Die EU-Kommission hat den Vorschlag für den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028 vorgelegt. Dabei drohen aus Sicht des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) zentrale Zukunftsaufgaben auf der Strecke zu bleiben. Der NABU kritisiert: Der gemeinsame Kampf für die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlage und den Klimaschutz ist hinter Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, Verteidigung und Bürokratieabbau nahezu unsichtbar. Ein eigener Finanzierungsschwerpunkt für resiliente Ökosysteme fehlt völlig – dabei sind gesunde Böden, ein stabiler Wasserhaushalt und eine intakte Artenvielfalt die elementare Grundlage für Ernährungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Der EU-Haushalt entscheidet über unser wirtschaftliches Fundament – aber auch darüber, wie wir überhaupt eine lebenswerte Zukunft gestalten können. Der Vorschlag der Kommission blendet den alarmierend schlechten Zustand von Artenvielfalt und Ökosystemen nahezu vollständig aus. Wer nur auf Wettbewerbsfähigkeit und Verteidigung setzt, verliert das Fundament, auf dem unsere Sicherheit fußt.“
Besonders kritisch bewertet der NABU die geplante Auflösung des LIFE-Programms. Ohne feste Mittelbindung und Priorisierung von Mitteln für die Wiederherstellung der Natur besteht die Gefahr, dass diese wichtigen Zukunftsaufgaben künftig weitgehend leer ausgehen. „LIFE ist das Rückgrat europäischer Natur- und Klimaschutzfinanzierung. Es jetzt in einem Mischfonds mit Verteidigung und Digitalisierung verschwinden zu lassen, ist ein dramatischer Rückschritt. Kleine Organisationen, Projekte vor Ort und Innovationen im Naturschutz drohen so kaum mehr zum Zug zu kommen“, so Krüger.




