US-Präsident Donald Trump hat in seiner rund sechsmonatigen Amtszeit schon einige sehr zweifelhafte Dekrete erlassen. Eines davon betrifft die Massenabschiebung von Illegalen aus den USA.
Seit einigen Monaten finden daher regelmäßig Razzien der US-Einwanderungs- und Zollbehörde auf den Feldern statt, um illegale Landarbeiter:innen zu finden und abzuschieben. Obst und Gemüse auf den amerikanischen Feldern werden zu einem überwiegenden Teil von ausländischen Kräften geerntet. Gemäß Schätzungen halten sich 40 % der ausländischen Erntehelfer:innen illegal im Land auf.
„Ich würde sagen, 70 % der Arbeiter sind auf den Feldern weg“, sagte die kalifornische Landwirtin Lisa Tate in einem Interview. „Wenn 70 % der Arbeitskräfte nicht erscheinen, werden 70 % der Ernte nicht eingebracht und können innerhalb eines Tages verderben. Die meisten Amerikaner wollen diese Arbeit nicht machen und auch die Mehrzahl der Bauern hier kommt kaum über die Runden. Ich fürchte, es ist ein Wendepunkt erreicht, an dem viele pleite gehen werden“, sagt Tate.
Zudem wird ein Großteil der Ernten nicht eingebracht werden können. Douglas Holtz-Eakin, Republikaner und ehemaliger Direktor des Congressional Budget Office, befürchtet, dass den Verbraucher:innen nun enorme Preissteigerungen drohen.
Trump scheint das Problem erkannt zu haben und versprach, Maßnahmen ausarbeiten zu lassen, um das Problem zu lösen. Von offizieller Seite heißt es aus dem Weißen Haus, dass sich Trump „stets für die Landwirte eingesetzt“ habe. „Er wird unsere Landwirtschaft weiter stärken und die Exporte ankurbeln und gleichzeitig sein Versprechen halten, unsere Einwanderungsgesetze durchzusetzen“, sagte Sprecherin Anna Kelly. Wie und ob das gelingt, wird sich unweigerlich zeigen.