Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV)
Vom 14. November 1980 (BGBl. I S. 2147), geändert durch das Gesetzes vom 14. November 2003, Artikel 24 (BGBl. I S. 2190, 2254) und am 26. März 2007 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 11, S.378, Art. 33 vom 30. März 2007, geändert am 17. Juli 2009 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nr. 43, S.1990, Art. 7 vom 22. Juli 2009, geändert am 22.12.2010 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2010 Teil I Nr. 67, S.2262, Art.8 vom 27. Dezember 2010, geändert am 17. September 2012, Bundesgesetzblatt Jahrgang 2012 Teil I Nr. 45, S.2063 vom 26. September 2012, geändert am 15. Juli 2013 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2013 Teil I Nr. 38, S.2420, Art.3 ausgegeben zu Bonn am 18. Juli 2013, geändert am 27. März 2014 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2014 Teil I Nr. 11, S.261, Art.2b vom 31. März 2014, geändert am 04. Mai 2017 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil I Nr. 25, S.1050, Art.6 vom 12. Mai 2017, geändert 6. Mai 2019 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2019 Teil I Nr. 18, S. 646, Art. 12 vom 10. Mai 2019, geändert am 9. August 2019 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2019 Teil I Nr. 30, S.1202, Art.14 vom 15. August 2019, geändert am 9.10.2019 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2019 Teil I Nr. 36, S. 1451 vom 21. Oktober 2019 (Die Änderungen sind am 1. Januar 2020 in Kraft getreten.), geändert am 9. Dezember 2020 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2020 Teil I Nr. 61, S. 2870, Art. 6 vom 14. Dezember 2020 (Die Änderung ist orange markiert und am 15. Dezember 2021 in Kraft getreten.) und zuletzt geändert am 19. Juli 2023 durch Bundesgesetzblatt Jahrgang 2023 Teil I Nr. 197, S. 11, Art. 5 vom 26. Juli 2023 (Die Änderungen sind blau markiert und am 27. Juli in Kraft getreten.)
§ 1
Anwendungsbereich der Verordnung
(1) Für Arzneimittel, die im voraus hergestellt und in einer zur Abgabe an den Verbraucher bestimmten Packung in den Verkehr gebracht werden (Fertigarzneimittel) und deren Abgabe nach § 43 Abs. I des Arzneimittelgesetzes den Apotheken vorbehalten ist, werden durch diese Verordnung festgelegt
- die Preisspannen des Großhandels bei der Abgabe im Wiederverkauf an Apotheken oder Tierärzte (§ 2),
- die Preisspannen sowie die Preise für besondere Leistungen der Apotheken bei der Abgabe im Wiederverkauf (§§ 3, 6 und 7),
- die Preisspannen der Tierärzte bei der Abgabe im Wiederverkauf an Tierhalter (§ 10).
(2) Für Arzneimittel, die in Apotheken oder von Tierärzten hergestellt werden und deren Abgabe nach § 43 Abs. 1 und 3 des Arzneimittelgesetzes den Apotheken vorbehalten ist, werden durch diese Verordnung festgelegt
- die Preisspannen sowie die Preise für besondere Leistungen der Apotheken (§§ 4 bis 7),
- die Preisspannen der Tierärzte (§ 10).
(3) Ausgenommen sind die Preisspannen und Preise der Apotheken, wenn es sich um eine Abgabe handelt
- durch Krankenhausapotheken soweit es
sich nicht um die Abgabe von parenteralen
Zubereitungen aus Fertigarzneimitteln in der Onkologie zur ambulanten Versorgung handelt,
- an Krankenhäuser und diesen nach § 14 Absatz 8 Satz 2 des Apothekengesetzes gleichgestellte Einrichtungen sowie an Justizvollzugsanstalten und Jugendarrestanstalten,
- an die in § 47 Absatz 1 Satz 1
Nummer 2 bis 10 des Arzneimittelgesetzes genannten Personen und Einrichtungen unter den dort bezeichneten Voraussetzungen,
3a. von Impfstoffen, die zur Anwendung bei öffentlich empfohlenen Schutzimpfungen im Sinne des § 20 Abs. 3 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGB1. I S. 1045) bestimmt sind und diese Impfstoffe an Krankenhäuser, Gesundheitsämter und Ärzte abgegeben werden, sofern es sich nicht um die Abgabe von saisonalen Grippeimpfstoffen an Ärzte handelt,
- von Impfstoffen, die zur Anwendung bei allgemeinen, insbesondere behördlichen oder betrieblichen Grippevorsorgemaßnahmen bestimmt sind,
- an Gesundheitsämter für Maßnahmen der Rachitisvorsorge,
- von Arzneimitteln, die zur Anwendung bei der Dialyse Nierenkranker bestimmt sind,
- von aus Fertigarzneimitteln auf Grund ärztlicher Verordnung entnommenen
Teilmengen, soweit deren Darreichungsform,
Zusammensetzung und Stärke unverändert
bleibt,
- von Fertigarzneimitteln in parenteralen Zubereitungen.
Im Fall von Satz 1 Nummer 1 bleibt § 129a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch unberührt. Im Fall von Satz 1 Nr. 7 können Sozialleistungsträger,
private Krankenversicherungen oder deren
Verbände das Verfahren für die Berechnung der
Apothekenabgabepreise für die zu ihren Lasten
abgegebenen Arzneimittel mit Apotheken oder
deren Verbänden vereinbaren.
(4) Ausgenommen sind die Preisspannen und Preise von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.
§ 2
Großhandelszuschläge für Fertigarzneimittel
(1) Bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln, die zur Anwendung bei Menschen bestimmt sind, durch den Großhandel an Apotheken oder Tierärzte sind auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers ein Festzuschlag von 73 Cent sowie die Umsatzsteuer zu erheben; zusätzlich darf auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers ohne die Umsatzsteuer höchstens ein Zuschlag von 3,15 Prozent, höchstens jedoch 37,80 Euro erhoben werden. Bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln, die zur Anwendung bei Tieren bestimmt sind, durch den Großhandel an Apotheken oder Tierärzte dürfen auf den Abgabepreis des
pharmazeutischen Unternehmers ohne Umsatzsteuer höchstens Zuschläge nach Absatz 2 oder 3 sowie die Umsatzsteuer erhoben werden. Der Berechnung der Zuschläge nach Satz 1 ist
jeweils der Betrag zugrunde zu legen, zu dem der
pharmazeutische Unternehmer das Arzneimittel
nach § 78 Absatz 3 oder Absatz 3a des Arzneimittelgesetzes
abgibt.
(2) Der Höchstzuschlag nach Absatz 1 Satz 2 ist bei einem Abgabepreis des
pharmazeutischen Unternehmers
|
bis 0,84 Euro |
21,0 Prozent
(Spanne 17,4 Prozent), |
von 0,89 Euro |
bis 1,70 Euro |
20,0 Prozent
(Spanne 16,7 Prozent), |
von 1,75 Euro |
bis 2,56 Euro |
19,5 Prozent
(Spanne 16,3 Prozent), |
von 2,64 Euro |
bis 3,65 Euro |
19,0 Prozent
(Spanne 16,0 Prozent), |
von 3,76 Euro |
bis 6,03 Euro |
18,5 Prozent
(Spanne 15,6 Prozent), |
von 6,21 Euro |
bis 9, 10 Euro |
18,0 Prozent
(Spanne 15,3 Prozent), |
von 10,93 Euro |
bis 44,46 Euro |
15,0 Prozent
(Spanne 13,0 Prozent), |
von 55,59 Euro |
bis 684,76 Euro |
12,0 Prozent
(Spanne 10,7 Prozent), |
ab 684,77 Euro |
|
3,0 Prozent zuzüglich 61,63 Euro. |
(3) Der Höchstzuschlag nach Absatz 1 Satz 2 ist bei einem Abgabepreis des
pharmazeutischen Unternehmers
