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Wildschweine verursachen immense Schäden  

03.06.2025

Wildschweine verwüsten Gärten und Parks, vagabundieren durch Wohngebiete und kennen auf ihrer Suche nach Futter keinen Halt. Sie zerstören Weidezäune und verwüsten Felder sowie Gärten. Meist sind es Rotten mit bis zu 14 Tieren, wie Klaus-Erwin Gröger, Bürgermeister des Ortes Wieda im Harz, erklärt. Um den Wildschweinen ihre Rückzugsorte zu nehmen, setzen die Gemeinde und der Verein zur Erhaltung von Natur und Kultur Südharz (VNK) auf Rückepferde, die beim Waldumbau helfen. Drei gespannte Kaltblüter ziehen tonnenschwere Stämme aus dem Dickicht, um nach und nach den Wald lichter zu machen.

„In einem lichteren Wald mit weniger Versteckmöglichkeiten fühlen sich die Wildschweine nicht sehr wohl. Und das hat zur Folge, dass sie weniger Nachwuchs produzieren“, erklärt Bernd Pfeiffer vom VNK. Doch die Tiere sind hartnäckig und widerstandsfähig. Immer wieder würden Schuppen eingerissen und Zäune niedergewalzt, so Gröger. Der Bürgermeister fordert daher eine Ausnahmegenehmigung, um die Wildschweine notfalls auch im Ort bejagen zu dürfen und um der Plage Herr zu werden. Eine Genehmigung blieb bislang jedoch aus.

Dass die von Wildschweinen verursachten Schäden zu enormen Kosten führen können, zeigt auch eine neue Analyse des US-Landwirtschaftsministeriums USDA. Demnach kosten die Tiere die amerikanischen Landwirt:innen in 13 Bundesstaaten mehr als 1,6 Milliarden Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) pro Jahr. Neben Ernteverlusten und Arbeits- und Kostenaufwand für die Bekämpfungsmaßnahmen, hat die umfassende Analyse auch Raubtierrisse, die durch zerstörte Weidezäune ermöglicht wurden, sowie Infrastrukturschäden und Weidelandzerstörung mit einbezogen, wie in dem Fachmagazin Ag Daily zu lesen ist. „Wildschweine stellen eine eskalierende Krise dar“, so das Fachmagazin.

Zudem können sich Wildschweinbestände aufgrund ihrer hohen Reproduktionsraten innerhalb von vier Monaten verdoppeln. Besonders problematisch sei neben den wirtschaftlichen Schäden auch das Risiko der Verbreitung von Krankheiten, wie der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Eine umfassende Bekämpfung der Wildschweine seitens der US-Regierung ist aber laut Informationen von Ag Daily nicht in Sicht, da es dem Programm zur Ausrottung und Kontrolle von Wildschweinen derzeit an der Finanzierung fehle. Seit einer Verlängerung des Agrargesetzes 2024 sei dieses Programm nicht mehr förderfähig. 

NDR

Agrarheute