07.04.2021: Anmeldung zur bpt-INTENSIV 2021 DIGITAL ab sofort möglich
In diesem Jahr wird die bpt-INTENSIV Kleintiertagung vom 29. April bis 2. Mai 2021 rein digital stattfinden. Es wird ein qualitativ hochwertiges, praxisorientiertes Fortbildungsprogramm angeboten, für das sich Tierärztinnen und Tierärzte ab sofort anmelden können. Das Programm besteht aus einen Mix aus Online-Vorträgen und interaktiven Webinaren. Im Fokus des diesjährigen Fachprogramms steht „Die Wunde“. Ein breites Thema mit vielen tierartübergreifende Inhalten zum Wundmanagement, das nicht nur für Kleintierpraktiker interessant ist. Die bekannten und bewährten Programmsäulen Vortragszyklus, Falldarstellungen und Seminarverbund bleiben auch im digitalen Tagungsformat erhalten, wurden aber in bildschirmverträgliche Lerneinheiten strukturiert. Bis zu 20 ATF-Stunden können aus Live-Webinaren und On-demand-Beiträgen gesammelt werden. Hinzu kommen Webinare zur Praxisführung und
Existenzgründung, berufspolitische Events zum aktuellen Stand des neuen, nationalen Tierarzneimittelgesetzes und zu den Ergebnissen des GOT-Gutachtens, die digitale bpt-Fachmesse, Aussteller-Veranstaltungen und eine TFA-Fortbildung. Ein „All-In-Ticket“ ermöglicht den tierärztlichen Teilnehmern Zugriff auf sämtliche Fortbildungsinhalte und auch alle anderen Veranstaltungen. Damit kann sich jeder ein ganz individuelles Fachprogramm zeitlich flexibel zusammenstellen. Die ATF-Stundenzahl richtet sich dann nach dem Umfang der belegten Fortbildung. Nach der 4-tägigen Fortbildungsveranstaltung haben die Nutzer noch weitere 14 Tage bis zum 16. Mai 2021 Zugriff auf alle Vorträge und die aufgezeichneten Live-Veranstaltungen.
Für die virtuelle Fachmesse gibt es alternativ zum All-In-Ticket wieder ein Extraticket für 10 Euro. Mit diesem kann man außerdem die berufspolitischen Veranstaltungen sowie die Vorträge des Ausstellerforums besuchen.
Weitere News
17.04.2021: Live-Seminar "Telemedizin" verfügbar
Am Donnerstag, 15.04.21, fand in Zusammenarbeit
des Bundesverband praktizierender Tierärzte
e.V. (bpt) und MyVetlearn.de ein Live-Online-
Seminar zum Thema "Einstieg in die Veterinär-
Telemedizin" im Rahmen einer umfassenden E-
Learning-Reihe zur Telemedizin statt. Aufgrund
des großen Zuspruchs wird eine Aufzeichnung des
Seminars zur Verfügung gestellt. Diese ist bis
15.5. buchbar unter www.MyVetlearn.de.
Schwerpunkt des Online-Seminars ist der
Erfahrungsaustausch von Referenten und
Teilnehmern darüber, wie und für welche
konkreten Fälle aus dem Praxisalltag
Telemedizin vorteilhaft eingesetzt werden kann.
Highlight des Seminars ist eine beispielhafte
Live-Konsultation zwischen einem
Patientenbesitzer und dem Referenten Björn
Becker.
Becker, der selbst Telemedizin in
seinen beiden Tierarztpraxen erfolgreich
einsetzt, forscht außerdem zur Veterinär-
Telemedizin an der Tierärztlichen Hochschule
Hannover (TiHo). Weitere Referenten sind Dr.
Rolf Nathaus (Erfahrungen aus der
Nutztierpraxis), Dr. Karl-Heinz Schulte (AK
Telemedizin bpt , Hinweise zu rechtlichen
Fragen), Dr. Erik Diez (Erfahrungen aus der
Kleintiermedizin). Auch ohne ATF-Anerkennung
ist das Schauen der 2-stündigen Aufzeichnung
damit gute Investition für einen modernen
Praxisalltag.
Es wird zudem eine Wiederauflage der kompletten
E-Learning-Reihe geben. Der umfangreiche
Aktualisierungskurs "Telemedizin" wird
voraussichtlich im Herbst online gehen.
16.04.2021: Schulungen vermitteln ImkerInnen notwendiges Fachwissen für Bienenhaltung
Die Imkerei in Deutschland befindet sich nach jahrelanger Talfahrt
wieder in einem Aufwärtstrend. Immer mehr Personen entschließen
sich für den Einstieg in die Arbeit eines Imkers. Doch ist die Bienenhaltung auch mit viel
Verantwortung sowie zahlreichen Pflichten verbunden. „Um
Bienenvölkern eine ausreichende Gesundheitsfürsorge zukommen zu
lassen und so dafür zu sorgen, dass es ihnen dauerhaft gut geht, sind
umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich.
In unserer aufgeräumten und teils ausgeräumten Kulturlandschaft
können diese heute nicht dauerhaft ohne die Fürsorge des Imkers
überleben. Ursache dafür sind fehlende Habitate, Nahrungsmangel
sowie eingeschleppte Krankheitserreger und Parasiten. Wer
behauptet, dass Imkerei zum Beispiel ohne direkten Kontakt zu
Bienen und ohne entsprechende fachliche Expertise machbar
ist, handelt fahrlässig und rechtswidrig", mahnt Torsten Ellmann,
Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.). Leider werden
Neu-Imker häufig durch nicht korrekte Berichte zur Bienenhaltung
und unterschiedlichste Angebote zum Erwerb von
Bienenbehausungen und Handwerkszeug fehlgeleitet, was Ellmann stark kritisiert. Der DIB-
Präsident verweist auf zahlreiche Schulungs-
und Beratungsangebote, die dringend erforderliches Fachwissen
vermitteln. „Es besteht kein Zweifel daran, dass eine weitere
Zunahme an nicht ausgebildeten Trend-Bienenhaltern zu unterbinden
ist. Dies funktioniert aber nur mit einem adäquaten
Schulungsangebot. Dafür haben die D.I.B.-organisierten Verbände
zusammen mit den Bieneninstituten über viele Jahre die Grundlagen
geschaffen. Wir sehen uns auch heute, gemeinsam mit unseren
Gliederungen im Verband in der Verantwortung, aufzuklären und
Interessierten entsprechende attraktive Informations- und
Schulungsangebote zu bieten." TierärztInnen haben die Möglichkeit,
sich im Grundkurs Bienen auf Myvetlearn.de zu Bienenkrankheiten,
Bienenprodukten sowie den zu beachtenden Rechtsvorschriften
online fortzubilden. Der Kurs ist geeignet zur Weiterbildung für den
Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen / den Fachtierarzt für Bienen.
Noch bis zum 30. April bietet das Fortbildungsportal zudem den
Aufbaukurs Bienen an, der schwerpunktmäßig die praktischen und
rechtlichen Aspekte der Stadtimkerei, das Tierwohl bei Bienen und
Bienenvergiftungen behandelt.
16.04.2021: Hunderatgeber klärt über Zusammenhänge zwischen Rassen und Verhalten auf
In dem neu erschienenen Hunderatgeber "Hunderassen - Zoologie,
Zucht und Verhalten neu betrachtet" haben die HundeexpertInnen Dr.
Udo Gansloßer, Yvonne Adler und Gudrun Braun die Entstehung der
heutigen Hunderassen unter die Lupe genommen und so manche
Hintergründe zum Wesen der Vierbeiner ans Licht gebracht. Die
AutorInnen beschreiben in dem Buch die molekularen Stammbäume
und die genetischen sowie verhaltenstypischen Zusammenhänge von
mehr als 160 Hunderassen. Das über 600 Seiten starke Werk ist
besonders geeignet für Züchter, Trainer und interessierte
Hundehalter, aber auch für alle, die es werden wollen. Dabei gehen
die ExpertInnen auch auf die Persönlichkeit sowie die
Verhaltensweisen der verschiedenen Rassen ein. „Mit unserem Buch bekommen
zukünftige HundebesitzerInnen einen guten Überblick über
grundsätzliche Charaktereigenschaften und Bedürfnisse ebenso wie
über weitverbreitete rassenspezifische gesundheitliche Probleme der
einzelnen Hunderassen",
erklärt
Hunde-Expertin Yvonne Adler. Die Expertin weiß auch, dass das Wesen des Hundes
auch von seiner Körpergröße abhängt. „So zeigen sich kleinere
Hunde oftmals kühn, wagemutig und meist impulsiver und leichter
erregbar. Eine Reihe von Untersuchungen zeigt allgemein, dass
größere Hunde tendenziell ruhiger sind. Mit konsequentem Training
können aber auch 'bellfreudige' Hunde lernen, ihr Verhalten zu
ändern", so die Autorin. Die zehnteilige E-Learningreihe
Verhaltenstherapie auf Myvetlearn.de für TierärztInnen befasst sich
unter anderem mit Verhaltens-, Aggressions- und Angstproblemen
sowie Phobien beim Hund. Alle Module der Reihe sind ATF-anerkannt
und können auch einzeln gebucht werden. Die Kurse sind geeignet
für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Tierverhaltenstherapie. Das
Portal Tierhalter-Wissen.de bietet interessierten Hundezüchtern und
-haltern verschiedene Online-Fortbildungen an, unter anderem zur
Andrologie & Zuchtplanung sowie Welpenaufzucht.
16.04.2021: Weitere Ausbreitung von Marderhunden und Waschbären befürchtet
Invasive Tierarten wie Waschbär und Marderhund siedeln sich in
immer mehr europäischen Ländern an. Zukünftig könnten sich die aus
Nordamerika bzw. Asien stammenden Tiere noch stärker verbreiten.
Das hat ein Forscherteam des Senckenberg Biodiversität und Klima
Forschungszentrums sowie der Goethe-Universität in einer aktuellen
Studie herausgefunden. „Die Tiere leben in Europa noch nicht überall
dort, wo für sie klimatische geeignete Lebensbedingungen herrschen
und sie also theoretisch leben könnten. Es ist daher wahrscheinlich,
dass das Verbreitungsgebiet von Waschbär und Marderhund in
Europa vermutlich noch beträchtlich größer wird“, befürchtet Dr.
Judith Kochmann, Forscherin am Senckenberg Forschungszentrum
und an der Goethe-Universität Frankfurt. „Waschbären und
Marderhund sind flexibel, was ihren Lebensraum und ihr Futter
betrifft. Zudem haben sie in Europa kaum natürliche Feinde. Man
nimmt an, dass ihre natürliche Ausbreitung daher nur durch das Klima
begrenzt wird und genau da ist noch ‚Luft
nach oben’“, so
Kochmann weiter. Aktuell wurden Waschbären in 20 und
Marderhunde sogar in
33 europäischen Ländern beobachtet. Problematisch sind diese
beiden Tierarten, da sie Wirte für verschiedene Krankheitserreger
sind. Zum Teil sind diese Viren und Bakterien zoonotisch, das heißt,
sie können vom Tier auf den Menschen übertragen werden.
„Waschbären übertragen den Waschbärspulwurm und gelten als
Reservoirwirte für das West-Nil-Virus. Marderhunde beherbergen
ähnliche Erreger, darunter Lyssaviren, die Tollwut verursachen, canine
Staupeviren sowie den Fuchsbandwurm. Außerdem stehen
Marderhunde aktuell im Verdacht, als Reservoirwirte für Coronaviren
– u.a. SARS-CoV-2 – zu fungieren“, erklärt der Parasitologe Prof. Dr.
Sven Klimpel, Goethe-Universität Frankfurt und Senckenberg
Biodiversität und Klima Forschungszentrum. Die Studien der
ForscherInnen sollen dazu beitragen, um Maßnahmen entwickeln zu
können, die die Populationen von Waschbären und Marderhunden
kontrollieren sollen.
Umfrage für Veterinärämter zu Qualzuchtrassen bei Hunden
15.04.2021
Im Rahmen einer Dissertation am Institut für Tierschutz der Justus-Liebig-Universität Gießen untersucht Tierärztin Marion Michel Verbreitung und Import von Qualzuchtrassen bei Hunden unter Berücksichtigung der ethischen Vertretbarkeit des Handels in Bezug auf deren gesundheitlichen Probleme. Sie möchte damit zur Koordinierung der deutschen und europäischen Gesetzgebung in Bezug auf Zucht, Internethandel, Import und Verbringen von Welpen beitragen. Im Rahmen der Dissertation werden dazu online
die Mitarbeiter der Veterinärämter befragt und gebeten, sich an dieser aus 29 Fragen bestehenden Umfrage zu beteiligen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es auch eine Befragung praktizierender TierärztInnen geben.
Mit dem Thema Qualzucht beschäftigt sich auch eine Online-Fortbildung von Myvetlearn.de. In zwei Webinaren wird dort die Problematik beleuchtet. Das Webinar am 19. April richtet sich an die Mitarbeiter der Veterinärämter, während das Webinar am 18. Mai hauptsächlich für praktizierende TierärztInnen bestimmt ist.
15.04.2021: Nach Großbrand in Schweinezuchtanlage kein Wiederaufbau
Nach dem verheerenden Brand in der Sauenzuchtanlage Alt Tellin in Mecklenburg-Vorpommern Ende März 2021, hat sich nun der Landtag mit dem Thema befasst. Die Redner aller Fraktionen waren sich einig, dass eine reine Tierproduktion, wie sie die Anlage darstellte, von niemandem mehr akzeptiert würde. „Einen Wiederaufbau der Sauenzuchtanlage, so wie sie bisher genehmigt war, wird es nicht geben", erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
„Mein Anspruch ist eine bodengebundene Landwirtschaft mit 2 Großvieheinheiten je Hektar, Stallungen, die den neuesten wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen entsprechen, für mehr Tierwohl und das Ganze im Paket mit guten Arbeitsplätzen." Bei dem Großbrand in der umstrittenen Massentierhaltung waren rund 57.000 Schweine verendet. Lediglich knapp 1.300 Tiere konnten gerettet werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.
15.04.2021: Zoologische Gärten wenden sich an Bundesregierung
Die verbandlich organisierten Zoos haben sich mit einem gemeinsamen Offenen Brief an die Bundeskanzlerin, die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder gewandt. Darin regen sie ein nationales Hilfsprogramm an, um die finanziellen Ausfälle der Monate währenden Schließungen zumindest abfedern zu helfen. „Wir tragen angesichts der momentanen Pandemieentwicklung die angedachten Maßnahmen zum verschärften Infektionsschutzgesetz ausdrücklich mit", sagt Verbandspräsident und Direktor des Leipziger Zoos Jörg Junhold. „Allerdings ist auch klar, dass die finanzielle Belastungsgrenze unserer Mitglieder erreicht ist: Sollten neue, länger anhaltende Schließungen anstehen, kann dies ohne Zweifel den Konkurs für etliche Mitglieder
bedeuten." Junhold weist weiterhin darauf hin, dass die bisher angelaufenen Überbrückungshilfen der Bundesregierung für die meisten Zoos nicht nutzbar sind, das sie sich oft in kommunaler Trägerschaft befinden oder Rechtsformen haben, für die die zugesagten Mittel nicht nutzbar sind. „Und anders als in anderen Bereichen können wir die Zoos eben nicht einfach abschließen und gehen: Wir lassen unsere Tiere nicht im Stich und pflegen und versorgen sie natürlich weiter im vollen Umfang. Der Löwe geht eben nicht ins Homeoffice, also bleiben unsere Kosten unverändert hoch", sagt Junhold in seinem eindringlichen Appell. „Wir wollen keinesfalls in eine Lage kommen, in denen unsere Mitglieder mit Tierschutzproblemen konfrontiert werden, für die letztlich der Staat die Verantwortung trägt."
15.04.2021: Tiho Hannover unterstützt Reduktion von Tierversuchen
Die Firma Henkel AG & Co. KGaA unterstützt die Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover durch Gewebemodelle der Marke Phenion. Diese sind der menschlichen Haut nachempfunden und werden fortan im Wahlpflichtkurs „Ätzend oder nicht? Berufsperspektiven in der Veterinärmedizin" von Professorin Dr. Bettina Seeger aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit eingesetzt. Mit Hilfe der epiCS-Epithelmodelle von Henkel können tierversuchsfreie Hautkorrosionstests durchgeführt werden, z.B. im Rahmen toxikologischer Sicherheitstests von Chemikalien. Dadurch kann auf
Tierversuche in diesem Bereich verzichtet werden. „Es ist großartig zu sehen, dass Alternativen zu Tierversuchen Teil des akademischen Lehrplans sind. Dies wird das Bewusstsein der Studierenden für die wissenschaftlichen Herausforderungen, die der Ersatz von Tierversuchen mit sich bringt, erhöhen", sagt Dr. Karsten Mewes, Senior Manager Alternative Methods and Tissue Engineering bei Henkel. "Die Entwicklung von Alternativmethoden zu Tierversuchen ist ein vielversprechendes Berufsfeld für angehende Tierärztinnen und Tierärzte", freut sich Seeger über den Wahlpflichtkurs.