von 0,85 Euro |
bis 0,88 Euro |
0, 18 Euro, |
von 1,71 Euro |
bis 1,74 Euro |
0,34 Euro, |
von 2,57 Euro |
bis 2,63 Euro |
0,50 Euro, |
von 3,66 Euro |
bis 3,75 Euro |
0,70 Euro, |
von 6,04 Euro |
bis 6,20 Euro |
1,12 Euro, |
von 9,11 Euro |
bis 10,92 Euro |
1,64 Euro, |
von 44,47 Euro |
bis 55,58 Euro |
6,67 Euro. |
§ 3
Apothekenzuschläge für Fertigarzneimittel
(1) Bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln, die zur Anwendung beim Menschen bestimmt sind, durch die Apotheken sind zur Berechnung des Apothekenabgabepreises ein Festzuschlag von 3 Prozent zuzüglich 8,35 Euro zuzüglich 21 Cent zur Förderung der Sicherstellung des Notdienstes zuzüglich 20 Cent zur Finanzierung zusätzlicher pharmaze-tischer Dienstleistungen nach § 129 Absatz 5e des Fünften Buches Sozialgesetzbuch sowie Umsatzsteuer zu erheben; bei der Abgabe von saisonalen Grippeimpfstoffen durch die Apotheken an Ärzte sind abweichend ein Zuschlag von 1 Euro je Einzeldosis, höchstens jedoch 75 Euro je Verordnungszeile, sowie die Umsatzsteuer zu erheben. Soweit Fertigarzneimittel, die zur Anwendung bei Menschen bestimmt sind, durch die Apotheken zur Anwendung bei Tieren abgegeben werden, dürfen zur Berechnung des Apothekenabgabepreises abweichend von Satz 1 höchstens ein Zuschlag von 3 Prozent zuzüglich 8,10 Euro sowie Umsatzsteuer erhoben werden. Bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln, die zur Anwendung bei Tieren bestimmt sind, durch die Apotheken dürfen zur Berechnung des Apothekenabgabepreises höchstens Zuschläge nach Absatz 3 oder 4 sowie Umsatzsteuer erhoben werden.
(1a) Im Fall eines Austauschs eines verordneten Arzneimittels nach § 129 Absatz 2a des Fünften Buches
Sozialgesetzbuch durch die Apotheke ist ein Zuschlag in Höhe von 50 Cent zuzüglich Umsatzsteuer zu
erheben.
(2) Der Festzuschlag ist zu erheben
- auf den Betrag, der sich aus der Zusammenrechnung
des bei Belieferung des Großhandels geltenden
Abgabepreises des pharmazeutischen
Unternehmers ohne die Umsatzsteuer und des
darauf entfallenden Großhandelshöchstzuschlags
nach § 2 ergibt,
- bei Fertigarzneimitteln, die nach § 52b Absatz 2
Satz 3 des Arzneimittelgesetzes nur vom pharmazeutischen
Unternehmer direkt zu beziehen sind,
auf den bei Belieferung der Apotheke geltenden
Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers
ohne die Umsatzsteuer; § 2 Absatz 1
Satz 3 gilt entsprechend.
(3) Der Höchstzuschlag nach Absatz 1 Satz 3 ist bei einem Betrag
|
bis 1,22 Euro |
68 Prozent (Spanne 40,5 Prozent), |
von 1,35 Euro |
bis 3,88 Euro |
62 Prozent (Spanne 38,3 Prozent), |
von 4,23 Euro |
bis 7,30 Euro |
57 Prozent (Spanne 36,3 Prozent), |
von 8,68 Euro |
bis 12,14 Euro |
48 Prozent (Spanne 32,4 Prozent), |
von 13,56 Euro |
bis 19,42 Euro |
43 Prozent (Spanne 30,1 Prozent), |
von 22,58 Euro |
bis 29,14 Euro |
37 Prozent (Spanne 27 ,0 Prozent), |
von 35,95 Euro |
bis 543,91 Euro |
30 Prozent (Spanne 23,1 Prozent), |
ab 543,92 Euro |
|
8,263 Prozent zuzüglich 118,24 Euro. |
(4) Der Festzuschlag ist bei einem Betrag
von 1,23 Euro |
bis 1,34 Euro |
0,83 Euro, |
von 3,89 Euro |
bis 4,22 Euro |
2,41 Euro, |
von 7,31 Euro |
bis 8,67 Euro |
4,16 Euro, |
von 12,15 Euro |
bis 13,55 Euro |
5,83 Euro, |
von 19,43 Euro |
bis 22,57 Euro |
8,35 Euro, |
von 29,15 Euro |
bis 35,94 Euro |
10,78 Euro. |
(5) Sofern die abzugebende Menge nicht in der Verschreibung vorgeschrieben oder gesetzlich bestimmt ist, haben die Apotheken, soweit mit den Kostenträgem nichts andres vereinbart ist, die kleinste im Verkehr befindliche Packung zu berechnen. Satz 1 gilt auch in dem Fall, dass statt der verschriebenen Packungsgröße die verschriebene Menge des
Arzneimittels als Teilmenge aus einer Packung abgegeben wird, die größer ist als die verschriebene
Packungsgröße.
