Nun ist es soweit! Nach rund 41 Jahren verlässt der Kollege Dr. med. vet. Christian Laiblin den Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Obgleich jeder, der Laiblin kennt, weiß, dass es auch als a.D. mit der Ruhe nicht weit her sein wird. Kündigte er doch auf der offiziellen Verabschiedung am 19. September 2014 im Veterinarium Progressum bereits an, sich künftig sowohl kulturell sowie politisch und landwirtschaftlich noch mehr engagieren zu wollen.
Für das Leben auf dem Land im Fläming haben er und seine Frau sich bereits vor Jahren entschieden, als sie dort in einem kleinen Dorf einen alten Bauernhof kauften. Seit dem wird dort gegärtnert, geimkert und Bier gebraut. Aber auch die Gemeinde hat den Tatendrang und die Energie des Herrn Laiblin bereits kennenlernen dürfen. Als Ortsvorsteher hat er maßgeblich für die Sanierung von Kirche und Kirchenorgel gesorgt, so dass dieser Ort jetzt nicht nur sonntags, sondern auch in schöner Regelmäßigkeit für Konzerte genutzt wird.
Aber nicht nur in seiner Freizeit ist Laiblin engagiert und hoch motiviert, Projekte zu entwickeln, zu planen und erfolgreich umzusetzen. Mit seiner sicher einmaligen Berliner Art und seinem ganz persönlichen, wenn auch ab und an ein wenig schroffen Charme, hat er es in den letzten 13 Jahren seiner Amtszeit als Verwaltungsleiter immer wieder geschafft, sehr unterschiedliche Leute mit ebenfalls sehr unterschiedlichen Ansichten und Interessen an einen Tisch zu holen und letztlich an einem Strang zu ziehen.
Zehn Jahre lang hatte der Fachbereich das Glück, von dem Gespann Laiblin-Brunnberg zu profitieren, obgleich anfänglich wohl keiner dachte, dass ausgerechnet diese beiden Individualisten zueinander finden und ein so starkes Arbeitsteam werden, das für die positive Entwicklung des Fachbereichs in den letzten Jahren maßgeblich verantwortlich ist. Zu nennen ist hier die Einführung des Umweltmanagements, die Planung und der Bau des Weiterbildungszentrum "Veterinarium Progressum" sowie des neuen Zentrums für Infektionsmedizin „Robert-von-Ostertag-Haus“ auf dem Campus Düppel und das Pferdezentrum Bad Saarow.
Der FU-Präsident Prof. Dr. Alt hob in seiner Abschiedsrede und Laudatio besonders die von Laiblin geführten offenen Gespräche, seinen an den Tag gelegten fairen Umgang und seine Berliner Schnauze hervor. Gleichzeitig bedankte er sich herzlich bei ihm für seine Arbeit in den vergangenen 13 Jahren, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Fachbereich zu einem Vorbild in Sachen Organisation geworden ist. Der Kanzler der FU, Peter Lange, sprach gar von der „goldenen Periode“ des Fachbereichs.
„Er wird große Spuren hinterlassen“, so die Vizepräsidentin Frau Prof. Dr. Schäfer-Kortingund bedankte sich nicht nur für das, was er während seiner Dienstzeit getan hat, sondern auch wie er es getan hat. Laiblin sei aufgrund seiner langen und vielfältigen Erfahrung der Idealtyp eines Verwaltungsleiters für diesen Fachbereich gewesen. Denn bevor er 2001 den Posten als Akademischer Direktor und Verwaltungsleiter annahm, war er bereits viele Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzprofessor an der Klinik für Klauentiere des Fachbereichs tätig. Von dieser Zeit zeugen u.a. seine 86 Titelpublikationen. Aber nicht nur als Wissenschaftler hat er sich während seiner Zeit an der Klinik hervorgetan, auch in der Lehre war er engagiert. Das brachte ihm im Jahr 2000 den 1. Platz bei der Umfrage unter den Studierenden als „coolster“ sowie den 2. Platz als „bestgelauntester“ Hochschullehrer des Fachbereichs ein.
Laiblin persönlich schaut auf eine erfolgreiche Karriere und eine gute Zeit zurück, an die er viele sehr verschiedene Erinnerungen mitnehmen wird. Er gehe mit einem guten Gefühl, sagt er. Nicht zu letzt, da seine Nachfolge bereits zur Zufriedenheit aller in Person von Frau Dr. Kosmol geregelt werden konnte. Geblieben sind nach wie vor seine Abneigung für "Verwaltungsdeutsch" und "Sesselpupser", aber auch seine Liebe zu Rindern und der Wunsch, etwas zu bewegen. Daher freue er sich nun auf einen weiteren Lebensabschnitt, den er sowohl mit Plänen, aber auch mit viel Offenheit für Neues am 1. Oktober, nach rund 41 Jahren am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin antreten wird.