14.04.2021: WHO spricht sich für Verbot von Wildtiermärkten aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am vergangenen Dienstag einen Verkaufsstopp von lebenden Wildsäugetieren auf Lebensmittelmärkten gefordert. Das soll das Entstehen neuer zoonotischer Krankheiten verhindern. Rund 70 Prozent der neuen Infektionskrankheiten bei Menschen gingen von Tieren aus, in der Regel von Wildtieren. Im Falle von Sars-CoV-2 wird der Ursprung in Fledermäusen vermutet. Wildtierexperten und Tierschützer begrüßten diese Forderung als längst überfällig. „Lebendtiermärkte sind unhygienisch, unreguliert und bieten optimale Bedingungen für die Ausbreitung von Zoonosen. Tiere verschiedener Arten, wie Fledermäuse, Schuppentiere, Schlangen, Hunde und Katzen, werden meist in enge Käfige gepfercht und für den menschlichen Verzehr brutal geschlachtet. Die Bedingungen,
unter denen die Tiere zu den Märkten transportiert und bis zur Schlachtung dort gehalten werden, führen zwangsläufig zu einem geschwächten Immunsystem. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass neue Krankheiten entstehen und auf den Menschen übertragen werden", sagte Kieran Harkin, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN. Zudem sieht die WHO den Kampf gegen das Coronavirus an einem kritischen Punkt. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle zum siebten Mal in Folge deutlich angestiegen. Die Kurve wachse gerade exponentiell, warnte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. In der vergangenen Woche seien 4,4 Millionen Neuinfektionen gemeldet worden. Die Pandemie sei weit davon entfernt, vorüber zu sein, so die Warnung des WHO-Chefs Tedros Adhanom Ghebreyesus.
14.04.2021: Veterinäramt Unna wegen mangelhafter Tierschutzkontrollen unter Beschuss
Das Veterinäramt Unna ist aktuell in die Kritik geraten wegen mangelhafter Kontrollen bzw. zögerlichem Handeln beim Verdacht des illegalen Schächtens im Schlachthof Prott. Demnach sind dort mehr als 150 Tiere illegal geschächtet worden, obgleich es zahlreiche Hinweise auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gab, u.a. wurde das vom Schlachthof gelieferte Fleisch als halal verkauft. Außerdem wurden bei Kontrollen der Amtstierärzte Rinderköpfe gefunden, die kein Einschussloch von einem Bolzenschussgerät aufwiesen, dafür aber den amtlichen
Freigabestempel trugen. Das berichtete das ZDF-Magazin Fakt am vergangenen Dienstag. Aufgedeckt hatten diesen Skandal Tierrechtler von SOKO Tierschutz. Die Rede ist von „systematischem betäubungslosem Schlachten“, von „kriminellen Schlachtern“ und einer „geheimen Parallel-Produktion“. Inzwischen hat der SOKO-Sprecher Friedrich Mülln egen den amtlichen Veterinär sowie die Amtsführung Strafanzeige wegen des Verdachtes der Tierquälerei durch Unterlassen gestellt. Der Schlachthof ist aufgrund der Enthüllungen seit dem 18. März 2021 geschlossen.
14.04.2021: Schwanzkupieren: Tierschutzbund fordert EU zum Handeln auf
In Deutschland ist das Schwanzkupieren bei Schweinen in vielen
Haltungen noch immer Routine. Und das, obwohl dies laut EU-Recht
seit vielen Jahren untersagt ist. Der Deutsche Tierschutzbund fordert
erneut die EU- Kommissarin Stella Kyriakides auf, die Einhaltung der
Richtlinien in Deutschland durchzusetzen. „Es ist nicht hinzunehmen,
dass Deutschland jeden Tag weiter gegen EU-Recht verstößt, ohne
mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Dies untergräbt das
Vertrauen der BürgerInnen in die EU-Institutionen. Und es
benachteiligt alle umstellungsbereiten LandwirtInnen und diejenigen,
die bereits auf das Kupieren verzichten“, sagt Jürgen Plinz,
Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes, der den
Verband auch im Vorstand der europäischen
Dachorganisation
Eurogroup for Animals vertritt. „Wir appellieren an
EU-Kommissarin
Kyriakides, ihren Einfluss geltend zu machen und die korrekte
Umsetzung der Richtlinie einzufordern und, wenn nötig, ein dringend
überfälliges Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten.“ Bereits im
Jahr 1994 hat die EU ein Gesetz auf den Weg gebracht, das das
routinemäßige Schwanzkupieren verbietet. Doch die meisten EU-
Staaten halten sich nicht an dieses Gesetz, darunter auch
Deutschland. Vor zwei Jahren hat der Bund zwar einen Aktionsplan
zur Einhaltung des EU-Rechts beschlossen, doch dieser wurde im
letzten Jahr seitens der EU-Kommissarin als unzureichend befunden.
Auch gibt es Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung des
Aktionsplans sowie deren Kontrolle auf den Betrieben.
13.04.2021: Task-Force der EMA sorgt für störungsfreie Versorgung mit Tierarzneimitteln
Die Sicherstellung der
Versorgung von TierärztInnen mit Arzneimitteln ist ein wichtiges und kontinuierliches Anliegen der pharmazeutischen Industrie. Die
Tierarztpraxen können im Normalfall auch stetig auf Tierarzneimittel
sowie Impfstoffe aus einem vielfältigen Portfolio zurückgreifen. Doch
die Produktion von Arzneimitteln ist per se störungsanfällig, was nicht
zuletzt durch die anhaltende Corona-Pandemie erneut deutlich geworden
ist. Neben Problemen bei der Beschaffung von Wirkstoffen kann es
auch zu Störungen in den einzelnen Produktionsschritten kommen,
was eine Produktionsverzögerung zur Folge haben kann. Auch kann
es beim Vertrieb eines Produkts zu Unterbrechungen in der
Herstellungsskette kommen, wenn beispielsweise kleinste Fehler auf
Etiketten oder Packmitteln
entdeckt werden. Bei der Produktion
von Impfstoffen reichen schon geringfügige Störungen bei den
biologischen Systemen aus, mit denen die Hersteller arbeiten, um
den Prozess zu stoppen. Seit 2016 befasst sich eine von der
Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA und den Leitern der
Arzneimittel-Agenturen (HMA) eingesetzte Task-Force mit
Verfügbarkeitsproblemen, einschließlich zugelassener, aber nicht
vermarkteter Arzneimittel, sowie mit Störungen der Lieferkette. Ihr Ziel ist
es, die Kontinuität der Versorgung mit Human- wie Tierarzneimitteln
in ganz Europa zu verbessern. So setzt sich die pharmazeutische Industrie
dafür ein, den administrativen Aufwand bei der
Arzneimittelherstellung zu verringern, damit frei werdende
Ressourcen in die Forschung und (Weiter-) Entwicklung von
Tierarzneimitteln fließen können.
13.04.2021: Bund sichert Unterstützung bei ASP-Bekämpfung zu
Bislang ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Sachsen und
Brandenburg aufgetreten. Seit dem ersten Ausbruch der Tierseuche
im September 2020 sind knapp 1.000 Wildschweine positiv auf das Virus getestet worden. Um eine
weitere Ausbreitung zu vermeiden, wurden in den Ländern
umfassende Schutzmaßnahmen ergriffen. „Unser Ziel ist, dass die
Ausbrüche auf das jetzige Gebiet beschränkt bleiben und diese
Tierseuche schnellstmöglich getilgt wird. Denn die Schweinehalter
stehen vor großen Herausforderungen. Deshalb war dieser Austausch
mit den Betroffenen und Vertretern der örtlichen Politik und
Verwaltung gut und wichtig“, erklärte der Parlamentarische
Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und
Landwirtschaft, Uwe Feiler. Zusammen mit der für die
Tierseuchenbekämpfung in Brandenburg zuständigen
Staatssekretärin Anna Heyer Stuffer, dem Staatssekretär
im
brandenburgischen Innenministerium, Uwe Schüler, sowie
Vertretern
der örtlichen Politik, Verwaltung und Landwirtschaft hatte Feiler sich
vor Ort ein Bild von den Schutzmaßnahmen des Landes Brandenburg
gemacht. Der Staatssekretär sicherte den betroffenen Ländern die
Unterstützung des Bundes zu. Um den weiteren ASP-Eintrag aus
Polen zu verringern, prüfe man derzeit, ob auf deutscher Seite ein
sogenannter "weißer Bereich" als Sicherheitszone eingerichtet
werden könne. In einer solchen durch Wildschweinbarrieren
beidseitig begrenzten Zone werden die Wildschweine über Bejagung
entnommen, so dass das Risiko einer Weiterverbreitung des ASP-
Virus über Wildschweine Richtung Westen in bisher ASP-freie
Gebiete verringert wird. Hierzu müssen noch offene fachliche und
rechtliche Fragen geklärt und auch die Europäische Kommission
eingebunden werden, so Feiler abschließend.
13.04.2021: Neurologische Erkrankungen von Hunden und Katzen einheitlich definiert
Um Bewegungsstörungen bei Hunden und Katzen zu klassifizieren,
haben Veterinärmediziner bislang auf die Terminologie aus der
Humanmedizin zurückgegriffen. Aufgrund der unterschiedlichen
Anatomie bei Menschen und Haustieren sowie entsprechenden
Unterschieden in den Gelenksbewegungen waren die verwendeten
Bezeichnung jedoch nicht ausreichend. Daher haben ExpertInnen der
Veterinärneurologie unter Beteiligung der Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover (TiHo) eine international einheitliche
Terminologie festgelegt. Diese soll fortan als Grundlage bei der
Kommunikation zu Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet dienen.
„Ohne standardisierte Terminologie- und Klassifizierungsschemata,
die speziell für Patienten in der Veterinärmedizin zugeschnitten sind,
ist es schwierig, die
verschiedenen Bewegungsstörungen
zu vergleichen und sich innerhalb der Tiermedizin kompetent
auszutauschen“, erklärt Professor Dr. Holger Volk, Initiator und Leiter der Klinik für
Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo). Zudem können
Forschungsergebnisse mit Hilfe dieser einheitlichen Sprache besser und klarer
kommuniziert werden und in die Therapie-Empfehlungen einfließen. „Mit
dieser hervorragenden Ausarbeitung steht uns jetzt eine einheitliche
‚Sprache‘ für neurologische Erkrankungen zur Verfügung. Es hätte
keine bessere Thematik geben können, um erstmals unter der
Schirmherrschaft des ECVN einen Konsensus zu erarbeiten“, lobt
Prof. Dr. Veronika Stein, Präsidentin des European College of
Veterinary Neurology (ECVN), unter dessen Dach sich die
Arbeitsgruppe formiert hatte.
13.04.2021: Weidekühe erzeugen hohe Milchmengen bei niedriger Methanemission
Die Zahl der auf der Weide gehaltenen Kühe nimmt immer weiter ab.
Ein Grund dafür sind Methanemissionen, die durch die Verdauung der
Tiere frei werden und einen negativen Einfluss auf das Klima haben.
Auch wenn die Weidehaltung als natürlichste und kostengünstigste
Art der Futterbereitstellung gilt, entscheiden sich immer mehr
Landwirtinnen für die Stallhaltung. Zudem sind niedrigere
Milchleistungen in der Weidehaltung oft Gegenstand zahlreicher
Diskussionen. Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(CAU) konnten diese Annahme nun widerlegen. Im Rahmen des EU-
Forschungsprojekts "SusCatt" haben die CAU-WissenschaftlerInnen
ein Jahr lang die Milchleistungen von weidenden Jersey-Kühen
analysiert sowie die Methanemissionen der Tiere gemessen.
Zusätzlich zu den Weidepflanzen erhielten alle Kühe täglich im
Stall eine geringe ergänzende Kraftfuttergabe. Die Untersuchungen
ergaben, dass die Milchleistungen der Jersey-Kühe sehr hoch waren.
Diese Milch ist zudem von exzellenter Qualität mit Fettgehalten von
durchschnittlich fünf bis sechs Prozent. Zwar errechneten die
ForscherInnen eine leichte Steigerung der Methanbildung, doch
blieben die Methanemissionen insgesamt mit ca. acht bis zehn
Gramm Methan pro Kilogramm Standardmilch auf einem im Vergleich
zur internationalen Literatur sehr niedrigen Niveau. „Mit dieser Arbeit
können wir zeigen, dass eine weidebasierte Milchproduktion sehr
hohe Milchleistungen mit sehr niedrigen Methanemissionen
verbinden und somit zum Klimaschutz beitragen kann – und
gleichzeitig werden damit Zusatzleistungen für die Artenvielfalt
bereitgestellt – ohne Importfuttermittel, denn das notwendige Protein
im Futter liefert der Klee", erklärt Dr. Carsten Malisch,
wissenschaftlicher Koordinator der Studie.
Mutierende Schweinegrippeviren haben Pandemiepotential
12.04.2021
Mutationen des Schweinegrippevirus könnten durchaus zu einer
neuen Pandemie führen. Davor warnt der dänische Veterinärvirologe
Prof. Lars Larsen, der das Risiko, dass eine neue Variante des
Virus auf den Menschen überspringen könnte, als hoch einschätzt. In
diesem Fall wäre mit schwereren Verläufen und höheren Todesraten als
bei der anhaltenden Corona-Pandemie zu rechnen. Als wichtigste
Maßnahme gegen eine solche Bedrohung sieht der Wissenschaftler die konsequente Impfung der
Schweine gegen die Influenza. Jedoch weist Larsen auch darauf hin,
dass sich Varianten des Erregers bilden können, die gegen die
Impfung resistent sind und auf den Menschen überspringen können,
wie es im Jahr 2009 in Mexiko der Fall war. Um eine möglich
Pandemie zu vermeiden, fordert der Virologe die
schnellere Entwicklung von Impfstoffen
gegen die endemischen
Influenzaviren bei Schweinen. Zudem müssten auch Personen, die regelmäßig
Kontakt zu Schweinen haben, konsequent geimpft werden. Bereits im
Juli 2020 hatten chinesische Forscher eine neue Variante des
Schweinegrippevirus identifiziert. Dieser Genotyp G4 EA H1N1
komme vor allem bei Schweinen vor, könne aber auch Menschen
infizieren. Antikörper gegen diese Variante wurden laut Aussagen der
Forscher im Blut von etwa jedem zehnten der 338 untersuchten
Beschäftigten in der Schweinehaltung nachgewiesen. Die
Wissenschaftler befürchten, dass das Virus sich besser an den
Menschen anpassen kann und sich dann vermehrt ausbreitet, sodass
sich das Pandemie-Risiko erhöht. Die Wissenschaftler empfehlen
daher dringend, seine Verbreitung bei Schweinen und Menschen
engmaschig zu kontrollieren.
12.04.2021: FLI untersucht CWD bei heimischem Wild
Die Chronische Auszehrungskrankheit (CWD) ist eine fatale
Erkrankung von Wildwiederkäuern. In Skandinavien sind
besonders Rentiere, Elche und Rothirsche betroffen, wie Dr. Christine
Fast in einem Interview erklärt. Fast ist Wissenschaftlerin am
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das zusammen mit anderen Instituten
aktuell mögliche Ausbreitungsszenarien der CWD in Nord- und Mitteleuropa erarbeitet. Die Ursache der Erkrankung
liegt in einem fehlgebildeten Eiweiß, dem sogenannten Prion-Protein. Erkrankte Tiere zeigen spezifische
Verhaltensänderungen, wie beispielsweise das Absondern von
der Herde. Aber auch Apathie, der Verlust der Scheu vor Menschen
sowie
unkoordinierte Bewegungsabläufe oder ein vermehrter Speichelfluss
sind beobachtet worden. Ob heimisches Rot-, Reh- und Sikawild auch
für CWD empfänglich ist, sollen die aktuellen Untersuchungen
klären. Für eine mögliche Verbreitung des Krankheitserregers, der
über Urin oder Speichel infizierter Tiere ausgeschieden wird,
spräche neben einer besonders langen Inkubationszeit von ein bis
drei Jahren auch die Migration der Tiere und der Mensch als
einschleppender Faktor. Zudem weist das Prion-Protein eine sehr hohe
Resistenz auf. Bislang konnte die CWD in Deutschland jedoch nicht bei
Schalenwild nachgewiesen werden.