(6) Für die erneute Abgabe der an eine Apotheke
zurückgegebenen verschreibungspflichtigen
Fertigarzneimittel durch die Apotheke beträgt
der Festzuschlag 5,80 Euro.
§ 4
Apothekenzuschläge für Stoffe
(1) Bei der Abgabe eines Stoffes, der in Apotheken in unverändertem Zustand umgefüllt, abgefüllt, abgepackt oder gekennzeichnet wird, sind ein Festzuschlag von 100 Prozent (Spanne 50 Prozent) auf die Apothekeneinkaufspreise ohne Umsatzsteuer für Stoff und erforderliche Verpackung sowie die Umsatzsteuer zu erheben.
(2) Auszugehen ist von dem Apotheken Einkaufspreis der abzugebenden Menge des Stoffes, wobei der Einkaufspreis der üblichen Abpackung maßgebend ist.
(3) Trifft die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen Vereinbarungen über Apothekeneinkaufspreise, die der Berechnung zugrunde gelegt werden sollen, so ist der Festzuschlag für die durch diese Vereinbarungen erfaßten Abgaben abweichend von den Absätzen 1 und 2 auf diese Preise zu erheben. Das Gleiche gilt, wenn Sozialleistungsträger, privat Krankenversicherungen oder deren Verbände mit
Apotheken oder deren Verbänden entsprechende
Vereinbarungen treffen; liegt eine solche Vereinbarung
nicht vor, kann auf die nach Satz 1 vereinbarten
Preise abgestellt werden.
(4) Trifft die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen Vereinbarungen über die Höhe des Festzuschlages nach Absatz 1, so ist der vereinbarte Zuschlag abweichend von Absatz 1 bei der Preisberechnung zu berücksichtigen. Das Gleiche gilt, wenn Sozialleistungsträger, private Krankenversicherungsunternehmen oder deren Verbände mit Apotheken oder deren Verbänden entsprechende Vereinbarungen treffen. Liegt eine Vereinbarung nach Satz 2 nicht vor, kann auf die nach Satz 1 vereinbarten Preise abgestellt werden.
§ 5
Apothekenzuschläge für Zubereitungen aus Stoffen
(1) Bei der Abgabe einer Zubereitung aus einem Stoff oder mehreren Stoffen, die in Apotheken angefertigt wird, sind
- ein Festzuschlag von 90 Prozent auf die Apothekeneinkaufspreise ohne Umsatzsteuer für Stoffe und erforderliche Verpackung,
- ein Rezepturzuschlag nach Absatz 3, ein Festzuschlag von 8,35 Euro für Zubereitungen nach Absatz 3, die nicht Absatz 6 unterfallen
sowie die Umsatzsteuer zu erheben.
(2) Auszugehen ist von den Apothekeneinkaufspreisen der für die Zubereitung erforderlichen Mengen an Stoffen und Fertigarzneimitteln. Maßgebend ist
- bei Stoffen der Einkaufspreis der üblichen Abpackung,
- bei Fertigarzneimitteln der Einkaufspreis nach § 3 Abs. 2 der erforderlichen Packungsgröße, höchstens jedoch der Apothekeneinkaufspreis,
der für Fertigarzneimittel bei Abgabe in öffentlichen
Apotheken gilt.
