Nach dem Vetscan® HM5 hat das Unternehmen Zoetis im September 2025 mit dem Vetscan OptiCell nun ein weiteres Hämatologie-Analysegerät in Deutschland eingeführt. In der vergangenen Woche konnte sich eine Gruppe von Journalist:innen aus verschiedenen europäischen Ländern in Madrid selbst ein Bild von dem innovativen Gerät machen. Gaby DeMuirier von Vetion.de war ebenfalls vor Ort.
Mit Bastian Buschmeyer, Business Unit Director Diagnostics Deutschland & Diagnostics Strategy Lead DACH bei Zoetis, und Lena Baisch, Head of Global Dx Customer Care and Operations, hat sie in der spanischen Hauptstadt über die Innovation gesprochen.
Vetion.de: Ganz Zoetis scheint außergewöhnlich aufgeregt angesichts des Launches von Vetscan OptiCell zu sein. Was ist das Bahnbrechende an dem neuen Blutanalysegerät?
Bastian Buschmeyer: Das einfache Handling, der minimale Wartungsaufwand – es bedarf keiner Spülung und Kalibrierung – sowie die sichere Vermeidung von Probenrückständen im Gerät zwischen den Analysen vereinfachen den Praxisalltag erheblich. Die Entlastung der Tierärzt:innen liegt uns als Unternehmen sehr am Herzen, denn in einer Praxis muss so viel mehr geleistet werden – schon allein, weil es seit der Corona-Pandemie in viel mehr Haushalten Haustiere gibt.
Außerdem ist Vetscan OptiCell KI-gesteuert, das bedeutet, die Tierärztin/der Tierarzt hat nach nur wenigen Minuten exakte Blutergebnisse. Damit fällt für die Tierhaltenden ein langes und banges Warten und eventuell auch ein zweiter Praxistermin weg.
Lena Baisch: Ein weiterer Vorteil ist, dass zeitintensive Prozesse wegfallen, weil aufgrund der in sich geschlossenen Kartuschen keinerlei Flüssigkeit durch das Gerät fließt. Das tägliche Kalibrieren, das Zeit und Energie braucht, entfällt für das Praxisteam. Ich habe als Praktiker:in immer ein geeichtes Gerät, das auch noch bessere und zuverlässigere Ergebnisse liefert.
Bastian Buschmeyer: Bisher haben wir das Gefühl, dass wir mit Opticell den Nerv der Tierärzteschaft getroffen haben, auch hinsichtlich des signifikant vereinfachten Handlings und der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.
Vetion.de: Wie geht der Weg der Veterinärdiagnostik weiter?
Bastian Buschmeyer: Zoetis arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen. Schon während des Launchprozesses sind uns Kleinigkeiten aufgefallen, die wir umgehend verbessert haben, wie beispielsweise die Form der Kartusche. Neben kleineren Verbesserungen sind sowohl Opticell als auch Imagyst Plattformen, die durch zusätzliche Software einfach erweiterbar sind, z.B. um weitere Tierarten oder Parameter.
Lena Baisch: Bei uns kamen zahlreiche Nachfragen an, wann und ob Opticell auch für Pferde einsetzbar sein wird. Daran arbeiten wir bereits. Auch sollen andere Tierarten (Reptilien), die für die Kleintierpraxis relevant sind, hinzukommen. Das Besondere ist, dass dann lediglich Softwareupdates notwendig sind. Aus der Support-Perspektive ist das großartig, denn wir können der Tierärztin/dem Tierarzt viel besser begegnen, die Kommunikation ist viel leichter und vieles kann vom Support aus gesteuert werden.
Vetion.de: Zoetis hat eine Kooperation mit Laboklin ins Leben gerufen. Wie gestaltet die sich für die Tierärzt:innen und welche Vorteile ihnen die?
Bastian Buschmeyer: Wir kooperieren bereits seit 2 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Innerhalb Europas soll die Zusammenarbeit aber noch weiter ausgebaut werden. Die Vorteile für die Praktiker:innen liegen auf der Hand: Laboklin ist seit 35 Jahren auf dem deutschen Markt durch ihre Professionalität erfolgreich, bekannt und geschätzt.
Der Fokus von Zoetis liegt ganz klar auf Inhouse-Diagnostik. Hinsichtlich Genetik, Mikrobiologie oder Pathologie gibt es Grenzen, für die Referenzlabore benötigt werden. Laboklin ist ein führendes europäisches veterinärmedizinisches Labor, das sich auf Diagnostik spezialisiert hat. Neben einem gemeinsamen Auftreten bei Praxisgründungen und Webinaren haben wir unsere Zusammenarbeit mit einer gemeinsamen medizinischen Hotline unterstrichen. Rein medizinische Fragestellungen werden dann an einen der 30 Fachtierärzt:innen bei Laboklin weitergeleitet.
Vetion.de: Kann Opticell allein in der Praxis genutzt werden oder bedarf es ergänzende Geräte?
Bastian Buschmeyer: Aufgrund der geringen Gerätegröße findet Opticell in der kleinsten Praxis Platz. Als Basis für die Inhouse-Diagnostik empfehlen wir neben der Hämatologie auch die Blutchemie wie den Imagyst, der mit der Analyse von Blutausstrichen zusätzliche Daten liefert, die die Ergebnisse automatisierter Blutbildanalysen (CBCs) ergänzen. Neben dem Gerätekauf bietet Zoetis hier auch die Möglichkeit, das Gerät zu leihen oder zu mieten. Fazit: Ein spannender Tag in Madrid, der die diagnostischen Inhouse-Möglichkeiten in der Praxis – sowohl für das Team als auch die Tierhalter – noch einmal verdeutlicht hat.








Der Dessauer Zukunftskreis (DZK) hat im April 2025 in einem intensiven Workshop gemeinsam mit der Firma VetZ und unter Leitung von Stephan-Günther Dolle ein facettenreiches Zukunftsbild der digitalisierten tierärztlichen Praxis im Jahr 2030 entworfen. Ziel war es mit Hilfe von LEGO® SERIOUS PLAY® und PLAYMOBIL® Pro, praktikable, wirtschaftlich tragfähige und tierwohlorientierte Konzepte zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kleintier-, Pferde- und Nutztierpraxen eingehen. Dabei wurde klar: Digitalisierung ist keine ferne Vision mehr – wir sind mittendrin. Eine neue Ära hat begonnen. 






Remiens Studie soll mehr Klarheit über die Situation der selbstständigen Tierärzt:innen bringen und zukünftigen selbstständigen Tierärzt:innen helfen, handlungsfähig, innovativ, modern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Das neue Coverbild des Veti-Kalenders 2024/25 steht fest.