09.04.2021: Zahl schwer kranker Hundewelpen stark gestiegen
Aufgrund der Corona-Pandemie hat das
Interesse an Haustieren stark zugenommen. Dies hat leider auch zu immer mehr "illegalen Hundewelpen" geführt, die häufig schwer erkranken.
Die Veterinärmedizinische Universität Wien vermeldete einen
dramatischen Anstieg bei Hundepatienten, die gegen
Parvovirose behandelt werden müssen. Die hochinfektiöse
Infektionskrankheit ist besonders für
Hundewelpen gefährlich, da diese meist noch über keinen ausreichenden
bzw. gar keinen Immun- bzw. Impfschutz verfügen. Im falle einer
Erkrankung kommen auf die BesitzerInnen nicht selten hohe
Tierarztkosten zu, da in der Regel eine intensive, stationäre Therapie notwendig ist. Häufig stammen solche kranken Welpen von kriminellen Händlern
aus osteuropäischen Ländern. Die Vetmeduni Vienna und
die Tierschutzombudsstelle Wien warnen daher vor dem Kauf von Tieren über das
Internet oder aus anderen unbekannten Quellen. „Sie riskieren damit nicht
nur großes Leid bei Ihrem Tier und Ihnen, sondern gefährden auch die Gesundheit
anderer Hunde und Katzen“, betonen Eva Persy,
Wiener Tierschutzombudsfrau, und Iwan Burgener, Leiter der
Kleintierklinik an der Vetmeduni Vienna. Die Behandlungskosten
liegen bei durchschnittlich 1.500 bis 2.500 Euro. „Was den
HalterInnen klar sein muss: Da die Hunde oftmals mit Folgeschäden
zu kämpfen haben, können weitere Kosten für tierärztliche
Behandlungen, Spezialfutter etc. auf sie zukommen“, so Burgener.
„Manche Vierbeiner werden zu Dauergästen in den Ordinationen.“ Die
E-Learningreihe Consensus Statements - für die Kleintiermedizin
verständlich erklärt, vertieft in
insgesamt 18 Modulen das tierärztliche Wissen über zahlreiche
Erkrankungen von Hund und Katze.
Alle ATF-anerkannten Fortbildungsmodule, die als Live-Seminare mit Aufzeichnung stattfinden, können auch einzeln gebucht werden. Hundezüchter erfahren in der Online-Fortbildung Welpenaufzucht unter Tierhalter-Wissen.de von Tierärzten, welche Impfungen die Welpen zwingend für einen guten Start in ein gesundes Leben erhalten sollten.
09.04.2021: Wiener ForscherInnen weisen neuartiges Virus bei Echse nach
WissenschaftlerInnen der Vetmeduni Wien haben bei der
Untersuchung einer Schienenechse (Crocodilurus amazonicus) ein
neuartiges Pockenvirus entdeckt, das eine enge Verwandtschaft mit
dem Vogelpockenvirus (Avipoxvirus) aufweist. Diese Entdeckung
unterstreicht die Möglichkeit eines Virusaustausches zwischen
Vogel- und Reptilienarten. Die Wiener ForscherInnen hatten eine
Echse eines privaten österreichischen Tierhalters, die aufgrund von
massiven Hautläsionen und Gewichtsverlust eingeschläfert werden
musste, untersucht. In den Läsionen wurde eine große Anzahl von
Pockenvirus-ähnlichen Partikeln nachgewiesen. Eine Probe aus einer
Hautläsion wurde schließlich positiv auf das Vorhandensein von
Pockenvirus-DNA getestet. „Die enge Verwandtschaft des von uns
untersuchten Pockenvirus mit Avipoxviren ist angesichts der mehr
als 150 Millionen Jahre
alten phylogenetischen Trennung zwischen
Vogel- und Reptilienarten und der Unterschiede in der
Körpertemperatur überraschend. Viren sind meist sehr gut an die
Körpertemperatur ihres Wirtes angepasst, Vögel liegen hier zwischen
38° und 42°C, die Körpertemperatur von Schienenechsen ist
hingegen von der Umgebungstemperatur abhängig“, erklärt
Erstautorin Kerstin Seitz. „Die große genetische Distanz zu
Krokodilpockenviren könnte darauf hinweisen, dass die Pockenviren
von Reptilien zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. Daher sind
zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um die Vielfalt der
Pockenviren von Reptilien sowie deren Artenspezifität und Potenzial
als Seuchenerreger zu untersuchen“, ergänzt Christiane Riedel vom
Institut für Virologie der Vetmeduni Vienna.
TFAs finden eine Online-Fortbildung zu Reptilien und ihr Handling unter www.tfa-fortbildung.de
09.04.2021: ASP-Bekämpfung muss Chefsache werden
Seit September letzten Jahres grassiert in Deutschland die
Afrikanische Schweinepest (ASP). Bislang wurde die Tierseuche bei
944 Wildscheinen in sieben Landkreisen sowie kreisfreien Städte
Brandenburgs und Sachsens nachgewiesen. Die Sorge der
LandwirtInnen, dass die ASP auf Hausschweine überspringen könnte,
ist groß. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
fordern die fünf Interessenverbände der schweinehaltenden
Landwirtschaft in den ostdeutschen Bundesländern, die Bekämpfung
der hochansteckenden Viruserkrankung zur Chefsache zu machen.
Als Grund wird unter anderem angeführt, dass die Landespolitik
in den betroffenen Ländern
bislang keinen durchschlagenen Erfolg
bei
der ASP-Bekämpfung verzeichnen konnte, was die neuen
Kadaverfunde, aber auch die deutlich erweiterten Restriktionsgebiete
und die nicht fertig werdenden Zäune belegen. Die Verfasser
appellieren dringend an den Bund, für eine funktionierende
Koordination sowie eine schnelle Eradikation der Seuche zu sorgen.
Ein Überspringen der Tierseuche auf Hausschweinebetriebe hätte
katastrophale Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft und die
Schweinefleischbranche. Schon jetzt ständen etliche
landwirtschaftliche Betriebe wegen der Folgen der ASP vor dem Ruin,
nicht wenige Schweinehalter hätten bereits aufgegeben.
08.04.2021: Dänische Nerzzüchter erhalten EU-Hilfen in Milliardenhöhe
Seit mehr als einem Jahr hält die Corona-Pandemie die ganze Welt in
Atem. Auch vor Nerzen hat das Virus vom Typ SARS-CoV-2 nicht Halt
gemacht. Seit Sommer 2020 wurden zahlreiche Ausbrüche in
europäischen Nerzfarmen gemeldet. Besonders betroffen waren die
Pelztierzüchter in Dänemark, wo die Behörden die Tötung von mehr
als 15 Millionen Tieren angeordnet hatten, da das Coronavirus in den
Tieren mutiert war. Daraufhin wurde das Halten von Nerzen bis
Anfang kommenden Jahres seitens der Regierung verboten. Zusätzliche Kosten
waren zudem entstanden, da vier Millionen Nerze
nach dem
Vergraben im Zuge der Verwesung wieder an die Erdoberfläche
gekommen sind. Daher mussten die Kadaver wieder ausgegraben und anschließend verbrannt werden. Nun hat die EU-Kommission
beschlossen, die betroffenen Betriebe in dem skandinavischen Land
mit Staatshilfen in Höhe von 1,75 Milliarden Euro zu unterstützen. Die
Regelung erlaube es, Nerzzüchter und andere Betriebe der
Nerzbranche für Einbußen zu entschädigen, teilte die für Wettbewerb
zuständige EU-Kommissarin mit.
08.04.2021: Geflügelpestgeschehen deutlich aggressiver
Die Geflügelpest hat in dieser Saison ein weitaus größeres Ausmaß
angenommen als während des letzten großen Ausbruchs in
2016/2017. Seit dem ersten bestätigten Fall in einer Nutztierhaltung
auf der nordfriesischen Hallig Oland im November 2020 mussten
bereits 1,8 Millionen Stück Geflügel getötet werden. Das sind schon
jetzt 600.000 mehr als vor vier Jahren. Die Nutztierhalter sehen die
Entwicklung mit großer Besorgnis, da das Virus vom Typ H5N8 deutlich aggressiver
zu sein scheint, wie Katharina Standke, Geschäftsführerin des
Geflügelwirtschaftsverbandes Brandenburg berichtet. Außer einer
gewissenhaften Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen zum
Schutz ihrer Tiere bleibt den LandwirtInnen kein weiteres Mittel
gegen die weitere Ausbreitung der
Geflügelpest. Denn
schon aufgrund der zahlreich aufgetretenen Subtypen ist eine
Impfung
gegen das Aviäre Influenzavirus weder sinnvoll noch zulässig. Das
Virus zirkuliert in der Wildvogelpopulation und ist nicht durch den
Menschen beeinflussbar, so Standke. Die Geflügelhalter seien zudem
durch die zusätzlichen Kosten für Desinfektionsmittel, Abdichtungen
für Lüftungsschächten, Einstreu oder Tierärzte stark belastet. Auch
fallen die Einnahmen durch den Eierverkauf geringer aus, da Freilandeier durch
die Aufstallpflicht nach einer Frist von sechs
Wochen nur noch als Bodenhaltungseier verkauft werden dürfen. Im Land
werde lediglich der Tierwert von der Tierseuchenkasse ersetzt, in die
der Halter zuvor eingezahlt habe. Zusätzliche Kosten würden nicht
erstattet.
Geringerer Antibiotikaeinsatz bei Kälbern in Freilufthaltung
08.04.2021
Der Antibiotikaeinsatz lässt sich bei Kälbern, die im Freien gehalten
werden, deutlich reduzieren. So könnte das Tierwohl verbessert
werden, und gleichzeitig entstehen den LandwirtInnen keine höheren
Kosten für die Mast ihrer Kälber. Das konnten Forschende der
Universität Bern in einem für die Schweiz bisher einmaligen Praxistest
belegen. In ihrer eigens entwickelten "Freiluftkalb"-Methode haben
die WissenschaftlerInnen in 19 Kälbermastbetrieben während je 12
Monaten getestet, ob sich diese Haltung auch auf die Gesundheit der
Tiere und den Antibiotikaeinsatz auswirkt. Dafür wurden die Kälber in
den ersten Lebenswochen ausschließlich in Einzeliglus im Freien
gehalten. Zudem wurden die Tiere in den Versuchsbetrieben alle
gegen Lungenentzündungen geimpft, da diese in der Mast
häufig und
der Hauptgrund für Antibiotikabehandlungen sind. Mit Hilfe der
Landwirte protokollierten die Forschenden auch den
Antibiotikaeinsatz akribisch. Es zeigte sich, dass bei den nach dem
"Freiluftkalb"-Konzept gehaltenen Kälbern nicht nur
weniger Atemwegs- und Verdauungskrankheiten auftraten,
sondern auch frühzeitige Todesfälle seltener waren. „Was wir sahen, hat
unsere Erwartungen deutlich übertroffen", erklärt Tierarzt Jens
Becker, der die meisten Gesundheitschecks durchführte. Während
auf den Vergleichsbetrieben jedes zweite Kalb im Verlauf seines
Lebens Antibiotika benötigte, war es bei den "Freiluftkälbern" nur
jedes sechste. Und bei der gesamten Behandlungsdauer war der
Unterschied noch größer: In Betrieben mit dem neuen Konzept
wurden fünfmal weniger Behandlungstage als auf den
Vergleichsbetrieben verzeichnet. Zudem gab es für die LandwirtInnen
kaum wirtschaftliche Unterschiede. Das Fazit aus dem Projekt ist
sehr positiv, wie Meylan beschreibt: „Wir haben gezeigt, dass man
den Antibiotikaeinsatz mindestens auf bäuerlichen
Kälbermastbetrieben drastisch reduzieren könnte. Und zwar auf sehr
pragmatische Weise, die auch wirtschaftlich sinnvoll ist". Das
Verbundprojekt VetMAB bietet Tierärztinnen und Tierärzten
verschiedene Online-Fortbildungen zur Minimierung des
Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung. Die E-Learningkurse sind
über Myvetlearn.de buchbar.
08.04.2021: Baden-Württemberg investiert in Landwirtschaftliches Zentrum
Nachdem die Baufreigabe für einen neuen Kälberstall und einen Stall
mit automatischem Melksystem (AMS) am Landwirtschaftlichen
Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf erfolgt ist, sollen die Bauarbeiten Ende des zweiten Quartals 2021 beginnen. „Das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg ist
eine Lehr- und Forschungseinrichtung des Landes. In den modernen
Ställen kann in Zukunft auf neuestem Stand geforscht, gelehrt und
gelernt werden“, so Finanzministerin Edith Sitzmann anlässlich der
Baufreigabe. „Knapp 9 Millionen Euro investieren wir in diese erste
Phase der Modernisierung des Landwirtschaftlichen Zentrums.“ Wie
Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL mitteilte, erfolgt mit der
Erteilung der Genehmigung ein weiterer Schritt zu mehr Tierwohl, der
zudem zahlreiche Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse
beinhaltet. „Somit besteht in den Stallungen unter anderem die
Möglichkeit einer automatisierten Einstreu der Liegebereiche mit
Stroh oder alternativen organischen Materialien sowie der Einsatz
einer
automatisierten Fütterung mittels
fortschrittlicher Tränketechnik beziehungsweise eines
Fütterungsroboters“, so der
Minister. Neben einem offenen Laufhof wurde auch Wert auf eine
umweltfreundliche Stromerzeugung gelegt, die durch die Installation
einer rund 710 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage erfolgen
soll. „Wir bauen die Photovoltaikflächen auf den Gebäuden des
Landes kontinuierlich aus. Den erzeugten Strom nutzen wir
überwiegend selbst. Das nützt dem Klima und senkt die
Energiekosten“, erklärt Finanzministerin Sitzmann. Ein besonderes
Augenmerk liegt zudem auf der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Mit
den beiden Neubauten können vor allem Entwicklungen im Bereich
Digitalisierung unter dem Stichwort ‚Milchviehhaltung 4.0‘
aufgegriffen werden. „Mit diesem geplanten modernen Modell- und
Demonstrationsbetrieb leisten wir einen wichtigen Beitrag für unsere
landwirtschaftlichen Betriebe im Land, indem der Berufsnachwuchs
bestmöglich ausgebildet und praxisrelevante Fragestellungen
kompetent bearbeitet werden“, erklärt Hauk.
06.04.2021: Brandenburg verzeichnet Zunahme von Hundebissen
Die Zahl der Bissvorfälle bei Hunden ist im Jahr 2020 in Brandenburg
gestiegen. Im vergangenen Jahr sind in dem Bundesland mehr als
270 Personen durch Hundebisse verletzt worden. Zudem wurden 240
Hunde von ihren Artgenossen gebissen, 22 Vierbeiner wurden bei
Bissattacken getötet. Das gab das Brandenburger Innenministerium
bekannt. Damit ist die Gesamtzahl aller Beißangriffe gegen Menschen
und andere Hunde im Vergleich zu 2019 gestiegen. Während mit 231
die meisten Bisse von als nicht gefährlich eingestuften Rassen wie
Deutscher Schäferhund, Golden
Retriever oder Husky, verübt
wurden, gingen 15 Vorfälle auf das Konto von „unwiderleglich
gefährlichen“
bzw. „widerleglich gefährlichen“ Hunderassen. Myvetlearn.de bietet
TierärztInnen das 10-teilige Kurssystem „Verhaltenstherapie“ als
Online-Fortbildung. Alle Kurse können separat gebucht werden. Das
Modul 4 befasst sich neben der Bissprävention in der Familie und der
tierärztlichen Verhaltenstherapiepraxis sowie der Beurteilung von
Hunden auch mit der Kommunikation Hund – Mensch. Die Kurse sind
geeignet für den Erwerb der Zusatzbezeichnung
Tierverhaltenstherapie.
06.04.2021: Hunde vor dem Biss der Auwaldzecke schützen
Vor einer verstärkten Ausbreitung der Auwaldzecke (Dermacentor
reticulatus) warnt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Grund dafür
seien neben Klimawandel und dem Einreisen kranker Hunde aus dem
Ausland auch die stetig wachsende Wildschweinpopulation, die von der Auwaldzecke befallen werden können und diese durch
ihre ständige Bewegung weiterverbreiten. Für Hunde kann der Biss
einer Auwaldzecke durchaus zu einer ernsthaften Krankheit, der
Babesiose oder Hundemalaria, führen. Auch wenn Babesien als
Überträger nicht in allen Verbreitungsgebieten der Zecke vorkommen,
wie Elke Reinking vom Friedrich-Loeffler-Institut berichtet. Die
Expertin empfiehlt jedoch HundebesitzerInnen, die bei
ihren
Vierbeinern typische Symptome wie plötzliches Fieber,
Appetitlosigkeit oder blutigen Urin entdecken, den sofortigen Besuch
eines Tierarztes. „Eine akute Babesiose ist bei Hunden eine sehr
ernsthafte Erkrankung", erklärt Reinking. Die Babesiose muss schnell
behandelt werden, ansonsten verläuft sie in der Regel bei den
Haustieren tödlich. Die Erreger dieser Infektionskrankheit sind
Blutparasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören. Nachweise von
Babesien wurden bisher für Rheinland-Pfalz, das Saarland, Baden-
Württemberg und Berlin gefunden. Expertinnen empfehlen den
Schutz der Hunde durch geeignete Zeckenmittel. Diese stehen als
Spot-ons, Sprays und Kautabletten zur Verfügung.
