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News

Gesetz zur Änderung des Tierarzneimittelgesetzes verabschiedet

18. November 2025

Der Bundestag hat in der vergangenen Woche ein Gesetz zur Änderung des Tierarzneimittelgesetzes und des Apothekengesetzes verabschiedet. Dadurch müssen Nutztierhalter:innen ab 2027 nur noch einmal im Jahr Angaben zu den Arzneimittelanwendungen machen. Bislang musste diese sogenannte TAM-Meldung im Rahmen des nationalen Antibiotikaminimierungskonzeptes halbjährlich erfolgen.

Ab 2026 soll die Erfassung von Antibiotikaverbrauchsdaten gemäß den EU-rechtlichen Vorgaben auf weitere Tierarten wie Schafe, Ziegen, Gänse, Enten, Füchse und Nerze in Pelztierhaltungen, bestimmte Fischarten, Pferde und der Lebensmittelgewinnung dienende Kaninchen ausgeweitet werden.

Die Erhebung des Antibiotikaverbrauchs bei Hunden und Katzen soll hingegen von ursprünglich Ende 2025 auf Anfang 2029 verschoben werden. Das solle Bürokratieaufwand und Geld sparen, heißt es als Begründung vom BMLEH.

Da allerdings der Tagesordnungspunkt auf 00:30 angesetzt war und die Ränge des Parlamentes zur späten Stunde entsprechend leer wirkten, zweifelte die AfD-Fraktion die Beschlussfähigkeit des Bundestages an. Denn für diese müssen mindestens die Hälfte der Abgeordneten anwesend sein.

Um die Antibiotikaminimierung im Stall geht es auch auf der Lernplattform VetMAB.de, die zahlreiche Fortbildungen zu dem Thema für Landwirte und Tierärzte anbietet.

Abgeordnetenwatch
Schweizerbauer

Sachsen meldet Erfolg beim diesjährigen Lachsaufstieg  

18. November 2025

In Sachsen zeigt das 1995 ins Leben gerufene Programm zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses Wirkung. Nach acht Jahren, in denen der Lachsaufstieg lediglich in einstelliger Zahl lag, konnten zum Stichtag 14. November 2025 nun 15 Lachse und 19 Laichgruben beim Vor-Ort-Monitoring in den Laichgewässern des Einzugsbietes der Oberen Elbe im Elbsandsteingebirge gezählt werden. Im Jahr 2017 hatte es noch 41 Rückkehrer gegeben, bevor der Einbruch kam.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), das das Monitoring des Lachses seit Mitte Oktober 2025 verstärkt hat, ist zuversichtlich, dass die diesjährige Lachssaison so erfolgreich endet, wie sie begonnen hat. Denn erfreulicherweise sind viele Lachse zurückgekehrt, obwohl keine erhöhten Regenmengen und steigenden Abflüsse in den vergangenen Monaten in den Zuflüssen der oberen Elbe zu beobachten waren. Diese unterstützen die Lachse in der Regel auf dem Weg in ihre Laichgewässer.     

Das Monitoring im Lachsbach wird voraussichtlich noch bis Anfang Dezember 2025 fortgesetzt. Ziel des Monitorings ist es, die Anzahl der aufsteigenden Lachse zu dokumentieren und einzelne laichreife Fische für die künstliche Erbrütung zu entnehmen. Denn noch ist die Anzahl der Lachse im Freistaat sowie im gesamten Einzugsgebiet der Elbe nicht ausreichend, um eine stabile, natürliche Reproduktion des Bestandes zu gewährleisten.

