In den USA spitzt sich die Lage bei der hochpathogenen Geflügelpest (HPAI) weiter zu. Es fehle an Spezialisten und Fachpersonal für die Bekämpfung der unter Umständen auch für den Menschen gefährlichen Tierseuche, da im Zuge der Entlassungswelle unter Leitung von US-Präsidenten-Berater Elon Musk Hunderte Tierärzte, Hilfskräfte und Labormitarbeiter der Tiergesundheitsbehörde des US-Agrarministeriums (USDA) die Behörde verlassen hätten.
Mehr als 15.000 USDA-Mitarbeiter hätten den finanziellen Anreiz von Präsident Donald Trump genutzt, um zu kündigen oder wurden gekündigt. Das entspricht rund 15 Prozent der Mitarbeiter der Behörde. Der Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS), der für die Bekämpfung von Tierseuchen und Schädlingen in der Landwirtschaft zuständig ist, büßte etwa 1.400 Mitarbeiter (16%) ein, wie aus einer Reuters-Analyse von Daten des Bundesamts für Personalverwaltung hervorgeht.
Gleichzeitig grassiert das Virus der Geflügelpest weiter in vielen Bundesstaaten. Eine weitere, die Nutztierbestände in den USA bedrohende Gefahr kommt hinzu: die Ausbreitung des Neuwelt-Schraubenwurms. Dabei handelt es sich um eine fleischfressende Fliege, die unlängst bei Rindern in Mexiko entdeckt wurde.
„Mit der Verringerung der Stellen im Veterinärbereich des USDA besteht die Sorge, dass weniger Tierärzte in der Lage sein werden, die laufenden behördlichen Anforderungen, Krankheitsuntersuchungen sowie die Reaktionsplanung und -vorbereitung zu erfüllen“, warnte der für Tiergesundheit zuständige Kommissar Justin Smith aus Kansas.
Inzwischen seien rund 70 Fälle bekannt, bei denen sich Menschen seit 2024 mit dem Geflügelpestvirus infiziert haben. Experten befürchten, dass es kurz- bis mittelfristig durchaus zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch kommen könnte.