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US-Wissenschaftler warnen vor Camp-Hill-Virus

19.02.2025

Das Camp-Hill-Virus, eine Gattung der Henipaviren, das in einigen Teilen der Welt bereits schwere Ausbrüche verursacht hat, ist erstmals in amerikanischen Spitzmäusen nachgewiesen worden. Die Entdeckung bereitet Wissenschaftler:innen große Sorgen, da das Virus bislang nur Fledermäuse infiziert hatte.

In Anbetracht der hohen Sterblichkeitsrate des Camp-Hill-Virus von bis zu 70 Prozent warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einem Überspringen auf andere Spezies, wie auch den Menschen. Im schlimmsten Fall könnte eine Mutation dann eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ermöglichen, wie David Dyjack, ein Experte für öffentliche Gesundheit bei der National Environmental Health Association, befürchtet. Das Virus könne „eine besondere Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen“, so der Wissenschaftler. Eine Infektion kann zum Beispiel Nieren- und Leberschäden, Hirnschwellungen, Entzündungen des Rückenmarks und des Gehirns auslösen.

„Das dem Camp-Hill-Virus am nächsten kommende bekannte Henipavirus, das bei Menschen Krankheiten verursacht hat, ist das Langya-Virus, das in China von Spitzmäusen auf den Menschen übertragen wurde. Dies deutet darauf hin, dass eine Übertragung von der Spitzmaus auf den Menschen möglich ist“, konstatiert auch der Biowissenschaftler Rhys Parry.

Man müsse die Entwicklung daher weiter genau beobachten. Bislang gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass sich Menschen mit dem Virus infiziert hätten oder infizieren könnten, sagt der Mainzer Virologe Bodo Plachter gegenüber Tagesschau.de. „Es ist eben nur so, dass man das Virus jetzt in Mäusen detektiert hat, und man wird es weiter beobachten. Was das bislang für den Menschen bedeutet, weiß man nicht“. Generell werde das Risiko für Pandemien durch Viren aus dem Tierreich aber in Zukunft zunehmen, warnt Plachter.

T-Online