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Bundesweites Melderegister könnte Animal Hoarding verhindern

14.01.2025

In der vergangenen Woche hatten Polizist:innen im Osten Magdeburgs auf einem Grundstück 400 verendete Schafe gefunden. Ein Teil der toten Tiere war bereits skelettiert. Weitere Schafe wurden in einem so schlechten Zustand vorgefunden, dass sie erlöst werden mussten.

Der Tierschutzskandal um die verantwortliche 62-jährige Frau aus Gommern im Jerichower Land weitet sich nun aus. Mindestens 600 weitere, teils stark verwahrloste Schafe wurden auf dem Grundstück sichergestellt. Laut Informationen von Steffen Burchhardt, dem Landrat im Jerichower Land, hat die Frau wohl noch viele weitere Tiere, darunter mehr als 25 Hunde, gehalten, die fast ausnahmslos stark verwahrlost sind.

Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass ihr bereits im Jahr 2020 in einem anderen Kreis ein Haltungs- und Betreuungsverbot für Tiere jeglicher Art auferlegt worden war. Auch hätten im Vorfeld Bürger mehrfach auf die schlimme Lage der Schaf hingewiesen. Vertreter:innen des Gesundheits- und Veterinäramts Magdeburg hätten aber bei ihren Besuchen vor Ort offenbar keinen Verstoß erkennen können, weshalb es keine „Untersagung der Haltung an sich“ gegeben hat.

Nach Meinung des Landrates gehört die Frau zu den „Animal Hoardern“, Menschen, die Tiere sammeln wie Gegenstände. Ein deutschlandweites Melderegister für solche Personen könnte helfen, solche Fälle zu verhindern, so Burchhardt. „Mit so einem Register hätte der Fall in Magdeburg möglicherweise früher erkannt werden können.“ Nach Burchhardts Worten besteht auch die Möglichkeit, dass noch mehr Tiere der Frau gefunden werden. Derzeit recherchiere der Landkreis weiter, ob es möglicherweise im Jerichower Land noch weitere Standorte gibt.

Tierschützer und Veterinärämter fordern solch ein länderübergreifendes Melderegister im Zusammenhang mit Animal Hoarding bereits seit langem.

MDR