Seit dem Jahr 2021 vergibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedes Jahr den Tierschutzforschungspreis. Erstmals wurde der Preis in diesem Jahr auch international ausgeschrieben. Zudem hat das Ministerium das Preisgeld von zuvor 25.000 Euro auf insgesamt 120.000 Euro aufgestockt. Das BMEL würdigt mit dem Preis die Erforschung und Entwicklung von Alternativ- und Ersatzmethoden zum Tierversuch.
Vor der Organisation Norecopam, die den mit 20.000 Euro dotierten Preis für gesellschaftliches und bürgerschaftliches Engagement im Bereich Versuchstiere erhielt, wurde Prof. Dr. Hans Clevers vom Hubrecht Institut der Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences mit dem Tierschutzforschungspreis 2025 ausgezeichnet. Für seine Pionierarbeit bei der Etablierung von Organoiden als wegweisende Methode in der modernen biomedizinischen Forschung und für seine herausragenden Forschungsleistungen zum Ersatz und zur Verminderung von Tierversuchen erhielt der Forscher ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro.
„Wir begrüßen die Reformierung des Tierschutzforschungspreises. Tierversuchsfreie Ansätze müssen finanziell und auch strukturell stärker unterstützt werden, damit langfristig ein Ausstieg aus allen Tierversuchen gelingen kann. Die Werkzeuge, mit denen wir Forschung und Wissenschaft unserem ethischen Anspruch als Gesellschaft anpassen können, sind bereits in großer Vielfalt verfügbar und bieten immenses Entwicklungspotential. Die diesjährigen Preisträger haben mit ihrer Forschung und Bildungsarbeit wichtige Erkenntnisse und Ressourcen geliefert, um Tierversuche ersetzen zu können“, erklärte Jessica Rosolowski, Fachreferentin für tierversuchsfreie Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund.