Verordnung
zur Überwachung
transmissibler spongiformer
Enzephalopathien und zur Durchführung bestimmter Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 999/2001
(TSE-Überwachungsverordnung)
Vom
13. Dezember 2001, Bundesgesetzblatt Jahrgang 2001 Teil I Nr.68, S.
3631 vom 18.Dezember 2001, geändert durch Bundesgesetzblatt
Jahrgang 2002 Teil l Nr. 85, S. 4532 vom 19. Dezember 2002, und durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2004 Teil l Nr. 57, S. 2726 vom 09. November 2004, und am 11. Dezember 2008 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil I Nr. 59, S.2461, Art.2 vom 18. Dezember 2008, geändert am 21. Juli 2009 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nr. 45, S.2155, Art.2 vom 27. Juli 2009, geändert am 23. Februar 2010 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2010 Teil I Nr. 8, S.190, Art.2 vom 03. März 2010, geändert am 14. Juli 2010 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2010 Teil I Nr. 37, S.934, Art.2 vom 21. Juli 2010, geändert am 13. Juli 2011 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil I Nr. 36, S.1390, Art.2 vom 18. Juli 2011, geändert am 19. Oktober 2011 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil I Nr. 53, S. 2091, Art. 2 vom 26. Oktober 2011, geändert am 17. April 2014 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 16, S. 388, Art.22 vom 25. April 2014, geändert am 29. Dezember 2014 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 64, S. 2481, Art.7 vom 31. Dezember 2014 und zuletzt am 21. April 2015 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 16, S.615 vom 27. April 2015, geändert am 3. Mai 2016 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 21, S.1057, Art.4 vom 6. Mai 2016 (Änderungen sind grün markiert) und zuletzt geändert am 31. März 2020, durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2020 Teil I Nr. 17, S. 572, Art. 7 vom 9. April 2020 (Änderungen sind blau markiert und am 10. April 2020 in Kraft getreten.)
§
1
Überwachungsprogramm
(1) Zusätzlich zum Überwachungsprogramm nach Artikel
6 Abs. 1 in Verbindung mit Anhang III Kapitel A
Abschnitt I und Abschnitt II der Verordnung (EG)
Nr. 999/2001 des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 22. Mai 2001 mit Vorschriften zur Verhütung,
Kontrolle und Tilgung bestimmter transmissibler
spongiformer Enzephalopathien (ABl. EG Nr. L 147
S. 1) in der jeweils geltenden Fassung können die
zuständigen Behörden ein Untersuchungsprogramm
bei Rindern, Schafen und Ziegen durchführen,
- die aus Staaten stammen, in denen transmissible
spongiforme Enzephalopathien (TSE) festgestellt
worden sind,
- von denen anzunehmen ist, dass sie mit Futtermitteln
gefüttert worden sind, deren Verfütterung
nach § 18 Absatz 1 Satz 1 des Lebensmittel-
und Futtermittelgesetzbuches,
nach einer Rechtsverordnung auf Grund des § 18 Absatz 3 Nummer 1 des Lebensmittel- und
Futtermittelgesetzbuches oder nach der
Verordnung (EG) Nr. 999/2001 unzulässig ist,
oder
- die von einem TSE-infizierten Muttertier abstammen.
Für die Durchführung der Untersuchungen nach
Satz 1 sind die sich aus dem Anhang III Kapitel A
Abschnitt I Nr. 1 der Verordnung (EG) Nr. 999/2001
ergebenden Labormethoden anzuwenden.
(1a) Abweichend von Artikel 6 Absatz 1 in Verbindung
mit Absatz 1a Satz 1 Buchstabe b und
Anhang III Kapitel A Abschnitt I Nummer 2.2 der
Verordnung (EG) Nr. 999/2001 wird von der Untersuchung
gesundgeschlachteter Rinder auf Bovine
Spongiforme Enzephalopathie im Rahmen des
dort genannten Untersuchungsprogramms abgesehen,
soweit die Rinder in einem der in der Anlage
aufgeführten Mitgliedstaaten geboren worden
sind.
(2) Abweichend von Artikel 6 Abs. 1 in Verbindung
mit Abs. 1a Satz 1 Buchstabe c und Anhang III
Kapitel A Abschnitt I Nr. 3.1 der Verordnung (EG)
Nr. 999/2001 sind die Untersuchungen der dort bezeichneten
Rinder, soweit sie in einem der in der Anlage aufgeführten Mitgliedstaaten
geboren worden sind, erst bei den über 48 Monate
alten Tieren durchzuführen.
§ 1a
Durchführung von BSE-Tests
(1) Die Untersuchung von Rindern nach Artikel 6
Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 1a Satz 1 Buchstabe
a der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 erfolgt im
Rahmen der Labortests nach Artikel 5 Nummer 1
Buchstabe f der Verordnung (EG) Nr. 854/2004 des
Europäischen Parlaments und des Rates vom
29. April 2004 mit besonderen Verfahrensvorschriften
für die amtliche Überwachung von zum menschlichen
Verzehr bestimmten Erzeugnissen tierischen
Ursprungs (ABl. L 139 vom 30.4.2004, S. 206, ABl.
L 226 vom 25.6.2004, S. 83) in der jeweils geltenden Fassung.
(2) Abweichend von Artikel 6 Absatz 1 in Verbindung
mit Absatz 1a Satz 1 Buchstabe a und Anhang
III Kapitel A Abschnitt I Nummer 2.1 der Verordnung
(EG) Nr. 999/2001 sind die Untersuchungen von Rindern
erst bei den über 48 Monate alten Tieren durchzuführen,
soweit diese in einem der in der Anlage aufgeführten Mitgliedstaaten geboren worden sind.
§ 2
Mitwirkungspflichten
Der Besitzer von
Tierkörpern und die nach § 3 des Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes zur Beseitigung Verpflichteten haben bei der Probennahme für die
Untersuchungen die erforderliche Hilfe zu leisten.
§ 3
Weitergehende Maßnahmen der zuständigen Behörden
Unbeschadet der
TSE-Vorsorgeverordnung bleibt die Befugnis der zuständigen Behörde,
im Rahmen des Artikels 4 der Verordnung (EG)Nr.999/2001 bei Feststellung des Verdachts
oder des Ausbruchs einer transmissiblen spongiformen Enzephalopathie
abweichend von Artikel 12 oder Artikel 13 der Verordnung (EG) Nr.999/2001
weitergehende, auf den Bestand des betreffenden Tieres bezogene Maßnahmen nach § 38 Absatz 11 in Verbindung mit § 6 Absatz 1
Nummer 3, 4, 10 bis 20, 23 bis 25 und 29 sowie Absatz
3 bis 5, jeweils auch in Verbindung mit § 39 Absatz
2, des Tiergesundheitsgesetzes anzuordnen,
unberührt.
§ 4
Durchführung des Anhangs V
Nummer 3 der Verordnung (EG) Nr. 999/2001
Die Färbung von spezifiziertem Risikomaterial
nach Anhang V Nr. 3 der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 hat mit dem Farbstoff Brillantblau FCF zu
erfolgen, der in Anhang II Teil B
Nummer 1 der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 16. Dezember
2008 über Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L 354
vom 31.12.2008, S. 16) mit der E-Nummer „E 133“
aufgeführt ist. Die Färbung hat so zu erfolgen, dass
diese deutlich zu erkennen ist.
Anlage
(zu § 1 Absatz 1a und 2, § 1a Absatz 2)
Belgien
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Kroatien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Polen
Portugal
Schweden
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechische
Republik
Ungarn
Vereinigtes
Königreich sowie die Kanalinseln und die
Insel Man
Zypern |