Deutschland gilt seit dem Jahr 2008 als frei von terrestrischer Tollwut. Durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen konnte die Zoonose getilgt werden. Wer mit Hund, Katze oder Frettchen ins Ausland reisen möchte, muss einen Heimtierausweis für seinen Vierbeiner mitführen, in dem die Tollwutimpfung dokumentiert ist. Mit dieser Maßnahme soll eine Einschleppung der gefährlichen Krankheit verhindert werden. Reisende sollten sich daher im Vorfeld über die jeweiligen Bestimmungen im Urlaubsland informieren und den Impfstatus ihres begleitenden Haustieres prüfen, empfiehlt die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK).
Illegal eingeführte Hunde haben jedoch das Risiko des Auftretens neuer Tollwutfälle stark erhöht. Denn gerade in Ländern wie Polen, Ukraine oder Belarus ist die Tollwut noch immer verbreitet. Hunde sollten daher auf keinen Fall illegal aus Urlaubsländern nach Deutschland gebracht werden bzw. aus illegalen Importen gekauft werden. Denn neben dem Risiko, die gefährliche Viruserkrankung einzuschleppen, müssen die neuen Hundehalter:innen mit hohen Quarantäne- und Behandlungskosten sowie diversen Verhaltensstörungen der Tiere rechnen. Zudem weist die BLTK darauf hin, dass Bußgelder erhoben werden können.
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BLTK
Katzen sollten möglichst früh im Leben geimpft werden. Sonst drohen im Falle einer Infektion schwere Krankheitsverläufe. Außerdem leisten geimpfte Katzen einen wichtigen Beitrag für den Populationsschutz, erklärt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).
Während das Kätzchen in den ersten Wochen noch gut durch die Antikörper geschützt ist, die es mit der Muttermilch aufgenommen hat, lässt diese Schutzwirkung jedoch etwa ab der 8. Lebenswoche nach. Dann sollte mit der Grundimmunisierung gegen das feline Calici- und das feline Herpesvirus sowie gegen die Panleukopenie begonnen werden. Sie gehören zu den sogenannten Core-Impfungen, gegen die jedes Tier der Population – unabhängig von seiner Haltung und Lebensgewohnheiten – zu jeder Zeit geschützt sein sollte. Non-Core-Impfungen sollten mit den Tierarzt anhand der individuellen Haltungsbedingungen abgestimmt werden.
Eine Orientierung, welche Impfungen die Katze von Beginn an braucht, bietet die Impfleitlinie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet).
Nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung muss der Impfschutz in regelmäßigen Intervallen aufgefrischt werden.
Im Zusammenhang mit der Impfung von Kitten spielt auch die Entwurmung eine besondere Rolle. Katzenwelpen sollten ihre erste Wurmkur vor Beginn der Grundimmunisierung bekommen. Das ist wichtig, weil die körpereigene Abwehr durch Wurmbefall bereits stark beansprucht bzw. in eine der Impfung entgegenstehende Richtung gelenkt ist. Im Fokus einer welpengerechten Wurmkur stehen Spul- und Hakenwürmer, da diese vom Muttertier auf die Welpen übertragen werden können.
BfT
Auf Zypern grassiert seit einigen Monaten die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP). Rund 30 Prozent aller streunenden Katzen Zyperns seien bereits verendet. Nun dürfen dort Covid-Medikamente bei erkrankten Tieren angewendet werden. Das teilte der Regierungssprecher der EU-Inselrepublik, Konstantinos Letibiotis, am Donnerstag mit. Demnach handelt es sich um die antiviralen Arzneien Remdesivir und Molnupiravir, die zur Behandlung von Covid-19 beim Menschen zugelassen seien und wegen der Corona-Pandemie angeschafft worden sind, nun aber nicht mehr zur Behandlung von Menschen eingesetzt werden.
FIP wird ebenso wie Covid-19 durch ein Coronavirus verursacht. Das Feline Coronavirus (FCoV) kommt weltweit bei Katzen vor und ist für den Menschen ungefährlich.