06.04.2021: Ältestes Haustierregister Deutschlands wird 40
Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes feiert in
diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen. FINDEFIX wurde im Jahr
1981 als Maßnahme gegen damals weit verbreitete Tierdiebstähle ins
Leben gerufen und ist damit das älteste Haustierregister
Deutschlands. Anfangs wurde die Kennzeichnung der Tiere noch
mittels Tätowierung durchgeführt. Im Jahr 1991 wurde diese Methode
durch den bis heute üblichen Mikrochip abgelöst. Dafür injiziert der
Tierarzt dem Tier einen reiskorngroßen Transponder mit Mikrochip
mit einer gespeicherten 15-stelligen Nummer unter die Haut.
Voraussetzung für das
korrekte Zuordnen des
wiedergefundenen Tieres ist, dass der Halter seinen Vierbeiner mit
Chipnummer online
oder postalisch per Formular angemeldet hat. In den vergangenen 40
Jahren konnten durch Findefix hunderttausende verschwundene
Haustiere wiedergefunden und ihren BesitzerInnen zurückgegeben
werden. Eine Registrierung entlastet nicht nur Tierheime - auch im
Kampf gegen den illegalen Tierhandel ist diese Maßnahme
unerlässlich. „Ein Tier ist schneller verschwunden, als man meint.
Und ohne FINDEFIX hätten viele Haustierbesitzer ihre verlorenen
Lieblinge niemals wiedergesehen", sagt Daniela Rohs, Leiterin von
FINDEFIX, stolz.
06.04.2021: Schutz der Brustmuskulatur vor oxidativem Stress erhöht Fitness von Zugvögeln
Eine Studie unter der Leitung der Vetmeduni Wien kann belegen, dass
Vögel beim Übergang in den wandernden und den nicht wandernden
Zustand deutliche gewebespezifische Veränderungen des oxidativen
Status erfahren. Die ForscherInnen untersuchten an in
Gefangenschaft lebenden Wachteln, ob das Auftreten des
Migrationsphänotyps, der vor allem durch eine erhöhte
Nahrungsaufnahme und -zufuhr signalisiert wird, mit Änderungen
des oxidativen Status einhergeht. Dazu simulierten die
WissenschaftlerInnen eine Herbstwanderung, auf die eine
Überwinterungsphase folgte. Demnach sind Zugvögel in der Lage,
ihre Brustmuskeln bei ihren Wanderungsflügen gezielt vor oxidativem
Stress zu schützen. „Wir fanden heraus, dass das Auftreten des
Migrationsphänotyps mit höheren TBARS-Spiegeln in der
Leber,
niedrigeren SOD-Werten in roten Blutkörperchen, erhöhten
GPx im
Brustmuskel und Veränderungen der roten Blutkörperchen und der
Leber verbunden ist“, beschreibt die Wissenschaftlerin Valeria
Marasco die Ergebnisse der Studie. „Wir gehen davon aus, dass
Vögel während des Auftretens des Migrationsphänotyps die
oxidativen Kosten für die Leber strategisch reduzieren könnten, um
die Brustmuskeln zu schützen, da diese von grundlegender
Bedeutung sind, um Wanderungsflüge erfolgreich zu absolvieren“, so
Marasco weiter. Weitere Studien an verschiedenen Vogelarten in
freier Wildbahn seien notwendig, um die Annahme zu validieren, dass
Zugvögel ihre Flugmuskulatur strategisch vor schädlichen
Erhöhungen des oxidativen Status schützen und damit ihre Fitness
bei Wanderungsbewegungen verbessern.
01.04.2021: Online-Befragung von Tierärzten zur ökonomischen Wissensvermittlung
Im Rahmen einer Dissertation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Ehlers und Prof. Dr. André Schmidt soll mittels einer Online-Umfrage der aktuelle Status Quo zur ökonomischen Wissensvermittlung im Tiermedizinstudium ermittelt werden. Ziel ist es,
aus den durch die Umfrage gewonnenen Ergebnissen Lösungsansätze für die aktuellen und zukünftigen ökonomischen Herausforderungen zu entwickeln, um die Attraktivität des Berufsstandes langfristig zu steigern. Daher werden in der kurativen Praxis tätige TierärztInnen gebeten, an der etwa 15-minütigen Online-Befragung teilzunehmen.
01.04.2021: Russland lässt Sars-CoV-2-Impfstoff für Hunde zu
Russland hat den ersten Impfstoff gegen Sars-CoV-2 für Hunde entwickelt und zugelassen. Man habe das Vakzin seit Oktober 2020 unter anderem an Hunden, Katzen und Nerzen getestet, wie die russische Agraraufsichtsbehörde am Mittwoch mitteilte. Der Impfstoff Carnivac-Cov rufe bei allen
geimpften Tieren die gewünschte Antikörperbildung hervor. Die Corona-Impfung von Tieren könnte künftig an Bedeutung gewinnen, um die Verbreitung von Virusmutationen in Zukunft zu verhindern. Zudem könne man beispielsweise Nerzbestände vor der Keulung retten.
01.04.2021: Bundeszentrum soll Koexistenz von Weidetieren und Wolf regeln
Mit den stark wachsenden Wolfspopulationen in Deutschland nimmt
auch die Zahl der Wolfsrisse zu. Im Vergleich zum Jahr 2006 mit "nur" 40
gerissenen oder verwundeten Nutztieren, wurden im Jahr 2019 schon
2.900 Risse gezählt. Das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia
Klöckner (CDU) ins Leben gerufene „Bundeszentrum Weidetiere und
Wolf“ soll praxisgerechte Lösungen für die Koexistenz von Wölfen
und Weidetieren finden sowie Konflikte ausräumen. Um die
Weidehaltung weiter zu unterstützen, werde sich das Bundeszentrum
mit einer jährlichen und länderübergreifenden Übersicht
zu
angewandten Herdenschutzmaßnahmen befassen, wie Klöckner
bei
der Eröffnung des Zentrums am Mittwoch (31.03.2021) sagte. Der
Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt die Einrichtung des
Bundeszentrums, fordert jedoch, dass eine Regulierung des
Wolfsbestandes gesetzlich ermöglicht werden muss, wie es bereits in
anderen EU-Staaten gehandhabt wird. „Die bisherigen Regelungen im
Bundesnaturschutzgesetz zur Regulierung von Wölfen sind für den
Schutz der Weidetierhaltung faktisch nutzlos und bleiben weit hinter
dem europarechtlich Machbaren zurück“, erklärt DBV-Präsident
Joachim Rukwied.
01.04.2021: Massentierhaltungen nach Großbrand in der Kritik
Der Großbrand in einer der europaweit größten Schweinezuchtanlage
in Alt Tellin bei Jarmen im Landkreis Vorpommern-Greifswald am
Dienstag (30.03.2021) haben die Diskussionen um die Genehmigung
von Großanlagen neu entfacht. Umwelt- und Tierschutzverbände,
aber auch PolitikerInnen der Linken und Grünen fordern eine neue
Orientierung bei der Planung dieser Art von Tierhaltungsanlagen.
„Derart überdimensionierte Tierzucht- und Mastanlagen dürfen nicht
länger genehmigt und betrieben werden", erklärte die regionale
Landtagsabgeordnete der Linken, Jeannine Rösler. Die Brandursache
des verheerenden Großbrandes in der Sauen- und Ferkelzuchtanlage,
bei dem um die 50.000 Tiere getötet wurden, ist noch nicht geklärt.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Auch Mecklenburgs-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Dr. Till
Backhaus zeigte sich tief betroffen: „Man kann sich das Tierleid bei
einem solchen Brand nicht vorstellen. All jene, die damals gegen Bau
dieser „Ferkel-Fabrik“ protestiert haben, sehen sich nun im Recht.
Und auch ich habe immer
gesagt, wir wollen solche Anlagen nicht. Sie passen weder in die Zeit, die Menschen wollen, dass Nutztiere
besser behandelt werden und dass ihr Schutz garantiert werden
kann. Noch passen sie in unser Land, das mit intakter Natur und
gesunder Ernährung um Touristen wirbt. Solche Großanlagen sind
schwer zu „handeln“ und wie man sieht, gibt es eben keine
garantierte Sicherheit für die Tiere.“ Backhaus verspricht, sich weiter
dafür einzusetzen, dass ohne Flächenbindung keine derartigen
Anlagen mehr genehmigt werden können. Mit einer Umfrage unter Landwirten und Rettungskräften sammelt die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aktuell Erfahrungswerte aus Stallbränden der vergangenen 20 Jahre. Die Umfrageergebnisse sollen bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten sowie die Erarbeitung von Hilfestellungen für Landwirte helfen. Personen, die einen Brandfall mit Tierbeteiligung miterleben mussten, werden gebeten, an der Umfrage teilzunehmen. Die so gesammelten Angaben können dazu beitragen, zukünftig betroffenen LandwirtInnen bei der Rettung ihrer Tiere zu helfen.
01.04.2021: Forschungsprojekt untersucht Auswirkungen von Bio-Landbau auf Bienenpopulationen
Das vom Bund geförderte Forschungsprojekt „Combee“ der
Universitäten Göttingen und Halle untersucht aktuell die
Auswirkungen von verschiedenen insektenfördernden Maßnahmen
auf Bienen und andere Bestäuber. Die ForscherInnen analysieren in
32 Landschaften mit unterschiedlichen Anteilen an ökologischer
Bewirtschaftung die Populationsentwicklung von Honigbienen,
Hummeln und solitären Wildbienen sowie die Artenvielfalt der
bestäubenden Insekten. „Wir wollen beispielsweise herausfinden, wie
sich die Verfügbarkeit von Blüten in den verschiedenen
Landnutzungstypen auf die Interaktionen zwischen Pflanze und
Bestäuber auswirken“, erklärt Prof. Dr. Catrin Westphal, Leiterin der
Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität
Göttingen, „und wie sich diese mit der Verfügbarkeit von
Blühressourcen und
Nistplätzen in ökologisch bewirtschafteten Flächen, naturnahen
Lebensräumen und Blühstreifen verändern.“ Ein weiterer Fokus des
Projekts liegt in der Übertragung und Verbreitung von Pathogenen in
Wild- und Honigbienenpopulationen. Ab dem 1. Mai 2021 können sich
Tierärztinnen und Tierärzte in dem E-Learning-Kurs Bienen online
fortbilden. Die vier Module, die auch einzeln gebucht werden können,
vermitteln Grundlagenkenntnisse über Bienen sowie umfassende
spezielle Informationen zu Bienenkrankheiten, Bienenprodukten
sowie den zu beachtenden Rechtsvorschriften geben. Der Kurs ist
geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung
Bienen / den Fachtierarzt für Bienen. Bis zum 30.4.2021 steht unter Myvetlearn.de noch der Aufbaukurs Bienen zur Verfügung.
31.03.2021: Hessen beantragt Status BVD-frei
Hessen strebt im Rahmen des Animal Health Law (AHL) die Tilgung der Tierseuche Bovine Virusdiarrhoe / Mucosal Disease und die Anerkennung des gesamten Gebietes des Landes Hessen als BVDV-seuchenfreie Region an. Um dies zu erreichen, wird ab dem 1. April 2021 ein Impfverbot gegen die BVDV-Infektion in Hessen verhängt. Hessen hat das BVD-Sanierungsprogramm im Jahr 2011 begonnen. Seit dem ist es zu einer starken Reduktion der kumulativen Prävalenz sowie zu einem starken Rückgang der Anzahl von Beständen mit PI Tieren in Hessen gekommen.
Das Land Hessen hat nun für alle Landkreise und kreisfreien Städte bis auf den Landkreis Fulda bei der europäischen Kommission einen Antrag auf Gewährung des Status "frei von BVD" gestellt. Im Landkreis
Fulda wurde aufgrund der epidemiologischen Situation der Antrag auf Gewährung eines Tilgungsprogrammes eingereicht. Sobald die Voraussetzungen vorliegen, wird auch für den Landkreis Fulda der Freiheitsstatus angestrebt. Eine der Voraussetzungen für die Gewährung des Status "frei von BVD" ist das Verbot der Impfung gegen BVDV für gehaltene Rinder. Zudem ist in Anbetracht der dargelegten epidemiologischen Situation und des niedrigen Infektionsdrucks in Hessen ein Umstieg von der Schutzimpfung auf ein Impfverbot, in Verbindung mit der Möglichkeit im Einzelfall eine Ausnahme vom Impfverbot zuzulassen, für den weiteren Sanierungsfortschritt zielführend. Das teilte die Hessische Landestierärztekammer am Mittwoch mit.
31.03.2021: Neue Podcast-Reihe zur Landwirtschaft der Zukunft gestartet
In der Online-Wissensthek des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. wird mit dem „querFELDein-Podcast“ ein neues Audioformat eingeführt. Ab sofort können dort die Forschungsergebnisse zu Herausforderungen in der Landwirtschaft von acht Forschungseinrichtungen angehört werden. Das Format richtet sich an eine breite, wissenschaftsinteressierte Öffentlichkeit und ist zu hören unter www.quer-feld-ein.blog sowie auf allen großen Podcastkanälen. „Die gesellschaftliche Debatte rund um die Landwirtschaft der Zukunft wird aktuell so emotional geführt, dass der Raum für den Austausch über die
Fakten immer kleiner geworden ist. Ein Podcast bietet uns ausreichend Zeit, um zum Teil komplizierte Zusammenhänge zu erklären und wissenschaftliche Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis einzuordnen“, erklärt
Julia Lidauer aus dem Moderationsteam des Podcasts. In der Pilotfolge dreht sich alles um Naturschutzprojekte vor der eigenen Haustür. Wo finden Interessenten geeignete Projekte? Wer überprüft, ob die eingesetzten Maßnahmen funktionieren? Wie können sich Unternehmen und Privatpersonen schnell und einfach engagieren?
Auch in der Veterinärmedizin startet mit "Mensch-Tierarzt" am Ostersonntag ein neues Podcast-Format.
31.03.2021: Moderhinke wird in der Schweiz zu bekämpfender Seuche
In der Schweiz ist die sogenannte Moderhinke beim Schaf in die Liste der zu bekämpfenden Seuchen in der Tierseuchenverordnung (TSV) aufgenommen worden. Denn etwa jedes sechste Schaf leide in der Schweiz an dieser bakteriellen Entzündung der Klauen, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilt. Die Tierhalter trifft die Erkrankung in Form von
Behandlungskosten und geringeren Verkaufserlösen. Im Oktober 2024 soll in der Schweiz ein landesweites Bekämpfungsprogramm starten, wodurch die Moderhinke in maximal fünf Jahren auf weniger als ein Prozent der Schafhaltungen begrenzt werden soll. Die Tierhaltenden beteiligen sich mit einem Beitrag von maximal 90 Franken pro Jahr und Schafherde an den Kosten des Programms.
31.03.2021: Chemikalien und Mikroplastik bedrohen Feldhasen
Der Bestand des Europäischen Feldhasen (Lepus europaeus) geht in ganz Europa seit den 1960er Jahren zurück. Lebensraumverlust und intensive Landwirtschaft setzen dem Wildtier zu. Eine neue Pilotstudie des österreichischen Umweltbundesamtes, Institut für Gerichtliche Medizin (GMI) der Medizinischen Universität Innsbruck und des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna (FIWI) untersucht erstmals die Belastung mit Umweltschadstoffen als einem weiteren Faktor für den rückläufigen Bestand. Denn die Ursachen für das Hasensterben konnten trotz intensiver Forschung bislang nicht eindeutig geklärt werden. Untersuchungen der letzten Jahre von toten Feldhasen aus Österreich und Deutschland haben gezeigt, dass die meisten Tiere an Darmentzündungen verenden. Dafür kommen mehrere Auslöser infrage. Einen davon, die Belastung mit Chemikalien und Mikroplastik, wurde
in der Studie jetzt näher untersucht. Dafür wurden Körperflüssigkeiten, Kot und Gewebe von wilden Feldhasen aus Niederösterreich und Pellworm in Deutschland, sowie von einer Kontrollgruppe von Feldhasen aus Wien analysiert. Analysiert wurden neben Kot- und Darmproben auch die Lymphknoten. Es konnten dabei sechs verschiedene weit verbreitete Kunststoffarten nachgewiesen werden, sowohl in den Freiland-Feldhasen, als auch in den Kontrollhasen. Neben Mikroplastik wurde auch N-Lauroylsarcosin, Trinexapac, Tenside und Propylparaben in den Feldhasen gefunden. Tenside und Propylparaben wurden nur in den Freiland-Feldhasen gefunden und waren im Plasma nachweisbar. Sie sind höchstwahrscheinlich über den Boden und/oder die Nahrung in die Hasen gelangt. Um zu ermitteln, auf welchen Wegen die Tiere das Mikroplastik aufgenommen haben, sind weitere Untersuchungen erforderlich.
