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Schlechte Prognose bei Boviner ischämischer Zitzennekrose

Um den Zeitpunkt des Abkalbens herum können Kühe ein Ödem am Euter sowie starken Juckreiz entwickeln. Dies führt dazu, dass die Kuh ihre Zitzen beleckt oder hineinbeißt und sich die bovine ischämische Zitzennekrose ausbildet, bei der die Zitze sogar absterben kann. Dies ist verbunden mit Tierleid und wirtschaftlichen Verlusten.

Die Zitzen zeigen braune Stellen, die scheinbar durch eine Minderdurchblutung und ein oberflächliches Absterben der Zitze hervorgerufen werden, erklärt Adrian Steiner, Geschäftsführender Direktor der Tierkliniken, Vetsuisse-Fakultät der Uni Bern. Die Ursache für diese – glücklicherweise sehr seltene und scheinbar nicht ansteckende – Erkrankung ist bislang jedoch unbekannt. Am Tierspital Bern gebe es zwei bis drei Fälle pro Jahr. Die Behandlung ist sehr aufwendig und zeitintensiv. „Man muss die Wunde mindestens einmal täglich gut reinigen, später mit Salbe pflegen, eventuell einen Zitzenverband anlegen und den Viertel rund zehn Tage lang mit der Kanüle melken. In den ersten 60 Laktationstagen können Viertel nicht trockengestellt werden, ohne der Kuh massive Schmerzen zuzufügen. Nach 100 bis 120 Tagen in Milch kann man den Viertel auch stilllegen, bis der Strich abgeheilt ist”, erklärt Steiner. Es gibt aber auch Fälle, bei denen die Zitze dennoch abstirbt.

Schweizerbauer.ch