Sachsen.de

Insektenschwund könnte massive Ertragseinbußen nach sich ziehen

17. November 2025

Obst, Gemüse und Ölsaaten sind ernährungsphysiologisch von zentraler Bedeutung für die Ernährung der Menschen. Für den Ertrag dieser nährstoffreichen Lebensmittel spielen wildlebende Insekten eine bedeutende Rolle. Ein stetig wachsender Insektenschwund hätte einen massiven Einfluss auf die Verfügbarkeit dieser Lebensmittel und würde starke Preissteigerungen nach sich ziehen.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim. Die Forschenden haben ihren Untersuchungen ein Szenario zugrunde gelegt, in dem die Insekten bis zum Jahr 2030 um bis zu 90 Prozent zurückgegangen sind. Die Wissenschaftler:innen kamen zu dem Ergebnis, dass die Erträge bestäuberabhängiger Kulturen wie Obst, Gemüse und Ölsaaten in Europa im Durchschnitt um mehr als 13 Prozent zurückgehen könnten. „Regionen wie Spanien oder Teile Osteuropas, die stark von wildlebenden Bestäubern abhängen, müssten sogar mit Ertragseinbußen von über 20 Prozent rechnen“, betont Professor Arndt Feuerbacher, der die Studie leitete. Der Experte befürchtet, dass der Insektenschwund massive wirtschaftliche, ökologische und soziale Folgen hätte, weit über die Landwirtschaft hinaus.

Die Folgen wären u.a. starke Preissteigerungen für Lebensmittel. „Der daraus resultierende gesamtwirtschaftliche Schaden beliefe sich im Jahr 2030 allein in Europa auf etwa 24 Milliarden Euro“, beziffert Feuerbacher. Zudem hätten die sinkenden europäischen Erträge und steigenden Preise Verschiebungen im internationalen Handel zur Folge. Die Europäische Union (EU), bislang Nettoexporteur vieler Obst- und Gemüsearten, würde zum Nettoimporteur.

„Asien sowie Mittel- und Südamerika könnten zwar rund 80 Prozent der zusätzlichen europäischen Nachfrage decken, doch weltweit würden Verbraucher:innen durch höhere Preise belastet“, konstatiert der Hohenheimer Wissenschaftler. Besonders ärmere Länder und Haushalte wären stärker betroffen, da sie einen größeren Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssten. Der gesamtwirtschaftliche Verlust weltweit würde sich nach Schätzungen der Forschenden im Jahr 2030 auf über 34 Milliarden Euro belaufen. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Konsequenzen hätte der Verlust der Wildbestäuber auch ökologische Folgen.

Da Wildbestäuber nicht vollständig durch Honigbienen oder andere technische Verfahren ersetzt werden könnten, erneuen die Wissenschaftler:innen ihre Forderung nach mehr Schutz ihrer Lebensräume. „Wenn Europa auch nur einen Teil der 24 Milliarden jährlich in eine biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft, die Förderung von Blühstreifen, Hecken und extensiv genutzten Flächen investieren würde, könnten wir die Folgen des Insektenrückgangs deutlich abmildern oder sogar umkehren, und langfristig sowohl Erträge als auch Ernährung sichern“, lautet das Fazit von Professor Feuerbacher.

Uni Hohenheim

Erstmals H5N5 bei US-Bürger festgestellt

17. November 2025

In den USA hat sich laut Angaben des Gesundheitsministeriums im Bundesstaat Washington erstmals ein Mensch mit dem Geflügelpestvirus vom Typ H5N5 infiziert. Betroffen ist demnach ein älterer Mann mit Kontakt zu Geflügel und anderen Vorerkrankungen, der mit Grippesymptomen ins Krankenhaus gekommen ist. Ein dort durchgeführter Test bestätigte die Infektion mit dem Subtyp.

Es handelt sich damit um den ersten Nachweis dieses Virus-Subtyps beim Menschen. Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) kommt dieser Subtyp seit vielen Monaten in einigen Regionen der Welt vor, u.a. in Nordamerika.

Topagrar

Härtere Strafen für Tierquälerei in Dänemark

14. November 2025

Die dänische Regierung will Verstöße gegen das Tierschutzgesetz schärfer ahnden. So sollen Täter:innen, denen besonders schwere Verstöße zur Last gelegt werden, mit bis zu sechs Jahren Gefängnis bestraft werden. Bislang galten 3 Jahre Haft als Höchststrafe für Tierquälerei. Außerdem soll ein Punktesystem für Wiederholungstäter neu eingeführt werden. Dieses sieht bei dreimaliger rechtskräftiger Verurteilung vor, dass die verurteilten Straftäter:innen das Recht verlieren, Tiere zu halten.