30.03.2021: Tierärzte in die Corona-Impfkampagne integrieren
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) hat die
Bundesregierung aufgefordert, die rechtlichen Voraussetzungen
dafür zu schaffen, dass die VeterinärmedizinerInnen in Deutschland
in die Corona-Impfkampagne integriert werden können. Mit 50
Impfungen pro Woche und Praxis könnten die rund 10.000
Tierarztpraxen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der
Pandemie leisten. Damit könnten zusätzlich innerhalb eines Monats
zwei Millionen Menschen geimpft werden, wie bpt-Präsident Siegfried
Moder gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
erklärte. Voraussetzung dafür sei neben der zu schaffenden Gesetzesgrundlage auch die
ausreichende Verfügbarkeit von
Impfstoffen. „Wenn im zweiten Quartal tatsächlich große Mengen an
Impfstoffen eintreffen, wie es die Bundesregierung verspricht, dann
sollte in Deutschland jeder impfen, der impfen kann", so Moder
weiter. Die Beteiligung von Tierärzten an Corona-Impfungen in den
USA hätte dort bereits zu großem Erfolg geführt. Bisher waren
angebotene Unterstützungen seitens des Verbandes von
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ignoriert worden, was der
Verbandschef als grob fahrlässig betitelt hat. Auch Frankreich plant die Einbindung der Tierärzte bei der Corona-Impfung.
30.03.2021: Telemedizin: Haustierversicherung übernimmt Kosten
Seit Beginn der Corona-Pandemie schreitet auch in den
Tierarztpraxen die Digitalisierung voran. Immer mehr
TierärztInnen bieten seitdem eine Videosprechstunde für TierhalterInnen an. So
haben die PatientenbesitzerInnen die Möglichkeit, ohne physischen
Besuch in der Praxis einen Tierarzt zu konsultieren. Gerade bei unklaren
Symptomen kann der Telemedizin-Service abklären, ob
gegebenenfalls ein Notfall vorliegt. Seit 29. März 2021 übernimmt die
AGILA Haustierversicherung im Krankheitsfall in ausgewählten
Exklusiv-Tarifen die Kosten für tierärztliche Beratung via
Videosprechstunde. Die Abrechnung erfolgt über den
Kooperationspartner FirstVet, sodass die TierhalterInnen nicht in
Vorkasse gehen müssen, wie AGILA-Bereichsleiter Marco
Brandt
erklärt. „Wir freuen uns, dass wir mit einem starken und
innovativen
Partner wie FirstVet unsere Serviceleistungen weiterentwickeln
können. Damit gehen wir einen wichtigen, zukunftsweisenden Schritt
in der Tiermedizin mit.“ Myvetlearn.de bietet Tierärztinnen und
Tierärzte die Online-Fortbildung Veterinär-Telemedizin in der Praxis -
So gelingt der Einstieg. Die Online-Fortbildung besteht aus vier E-
Learning-Modulen und einem abschließenden Live-Online-Seminar
am 15. April 2021. Die Fortbildung ist sehr praxisbezogen und soll bei
der Entscheidungsfindung helfen, ob und dann mit welchem System
man sich für die Telemedizin/Teletriage in der eigenen Praxis
entscheidet. Es besteht auch die Möglichkeit, nur am Live-Seminar
teilzunehmen.
30.03.2021: Computerspiel soll LandwirtInnen emissionsarme Bewirtschaftung lehren
Eine von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entwickelte
Lern-Plattform soll LandwirtInnen spielerisch auf ihrem Weg zu einer
emissionsarmen Schweinehaltung unterstützen. Der Projekttitel ist
zugleich Programm: Pig ‚N‘ Play. Mehrere Institutionen sind an der
Entwicklung des Lern-Tools beteiligt. Die DBU fördert das Projekt mit
rund 500.000 Euro. In dem ernsten und realitätsnahen Computerspiel
sollen die User spielerisch an die bedeutsamen Stickstoffemissionen
herangeführt werden. „Damit sind wir direkt bei einer der größten
Herausforderungen in der Landwirtschaft“, sagt DBU-Referatsleiterin
Dr. Susanne Wiese-Willmaring, die das Projekt betreut.
„Die Stickstoffemissionen der Landwirtschaft und
damit
einhergehende
Belastungen für Klima und Umwelt sind noch viel zu hoch. Zu den
bundesweiten Brennpunkten zählt Nordwest-Deutschland und
dessen intensive Tierhaltung.“ Pig ‚N‘ Play solle zwar vordergründig
spielerisch Wissen vermitteln, sei aber als „serious game“ mehr als
reine Unterhaltung, so die Referatsleiterin. „Am Projektende werden
den Spielenden virtuelle Szenarien und Handlungsalternativen für
den eigenen Betrieb angeboten.“ Das Spiel solle beispielsweise
vermitteln, welche Konsequenzen ein Stickstoffeinsatz auf die
Umwelt habt und wie sich eine veränderte Bewirtschaftung auf das
Klima auswirkt. Die Entwicklung des PC-Spiels ist zunächst auf zwei
Jahre angelegt.
30.03.2021: Bund fördert Beschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung
Leider werden jedes Jahr zahlreiche Rehkitze Opfer von
Mähmaschinen. Um die Jungtiere vor dem Mähtod zu retten, müssten
die Grünland- und Ackerfutterflächen vor der Mahd abgesucht
werden können. Dazu eignen sich besonders Drohnen mit integrierter
Wärmebildkamera. Das Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) unterstützt eingetragene Vereine, die sich
um die Rettung von Wildtieren
kümmern, bei der Beschaffung
solcher
Drohnen. Bis zum 01. September 2021 können Fördermittel bei der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantragt
werden. Pro Verein werden bis zu zwei Drohnen mit jeweils maximal
4.000 Euro oder 60 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben
bezuschusst. Alle Informationen zur Förderung sowie der
Onlineantrag stehen auf der Internetseite des BLE zur Verfügung.
30.03.2021: Artenkenntnis von Kindern deutlich gesunken
Das Wissen über heimische Tierarten bei Kindern nimmt immer weiter
ab. Das hat eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München
(LMU) sowie der Universität Tübingen unter 1000 Sechstklässlern
ergeben. Während Eichhörnchen, Biber, Maulwurf oder
Feuersalamander von den befragten Kindern meist sofort erkannt
werden, lässt die Artenkenntnis von Vögeln sehr zu wünschen übrig.
Nur 14 von insgesamt 25 auf Bildern gezeigten heimische Tiere
konnten im Durchschnitt benannt werden. Nur etwa
ein Fünftel
der Kinder konnte Buchfink, Bussard, Rebhuhn und Star zuordnen.
Seit
einer vergleichbaren Studie im Jahr 2006 ist die Tier-Artenkenntnis
bei Kindern deutlich gesunken. Um das Wissen über heimische Tiere
zu verbessern, müssten Artenkenntnisse Bestandteil des Lehrplans
sein, wie LMU-Forscher Thomas Gerl vorschlägt. Gerl selbst hat das
Projekt Biodiversität im Schulalltag (BISA-Projekt) ins Leben gerufen,
um die Artenkenntnis mit zahlreichen interaktiven Übungen auf
spielerische Weise zu verbessern.
29.03.2021: Nationales Tierarzneimittelgesetz passiert Bundeskabinett
Trotz des massiven und geschlossenen Widerstandes der Tierärzteschafft drückt Bundesverbraucherschutzministerin Julia Klöckner (CDU) noch rasch in dieser Legislaturperiode ein eigenes Tierarzneimittelgesetz durch. Das Bundeskabinett hat am vergangenen Freitag beschlossen, an dem Plan fest zu halten, das nationale Tierarzneimittelgesetz (TAMG) bis zum 28. Januar 2022 in Kraft treten zu lassen. Allerdings muss das Gesetz zuvor den Bundesrat passieren. Damit dies gelingt, ist große Eile geboten, da die erste Lesung im Deutschen Bundestag bereits Ende April stattfinden muss.
Aus Sicht der Tierärzteverbände ist dieses überstürzte Vorgehen vollkommen unverständlich
und nicht zielführend, da es im Hinblick auf den Gesetzesentwurf eine ganze Reihe fachlicher Bedenken gibt, die bis dato nicht berücksichtigt wurden. Diese werden nun von der Tierärzteschaft in das parlamentarische Verfahren eingebracht.
Erneut unbeeindruckt aller fachlicher Kritik erklärte Bundesministerin Julia Klöckner: „Mit dem eigenen Gesetz tragen wir den Belangen von Tierhaltern und Tierärzten Rechnung – das ist ein großer Erfolg. Wir garantieren höchste Qualitätsstandards und Sicherheit für Tierarzneimittel. Damit stärken wir die Tiergesundheit und den Tierschutz." Auch die Schweiz hat die Vernehmlassung zur Anpassung der Tierarzneimittelverordnung (TAMV) eröffnet. Sie dauert bis zum 9. Juli 2021.
29.03.2021: Bundesrechnungshof zerlegt Pläne für freiwilliges Tierwohllabel
Der Bundesrechnungshof hat die Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum freiwilligen staatlichen Tierwohllabel heftig kritisiert. „Der Bundesrechnungshof hat empfohlen, die Einführung eines staatlichen freiwilligen Tierwohlkennzeichens vorerst nicht weiter voranzutreiben und insbesondere keine weiteren Kommunikationsmaßnahmen zu beauftragen.“ So steht es in einem noch unveröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofes zur Entwicklung und Markteinführung eines Tierwohlkennzeichens. Es fehle an einer ausreichenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Zudem wurden
Alternativen zu dem freiwilligem Label wie ein verpflichtendes Kennzeichen oder eine Verschärfung gesetzlicher Standards nicht genügend geprüft. Weiterhin seien weder die Bedenken der Landwirte noch die von Tierschützern in das Konzept des freiwilligen Tierwohllabels eingeflossen. Aber damit noch nicht genug. Das Bundeslandwirtschaftsministerium
habe bereits eine Agentur mit der Kommunikation des Labels beauftragt. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf 186.000 Euro, 24.000 Euro wurden davon bereits ausgezahlt, obgleich das freiwillige Tierwohllabel noch nicht genehmigt bzw. entgültig beschlossen wurde. Auch hier fehle eine ausreichende Kosten-Nutzen-Rechnung, so der Bundesrechnungshof. Ohne verlässliche Kostenplanung dürften laut Rechnungshof aber keine Kommunikationsmaßnahmen beauftragt werden.
Ebenfalls noch geklärt werden muss laut Bundesrechnungshof, ob und in welchem Umfang das freiwillige Tierwohllabel einen komplexen Verwaltungsaufwand mit sich bringt. Auch dies müsse in eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung einfließen. Grundsätzlich müsse zuerst geprüft werden, ob „eine Verbesserung der Haltungsbedingungen durch Verschärfung der gesetzlichen Mindestanforderungen zum Tierschutz, für die keine Werbekampagne notwendig“ sei, nicht den gleichen Erfolg bringe.
Online-Fortbildungen über Reproduktion und Zucht von Pferden
29.03.2021
Mit Beginn des Frühlings beginnt auch die Zeit der Fohlengeburten.
Pferdezüchter oder die, die es noch werden möchten, können sich
mit Hilfe von Online-Seminaren auf die spannende Zeit intensiv
vorbereiten. Der Fachberater für Pferdebetriebe, Schade & Partner,
bietet seit Anfang März 2021 virtuelle Seminare als Zoom-Konferenz zu
den Themen Hochträchtigkeit und Saugfohlenphase an. Nach
Anmeldung per E-Mail oder über ein Kontaktformular erhalten die
TeilnehmerInnen den entsprechenden Zugangslink. Tierärztinnen
und Tierärzten bietet
das Fortbildungsportal Myvetlearn.de die
vierteilige
E-Learningreihe Reproduktionsmedizin Pferd zur Fortbildung an. Die
namhaften Referenten gehen in den einzelnen Kursmodulen auf die
Untersuchung neugeborener Fohlen sowie auf die wichtigsten
Krankheitssymptome von Fohlen und deren Versorgung nach der
Geburt ein. Die Kursreihe besteht aus vier einzeln buchbaren, ATF
anerkannten Modulen und richtet sich ausschließlich an Tierärztinnen
und Tierärzte. Die Kursteilnahme kann jederzeit begonnen werden,
die Zeiteinteilung erfolgt ganz individuell.
29.03.2021: Aufhebung der Restriktionen wegen Blauzungenkrankheit in Bayern gefordert
Vor rund zwei Jahren ist die anzeigepflichtige Tierseuche, die Blauzungenkrankheit (BT), in Baden-Württemberg ausgebrochen. Daraufhin wurden entsprechend dem EU-Tierseuchenrecht rund um die betroffenen Betriebe eine Restriktionszone von 150 Kilometern eingerichtet. In Bayern erfasst die Restriktionszone vor allem die Regierungsbezirke Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken. Nun hänge es an der EU-Kommission, diese wieder aufzuheben. „Der Schutz vor der Blauzungenkrankheit hat hohe Bedeutung. Bayern steht den Landwirten dabei von Anfang an zur Seite. Unsere Maßnahmen waren bisher erfolgreich. Deshalb ist es nun an der Zeit, über die Aufhebung der Restriktionszonen zu entscheiden. Die EU-Kommission muss hier zügig eine Entscheidung treffen. Auch die
EU-Abgeordneten sind gefordert, sich in diesem Sinn einzusetzen. Bayern hat seine Hausaufgaben bereits gemacht und alles Notwendige für eine Aufhebung der Restriktionszonen frühzeitig und vollumfänglich in die Wege geleitet. Sobald die EU grünes Licht gibt, können wir die Beschränkungen aufheben", so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. In Bayern ist bislang kein Fall von Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Die Beschränkungen in Bayern basieren auf einem BT-Ausbruch in Baden-Württemberg vom Januar 2019. Die Restriktionszone wurde infolge weiterer Fälle im Januar und Februar 2019 in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nach und nach vergrößert. Der letzte BT-Fall wurde im Februar 2021 aus Rheinland-Pfalz gemeldet. Eine Fortführung der Impfung wird jedoch dringend empfohlen.
26.03.2021: EarthHour2021 - Gemeinsam ein Zeichen setzen
Zum 15. Mal sollen am Samstag, 27.03.2021, für eine volle
Stunde zur #EarthHour2021 alle Lichter ausgehen. Wie immer am
letzten Samstag im März werden wieder Millionen Menschen auf der
ganzen Welt an der Klimaschutzaktion teilnehmen und von 20.30 Uhr
bis 21.30 Uhr ihre Lichter ausschalten. Je mehr Menschen,
Haushalte, Gemeinden, Unternehmen und Organisationen sich daran
beteiligen, umso stärker ist die Politik zum Handeln aufgefordert.
Denn nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat allen
vor Augen geführt,
was eine dauerhafte Ausbeutung unseres Planeten für Folgen
haben kann. Der WWF appelliert dringend, die Klimakrise, das
Artensterben und die Naturzerstörung zur obersten Priorität zu
machen. Ressourcen müssen sparsam eingesetzt, Energie sollte nicht
unnötig verschwendet, sondern möglichst effizient genutzt werden.
Daran soll die #EarthHour2021 erinnern. Also schalten Sie für eine
Stunde das Licht aus! Schenken wir dem Klima- und Artenschutz eine
Stunde unserer Zeit.
26.03.2021: Frühzeitiger Nachweis von Euterentzündungen durch Entzündungsmarker
Entzündungsmarker, sogenannten „molekulare Whistleblower“,
wurden von Forschern der Universität Leipzig entwickelt und können
Hinweise auf mögliche entzündliche Erkrankungen bei Milchkühen
geben. Den WissenschaftlerInnen ist es gelungen, ein spezifisches
Protein, das einwandernde Entzündungszellen freisetzen, zu isolieren
und damit einen effizienten Biomarker zu gewinnen, wie Prof. Dr.
