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EU will Bewusstsein für eigenen Wasserverbrauch schärfen

22.05.2025

In vielen Ländern Europas herrscht schon jetzt, noch vor Beginn des Sommers, besorgniserregende Dürre. In einigen Regionen hat es seit mehreren Wochen nicht mehr geregnet. Die Sorge vor einem besonders heißem und trockenem Sommer wächst – nicht nur bei den Landwirten.

Denn trotz einiger kurzer Regenfälle in den vergangenen Tagen scheint sich die Trockenheit fortzusetzen. Expert:innen warnen aktuell vor einer Entwicklung, die schlimmer sein könnte als im Dürrejahr 2018. Nach Informationen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) war es bereits Ende April 2025 deutlich trockener als vor sieben Jahren, vor allem in den tiefen Bodenschichten.

„Die Industrie, die Landwirte, aber auch wir als Verbraucher müssen uns alle bewusst sein, dass Wasser ein endliches Gut ist“, mahnt EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall. Nicht zuletzt im Hinblick auf die aktuelle Dürre in Europa soll noch für den offiziellem Sommeranfang am 21. Juni 2025 eine neue Wasserstrategie vorgestellt werden. Wichtig sei, dass der Wasserverbrauch auch in den Privathaushalten gesenkt wird, dafür müsse aber ein höheres Bewusstsein für den eigenen Wasserverbrauch geschaffen werden, so Roswall. 

Die regionalen Wasserknappheiten haben sich in den letzten Jahren massiv verschärft. In diesem Jahr fiel zwischen Februar und Mai nicht einmal die Hälfte der mittleren Regenmenge. 

Niedersachsen hat als Konsequenz auf die Trockenheit erste Beschränkungen beschlossen, die am 1. Juni 2025 in Kraft treten werden. Wie Umweltdezernent Jens Palandt bekanntgab, werden zunächst bis Ende September 2025 für Privathaushalte, öffentliche Einrichtungen sowie landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzflächen eingeschränkte Bewässerungsrichtlinien gelten. Unter anderen dürfe tagsüber zwischen 11 und 17 Uhr nur bewässert werden, wenn die Tagestemperatur von 27 °C nicht überschritten wird, erklärte Palandt. Mit dieser Regelung will die Region Hannover ihre geringen Grundwasserstände schonen. Bei Verstößen sollen nach Verwarnung auch hohe Bußgelder verhängt werden.

Topagrar