiden und mitgestalten können und sollten, sind das Tierwohl und der Tierschutz auf Bundes- und EU-Ebene. Hier möchte ich nur Stichpunkte wie Schwanzbeißen beim Schwein, Massentötung männlicher Eintagsküken, die Schlachtung hochtragender Kühe und die immer mehr beim Verbraucher in Misskredit geratende industrielle Tierhaltung als solches nennen.

Voraussetzung für den Erfolg bei diesen Aufgaben ist jedoch in meinen Augen, dass die Tierärzteschaft künftig in all diesen Fragen mit einer Stimme spricht, wofür ein guter und intensiver Austausch mit der Bundestierärztekammer notwendig ist, für den ich mich stark machen werde.“

Vetion.de: Wie werden Sie Ihre Arbeit als bestandsbetreuender Tierarzt mit eigener Praxis mit diesen vielfältigen und vielzähligen Aufgaben als neuer bpt-Präsident vereinen können?
„Nun, da bedarf es sicherlich einiger Umstrukturierung. Aber da ich je bereits viele Jahre auf Länderebene berufspolitisch tätig war und ein tolles Praxisteam hinter mir habe, werden wir das gut in den Griff bekommen.“

Vetion.de: Möchten Sie noch ein paar Worte an Ihren Vorgänger, Herrn Dr. Götz richten?
„Ich möchte Herrn Götz für die gute Arbeit in den vergangenen Jahren danken und freue mich sehr über sein Angebot, mich bei meiner Arbeit tatkräftig unterstützen zu wollen!“

Vetion.de: Herr Dr. Moder, haben Sie vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben!

Redaktion Vetion.de
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