Das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) ist eine Viruserkrankung bei Schweinen, die zu Fortpflanzungsproblemen bei Zuchttieren und Atemwegserkrankungen bei jungen Schweinen führt. Zudem kann die Erkrankung eine Schwächung der Immunität sowie die Begünstigung von Sekundärinfektionen verursachen. PRRS hat außerdem erhebliche Folgen für das Tierwohl sowie für die europäische Schweinewirtschaft.
Um die reproduktive Form des PRRS besser kontrollieren zu können, arbeiten Forschende des Pirbright Institute, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Universität Córdoba (UCO) gemeinsam an einer künftigen Strategie. Durch den Einsatz von Inzucht-Babraham-Schweinen erhoffen sich die Forschenden weitere Informationen zum Urspung PRRSV-induzierten Effektor-T-Zellen, die in der fetalen Plazenta nachweisbar sind. In enger Zusammenarbeit werden die Wissenschaftler:innen eine detaillierte pathologische Untersuchung des fetalen Erhaltungszustandes mit Analysen lokaler Immunantworten an der mütterlich-fetalen Schnittstelle nach PRRSV-Infektion verknüpfen.
„Wir freuen uns sehr, an dieser vertiefenden Reproduktionsstudie mitzuwirken. Wir verfügen über langjährige Erfahrung mit PRRSV. Neben den Tierstudien werden wir eine detaillierte Phänotypisierung isolierter Immunzellen per Durchflusszytometrie vornehmen und PRRSV-spezifische CD8-T-Zellen für weiterführende Analysen sortieren“, erklärt Andrea Buzanich-Ladinig von der Vetmeduni Wien. „Unsere Studie wird zeigen, ob das Immunsystem von Ferkeln in der späten Trächtigkeit bereits adaptive Antworten ausbilden kann oder ob die epitheliochoriale Plazenta – mit ihrer Schicht aus fetalem Epithelgewebe an der Gebärmutterwand – durchlässiger ist als bisher angenommen“, betont auch Wilhelm Gerner vom Pirbright Institute.




