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Notfallmaßnahmen gegen HPAI-Ausbreitung in Polen geplant

05.05.2025

Polen scheint die Ausbreitung der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) nicht stoppen zu können. In kaum einem anderen europäischen Land wurden in diesem Jahr so viele Ausbrüche mit dem HPAI-Virus nachgewiesen wie dort. Besonders betroffen ist die Woiwodschaft Großpolen rund um die Stadt Posen. In dieser Region gab es seit Jahresbeginn bereits 37 Ausbrüche bei Nutzgeflügel, wie das polnische Landwirtschaftsministerium mitteilt. Weiterhin gibt es mit 28 Ausbrüchen ebenfalls in der Woiwodschaft Masowien eine hohe Konzentration.

Der polnischen Geflügelwirtschaft drohen nun empfindliche Einschränkungen, da die EU-Kommission Notfallmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung plant. Nach Aussagen einer Sprecherin der Kommission befinde man sich dazu in engem Austausch mit den polnischen Behörden. Die Maßnahmen könnten neben einem Verschärfen der Präventions- und Kontrollmaßnahmen auch den Transport und den Handel mit Geflügel und daraus hergestellten Produkten betreffen. Hinzu käme ein vorübergehendes Verbot der Neueinstallung von Geflügel auf tierhaltenden Betrieben innerhalb der Sperrzonen. Aktuell sei man dabei, weiter am Zuschnitt von möglichen Sperrzonen zu arbeiten. Kurzfristig solle ein Vorschlag vorgelegt werden.

Die Dauer der potenziellen Beschränkungen soll von deren Erfolg abhängen, erklärt das polnische Ministerium. Mit einem Lockern der Beschränkungen sei frühestens ab dem 12. Mai 2025 zu rechnen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die angeordneten Maßnahmen strikt befolgt würden. Engpässe beim Handel mit Fleisch und Eiern, seien jedoch nicht auf dem Binnenmarkt zu erwarten.

Rund ein Dutzend Organisationen sowie Vertreter:innen von über 100 weiteren mit der Branche verbundenen Unternehmen üben scharfe Kritik an den Brüsseler Plänen. Auf besonderes Missfallen scheint die Maßnahme zu stoßen, dass kein Geflügel für mindestens 30 Tage nicht in von HPAI betroffene Gebiete verbracht werden darf. Die Branche sorgt sich, dass die drohenden Einschränkungen zu einer monatelangen Stagnation der Geflügelproduktion führen könnten. Befürchtet wird ein Verlust von Absatzmärkten sowie von internationalen Kunden.

Schweizerbauer