Getu Abraham vom Institut für Pharmakologie, Pharmazie und
Toxikologie berichtet. So können beispielsweise Mastitiden bei
Milchkühen bereits im subklinischen Stadium über eine Milchprobe
eindeutig diagnostiziert werden. Laut Aussagen der
WissenschaftlerInnen sei es möglich, bei den Tieren schon vor dem
Auftauchen von Symptomen Entzündungen zu diagnostizieren. Sobald
die Euterentzündung nach einer Antibiotika-Therapie abklinge, falle der
Parameter um mehr als ein Drittel des Ausgangswertes. Da
sich demnach auch der Therapieverlauf kontrollieren lässt, eigne sich
der
Biomarker gut für ein Krankheits- und Therapie-Monitoring. „Da
unser Verfahren auch der Entwicklung multiresistenter Keime und
damit einem inflationären Einsatz von Antibiotika in der
Nutztierhaltung vorbeugt, leisten wir auch einen Beitrag zum
Tierschutz“, erklärt Abraham. Die ATF-zertifizierten Online-
Fortbildungen von VetMAB haben auch das Ziel, Resistenzbildungen
durch die unsachgemäße oder überflüssige Behandlung von
Nutztieren mit Antibiotika zu vermeiden. Der Praxiskurs Mastitis (ab 1.
April 2021) befasst sich mit den häufigsten und bedeutendsten
Eutererkrankungen, ihrer Ätiologie, Klinik sowie ihrer Behandlung. Ziel
ist die Vermittlung einer fachgerechten Therapie inkl.
Handlungsoptionen, die die Prävalenz von Eutererkrankungen und
somit auch den Einsatz von Antibiotika senken können.
26.03.2021: Risiko des Geplügelpesteintrags weiterhin hoch
Die Gefahr von Ausbrüchen mit dem Virus der Geflügelpest des Subtyps H5 ist in Deutschland weiterhin hoch. Die Epidemie hat inzwischen die Ausmaße der Saison 2016/2017 überschritten, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilte. Das Institut geht weiterhin von einem hohen Risiko der Ausbreitung
aus. Seit Ende Februar 2021 wurden vermehrt Ausbrüche bei Nutzgeflügel und
Fälle bei Wildvögeln gemeldet, was im Zusammenhang mit
dem Frühjahrsvogelzug nordischer Wasservögel
stehen kann. Derzeit
ist außerdem von einem hohen Eintragsrisiko durch Verschleppung des
Virus zwischen Geflügelhaltungen (Sekundärausbrüche) auszugehen.
Seit 30. Oktober 2020 wurden fast 1.000
Geflügelpestfälle bei Wildvögeln sowie mehr als 130 Ausbrüche bei
Nutzgeflügel gezählt. Besonders betroffen sind Regionen mit einer hohen
Geflügeldichte. Das FLI verweist auf die unbedingte Einhaltung der
Biosicherheitsmaßnahmen.
26.03.2021: Genaue Typisierung von
Hantaviruserkrankungen gefordert
Die Feldmaus ist nicht nur ein von LandwirtInnen wegen ihres hohes
Vermehrungspotentials und ihrer Vorliebe für Feldfrüchte ungeliebter
Schädling, der Nager ist auch Hauptreservoirwirt des Tula-
Hantavirus. Dieses Virus kann auch bei Menschen zu Erkrankungen
führen. Kürzlich konnte von einem Forscherteam unter Beteiligung des Friedrich-Loeffler-
Instituts (FLI) molekularbiologisch das Tulavirus als Ursache der
Hantaviruserkrankung eines Patienten in Deutschlang nachgewiesen werden. „Dieses
Ergebnis rückt nun auch die Feldmaus und das mit ihr assoziierte
Tulavirus stärker in den Fokus der Hantavirus-Epidemiologie und
erfordert zukünftig eine bessere Typisierung von
Hantaviruserkrankungen“, so Prof. Dr. Rainer Ulrich, Leiter des
Nationalen Referenzlabors für
Hantaviren bei Tieren am FLI. „Gerade
wegen der bei der Feldmaus auftretenden Massenvermehrungen
sollte das Auftreten von humanen Infektionen mit Tulavirus stärker
beobachtet werden“, betont Ulrich. Die Ergebnisse dieser
Forschungsarbeit verdeutlichen einmal mehr, wie wichtig eine Zusammenarbeit von
Human- und Veterinärmedizin im Rahmen des One Health-Konzeptes
ist. Gemeinsame Folgeuntersuchungen mit dem Julius Kühn-Institut
sollen die Verbreitung des Tulavirus im Reservoir Feldmaus und
anderen Wühlmäusen genauer charakterisieren. Diese
Untersuchungen sollen auch weitere Erreger berücksichtigen – wie
z.B. die ebenfalls in der Feldmaus nachgewiesenen Zoonoseerreger
Leptospiren und Kuhpockenvirus.
26.03.2021: Weitere insektenschädliche Pestizide verboten
Mit Beginn des Frühlings werden auch die Honig- und
Wildbienenvölker wieder aktiv. Um sich gut entwickeln zu können,
benötigen die Bienen eine gute Pollen- und Nektarversorgung. Neben
Obstblüten versorgt der Raps die Bienen in dieser Zeit mit
ausreichend Nahrung. Der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.)
kämpft seit Jahren gegen die Anwendung von bienengefährlichen
Neonikotinoiden und konnte jetzt einen Erfolg feiern. Denn das
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
hat mit Wirkung 12. März 2021 die Anwendung zweier weiterer
Pflanzenschutzmittel, die den bienengefährlichen Wirkstoff
Acetamiprid enthalten, ab dem Zeitpunkt der Knospenöffnung in
Raps verboten. Die Anpassung war notwendg geworden, weil in der
Vergangenheit in vielen Untersuchungen an Bienen chronische und
subletale Wirkungen auf Bienenvölker nachgewiesen werden konnten.
Am heutigen Freitag steht zudem die Änderung
des Bundesnaturschutzgesetzes auf der Agenda des Bundesrates.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) appelliert an
die Ratsmitglieder, sich engagiert
für das neue Insektenschutzgesetz einzusetzen. „Bitte schützen Sie
ab sofort Insekten per Gesetz. Verzögerungen führen zum
dauerhaften Verlust von Insekten, auch jener, die für den Menschen
unmittelbar wichtige Arbeit leisten wie Wildbienen, Ameisen oder
Marienkäfer. Die Volksbegehren in vielen Bundesländern haben
deutlich gezeigt, was die Bevölkerung und viele Betriebe wollen: ein
konsequentes Verbot insektenschädlicher Pestizide in
Schutzgebieten, einen sofortigen Stopp der Verwendung von
Glyphosat, sowie blühende Streifen an unseren Quellen, Bächen und
Flüssen. Dafür dürfen an ihren Ufern keine Pestizide und Dünger
mehr eingesetzt werden“, so BUND-Vorsitzender Olaf Bandt. Mit
Bienenkrankheiten, Diagnostik und Therapie sowie Aspekten des
Tierschutzes befassen sich auch Online-Fortbildungen für Tierärztinnen und Tierärzte auf Myvetlearn.de. Hier gibt es einen Grund- und einen Aufbaukurs. Der Grundkurs ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen / den Fachtierarzt für Bienen.
26.03.2021: Fleischverzehr 2020 weiter gesunken
Das Essen von Fleisch kommt immer mehr aus der Mode. Im Jahr 2020 war der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch mit 57,3 kg so niedrig wie noch nie bzw. seit 1989, wo mit der Statistik zum Fleischverzehr begonnen wurde. Demnach sank der Fleischverzehr in Deutschland im Jahr 2020 verglichen mit dem Vorjahr um 750 g. Vor allem sank der Verzehr von Schweinefleisch. Hier war ein Rückgang beim Pro-Kopf-Verbrauch um 940 Gramm zu verzeichnen. Bei Rind- und Kalbfleisch sank er um 40 g. Jedoch stieg gleichzeitig der Verzehr
von Geflügelfleisch um 180 g pro Person an, wie den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) zu entnehmen ist. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Fleischproduktion in Deutschland wider. Demnach wurde 2,4 % weniger Schweinefleisch und 2,7 % weniger Rind- und Kalbfleisch produziert, während die Geflügelfleischerzeugung um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch lag für 2020 bei insgesamt 117,7 %, beim Geflügel lag er bei 97,2 %.
26.03.2021: Handel mit illegalem Elfenbein floriert
Im Jahr 2019 hat der Handel mit illegalem Elfenbein trotz aller Bemühungen verglichen mit dem Vorjahr noch einmal stark zugenommen. Laut den Zahlen der Tierschutzorganisation Pro Wildlife wurden im Jahr 2019 insgesamt 42,5 Tonnen Elfenbein von etwa 6.340 toten Elefanten beschlagnahmt, vor allem in Asien. Dies entspricht einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber 2018. Die Artenschützer befürchten für 2020 einen weiteren, Pandemie-bedingten Anstieg. Dabei ist die Dunkelziffer hoch und es werden nur etwa zehn Prozent des geschmuggelten Elfenbeins überhaupt entdeckt
und beschlagnahmt. „Der Elfenbeinhandel ist nach wie vor die größte Bedrohung für Afrikas Elefanten. Die Staatengemeinschaft darf nicht nachlassen in den Bemühungen, den Handel ein für allemal zu stoppen und die Tiere besser zu schützen", so Pro-Wildlife-Sprecherin Daniela Freyer. In der EU ist der Handel mit dem "weißen Gold" immer noch erlaubt, obwohl er international bereits seit 1989 verboten ist. Die EU und Japan sind bis heute die beiden größten verbliebenen Absatzmärkte für legales Elfenbein. Die EU hat vor Kurzem angekündigt, den Elfenbeinhandel strenger zu regulieren.
25.03.2021: Zahl der Heimtiere in Deutschland wächst
Die Liebe zu Heimtieren in Deutschland ist ungebrochen. In fast
jedem zweiten Haushalt leben inzwischen Hunde, Katzen,
Meerschweinchen, Hamster und Co. Die Corona-Pandemie hat dafür
gesorgt, dass nicht nur mehr Heimtiere einen Platz in den Familien
finden, die Tiere werden auch mit mehr Fürsorge behandelt, wie der
Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe
Deutschlands e.V. (ZZF), Norbert Holthenrich, weiß. „Ich stimme mit
vielen Experten aus unserer Branche überein, dass die Corona-
Pandemie für die Umsatzentwicklung im deutschen Heimtiermarkt ein
relevanter Einflussfaktor war. Heimtiere sind für viele Menschen
Familienmitglieder, für deren Gesundheit Tierhalter bereit sind, Geld
auszugeben. Im vergangenen Jahr standen die Beschäftigung mit
Tieren, gesunde Ernährung und Neuanschaffungen für das Zuhause
für Mensch und Tier im Mittelpunkt. Dies zeigt sich an den
gestiegenen
Umsätzen bei Belohnungssnacks, an Investitionen in
Spielzeug, Gartenteiche oder Tiergehege", so Holthenrich. Im
vergangenen Jahr zählte man knapp 35 Millionen Heimtiere in
deutschen Haushalten, was einen Zuwachs von knapp einer Million im
Vergleich zum Vorjahr bedeutet, Zierfische und Terrarientiere nicht
miteinbezogen. „Der Zuwachs insbesondere an Hunden und Katzen
ist natürlich erfreulich, kommt aber nicht ganz unerwartet", sagt
Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf
(IVH) e.V. „Der seit vielen Jahren anhaltende Trend zu Vierbeinern,
besonders zu Hunden und Katzen, wurde 2020 sicherlich noch durch
die besonderen Homeoffice-Umstände während der Corona-Krise
verstärkt.“ Holthenrich betont auch noch einmal, wie wichtig es
gewesen sei, die Systemrelevanz des Zoofachhandels ausdrücklich
anzuerkennen. Denn nur so sei eine durchgehende Versorgung der
Heimtiere möglich gewesen.
Umfrage unter TierärztInnen zur elektronischer Patientenakte
25.03.2021
Eine elektronische Patientenakte kann helfen, Zeit zu sparen bei der Integration eines Tieres und des Tierbesitzers in die Praxissoftware der Tierarztpraxis. Sie kommt vor allem im Notdienst zum tragen, wo jede Sekunde, aber auch jede Information zum Gesundheitsstatus des Tieres zählt. Dazu ist jedoch eine einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte (eEPA) notwendig. Sie könnte über Allergien, Impfungen, durchgeführte Operationen, verabreichte Medikamente, wichtige Diagnosen, Befunde und Laboruntersuchungen des Patienten informieren sowie Anschrift und Telefonnummer des Halters
übermitteln. Darüber hinaus könnte die Terminvereinbarung und die Bezahlung der Rechnung direkt über eine entsprechende Anwendung für den Tierbesitzer ermöglicht werden. Weiterhin könnte die Forschung von der Auswertung anonymisierter Tiergesundheitsdaten der eEPA profitieren. Soweit die Theorie. Wie steht es jedoch um die Bereitschaft der Tierärztinnen und Tierärzte, eine solche eEPA zu nutzen bzw. wie groß ist das Interesse der Tierärzteschaft daran? Dies möchte eine Online-Umfrage im Rahmen eines Dissertationsprojektes an der Freien Universität Berlin (FUB) unter Leitung von Prof. Dr. Leo Brunnberg klären.
25.03.2021: Zwischenfälle bei Ferkelstration unter Isofluran-Narkose bitte melden
Anfang des Jahres ist das Verbot der
betäubungslosen Ferkelkastration in Kraft getreten, weshalb nun viele Ferkel
unter Isofluran-Narkose kastriert werden. Um die Sicherheitsempfehlungen
entsprechend anpassen zu können, bittet das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Sauenhalter um
die Meldung von Zwischenfällen und Probleme bei der Narkose unter Isofluran. Die Sammlung und Auswertung von
unerwünschten Effekten der Isofluran-Narkose soll dabei helfen, das
Gesundheitsrisiko für Anwender und Ferkel zu senken. Umstritten ist
die Narkose unter Tierärzten nach wie vor, da Narkosemittel nicht in
die Hände von Landwirten gehören. Grundsätzlich sind die Anwender
der Isofluran-Narkose verpflichtet, Komplikationen aufzuzeichnen. Zu
diesen gehören neben Nebenwirkungen beim Anwender wie
Kopfschmerzen oder Übelkeit wie auch eine unzureichende Betäubung der
Ferkel oder gar Todesfälle. Das Fortbildungsportal Myvetlearn.de
bietet TierärztInnen eine Online-Fortbildung zum Thema
Ferkelkastration mit Schwerpunkt Isofluran-Narkose. Neben der
Vorstellung der Ferkelbetäubungssachkundeverordnung gehen die
Referierenden auf die Aufgaben und Verpflichtungen von Landwirt und
Tierarzt. Zudem werden in dem Seminar verschiedene DLG-
zertifizierte Geräte für die Isoflurannarkose sowie mögliche
Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration vorgestellt.
25.03.2021: Rodentizide gefährden Greifvögel
Sogenannte Schadnagergifte (Rodentizide) stellen eine ernste Bedrohung für die
Greifvogelbestände dar. In einer Untersuchung konnte ein Forscherteam, u.a. des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung
(Leibniz-IZW), neben Pflanzenschutzmitteln und Arzneimitteln
vermehrt Rodentizide in der Leber von Greifvögeln nachweisen. Die
WissenschaftlerInnen analysierten zwischen 1996 bis 2018
verstorbene Rotmilane, Habichte, Sperber, Seeadler und Fischadler.
„Wir fanden Rodentizid-Rückstände im Lebergewebe von mehr als 80
Prozent der untersuchten Habichte und Rotmilane“, erklärt Doktorand
Alexander Badry vom Leibniz-IZW. „Bei Seeadlern fanden wir in
fast 40 Prozent unserer Proben Rodentizide in
niedrigeren
Konzentrationen, während die Akkumulation bei Sperbern und
Fischadlern gering oder gleich null war“, so der Forscher weiter.
Zudem konnte belegt werden, dass Arten mit Aas als regelmäßigem
Bestandteil ihres Nahrungsspektrums ein hohes Risiko aufweisen, mit
den Nagetiergiften in Kontakt zu kommen. Die Analysen zeigten auch,
dass je näher der Fundort eines toten Vogels bei menschlichen
Strukturen wie Industrieanlagen oder Siedlungen war, desto
wahrscheinlicher war der Vogel Rodentiziden ausgesetzt. Daher
müssen die Quellen von Rodentiziden entlang der Nahrungskette im
Sinne von Sekundärvergiftungen und potenzieller Toxizität für
Greifvögel neu bewertet werden, die häufig an der Spitze der
Nahrungskette stehen.