Neben der Straferhöhung plant die Regierung auch, die Kontrollen zu verschärfen. Mit der Reform will Dänemark ein deutliches Signal senden und den gesellschaftlichen Stellenwert des Tierschutzes unterstreichen. Landwirtschaftsminister Jacob Jensen hatte bereits im September 2025 die Verschärfungen angekündigt. Sollte das Parlament das Gesetz verabschieden, könnten die neuen Regeln bereits im kommenden Jahr in Kraft treten. Ob die Reform der Dänen ein Anstoß für andere EU-Länder sein wird, ebenfalls über strengere Strafen bei Tierquälerei nachzudenken, bleibt abzuwarten. In Deutschland gilt aktuell die Höchststrafe von drei Jahren Freiheitsstrafe bei schweren Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Die Verhängung eines Tierhaltungs- oder Tierbetreuungsverbot ist in schwerwiegenden Fällen oder bei wiederholten Verstößen möglich.

Agrarheute

Antibiotikagaben in der Schweiz weiter rückläufig

14. November 2025

Nach aktuellen Zählungen des Informationssystems Antibiotika in der Veterinärmedizin (IS ABV) hat der Einsatz von Antibiotika bei Tieren in der Schweiz auch im vergangenen Jahr abgenommen. Während in der Rindermast und in der Milchkuhhaltung ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, zeigte sich ein Rückgang an Wirkstoffen, darunter auch kritischer Antibiotika, sowohl bei Schweinen als auch bei Geflügel. Die Zahl der Verabreichungen bei Hunden, Katzen und Pferden ist in 2024 stabil geblieben. So setzt sich ein mehrjähriger Trend fort. Der Bericht steht auf der Seite des BLV zum Download zur Verfügung.

Die Datenbank ist Bestandteil der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR), die das Ziel hat, die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig sicherzustellen. Zudem ermöglicht das System, regionale, nationale und internationale Vergleiche des Antibiotikaverbrauchs bzw. der Behandlungsintensität zu machen. Somit sind Zusammenhänge zur Resistenzlage besser ersichtlich.

Auch die Lernplattform VetMAB setzt sich für Antibiotikaminimierung im Stall ein. Hier finden Tierärzte und Landwirte ausgewählte Online-Kurse, die zeigen, wie sich der Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren weiter verringern lässt.

BLV

Früherkennung von Krankheiten bei Geflügel dank KI

13. November 2025

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können Krankheiten bei Geflügel entdeckt werden, bevor Symptome auftreten. Das britische Unternehmen Optifarm hat ein Frühwarnsystem entwickelt, das Daten zu Wasseraufnahme und Verhaltensmustern der Tiere auswertet und mit Hilfe von KI vor eventuellen Gesundheitsproblemen warnt.

Das System kann voraussagen, wie sich die Tiere innerhalb von 15 Minuten verhalten werden. Wenn Daten abweichen, etwa ein ungewohntes Ansteigen oder Abfallen der Trinkaktivität, werde geprüft, ob Belüftung, Beleuchtung, Futterumstellungen oder Stress zu Veränderungen bei den Tieren geführt haben, erklärt das Unternehmen auf seiner Internetseite. So können Krankheitsausbrüche deutlich früher erkannt werden.

Das KI-Modell könne mit über 91 % Genauigkeit eine Reaktion des Immunsystems erkennen, erklärt Optifarm-CEO David Speller. Und das zwei bis drei Tage, bevor sichtbare Symptome auftreten. Landwirtschaftliche Betriebe können das System ohne zusätzliche Hardware anwenden, denn dieses nutzt bereits vorhandene Technik im Stall. Die Basisversion der App ist kostenlos, nur für tiefere Analysen und den Zugriff auf die Datenplattform fallen Gebühren an.