(3) Der Rezepturzuschlag beträgt für
- die Herstellung eines Arzneimittels durch Zubereitung aus einem Stoff oder mehreren Stoffen bis zur Grundmenge von 500 g, die Anfertigung eines gemischten Tees, Herstellung einer Lösung ohne Anwendung von Wärme, Mischen von Flüssigkeiten bis zur Grundmenge von 300 g
3,50 Euro,
- die Anfertigung von Pudern, ungeteilten Pulvern, Salben, Pasten, Suspensionen und Emulsionen bis zur Grundmenge von 200 g, die Anfertigung von Lösungen unter Anwendung von Wärme, Mazerationen, Aufgüssen und Abkochungen bis zur Grundmenge von 300 g
6,00 Euro,
- die Anfertigung von Pillen, Tabletten und Pastillen bis zur Grundmenge von 50 Stück, die Anfertigung von abgeteilten Pulvern, Zäpfchen, Vaginal-Kugeln und für das Füllen von Kapseln bis zur Grundmenge von 12 Stück, die Anfertigung von Arzneimitteln mit Durchführung einer Sterilisation, Sterilfiltration oder aseptischen Zubereitung bis zur Grundmenge von 300 g, das Zuschmelzen von Ampullen bis zur Grundmenge von 6 Stück
8,00 Euro.
Für jede über die Grundmenge hinausgehende kleinere bis gleich große Menge erhöht sich der Rezepturzuschlag um jeweils 50 Prozent.
(4) Trifft die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen Vereinbarungen über Apothekeneinkaufspreise, die der Berechnung zugrunde gelegt werden sollen, so ist der Festzuschlag nach Absatz 1 Nr. 1 für die durch diese Vereinbarungen erfaßten Abgaben abweichend von den Absätzen 1 und 2 auf diese Preise zu erheben. Das Gleiche gilt, wenn Sozialleistungsträger,
private Krankenversicherungen oder deren
Verbände mit Apotheken oder deren Verbänden
entsprechende Vereinbarungen treffen;
liegt eine solche Vereinbarung nicht vor, kann
auf die nach Satz 1 vereinbarten Preise abgestellt
werden. Besteht keine Vereinbarung über abrechnungsfähige Einkaufspreise für Fertigarzneimittel
in Zubereitungen nach Satz 1 oder
Satz 2, ist höchstens der Apothekeneinkaufspreis
zu berechnen, der bei Abgabe an
Verbraucher auf Grund dieser Verordnung
gilt. Bei einer umsatzsteuerfreien Abgabe von parenteralen Zubereitungen aus Fertigarzneimitteln in der Onkologie zur ambulanten Versorgung durch Krankenhausapotheken ist höchstens der Apothekeneinkaufspreis nach Satz 3 einschließlich der in diesem enthaltenen Umsatzsteuer zu berechnen.
(5) Trifft die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker mit dem Spitzenverband Bund der KrankenkassenVereinbarungen über die Höhe des Fest- oder Rezepturzuschlages nach Absatz 1 (...), so sind die vereinbarten Zuschläge abweichend von Absatz 1 oder Absatz 3 bei der Preisberechnung zu berücksichtigen. Das Gleiche gilt, wenn Sozialleistungsträger,
private Krankenversicherungen oder deren
Verbände mit Apotheken oder deren Verbänden
entsprechende Vereinbarungen treffen; liegt eine
solche Vereinbarung nicht vor, kann auf die nach
Satz 1 vereinbarten Preise abgestellt werden.
(6) Besteht keine Vereinbarung über Apothekenzuschläge
für die Zubereitung von Stoffen nach
Absatz 5 Satz 1 oder Satz 2, beträgt der Zuschlag
für parenterale Lösungen abweichend von Absatz 1
oder Absatz 3 für
- zytostatikahaltige Lösungen 90 Euro,
- Lösungen mit monoklonalen Antikörpern 87 Euro,
- antibiotika- und virustatikahaltige Lösungen
51 Euro,
- Lösungen mit Schmerzmitteln 51 Euro,
- Ernährungslösungen 83 Euro,
- Calciumfolinatlösungen 51 Euro,
- sonstige Lösungen 70 Euro.