25.03.2021: Deutsche Genbank lagert Erbmaterial bedrohter Nutztierrassen
Bereits seit fünf Jahren ist die Deutsche Genbank
landwirtschaftlicher Nutztiere der Sammelpunkt für Erbmaterial von
bedrohten Nutztierrrassen. In so genannten Straws, einer Art
Strohhalm, lagert eingefrorenes Erbmaterial von 62 Nutztierrassen.
Am 24. März 2016 wurde der Grundstein für das Institut für
Nutztiergenetik in Mariensee gelegt. Seitdem wird die Genbank
zur
Sicherung der genetischen Vielfalt fortgehend mit Erbmaterial
gefüllt.
Landwirte und Züchter haben so die Möglichkeit, sich über
Erhaltungszuchtprogramme zu informieren. Trotz der ersten Erfolge
steckt die Genbank noch in den Kinderschuhen. Das Einfrieren von
Sperma ist bereits Routine, das Einfrieren von ebenso wichtigen
Eizellen zum Beispiel bedarf noch viel mehr Forschung.
25.03.2021: Unzufriedenheit unter angestellten TierärztInnen ist groß
Viele angestellte Tierärztinnen und Tierärzte sind mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Gründe für die Unzufriedenheit sind vor allem überlange Arbeitszeiten sowie eine zu geringe Vergütung. Das ergab eine Umfrage unter angestellten Tierärzten des Arbeitskreises Angestellte Tierärzte im Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) im vergangenen Jahr. „Wir vertreten als Berufsverband der Praktiker auch die Interessen tierärztlicher Arbeitnehmer. Ich appelliere deshalb an alle tierärztlichen Arbeitgeber, ob sie nun Mitglied bei uns sind oder nicht, den rechtlichen Rahmen des Arbeitszeitgesetzes zu beachten“, mahnte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. „Wenn wir es als
Branche nicht schaffen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, dann wird sich der aktuelle Nachwuchsmangel noch weiter verschärfen“, so Moder weiter. Es könne nicht im Interesse tierärztlicher Arbeitgeber liegen, wenn immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen dem einstigen Traumberuf den Rücken kehren. Über diese Unzufriedenheit und über Möglichkeiten, etwas zu verändern, möchten wir mit Kolleginnen und Kollegen am 7. April 2021 im VETS Talk diskutieren. Grundlage für eine gute Diskussion ist, dass sowohl tierärztliche ArbeitgeberInnen als auch angestellte TierärztInnen an dieser kollegialen Veranstaltung mit Moderator Björn Becker teilnehmen.
24.03.2021: Tipps für Hundehalter für das richtige Maß an Bewegung
Viele Menschen sind während der Pandemie auf den Hund gekommen. Kein Wunder, denn mit Hunden lässt sich wunderbar Zeit verbringen und Spaziergänge fördern die Gesundheit von Mensch und Tier. Allerdings muss dabei die Leitungsfähigkeit von Hund und Halter berücksichtigt werden, gibt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) zu bedenken. In Bezug auf die Hunde geht es dabei vor allem um Welpen sowie um alte und gesundheitlich angeschlagene Hunde. Die Knochen, Gelenke und Bänder sind bei jungen Hunden noch nicht stabil und nicht auf lange Spaziergänge oder wildes Toben
ausgelegt. Auch die Muskulatur ist noch nicht ausreichend ausgebildet. Bei Überlastungen können bleibende Schäden an Gelenken und Knochenapparat die Folge sein. Zudem schränken Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Gelenkbeschwerden die Aktivität ein. Diese Tiere sollten lieber häufiger, dafür nicht so lange spazieren geführt werden. Alternativen an Regentagen beispielsweise sind Intelligenz-, Such- oder Schnüffelspiele, die den Hund gleichzeitig ermüden und das Vertrauen zwischen Halter und Tier verbessern. Hundeprofis empfehlen fünfzehnminütige Spiele-Einheiten über den Tag verteilt.
24.03.2021: Tiertragödie auf See ist politisches Totalversagen
Drei Monate mussten mehr als 1.600 Rinder auf dem Transportschiff
„Elbeik“ unter desaströsen Bedingungen aushalten. 179 Tiere sind
schon während des Transports gestorben. Nun haben die spanischen
Behörden entschieden, dass die Tiere notgetötet werden. Die Rinder
sind stark abgemagert und völlig dehydriert. Viele waren in einem
apathischen Zustand und kaum in der Lage, ihre Augen zu öffnen.
Bereits einige Tage, nachdem die Elbeik mit Ziel Naher Osten
abgelegt hatte, kam der Verdacht eines Ausbruchs der Blauzungenkrankheit an Bord auf. Die zuständige spanische Behörde unternahmen jedoch nichts. Die
türkischen Behörden verhinderten jedoch, dass die Tiere entladen werden
durften. Nach der bereits seit Wochen andauernden Irrfahrt sind die Tiere nun wieder am
Ausgangshafen angekommen, durften jedoch auch nicht entladen werden. Denn sobald Lebendtiere aus der EU exportiert wurden, dürfen
sie nicht mehr
in die EU (re-)importiert werden. „Die EU muss sich
für
dieses Totalversagen verantworten. Schon während der
dreimonatigen Fahrt der ,Elbeik` sind 179 Rinder gestorben und über
Bord geworfen worden. Das Schiff war laut den Veterinären
überladen. Daher hatten die Tiere keine Möglichkeit, sich auf einer
sauberen, trockenen Fläche hinzulegen; sie standen in ihrem Kot und
Urin. Im Hafen von Cartagena wurden noch einmal zehn tote Tiere an
Land gebracht. Nun müssen die restlichen Tiere einen völlig
unnötigen Tod sterben – und das ist sogar noch die humanste
Lösung. Wir verlangen Konsequenzen aus diesen unwürdigen
Ereignissen. Wie viele Tiere müssen noch gequält und getötet
werden, damit die Politik endlich handelt?“, beklagt Dr. Martina
Stephany, Direktorin Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN. Die
Tierorganisation fordert ein umgehendes Verbot von Tierexporten in Nicht-EU-Länder.
24.03.2021: Immer mehr Wolfssichtungen in Städten
Die Zahl der Wölfe in Deutschland wächst zunehmend. Auf der Suche
nach einem neuen Territorium oder einer Partnerin, sind gerade jetzt
zahlreiche Jungwölfe unterwegs. So auch vermehrt in urbanen Gebieten. In der
vergangenen Woche lief ein sichtbar gestresster Wolf am hellichten
Tag durch die niedersächsische Stadt Lohne. Ein dazu in den sozialen
Medien gepostetes Video sorgte für allerhand Diskussionen. Unter
anderem warnten Weidetierhalter eindringlich davor, diese
Entwicklung auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein anderer User
schrieb von einem fahrlässigen Umgang
mit einem Beutegreifer. Im
Augenblick scheinen sich Stadtsichtungen in einigen Regionen zu
häufen, was mit der wachsenden Wolfszahl zusammenhängt. Das
Wolfsmpnitoring verzeichnete besonders in Niedersachsen und
Sachsen eine große Zahl an Welpen. Im Beobachtungsjahr
2019/20 konnten in Niedersachsen in 21 der 36 nachgewiesenen
Wolfsterritorien insgesamt 75 Wolfswelpen gezählt werden. In Sachsen
wurden für das vergangene Jahr sogar 96 Welpen in 26 der 29
Territorien erfasst. Das bedeutet, dass im kommenden Jahr viele
dieser Jungwölfe ein eigenes Territorium suchen werden.
23.03.2021: Corona-Pandemie erschwert Hundeerziehung
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland dazu geführt, dass sich
mehr Menschen einen Hund angeschafft haben. Durch den bereits seit
Monaten anhaltenden Lockdown sind jedoch Hundeschulen
geschlossen, was die Erziehung der Tiere erschwert. Gerade Welpen
benötigen in den ersten Lebensmonaten neben einer umfassenden
Erziehung auch den Kontakt zu anderen Hunden, um deren
Ausdrucksverhalten zu verinnerlichen. Falls der Kontakt zu spärlich
ausfällt, wird es schwierig, die fehlenden Grundlagen der
Sozialisierung nachzuholen. „Wenn der Hund die nicht erfährt, wird er
ängstlich und das kann in Aggression umkippen", erklärt Sabine
Löffler, Inhaberin einer Hundeschule in Erding. Zudem muss der
Neubesitzer
eine Beziehung zu seinem Hund aufbauen, um seinen
Vierbeiner verstehen zu können. Hier können HundetrainerInnen helfen. Noch würden
Online-Coachings von den TierhalterInnen allerdings nicht wirklich
gut angenommen, da hier natürlich auch der Kontakt zu anderen
Hunden fehle, berichtet Tiertrainerin Marion Hartmann. Die 10-teilige E-Learning-Reihe Verhaltenstherapie
für TierärztInnen auf Myvetlearn.de befasst sich unter anderem mit
dem Lern- und Problemverhalten von Hunden, geht aber auch auf die
Vermeidung haltungsbedingter Verhaltensprobleme sowie
Aggressionen, Ängste und Phobien der Tiere ein. Die Kurse sind
geeignet für den Erwerb der Zusatzbezeichnung
Tierverhaltenstherapie von TierärztInnen.
23.03.2021: Weitere EHV-1 Fälle und Aborte in Deutschland
Das gefährliche Equine Influenzavirus vom Typ 1 (EHV-1) breitet sich weiter aus.
Die aggressive Variante des Virus war bei einem
Turnier im spanischen Valencia verbreitet und bis zur Global
Champions Tour nach Doha weitergetragen worden. Rückkehrende,
infizierte Pferde hatten das Virus dann in zehn weitere Länder
getragen. Während zahlreiche Pferde ohne Anzeichen von
Symptomen positiv getestet wurden, greift das Virus bei anderen
Tieren das Nervensystem an. Auch Pferde von deutschen
TurnierteilnehmerInnen sind betroffen. Der Stall des deutschen
Spitzen-Springreiters Sven Schlüsselburg, der bis zum 12. Februar 2021
mit acht Pferden bei der Turnierserie in Valencia am Start war, musste
den Verlust von bislang zwei Pferden verkraften. Besonders
dramatisch ist auch, dass bereits neun Stuten infolge
einer Herpesinfektion ihre Fohlen verloren
haben. Schlüsselburg
hatte das
aggressive Virus bei seiner Rückkehr unwissentlich mit auf seinen
Hof nach Ilsfeld gebracht.
Die Inkubationszeit kann mehr als zwei Wochen betragen. Inzwischen
hat der Weltverband (FEI) alle Turniere auf dem europäischen
Festland bis zum 11. April 2021 abgesagt. Ob es in diesem Jahr in Tokio
überhaupt ein olympisches Reitturnier geben wird, ist noch unklar. Auf die Untersuchung neugeborener Fohlen sowie auf die wichtigsten Krankheitssymptome von Fohlen und deren Versorgung nach der Geburt geht die E-Learning-Reihe Reproduktionsmedizin Pferd auf Myvetlearn.de ein. Die Kursreihe besteht aus vier einzeln buchbaren, ATF anerkannten Modulen und richtet sich ausschließlich an Tierärztinnen und Tierärzte. Die Kursteilnahme kann jederzeit begonnen werden, die Zeiteinteilung erfolgt ganz individuell.
23.03.2021: EU-Bürger wünschen sich mehr Aufklärung über Antibiotika
BürgerInnen der Europäischen Union erachten die Vorsorge sowie die
Impfungen von Nutz- und Haustieren als sehr wichtig. Das ergab eine
umfassende Umfrage im Auftrag des europäischen Verbandes
AnimalhealthEurope. Fast drei Viertel aller Befragten sehen einen
größeren Nutzen in der Vorbeugung als in der Heilung von
Krankheiten bei Nutztieren. Auch die Vorsorge bei Haustieren wird
von EU-BürgerInnen als wichtig erachtet: 76 % der Befragten
stimmen zu, dass Haustiere regelmäßig geimpft werden sollten. 78 %
stimmen zu, dass Haustiere mindestens einmal pro Jahr von einem Tierarzt untersucht werden sollten und 80 % finden, dass
es wichtig ist, regelmäßig Zecken- und Flohprophylaxe bei Haustieren durchzuführen.
Im europäischen Vergleich haben die Befragten in Deutschland jedoch
etwas weniger Vertrauen in Impfungen, die heimischen Landwirte und vor
allem in die Anwendung von Antibiotika. Knapp fünfzig Prozent aller
Befragten in Deutschland wünschen sich mehr Informationen
durch die Medien über den Einsatz von Tierarzneimittel, Tierschutz
sowie neu
auftretende Zoonosen.
„Nur 58 % der Befragten wissen bspw., dass die Anwendung von Antibiotika bei
Nutztieren streng durch staatliche Behörden geregelt und kontrolliert
wird. Breites Wissen auf diesem Gebiet könnte manche Sorge der
Menschen gerade zur Nutztierhaltung und unseren Lebensmitteln
zerstreuen. Als Verband ist es uns daher wichtig, sachgerecht zu
informieren und insbesondere auch Fehlinformationen vermeiden
helfen“, bewertete Bft-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller die
Ergebnisse der Umfrage für den deutschen Raum.
23.03.2021: Bayern stellt Kontrollkonzept 2030 für das Veterinärwesen vor
Bayerns Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber hat sich für
eine dringende Ausweitung der Digitalisierung in den Bereichen
Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ausgesprochen. Dies
sollte ein zentraler Bestandteil des Kontrollkonzepts 2030 sein.
„Bayerns Bürger erwarten eine schlagkräftige
Lebensmittelüberwachung und Veterinärverwaltung. Es ist mir seit
meinem Amtsantritt ein wichtiges Anliegen, den gesundheitlichen
Verbraucherschutz optimal weiterzuentwickeln. Dazu zählt neben
dem Zukunftskonzept zur Stärkung der Landtierärzte auch, dass wir
unsere Überwachung zukunftsfähig aufstellen und für neue
Herausforderungen rüsten. Ein Paradebeispiel hierfür ist das
Kontrollkonzept 2030. Es greift von der Ausbildung bis hin zur
Planung, Dokumentation, Auswertung und Steuerung der Kontrollen
alle relevanten Aspekte auf. Basis ist ein risikoorientierter
Kontrollansatz. Hier konnten
jetzt wichtige Weichen gestellt
werden", erklärte Glauber. „Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig
eine moderne Verwaltung mit einheitlicher Software und kompatiblen
Datenbanken ist. Mit dem 'Digitalen Pakt Gesundheitlicher
Verbraucherschutz Bayern' möchten wir den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den Ämtern das notwendige Handwerkszeug für eine
digitale Zukunft zur Verfügung stellen", so der Minister weiter. Um die
Verbraucherämter zu entlasten sowie den Aufwand für die
LandwirtInnen gering zu halten, sei eine zentrale Betriebsdatenbank
bereits in Planung. Um die Digitalisierung weiter voran zu treiben,
wird aktuell an einem Tool zur aussagekräftigen Analyse von
Tiergesundheitsdaten gearbeitet. Auch bei den rinderhaltenden
Betrieben wird mit Beginn des zweiten Quartals 2021 konsequent auf
das Konzept einer zentralen und risikobasierten Kontrollplanung und
-steuerung im Bereich der Tierseuchenprävention gesetzt.
22.03.2021: TierärztInnen gehören zur Impfgruppe mit Priorität 2
Tierärztinnen und Tierärzte gehören zur Impfgruppe mit Priorität 2 („Schutzimpfungen mit hoher Priorität“). Das zumindest geht aus der Neufassung der Corona-Impfverordnung vom 11. März 2021 hervor. Darin heißt es, dass auch „Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen oder im Rahmen der Ausübung eines Heilberufes mit einem
hohen oder erhöhten Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind“, zu den Personen mit hoher Impfpriorität gehören (§ 3 Abs. 1 Nummer 5 Corona-Impfverordnung). Dazu zählen unzweifelhaft auch Tierärztinnen und Tierärzte, wie der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) auf seiner Webseite schreibt.
22.03.2021: FLI gibt Hinweise zur EHV-Impfung von Pferden
Der verheerende Ausbruch des Equinen Herpesvirus Typ 1 (EHV-1) beim
internationalen Reitturnier im spanischen Valencia hat bislang den
Tod von 17 Pferden zur Folge. In Deutschland und acht weiteren
Ländern kam es zu Folgeausbrüchen durch heimkehrende, infizierte
Pferde. Der Weltreiterverband FEI hat den EHV-Ausbruch als den
schlimmsten und aggressivsten der vergangenen Jahrzehnte
bezeichnet. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat aus diesem
Anlass auf seiner Homepage umfassende Informationen zur Impfung
gegen EHV bereit gestellt.