Topagrar

Blitzumfrage zur Evaluierung der GOT

13. November 2025

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bittet angestellte und selbstständige arbeitende Tierärzt:innen um rege Teilnahme an einer kurzen Umfrage zur wirtschaftlichen Situation. Die Antworten helfen der rund 7.450 Mitglieder starken Interessenvertretung, die aktuelle Lage der tierärztlichen Praxen und Kliniken realistisch einzuschätzen und gut gerüstet in die Evaluierung der GOT 2022 im Jahr 2026 zu gehen.

Erste Ergebnisse sollen auf dem bpt-Jahreskongress vorgestellt werden, der vom 27.-29.11.2025 in Wiesbaden stattfinden wird.

Die anonyme Umfrage besteht aus neun Fragen. Auch wenn Teilnehmende für diese Umfrage einen Zugangscode benutzt haben, können sie sicher sein, dass der Zugangsschlüssel nicht zusammen mit den Daten abgespeichert wurde, erklärt der bpt ausdrücklich.

Zur Umfrage

Wolfsentnahmen bald rechtssicherer

12. November 2025

Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) und Umweltminister Carsten Schneider (SPD) haben sich auf die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz (BJagdG) geeinigt. Auf diesem Weg begegnet die Bundesregierung den zunehmenden Konflikten zwischen Weidetierhalter:innen und Tierschützer:innen, die der gute Erhaltungszustand des Raubtiers mit sich gebracht hat.

Weidetierhalter:innen sollen durch ein umfassendes Paket mehr Rechtssicherheit erhalten. Zudem ist eine verbesserte Förderung des Herdenschutzes in Planung. Eine leichtere Finanzierung und höhere Prämien für den Herdenschutz will der Bund gemeinsam mit den Ländern abstimmen.

Gleichzeitig betonte zumindest Schneider: „Der Wolf darf bleiben. Es geht nicht darum, den Wolf wieder zu vertreiben, sondern um gangbare Wege, friedlich mit ihm zu leben.“

Agrarheute

Britische Landwirt:innen schauen besorgt in die Zukunft

12. November 2025

In Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Staaten macht sich unter Landwirt:innen vermehrt eine pessimistische Stimmung breit. Eine aktuelle Umfrage unter britischen Landwirt:innen hat alarmierende Ergebnisse zutage gebracht. Rund die Hälfte der 200 Befragten hat erklärt, in den vergangenen 12 Monaten aus finanziellen Gründen über den Ausstieg nachgedacht zu haben.

Wie der Farmdex Reports 2025 ergeben hat, gehen zudem 40 Prozent der britischen Bauern davon aus, dass sie ihr Berufsfeld innerhalb der nächsten 10 Jahre verlassen werden müssen.​ Lediglich 12 Prozent der Befragten schauen optimistisch in die Zukunft. Der sogenannte „Farmdex Optimism Index“ liegt bei -38 Prozent, was die weitverbreitete Sorge um die Zukunft des britischen Agrarsektors widerspiegelt. Niedrige Gewinnspannen und steigende Kosten sorgen für eine pessimistische Stimmung bei einem Großteil der Landwirt:innen. 35 Prozent berichten von Verlusten oder einer Situation, in der lediglich die Ausgaben gedeckt werden.

Die Krise hat auch massive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Bauern und Bäuerinnen. Mehr als 61% gaben an, dass sich ihr Beruf negativ auf ihre mentale Gesundheit auswirkt. Zu der unbezahlten Familienarbeit, die in 60 Prozent der Betriebe notwendig ist, kommen generell lange Arbeitszeiten mit teils weit mehr als 40 Stunden pro Woche. Bei 36 Prozent sind es in der Hochsaison sogar über 70 Stunden.

Weiterhin machen sich 86 % große Sorgen um die langfristige Ernährungssicherheit in Großbritannien.  Nahezu alle Befragten fordern Investitionen, um die Versorgungssicherheit zu bewahren.

Agrarheute

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