Auf einer Entenfarm im kalifornischen Merced County ist das seltenere Geflügelpestvirus H5N9 nachgewiesen worden. Nahezu 119.000 Tiere wurden gekeult. Wie das US-Landwirtschaftsministerium Anfang der vergangenen Woche in einem Bericht an die Weltorganisation für Tiergesundheit WOAH mitteilte, sei dies der erste H5N9-Ausbruch bei Geflügel bislang in den Vereinigten Staaten.
Das jedoch wird von S. Mark Tompkins (University of Georgia) verneint, wie CBS News berichtet. H5N9-Viren seien schon früher bei Vögeln in den USA festgestellt worden, jedoch führten diese zu weniger schweren Symptomen, die von Tierärzten als „niedrig pathogene Vogelgrippe“ bezeichnet werden. „H5N9-Viren wurden bei nordamerikanischen Wildvögeln in den Jahren 2023 und 2024 und damit vor dem aktuellen Ausbruch nachgewiesen“, erklärt Tompkins. Der H5N9-Stamm der kalifornischen Entenfarm unterscheide sich aber von diesen früheren Fällen, da er in diesem Fall eng mit einer neueren Variante des H5N1-Virus verwandt sei.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, plant die USDA Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) in Zusammenarbeit mit den staatlichen Beamten für Tiergesundheit und Wildtiere nun die Durchführung umfassender epidemiologischer Untersuchungen sowie eine verstärkte Überwachung.
Zuvor berichteten jedoch verschiedene Nachrichtenagenturen, dass US-Präsident Trump eine Nachrichtensperre für die landwirtschaftlichen Behörden verhängt und die Leiterin der USDA gefeuert hat. Daher erscheint eine transparente Untersuchung und verstärkte Überwachung fraglich.