Zwar empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinär (StIKo Vet) die EHV-Impfung seit vielen Jahren als
sogenannte Core-Vakzinierung, doch nun haben zahlreiche
Verbände die EHV-Impfung als Verpflichtung eingeführt, so z.B. die Vollblutgestüte und Galopprennpferde. Bedauerlich nur, dass aktuell keim EHV-Impfstoff verfügbar ist. Dieser wird frühestens im Verlauf des Aprils 2021 in ausreichenden Mengen erwartet, da die Hersteller
nicht mit einem so sprunghaft ansteigenden Bedarf gerechnet haben. TierärztInnen in Deutschland können daher nur versuchen per Ausnahmegenehmigung auf ein Vakzin zurückzugreifen, das im Ausland eine entsprechende Zulassung besitzt.
Dies muss vom behandelnden Tierarzt bei der jeweils zuständigen
obersten Landesbehörde beantragt werden. Weitere Auskünfte erteilen auch die zuständigen Veterinärämter.
22.03.2021: Bevölkerung wählt Rotkehlchen zum Vogel des Jahres 2021
Bereits zum 40. Mal haben der Naturschutzbund NABU und der
bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Vogel des Jahres
gewählt. Mehr als 340.000 BürgerInnen, die aufgrund des Jubiläums an der
Aktion teilnehmen durften, haben sich für das Rotkehlchen als Vogel des
Jahres 2021 entschieden. In einer Vorrunde konnten sich 10 Vogelarten
durchsetzen. Das Wahlergebnis
wurde in einem Live-
Stream verkündet. „Wir haben uns sehr über die Wahlbeteiligung
gefreut“,
sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei ein Experiment
gewesen, das geglückt sei. Weiterhin kündigte Miller an, dass der
Vogel des Jahres von nun immer von der Bevölkerung gewählt
werden soll. Das Rotkehlchen soll in diesem Jahr Botschafter für
mehr Vielfalt in den Gärten sein.
22.03.2021: ASP-Bekämpfung in Brandenburg bereits mehrere Millionen Euro gekostet
In Deutschland grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) bislang in Sachsen und Brandenburg. Mit großen Anstregungen wird versucht, die hoch ansteckende Tierseuche von anderen Bundesländern fern zu halten. Bisher gab es mehr als 800 bestätigte Fälle bei
Wildschweinen seit dem ersten Ausbruch im September 2020. Alleine in Brandenburg belaufen sich die Kosten für die Bekämpfung der ASP auf inzwischen mehr als 6,3 Millionen
Euro. Mit rund 5,77 Millionen Euro fiel der größte Teil der
Kosten auf den fast 260 Kilometer langen Wildschutzzaun sowie die
Umzäunung der drei ASP-Kerngebiete, wie das
Verbraucherschutzministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der
Landtagsfraktion von BVB/Freie mitteilt. Weitere Kosten entstehen
durch Instandsetzungen der Zäune, die durch wiederholten
Vandalismus und Diebstahl beschädigt wurden. Neben
Informationsmaterial, Fanganlagen, mobilen Schutzzäune,
Vergrämungsmittel und Kadaversuche verschlingen auch die
Laboruntersuchungen infizierter Wildschweine enorme Gelder.
Bislang hat Brandenburg die Kosten allein gestemmt, da
Seuchenbekämpfung Ländersache ist. Jedoch hat das Land bei der
EU eine Kofinanzierung des Schutzzaunes entlang der Grenze zu
Polen beantragt.
Umfrage: Welpenboom, Heimtiertransporte, Tierschutz...
19.03.2021
Welpenboom, Heimtiertransporte, Tierschutz sind nur einige Stichworte, die sowohl in der Fachpresse als auch der allgemeinen Presse mehr und mehr auftauchen. Ein Thema mit vielen Facetten, die auch in der Tierarztpraxis gesehen werden. Welpenhandel, Problemhunde, rechtliche Unsicherheiten, aber auch engagierter Tierschutz.
Die offiziellen Zahlen zum Thema scheinen
nur einen kleinen Teil der Importe abzubilden, daher möchte die MSD Tiergesundheit Tierarztpraxen mit einer Umfrage unter Tierärzten unterstützen.
MSD Tiergesundheit möchte mehr wissen und bittet Tierärztinnen und Tierärzte daher, an einer 3-minütigen Umfrage zu Importhunden teilzunehmen. Die Ergebnisse der anonymen Umfrage werden anschließend veröffentlicht.
19.03.2021: Reduktion von Produktion und Konsum tierischer Produkte notwendig
Wie sich die derzeitigen Strukturen der Nutztierhaltung in
Deutschland und deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima
gestalten, hat das Umweltbundesamt (UBA) in einem gerade
veröffentlichten Bericht zusammengefasst. In dem Papier
„Perspektiven für eine umweltverträgliche Nutztierhaltung“ geht das
UBA auf Luftschadstoffe und umweltrelevante Einträge von
Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und Bioziden auch auf
Einträge von Stickstoff und Phosphor sowie Treibhausgasemissionen
durch die Nutztierhaltung ein. Die Verfasser schlagen kurzfristig
umsetzbare verfahrenstechnische Maßnahmen, eine bessere
räumliche Verteilung der
Tiere sowie eine Verringerung
von Produktion und Konsum tierischer Lebensmittel vor, um die
negativen
Auswirkungen zu verringern. In dem Papier wird betont, dass alle
technischen Maßnahmen und eine verbesserte Verteilung der Tiere
vermutlich jedoch nicht ausreichen würden, um die Umwelt- und
Klimaziele der Landwirtschaft zu erreichen. So seien nach Meinung
der Verfasser nur eine Verringerung der Tierproduktion sowie eine
Veränderung der Ernährungsweisen zielführend. Mit einer
Reduzierung der Nutztierbestände in Deutschland ließen sich mehr
Tierwohl und eine verbesserte Tiergesundheit erreichen. Zudem
würde sich das Risiko der Entstehung von Zoonosen verringern.
19.03.2021: Bewertung von Bekämpfungsstrategien für möglichen MKS-Ausbruch
Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche (MKS) befällt
hauptsächlich Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen und kann zu
hohen Tierverlusten führen. Zwar gelten alle EU-Mitgliedstaaten
aktuell als MKS-frei, jedoch besteht ein ständiges Risiko der
Einschleppung der gefürchteten Tierseuche durch Ausbrüche in
Regionen nahe der EU-Außengrenze. Um auf einen MKS-Ausbruch
bestmöglich vorbereitet zu sein, hat ein österreichisches
Forscherteam unter der Mitarbeit der Vetmeduni Vienna
Notfallmaßnahmen und Bekämpfungsstrategien sowie die
Abschätzung der notwendigen Ressourcen anhand einer
Simulationsstudie bewertet. „Betrachtet wurde sowohl die Wirkung
der Maßnahmen auf die Ausbreitung der Seuche und den Umfang der
zu tötenden Tiere als auch die – mit einem Seuchenausbruch
verbundenen – Kosten“, sagt Studienerstautorin Tatiana Marschik
(Institut für
Lebensmittelsicherheit, Lebensmitteltechnologie und
Öffentliches Gesundheitswesen, Vetmeduni Vienna). Mittels
Simulationsmodellen wurde ein Ausbruch der MKS unter
realitätsnahen Bedingungen nachgestellt. „Dazu zählen u.a. die
Übertragung der Infektion innerhalb und außerhalb der tatsächlich
vorhandenen empfänglichen Betriebe unter Berücksichtigung aller
plausiblen Übertragungswege“, erklärt die Forscherin. „Die
Studienergebnisse haben gezeigt, dass ein Ausbruch der MKS in
Österreich Gesamtkosten zwischen 270 und 580 Millionen Euro
verursachen würde. Das Ausmaß dieses Schadens hängt stark von
der betroffenen Region, den gewählten Kontrollmaßnahmen und der
Verfügbarkeit von personellen Ressourcen ab“, so Marschik. Die
Studie zeigte zudem, dass eine Erhöhung von personellen
Ressourcen in Österreich die Größe der Epidemie maßgeblich
reduzieren könnte.
19.03.2021: MVP bildet erneut Fallwildsuchhunde aus
Auch in Mecklenburg-Vorpommern möchte man im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) verstärkt auf Fallwildsuchhunde setzen. Dazu sollen weitere 12 Jagdhunde eine spezielle Ausbildung erhalten. Bereits im Dezember sind 12 Hunde ausgebildet worden. „In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bis jetzt glücklicherweise noch keinen positiven ASP-Fund. Dennoch ist die Bedrohungslage enorm“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Er bedanke sich bei dieser Gelegenheit auch ausdrücklich bei den Hundeführerinnen und Hundeführern, dass sie
sich die Zeit für diese zeitaufwendige Ausbildung nehmen. „Bei allen technischen Entwicklungen zeigt sich, dass der Mensch einmal mehr auf den Hund angewiesen ist, der uns seit Jahrtausenden unschätzbare Dienste leistet!“ Somit kann der sehr feine Geruchsssinn von Hunden einmal mehr gewinnbringend und nachhaltig eingesetzt werden. Die ist auch bei der Identifizierung von Personen, die mit dem Sars-CoV-2 Virus infiziert sind, sicher innerhalb weniger Sekunden möglich, wie eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover mit Unterstützung der Bundeswehr zeigt.
19.03.2021: FBN erhält umfassende Unterstützung bei Neuausrichtung
Zur Verbesserung des Tierwohls erforscht das Forschungsinstitut für
die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf die
genetischen und physiologischen Grundlagen sowie die Umwelt von
Nutztieren. Für neue innovative Forschungsansätze sind aktuell
organisatorische Reformen des Instituts in Planung. Die wichtige
Arbeit des FBN wird mit einer Fördersumme in Höhe von 21,2
Millionen Euro durch das Land Mecklenburg-Vorpommern
unterstützt. Bei der virtuellen Übergabe des Zuwendungsbescheids
hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zudem die
organisatorische Hilfe bei der Neuaufstellung zugesichert. „Das FBN
hat aus vielerlei Perspektive eine herausragende Bedeutung für unser
Land. In schönster Lage
wird hier in
Dummerstorf anwendungsorientierte Forschung betrieben, um
Lösungen für eine
nachhaltige Nutztierhaltung zu entwickeln. Mit seinen rund 300
Mitarbeitenden genießt das Institut über die Landesgrenzen hinaus
einen sehr guten Ruf. Mit dem Zuwendungsbescheid sichern wir auch
nach dem Ausscheiden aus der Leibniz-Gemeinschaft die
Fortführung dieser wichtigen Arbeit. Das Land MV und auch das
BMEL stehen hinter dem FBN und werden es in dieser schwierigen
Phase der Neuausrichtung unterstützen. Unser gemeinsames Ziel ist
die Wiederaufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft. Die dazu nötigen
Reformprozesse wurden bereits eingeleitet“, erklärte Backhaus, der
auch die enge Zusammenarbeit mit der Universität Rostock begrüßt.
18.03.2021: EU-Kommission will Farm to Fork-Strategie beschleunigen
Vor der Jahreskonferenz des Forums for the Future of Agriculture
(FFA) drängt die EU-Kommission auf Umsetzung ihrer "Farm to Fork"-
Strategie. Denn den europäischen Landwirten macht die Corona-
Pandemie schwer zu schaffen. Für den Umbau ihrer Produktion
brauchen die Bauern finanzielle Unterstützung seitens der EU, wie
Claire Bury von der Generaldirektion für Gesundheit der EU-
Kommission erklärt. Noch besteht die Strategie aus freiwilligen
Anregungen und Zielen. Möglichst viele dieser Elemente sollen in der
laufenden GAP-Reform untergebracht werden. Der nächste Schritt
beinhalte dann, dass entsprechende Gesetze beschlossen werden
müssen, wie Bury betont. Unterstützung für ihre Strategie
erwartet
sich die EU-Kommission vor allem aus dem
Europaparlament. Eine
stärkere finanzielle Unterstützung für Landwirte, die auf eine
ökologische Erzeugung umstellen, fordert auch Samuel Masse,
Präsident der EU-Organisation der Junglandwirte (CEJA). Um
Jüngeren die Betriebsübernahme attraktiv zu machen, müsste daher
auch die Einkommenskomponente für Landwirte in der "Farm to
Fork"-Strategie mehr fokussiert werden, so Masse. Laut Meinung des
niederländischen Experten Jeroen Candel sollten
Massenproduktionen verringert werden. Stattdessen müsse vermehrt
auf Qualitätsproduktion gesetzt werden. Die diesjährige Konferenz
der FFA am findet am 23. März 2021 digital statt. Die Teilnahme ist
nach Registrierung möglich.
18.03.2021: Nitratbelastung im Grundwasser weiter rückläufig
Um die Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie einzuhalten, hat die
Bundesregierung neben der Novellierung der Düngeverordnung (DüV)
im Jahr 2020 auch die Begrünung von Randstreifen an Gewässern
neu geregelt. Laut dem aktuellen Nitratbericht des
Umweltbundesamtes (UBA) sind die Nitratwerte zurückgegangen.
Grund dafür ist auch die Weiterentwicklung des
Grundwassermessnetzes. Das verbesserte Messnetz umfasst nun
knapp 700 Gütemessstellen im Vergleich zu noch 162 Probestellen im
Jahr 2012. Die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser kann
auf einer interaktiven Karte eingesehen werden, die das
Informationszentrum für die Landwirtschaft nun visualisiert hat und
diese stetig aktualisiert. Per Mausklick lassen sich
sämtliche Messstellen mit den exakten Messwerten anzeigen
und
regionale
Entwicklungen zeitnah nachvollziehen. Bei Überschreitung der
Nitratwerte im Grundwasser müssen laut EU-Gesetz
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Ansonsten sind
Strafzahlungen in Höhe von 857.000 Euro fällig. Diese konnten durch
die novellierte Düngeverordnung, die Anfang Mai 2020 in Kraft
getreten ist, abgewendet werden. Eine steigende Nitratbelastung im
Grundwasser schlägt sich besonders in der Trinkwasserqualität und
letztlich in den Trinkwasserpreisen nieder, da die Aufbereitung von
verschmutztem Grundwasser, unter anderem durch Gülle, deutlich
aufwendiger und damit teurer wird. Dadurch könnten die
Preise nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und
Wasserwirtschaft (BDEW) bis zu 60 Prozent nach oben schnellen.
18.03.2021: Naturschützer verurteilen Trophäenjagd
Deutsche Großwildjäger lagen im vergangenen Jahr nach
Amerikanern und Spaniern auf Platz drei der weltweiten Jagd-
Rangliste. Mehr als 540 Jagdtrophäen von im Washingtoner
Artenschutzübereinkommen gelisteten Tieren wurden im gesamten
Jahr 2020 nach Deutschland gebracht. Besonders hoch im Kurs
stehen bei den deutschen Jägern neben Zebras und Pavianen auch
Giraffen, die gerade unter Schutz gestellt wurden. Das geht aus einer
Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der grünen
Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke hervor. Die Trophäenjäger
betrachten die Jagd als ihren Beitrag zum Artenschutz. Eine
Einstellung, die auch die Weltnaturschutzunion IUCN teilt. Auch nach
Meinung des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der
Jagd (CIC) in Deutschland und des Deutschen Jagdverbandes (DJV)
fördern legale gut regulierte Trophäenjagdprogramme den Schutz der
Wildtiere sowie den Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung. Die Grünen-Politikerin
jedoch kritisiert diese Sichtweise auf
Schärfste: „Es ist völlig absurd, während mehr und mehr Tierarten
vor dem
Aussterben stehen, werden weiterhin Teile geschützter Tiere als
Jagdtrophäen nach Deutschland gebracht - ganz legal. Die
Zerstörung ihres Lebensraums, die Klimakrise, illegaler und auch
legaler Handel bringen ganze Tier-Populationen unter Druck.“ Da das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf Antrag lediglich die rechtlichen
Grundlagen prüft und bislang nur die kommerzielle Nutzung der
Trophäen streng geschützter Arten verbietet, fordern Naturschützer
von der Bundesregierung umgehend zu handeln und die Praxis von
Jagdtrophäen von geschützten Arten zu stoppen. Denn wie viel Geld
aus Trophäenjagd tatsächlich bei Einheimischen ankommt, ist
umstritten - und vermutlich von Land zu Land unterschiedlich. Laut
einem IUCN-Papier fließen in Entwicklungsländern im Schnitt 50 bis
90 Prozent der Nettoeinnahmen abzüglich der Kosten der
Reiseanbieter an lokale Grundeigentümer - der Rest geht an
staatliche Behörden.