§ 6
Bei der Inanspruchnahme in der
Zeit von 20 bis 6 Uhr, an Sonn- und Feiertagen sowie
am 24. Dezember, wenn dieser Tag auf einen
Werktag fällt, bis 6 Uhr und ab 14 Uhr können die Apotheken einen zusätzlichen Betrag von 2,50 Euro einschließlich Umsatzsteuer berechnen.
§ 7
Betäubungsmittel und Arzneimittel nach § 3a der Arzneimittelverschreibungsverordnung
Bei der Abgabe eines Betäubungsmittels, dessen Verbleib nach §1 Absatz 3 der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung nachzuweisen ist, sowie bei der Abgabe von Arzneimitteln nach § 3a der Arzneimittelverschreibungsverordnung können die Apotheken einen zusätzlichen Betrag von 4,26 Euro einschließlich Umsatzsteuer berechnen.
die grün markierten Abschnitte durch die lila m
§ 8
Sonderbeschaffung
Unvermeidbare Telegrammgebühren, Fernsprechgebühren, Porti, Zölle und andere Kosten der Beschaffung von Arzneimitteln, die üblicherweise weder in Apotheken noch im Großhandel vorrätig gehalten werden, können die Apotheken mit Zustimmung des Kostenträgers gesondert berechnen.
§ 9
Angaben auf der Verschreibung
Auf der Verschreibung sind von den Apotheken einzeln anzugeben
- bei Fertigarzneimitteln der Apothekenabgabepreis, zusätzlich berechnete Beträge und die Summe der Einzelbeträge,
- bei Arzneimitteln, die in Apotheken hergestellt werden, außerdem die Einzelbeträge des Apothekenabgabepreises,
- bei einem Betrag nach § 6 auch die Zeit der Inanspruchnahme.
§ 10
Zuschläge der Tierärzte
(1) Bei der Abgabe von Arzneimitteln durch Tierärzte an Tierhalter dürfen höchstens Zuschläge entsprechend § 3 Abs. 1 Satz 2 und 3 und Abs. 2 bis 4, § 4 Abs. 1 und 2 und § 5 Abs. 1 bis 3 sowie die Umsatzsteuer erhoben werden.
(2) liegt der für den Zuschlag entsprechend § 3 Abs. 2 maßgebliche Betrag über 51,13 Euro, so sind für den 51,13 Euro übersteigenden Betrag folgende Zuschläge zu erheben: von 51,13 Euro bis 127,82 Euro höchstens 25 Prozent, von mehr als 127,82 Euro höchstens 20 Prozent.
(3) (aufgehoben)
§ 11
Preise in besonderen Fällen
Bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln in den Fällen des § 78 Abs. 4 des Arzneimittelgesetzes wird bei Anwendung dieser Verordnung der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers durch den Länderabgabepreis ersetzt. Bei Abgabe von Stoffen oder Zubereitungen ist zur Berechnung des Apothekeneinkaufspreises sowie bei Vereinbarungen über Apothekeneinkaufspreise nach § 4 Abs. 3 und § 5 Abs. 4 ebenfalls der Länderabgabepreis zugrunde zu legen. Abweichend von § 4 Abs. 3 sowie § 5 Abs. 4 und 5 können auch die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildeten Verbände der Apotheker mit den Krankenkassen oder ihren Verbänden Vereinbarungen über die Apothekeneinkaufspreise und Zuschläge treffen.
§ 12
Inkrafttreten; abgelöste Vorschriften
(1) Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1981 in Kraft.
(2) Gleichzeitig treten außer Kraft
- die Verordnung über Preisspannen für Fertigarzneimittel vom 17. Mai 1977 (BGBl. I S. 789),
- die Vorschriften der Deutschen Arzneitaxe vom 1. Januar 1936 in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 2121-4, veröffentlichten bereinigten Fassung, soweit sie nicht bereits durch die Verordnung über Preisspannen für Fertigarzneimittel aufgehoben worden sind,
- § 8 Abs. 1 der Gebührenordnung für Tierärzte vom 2. September 1971 (BGBl. I S. 1520), zuletzt geändert durch Verordnung vom 20. Juli 1977 (BGBl. I S. 1341).
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