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Militär soll beim Bärenmanagement in der Slowakei helfen

05.05.2025

Der Braunbär, das größte Landraubtier in Mitteleuropa, ist in der Europäischen Union streng geschützt und darf nur mit einer Ausnahmeregelung begrenzt dezimiert werden. Eine solche Regelung plant die Slowakei nun in Anspruch zu nehmen. In dem Karpatenstaat sollen bis Ende Oktober 2025 bis zu 350 Braunbären erlegt werden.

Mit Hilfe der Armee sollen die Tiere in freier Wildbahn aufgespürt und beobachtet werden. Das slowakische Kabinett hat den Einsatz von Drohnen und Kameras sowie bis zu 50 Berufssoldaten gebilligt. „Die Ausrüstung und die technischen Hilfsmittel der Armee leisten einen enormen Beitrag bei der Identifikation der Braunbären“, teilte Filip Kuffa, Staatssekretär im Umweltministerium mit. Bei einem der ersten Einsätze wurde ein Bär auf dem Gelände eines Freilichtmuseums in Pribylina im Norden des EU-Mitgliedstaates getötet.

Die Gründe für den drastischen Schritt seien laut Regierung die deutliche Zunahme der Raubtiere und die Häufung von Zusammenstößen zwischen Tier und Mensch. Erst kürzlich war ein 59 Jahre alter Wanderer in einem Waldstück von einem Braunbären attackiert und tödlich verletzt worden.

Umweltschützer:innen kritisieren die Pläne der Regierung massiv. Sie betonen, dass Braunbären Menschen in der Regel aus dem Weg gehen, wenn sie diese rechtzeitig sehen. Wenn es zu überraschenden Begegnungen kommt oder Muttertiere ihre Jungen gefährdet sehen, könnten die Raubtiere aber angreifen.

Schweizerbauer